Naters

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Naters
Wappen von Naters
Wappen von Naters
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Wallis Wallis (VS)
Bezirk: Brigw
BFS-Nr.: 6007i1f3f4
Postleitzahl: 3904
Koordinaten: 641955 / 129618Koordinaten: 46° 19′ 0″ N, 7° 59′ 0″ O; CH1903: 641955 / 129618
Höhe: 673 m ü. M.
Fläche: 101,26 km²
Einwohner: i10'484 (31. Dezember 2022)[1]
Einwohnerdichte: 104 Einw. pro km²
Website: www.naters.ch
Karte
Karte von Naters
Karte von Naters
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Naters (walliserdeutsch: Natersch) ist eine politische Gemeinde im Bezirk Brig des Kantons Wallis in der Schweiz.

Die Gemeinde ist mit 10.484 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022) die zweitgrösste Oberwalliser Gemeinde.

Geographie

Naters liegt geografisch im Zentrum des Oberwallis und ist mit 101.26 km² Fläche eine der grössten Gemeinden im Wallis. 67.68 km² sind Teil des Weltnaturerbe-Gebietes Jungfrau-Aletsch-Bietschhorn. Der tiefste Punkt der Gemeinde, das Rhoneufer, liegt auf 673 m ü. M., der höchste Punkt ist das Aletschhorn mit 4195 m ü. M..

Zu Naters gehören auch die Orte Blatten bei Naters und Belalp.

Geschichte

  • Kaiser Heinrich IV schenkt 1079 Naters dem Bischof von Sitten auf ewige Zeiten. Zuvor war Naters im Besitz des Klosters St. Maurice.
  • Die Herren von Ornavasso bauten 1250 den Ornavassoturm. Die Beziehungen zur norditalienischen Gemeinde werden bis heute mit regelmässigen Treffen gepflegt.
  • Nach Aufständen des Oberwalliser Adels gelangte Naters an den Zehnden. Bis in die erste Hälfte des 14. Jahrhundert wurde der Zehnden Naters in Gumperschaften eingeteilt: Naters, Rischinen, Mund, Brig, Brigerberg, Simplon und Zwischbergen.
  • Naters war bis 1518 der Hauptort des Bezirks Brig, was der Nähe zum Bischof und der kirchlichen Macht zu dieser Zeit zuzuschreiben ist. Abgelöst wurde Naters durch Brig, als die Simplonroute zur wichtigen Handelsstrasse wurde.
  • Vom 1. November 1755 bis zum 7. März 1756 wurde Naters mehrfach von schweren Erdbeben erschüttert. Viele Gebäude, unter anderem auch die Kirche wurden schwer beschädigt.
  • 1798/1799: Der Krieg gegen Frankreich zog Naters in Mitleidenschaft. 24 Männer fielen im Kampf. Viele Bewohner verliessen fluchtartig den Ort. Die Franzosen plünderten viele Häuser und brandschatzten Weiler in der Umgebung von Naters.
  • In der Zeitepoche des 19. Jahrhunderts wanderten viele rund ein Viertel der damaligen Einwohner von Naters in der Hoffnung auf ein besseres Leben, hauptsächlich nach Südamerika aus.
  • Mit Baubeginn des Simplontunnels und der Lötschberglinie setzte in Naters Aufschwung ein. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts nahm die Bevölkerungszahl stark zu. Zahlreiche italienische Gastarbeiter liessen sich nieder. Noch heute pflegt Naters zum grenznahen Raum in Oberitalien und besonders zur Schwestergemeinde Ornavasso enge Beziehungen.
  • Zwischen 1960 und 1970 erfuhr Naters wie das gesamte Wallis eine ungeahnte wirtschaftliche Entwicklung. Die Einwohnerzahl stieg in diesem Zeitabschnitt um 45 % auf 5'517.
  • Heute ist Naters die zweitgrösste Oberwalliser Gemeinde.
  • Aus Naters kamen in den letzten 120 Jahren etwa 80 Schweizergardisten. Naters ist damit die Gemeinde der Schweiz mit den meisten Gardisten.[2]

Sehenswürdigkeiten

  • Beinhaus
  • Junkerhof
  • Kramplatz und Krämerhaus
  • Lergjen Haus
  • Linde
  • Megetschen Haus
  • Ornavassoturm
  • Kath. Pfarrkirche St. Mauritius mit eindrücklichem Kirchturm (13. Jahrhundert)
  • Pfarrhaus
  • Schloss uf der Flüe
  • Salzmann Stadel
  • Schweizergarde-Museum
  • Springbrunnen am Ortseingang
  • Supersaxo Haus
  • Waldenhaus
  • Zendenstadel

Persönlichkeiten

Literatur

Weblinks

Commons: Naters – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
  2. Werner Bellwald: Zentrum Garde. In: www.zentrumgarde.ch. Abgerufen am 3. August 2009.