Anton von Klein
Anton Klein, ab 1790 Edler von Klein, (* 12. Juni 1746 in Molsheim; † 5. Dezember 1810 in Mannheim) war ein deutscher Sprachwissenschaftler und Dichter.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Klein ging in Molsheim zu den Jesuiten und erfuhr dort seine Ausbildung. 1764 wurde er in den Orden aufgenommen, 1765 hatte er bereits den Magistergrad erreicht. Er ging nach Mannheim und von dort unter anderem nach Würzburg, Erfurt, Halberstadt und Heiligenstadt, wo er an den Jesuitenanstalten als Dozent und Lehrer tätig war. 1773 traf auch ihn die Auflösung des Jesuitenordens. Studien der Rechtswissenschaften und der Diplomatik führte er zu keinem Ende. Er wandte sich vielmehr wieder der Philosophie und Dichtkunst zu.
Ende 1773 wurde ihm durch den Kurfürsten Karl Theodor in Mannheim, aufgrund seiner bekannten Schriften, die Professur der Philosophie und Dichtkunst oder nach anderen Quellen der schönen Wissenschaften zugesprochen, die er dort 1774 antrat. Seine Vorlesungen erfreuten sich lange großer Beliebtheit. Er konnte mehrmals eine Erhöhung seines Gehalts bewirken. 1777 führte er das Singspiel Günther von Schwarzburg auf, das sich am Hofe sowie bei den angereisten Fürsten anderer Territorien großer Beliebtheit und Anerkennung erfreute und ihm diverse Ehrungen einbrachte.
Anfang der 1780er-Jahre war er zudem zum Buchhändler und Verleger geworden. 1783 erhielt er die Genehmigung, eine eigene Druckerei zu betreiben. Er reiste anschließend herum, um den Vertrieb seines Unternehmens zu organisieren. Seine Bemühungen, zur kurfürstlichen Hofbuchhandlung zu werden, schlugen trotz mehrmaligen Bemühens fehl. Erst nach dem Herrschaftswechsel zum Großherzogtum Baden gelang es ihm 1806, den Titel Großherzoglich privilegierte Hof-Buch- und Kunsthandlung führen zu dürfen.
Ehrungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1792 trug er den Titel: Anton Edelen von Klein, des H.R.R. Ritter, Pfalz-Zweybrückischer Geheimen Rath, Kurpfälzischem Hofgerichtsrath, Geheimen Sekretair und Professor, der Kurffürstl. deutschen Gesellschaft beständenem Geschäftsverweser und Ehrenmitglied der Künstlerakademie in Düsseldorf[1]
- Januar 1777 kurpfälzischer Geheimer Sekretär
- 30. Juli 1777 Hofpfalzgraf
- 13. Juli 1790 kurpfälzischer Hofgerichtsrat in Mannheim
- 14. Juli 1790 Nobilitierung
- 15. Oktober 1791 Pfalz-Zweibrückischer Wirklicher Geheimer Rat
- Ritter des Verdienstordens des Bayerischen Krone
Publikationen (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Leben und Bildnisse der Großen Deutschen : mit einer Abhandlung über Lebensbeschreibungen und Lebenschreiber mit Kupfern. 5 Bände, Mannheim 1785–1805.
- Jakob, der jüngste unter den sieben makkabäischen Helden, Trauerspiel, 1769.
- Entwurf seiner Vorlesungen über die schönen Wissenschaften : sammt einer kleinen vorläufigen Rede. Mannheim 1774 Digitalisat
- Entwurf seiner Vorlesungen vom 10ten Wintermonat 1776 bis den Merz 1777. Mannheim 1776 Digitalisat
- Des Professor Kleins Vorlesungen vom 21ten April 1777. bis zu Ende des Sommers. 1777 Digitalisat
- Günther von Schwarzburg, Singspiel, 1777.
- Kaiser Rudolf von Habsburg: ein Trauerspiel in fünf Aufzügen, 2. Auflage, Mannheim 1788.
- Deutsches Provinzialwörterbuch, 2 Teile, Frankfurt am Main 1792.
- Athenor, Frankfurt am Main 1802.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]nach Autoren / Herausgebern alphabetisch geordnet
- Jakob Franck: Klein, Anton v. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 16, Duncker & Humblot, Leipzig 1882, S. 78.
- Karl Krükl: Leben und Werke des elsässischen Schriftstellers Anton von Klein. 1901.
- Ulf Sölter: Anton von Klein und seine kunstgeschichtliche Lehrsammlung im Zeitalter der Aufklärung (Ausstellungskatalog) = Beiträge zur Mannheimer Kunst- und Stadtgeschichte 1. Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 2007. ISBN 978-3-88462-255-1
- Gerhard Winkler: Klein, Anton von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 11, Duncker & Humblot, Berlin 1977, ISBN 3-428-00192-3, S. 733 (Digitalisat).
- Anton von Klein. In: Platz da im Pantheon! Künstler in gedruckten Porträtserien bis 1800. Ausstellungskatalog München, Zentralinstitut für Kunstgeschichte. Klinger, Passau, 2018, ISBN 978-3-86328-164-9, S. 443–447, Kat.-Nr. 101 (Alessa Rather).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ siehe Titelseite des Deutschen Provinzialwörterbuch, 2. Teil, Frankfurt am Main 1792.
Personendaten | |
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NAME | Klein, Anton von |
ALTERNATIVNAMEN | Klein, Anton Edler von (vollständiger Name); Klein, Anton |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Sprachwissenschaftler und Dichter |
GEBURTSDATUM | 12. Juni 1746 |
GEBURTSORT | Molsheim |
STERBEDATUM | 5. Dezember 1810 |
STERBEORT | Mannheim |