„Arndt-Verlag (Kiel)“ – Versionsunterschied

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Version vom 22. Oktober 2014, 01:34 Uhr

Arndt-Verlag
Rechtsform Imprint
Gründung 1963
Sitz Kiel
Leitung Dietmar Munier
Branche Verlagswesen, Revisionismus

Der Arndt-Verlag (Eigenschreibweise: ARNDT-Verlag) gehört zur Verlagsgruppe des rechtsextremen Verlegers Dietmar Munier. Das Verlagsprogramm hat seinen Schwerpunkt vor allem auf Revisionismus gelegt.

Verlagsgeschichte

Der Arndt-Verlag wurde ursprünglich 1963 vom Namensgeber Heinz von Arndt gegründet, der der Deutsche Reichspartei nahe stand. 1983 übernahm der Verleger Dietmar Munier den Arndt-Verlag und gliederte ihn in seine Lesen & Schenken Verlagsauslieferung und Versandgesellschaft mbH ein. Munier baute Arndt zu einem der größten und wichtigsten rechtsextremen Verlage in Deutschland auf. Das Programm umfasst das gesamte Spektrum von geschichtsrevisionistischer Literatur und ebenso Erlebnis- und Zeitzeugenberichte. Auch einige moderne Schriften, so die Broschüre Ausländer Stopp – Handbuch gegen Überfremdung von Günter Deckert wurden über den Arndt-Verlag veröffentlicht. Das Gros der Autoren stammt aus dem rechtsextremen Lager, unter anderem veröffentlichten Franz W. Seidler, Gustav Sichelschmid und Wilfried von Oven über Arndt. Angegliedert ist der Pour le Mérite–Verlag.[1][2] Bekanntester Autor ist der einflussreiche Revisionist David Irving, , der dort seine umstrittenen Biografien über Joseph Goebbels und Hermann Göring sowie sein Werk Die Geheimwaffen des Dritten Reichs veröffentlichte.[3] Auch Videos mit Vorträgen bekannter Rechtsextremisten sind im Verlagsprogramm enthalten.[4] Erfolgreiche Titel waren unter anderem das Buch Gespräche über Deutschland von dem Honnecker-Vertrauten Hermann von Berg. Das geschichtsrevisionistische Buch Ein Weltkrieg wird programmiert von Dirk Kunert erschien sogar als Lizenzpressung im Ullstein.[5] Seit einigen Jahren versucht der Verlag auch auf dem Markt für Rechte Musik Fuß zu fassen. Angeboten werden vor allem Balladenzusammenstellungen, so die Kompilationsreihen Balladen des nationalen Widerstands und Unser Kampf, auf dem sich Musik unter anderem von Frank Rennicke, Annett, Sturmwehr und Rheinwacht befindet.[6]

Ein Großteil der Bücher ist über den Buchhandel nicht oder kaum zu beziehen. Nur ein kleiner Teil des Verlagsprogramms wird in Buchhandlungen angeboten. Seine Bücher finden vor allem Verbreitung über einen Versandkatalog. Im Vorwort des Katalogs propagiert Murnier immer wieder seine eigenen rechten Ansichten und greift Mitglieder der jeweiligen Bundesregierung scharf an.[1] Der Arndt-Verlag wird vom Verfassungsschutz beobachtet.[3]

Einzelnachweise

  1. a b Vorlage:NgN
  2. Katja Eddel: Die Zeitschrift MUT - ein demokratisches Meinungsforum?: Analyse und Einordnung einer politisch gewandelten Zeitschrift. Springer-Verlag, 2011, ISBN 978-3-531-93368-9, S. 109.
  3. a b Landesamt für Verfassungsschutz Sachsen (Hrsg.): Verfassungsschutzbericht 2001. 2002, S. 78 (rabenclan.de [PDF]).
  4. Anton Maegerle: "Junge Freiheit"-Autoren und ihr politisches Umfeld. trend onlinezeitung, Dezember 2003, abgerufen am 22. Oktober 2014.
  5. Deutscher Bundestag (12. Wahlperiode) (Hrsg.): Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Ulla Jelpke und der Gruppe der PDS/Linke Liste. Drucksache 12/6081, 8. November 93 (bundestag.de [PDF]).
  6. Nadja Münch und Gabriele Nandlinger: In: Glossar der Bundeszentrale für politische Bildung im Dossier Rechtsextremismus 2010. BIKnetz, abgerufen am 22. Oktober 2014.