„Rudolf Abel (Mediziner)“ – Versionsunterschied

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Der [[Doktor]]titel der Medizin wurde ihm 1890 in [[Greifswald]] verliehen. Danach wurde er Assistent von [[Friedrich Loeffler|Friedrich August Johannes Loeffler]] und [[Habilitation|habilitierte]] 1893 als [[Privatdozent]] für [[Hygiene]]. Nachdem er anschließend als leitender medizinischer Direktor von [[Hamburg]], in der Hauptdirektion der [[Berlin]]er Polizei und im [[Preußen|Preußischen]] Kulturministerium arbeitete, wurde er 1915 in [[Jena]] Professor für Hygiene.

Der Privatdozent Friedrich Wilhelm Bickert (* 17. März 1898 in Metz; gefallen 17. Dezember 1944 an der Westfront), Mitglied der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] seit etwa August 1932, richtete am 4. Juni 1933 ein ausführliches Beschwerdeschreiben an das [[Land Thüringen (1920–1952)|thüringische]] Volksbildungsministerium mit zahlreichen Anschuldigungen gegen Rudolf Abel, der zu dieser Zeit ordentlicher Professor der Hygiene und Vorstand der Hygienischen Anstalt war. Daraufhin wurde durch [[Abraham Esau]], Rektor der [[Friedrich-Schiller-Universität Jena|Universität Jena]], ein Dienststrafverfahren eingeleitet. Ergebnisse der Untersuchungen waren die Einstellung des Verfahrens gegen Rudolf Abel am 10. November 1933 sowie der „freiwilligen Verzicht“ Bickerts auf die [[Venia Legendi]] zum 1. April 1934.<ref>{{Literatur| Autor = Irena Raehlmann| Titel = Arbeitswissenschaft im Nationalsozialismus. Eine wissenschaftssoziologische Analyse| Verlag = VS Verlag für Sozialwissenschaften/GWV Fachverlage GmbH| Ort = Wiesbaden| ISBN = 3531146785| Auflage= 1.| Jahr = 2005| Monat = September| Seiten = 53}}</ref>


== Schriften ==
== Schriften ==

Version vom 31. August 2014, 13:33 Uhr

Rudolf Abel (* 21. Dezember 1868 in Frankfurt (Oder); † 8. August 1942 in Jena) war ein deutscher Bakteriologe. Mit ihm wird der Begriff Abel-Löwenberg-Bakterium, einem gram-negativen, unbeweglichen und verkapselten Bakterium der Gattung Klebsiella, verbunden.

Der Doktortitel der Medizin wurde ihm 1890 in Greifswald verliehen. Danach wurde er Assistent von Friedrich August Johannes Loeffler und habilitierte 1893 als Privatdozent für Hygiene. Nachdem er anschließend als leitender medizinischer Direktor von Hamburg, in der Hauptdirektion der Berliner Polizei und im Preußischen Kulturministerium arbeitete, wurde er 1915 in Jena Professor für Hygiene.

Der Privatdozent Friedrich Wilhelm Bickert (* 17. März 1898 in Metz; gefallen 17. Dezember 1944 an der Westfront), Mitglied der NSDAP seit etwa August 1932, richtete am 4. Juni 1933 ein ausführliches Beschwerdeschreiben an das thüringische Volksbildungsministerium mit zahlreichen Anschuldigungen gegen Rudolf Abel, der zu dieser Zeit ordentlicher Professor der Hygiene und Vorstand der Hygienischen Anstalt war. Daraufhin wurde durch Abraham Esau, Rektor der Universität Jena, ein Dienststrafverfahren eingeleitet. Ergebnisse der Untersuchungen waren die Einstellung des Verfahrens gegen Rudolf Abel am 10. November 1933 sowie der „freiwilligen Verzicht“ Bickerts auf die Venia Legendi zum 1. April 1934.[1]

Schriften

  • Bakteriologische Studien über Ozaenae simplex. Centralblatt für Bacteriologie und Parasitenkunde. I, 1893, Orig. 13: 161-173.
  • Taschenbuch für die bakteriologischen Praktikanten. Würzburg 1894; 23. Ausg., 1920; übers. ins engl.
  • Die Aetiologie der Ozaenae. Zeitschrift für Hygiene und Infektionskrankheiten, 1896, 21: 89-155.
  • Über einfache Hilfsmittel zur Ausführung bakteriologischer Untersuchungen. Würzburg, 1899; 2. Ausg. mit M. Ficker, 1908.
  • Die Vorschriften zur Sicherung gesundheitsgemäßer Trink- und Nutzwasserversorgung. Berlin 1911.
  • Überblick über die geschichtliche Entwicklung der Lehre von der Infektion, Immunität und Prophylaxe. in: Wilhelm Kolle und August Paul von Wassermann: Handbuch der pathogenen Mikroorganismen. 2. erw. Ausg., 1912-1913, Ausg. 1: 1-29. und in der 3.Ausg., 1929.
  • Die gesundheitlich wichtigen Verhältnisse und Einrichtungen der deutschen Seebadeorte (mit Ausnahme von mecklenburgischen Seebäder). veröffentl. von Rudolf Abel. Berlin, 1913. XVI + 282 Seiten. Anhang zum Jahrgang 1913 der Vierteljahrsschrift für gerichtliche Medizin und öffentliches Sanitätswesen, Berlin.

Literatur

  • Handbuch der praktischen Hygiene. Jena 1913.
  • Reichshandbuch der Deutschen Gesellschaft - Das Handbuch der Persönlichkeiten in Wort und Bild, Erster Band, Deutscher Wirtschaftsverlag, Berlin 1930, S. 2, ISBN 3-598-30664-4
Wikisource: Rudolf Abel – Quellen und Volltexte
  1. Irena Raehlmann: Arbeitswissenschaft im Nationalsozialismus. Eine wissenschaftssoziologische Analyse. 1. Auflage. VS Verlag für Sozialwissenschaften/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden 2005, ISBN 3-531-14678-5, S. 53.