„110-kV-Leitung Obertürkheim–Niederstotzingen“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Änderung 166735906 von Adl252 rückgängig gemacht;
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 1: Zeile 1:
[[Datei:Abzweigmast Oberturkheim 13042013.JPG|mini|110-kV-Leitung in [[Stuttgart-Obertürkheim]]. Die Originalmasten aus den 1920er Jahren sind hier mittlerweile ersetzt worden]]
[[Datei:Abzweigmast Oberturkheim 13042013.JPG|mini|110-kV-Leitung in [[Stuttgart-Obertürkheim]]. Die Originalmasten aus den 1920er Jahren sind hier mittlerweile ersetzt worden]]
'''Anlage 9461''' war die Bezeichnung für eine mit einer Spannung von 110 kV betriebenen [[Drehstrom]]-[[Hochspannung]]s-[[Freileitung]] zwischen [[Stuttgart]]-[[Obertürkheim]] und [[Niederstotzingen]] im [[Deutschland|deutschen]] Bundesland [[Baden-Württemberg]]. Sie wurde 1921 von der Württembergischen Landeselektrizitäts-gesellschaft (WLG) als erste Hochspannungsleitung in [[Württemberg]] in Betrieb genommen und diente neben ihrer ursprünglichen Aufgabe, der Stromversorgung der Anlagen der [[Landeswasserversorgung]], später auch als Kuppelleitung zu den benachbarten Energieversorgern [[Bayernwerk]] und [[Badenwerk]].
'''Anlage 9461''' war die Bezeichnung für eine mit einer Spannung von 110 kV betriebenen [[Drehstrom]]-[[Hochspannung]]s-[[Freileitung]] zwischen [[Stuttgart]]-[[Obertürkheim]] und [[Niederstotzingen]] im [[Deutschland|deutschen]] Bundesland [[Baden-Württemberg]]. Sie wurde 1921 von der Württembergischen Landeselektrizitäts-gesellschaft (WLG) als erste Hochspannungsleitung in [[Württemberg]] in Betrieb genommen und diente neben ihrer ursprünglichen Aufgabe, der Stromversorgung der Anlagen der [[Landeswasserversorgung]], später auch als Kuppelleitung zu den benachbarten Energieversorgern [[Bayernwerk]] und [[Badenwerk]].


Im Zuge von Umbauten im Hoch- und Höchstspannungsnetz wurde sie 1992 außer Betrieb genommen und größtenteils abgebaut. In der ursprünglichen Trasse verläuft im Bereich Stuttgart-Obertürkheim heute abschnittsweise eine 110-kV-Leitung.
Im Zuge von Umbauten im Hoch- und Höchstspannungsnetz wurde sie 1992 außer Betrieb genommen und größtenteils abgebaut. In der ursprünglichen Trasse verläuft im Bereich Stuttgart-Obertürkheim heute abschnittsweise eine 110-kV-Leitung.
Zeile 11: Zeile 11:
Die Planungen für eine 110-kV-Leitung zwischen Stuttgart und Niederstotzingen sowie eine zusätzliche 60-kV-Leitung zwischen Niederstotzingen und Ellwangen begannen am 21. Januar 1919. Zunächst plante man auch den Ausbau von Wasserkraftanlagen, dies wurde jedoch nach kurzer Zeit wieder verworfen, wodurch sich die WLG rein auf den Leitungsbau konzentrierte.<ref>{{Internetquelle |url=https://wabw.uni-hohenheim.de/70254 |titel=Württembergische Landes-Elektrizität-AG |autor=Uni Hohenheim |zugriff=2015-05-23}}</ref>
Die Planungen für eine 110-kV-Leitung zwischen Stuttgart und Niederstotzingen sowie eine zusätzliche 60-kV-Leitung zwischen Niederstotzingen und Ellwangen begannen am 21. Januar 1919. Zunächst plante man auch den Ausbau von Wasserkraftanlagen, dies wurde jedoch nach kurzer Zeit wieder verworfen, wodurch sich die WLG rein auf den Leitungsbau konzentrierte.<ref>{{Internetquelle |url=https://wabw.uni-hohenheim.de/70254 |titel=Württembergische Landes-Elektrizität-AG |autor=Uni Hohenheim |zugriff=2015-05-23}}</ref>


Die Leitung Stuttgart–Niederstotzingen wurde am 21. August 1921 in Betrieb genommen und bildete den ersten Teil einer süddeutschen Wasserkraft-Sammelschiene, zusammen mit der im November 1924 fertiggestellten Kuppelleitung [[Meitingen]]–Niederstotzingen zwischen Bayernwerk und WLG.<ref>{{Internetquelle |url=https://books.google.cz/books?id=wNF_BwAAQBAJ&pg=PA95&lpg=PA95&dq=meitingen+niederstotzingen+1924&source=bl&ots=_ZKChfh_Df&sig=WutfCVLTI7lb5qBK7H-lkbg-xmU&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwiE1pqHnY3SAhVBkhQKHYArAroQ6AEIKjAD#v=onepage&q=meitingen%20niederstotzingen%201924&f=false |titel=Deutschlands Großkraftversorgung, Springer Verlag Berlin Heidelberg 1925, S. 95 |autor=Dr. Gerhard Dehne |zugriff=2017-02-13}}</ref> Darüber hinaus war sie die erste Hochspannungsleitung in Württemberg.
Die Leitung Stuttgart–Niederstotzingen wurde am 21. August 1921 in Betrieb genommen und bildete den ersten Teil einer süddeutschen Wasserkraft-Sammelschiene, zusammen mit der im November 1924 fertiggestellten Kuppelleitung [[Meitingen]]–Niederstotzingen zwischen Bayernwerk und WLG.<ref>{{Literatur |Autor= Gerhard Dehne|Titel=Deutschlands Großkraftversorgung |Verlag=Springer |Ort=Berlin/Heidelberg |Datum=1925 |Seiten= |ISBN=3-662-37013-1 |URN=nbn:de:1111-20131114147|Seiten=95|Online = {{Google Buch|BuchID=wNF_BwAAQBAJ|Seite=95}}}}</ref> Darüber hinaus war sie die erste Hochspannungsleitung in Württemberg.


Ab 1925 firmierte das Unternehmen als Aktiengesellschaft unter dem Kürzel ''WLAG'' (Württembergische Landes-Elektrizitätsgesellschaft). Obwohl 1923 vom württembergischen Innenministerium ein zweites Verbundunternehmen, die Württembergischen Sammelschienen-AG (WÜSAG) gegründet wurde, die die 60-kV-Leitung nach Ellwangen betrieb, bewährte sich einzig die WLAG im Energieaustausch mit Bayern und ab 1928 auch mit dem im Juli 1921 gegründeten [[Badenwerk]].<ref name="OEW" /> Für den Energiautausch mit dem Badenwerk wurde 1924 eine 110-kV-Leitung nach [[Hoheneck (Ludwigsburg)#Umspannwerk|Hoheneck]] und 1928 dann weiter nach Westen zum [[Rudolf-Fettweis-Werk|Murgwerk]] gebaut. Mit Fertigstellung der Leitungsverbindung war nun ein Verbundbetrieb Badenwerk–WLAG–Bayernwerk entstanden. Die Schaltwarte der WLAG befand sich am Umspannwerk Niederstotzingen.<ref>{{Internetquelle |url=https://books.google.cz/books?id=mh3QBgAAQBAJ&pg=PA132&lpg=PA132&dq=110+kv+niederstotzingen&source=bl&ots=fmydmHbFjC&sig=8hoBdUPxxZbXfUNx691QwoJKyDI&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwjuhPDbw43SAhVrIJoKHR6SDWYQ6AEIKjAD#v=onepage&q=110%20kv%20niederstotzingen&f=false |titel=Elektrotechnik in Württemberg, B. G. Teubner Stuttgart Leipzig 1998, S. 132 |autor=Eberhard Herter |zugriff=2017-02-13}}</ref>
Ab 1925 firmierte das Unternehmen als Aktiengesellschaft unter dem Kürzel ''WLAG'' (Württembergische Landes-Elektrizitätsgesellschaft). Obwohl 1923 vom württembergischen Innenministerium ein zweites Verbundunternehmen, die Württembergischen Sammelschienen-AG (WÜSAG) gegründet wurde, die die 60-kV-Leitung nach Ellwangen betrieb, bewährte sich einzig die WLAG im Energieaustausch mit Bayern und ab 1928 auch mit dem im Juli 1921 gegründeten [[Badenwerk]].<ref name="OEW" /> Für den Energiautausch mit dem Badenwerk wurde 1924 eine 110-kV-Leitung nach [[Hoheneck (Ludwigsburg)#Umspannwerk|Hoheneck]] und 1928 dann weiter nach Westen zum [[Rudolf-Fettweis-Werk|Murgwerk]] gebaut. Mit Fertigstellung der Leitungsverbindung war nun ein Verbundbetrieb Badenwerk–WLAG–Bayernwerk entstanden. Die Schaltwarte der WLAG befand sich am Umspannwerk Niederstotzingen.<ref>{{Literatur |Autor= |Titel=Elektrotechnik in Württemberg |Verlag=Vieweg+Teubner |Ort=Wiesbaden |Datum=1998 |Seiten= |ISBN=3-322-91841-6 |URN=nbn:de:1111-20120512519|Seiten=132|Online = {{Google Buch|BuchID=mh3QBgAAQBAJ|Seite=132}}}}</ref>


Bedingt durch die neue Hauptaufgabe der Leitung, aber auch, da sich nach Eintritt der Beteiligung des Reiches sich die meisten Interessenten mittlerweile aus der Gesellschaft zurückzogen, entwickelte sich die WLAG – anders als die benachbarten Unternehmen Bayernwerk und Badenwerk – nicht zu einem Stromversorgungs-, sondern zu einem reinen Stromtransportunternehmen, das die Energie zwischen den beiden benachbarten Netzbetreibern austauschte.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.leo-bw.de/media/kgl_atlas/current/delivered/pdf/HABW_11_9.pdf |titel=Elektrizitätsversorgung von Baden, Württemberg und Hohenzollern, Seite 11 |autor=Hugo Ott, Thomas Herzig |zugriff=2017-2-22}}</ref>
Bedingt durch die neue Hauptaufgabe der Leitung, aber auch, da sich nach Eintritt der Beteiligung des Reiches sich die meisten Interessenten mittlerweile aus der Gesellschaft zurückzogen, entwickelte sich die WLAG – anders als die benachbarten Unternehmen Bayernwerk und Badenwerk – nicht zu einem Stromversorgungs-, sondern zu einem reinen Stromtransportunternehmen, das die Energie zwischen den beiden benachbarten Netzbetreibern austauschte.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.leo-bw.de/media/kgl_atlas/current/delivered/pdf/HABW_11_9.pdf |titel=Elektrizitätsversorgung von Baden, Württemberg und Hohenzollern, Seite 11 |autor=Hugo Ott, Thomas Herzig |zugriff=2017-02-22}}</ref>


Zum 14. Dezember 1934 wurde die WLAG zusammen mit der WÜSAG zur Elektrizitäts-Versorgung Württemberg AG (EVW) zusammengeschlossen, diese wiederum am 1. April 1939 mit dem [[Zweckverband Oberschwäbische Elektrizitätswerke]] zur [[Energie-Versorgung Schwaben]] (EVS) vereinigt.
Zum 14. Dezember 1934 wurde die WLAG zusammen mit der WÜSAG zur Elektrizitäts-Versorgung Württemberg AG (EVW) zusammengeschlossen, diese wiederum am 1. April 1939 mit dem [[Zweckverband Oberschwäbische Elektrizitätswerke]] zur [[Energie-Versorgung Schwaben]] (EVS) vereinigt.
Zeile 34: Zeile 34:


<gallery>
<gallery>
Anlage 9461 1.jpg|miniatur|hochkant|Eine ungewöhnliche Mastkonstruktion wurde zur Querung der neuen 110-kV-Leitung zum Umspannwerk Göppingen-Süd verwendet
Anlage 9461 1.jpg|mini|hochkant|Eine ungewöhnliche Mastkonstruktion wurde zur Querung der neuen 110-kV-Leitung zum Umspannwerk Göppingen-Süd verwendet
Portra Pylon1.JPG|miniatur|hochkant|Auch provisorische Holzmasten wurden verwendet
Portra Pylon1.JPG|mini|hochkant|Auch provisorische Holzmasten wurden verwendet
Anlage 9461 2.jpg|miniatur|hochkant|An den ehemaligen Abzweigmasten zum Umspannwerk Göppingen-Süd endete 2004 der letzte verblieben Teil der Leitung stromlos
Anlage 9461 2.jpg|mini|hochkant|An den ehemaligen Abzweigmasten zum Umspannwerk Göppingen-Süd endete 2004 der letzte verblieben Teil der Leitung stromlos
</gallery>
</gallery>



Version vom 3. Dezember 2017, 16:42 Uhr

110-kV-Leitung in Stuttgart-Obertürkheim. Die Originalmasten aus den 1920er Jahren sind hier mittlerweile ersetzt worden

Anlage 9461 war die Bezeichnung für eine mit einer Spannung von 110 kV betriebenen Drehstrom-Hochspannungs-Freileitung zwischen Stuttgart-Obertürkheim und Niederstotzingen im deutschen Bundesland Baden-Württemberg. Sie wurde 1921 von der Württembergischen Landeselektrizitäts-gesellschaft (WLG) als erste Hochspannungsleitung in Württemberg in Betrieb genommen und diente neben ihrer ursprünglichen Aufgabe, der Stromversorgung der Anlagen der Landeswasserversorgung, später auch als Kuppelleitung zu den benachbarten Energieversorgern Bayernwerk und Badenwerk.

Im Zuge von Umbauten im Hoch- und Höchstspannungsnetz wurde sie 1992 außer Betrieb genommen und größtenteils abgebaut. In der ursprünglichen Trasse verläuft im Bereich Stuttgart-Obertürkheim heute abschnittsweise eine 110-kV-Leitung.

Geschichte

Im Oktober 1918 gründeten die Stadt Stuttgart, die Neckarwerke in Esslingen am Neckar und der Verband Württembergischer Industrieller die Württembergische Landeselektrizitäts-Gesellschaft (WLG). Zweck dieser Gesellschaft war der Bau einer Hochspannungsleitung zwischen Stuttgart und Niederstotzingen, um neben dem Pumpwerk der Landeswasserversorgung die Region nördlich von Ulm mit Strom zu versorgen. Angedacht war auch eine Anbindung an das Netz des Bayernwerkes. Die Stadt Stuttgart beteiligte sich dabei mit 35 %, die Neckarwerke Esslingen mit 27 % und das Alb-Elektrizitätswerk Geislingen mit 4 % der Anteile.

Anders als bei den meisten anderen Elektrizitätsgesellschaften beteiligte sich nicht der Staat, auf dessen Gebiet die Anlagen lagen, hier das Königreich Württemberg bzw. ab 1919 der Volksstaat Württemberg, am Grundkapitel, sondern das Deutsche Reich, zunächst ab dem Frühjahr 1919 mit 10,6 %, ab Dezember desselben Jahres mit 95 %. Hintergrund dieses großzügigen Engagements war die bereits bestehende Absicht, die WLG als Bindeglied zwischen Bayernwerk und Badenwerk als Teil eines reichseigenen überregionalen Verbundnetzes, der sogenannten Reichselektrizitätswirtschaft, auszuführen. Auch verschiedene Kommunen und Überlandwerke beteiligten sich mit geringen prozentualen Anteilen an der Gesellschaft.[1]

Die Planungen für eine 110-kV-Leitung zwischen Stuttgart und Niederstotzingen sowie eine zusätzliche 60-kV-Leitung zwischen Niederstotzingen und Ellwangen begannen am 21. Januar 1919. Zunächst plante man auch den Ausbau von Wasserkraftanlagen, dies wurde jedoch nach kurzer Zeit wieder verworfen, wodurch sich die WLG rein auf den Leitungsbau konzentrierte.[2]

Die Leitung Stuttgart–Niederstotzingen wurde am 21. August 1921 in Betrieb genommen und bildete den ersten Teil einer süddeutschen Wasserkraft-Sammelschiene, zusammen mit der im November 1924 fertiggestellten Kuppelleitung Meitingen–Niederstotzingen zwischen Bayernwerk und WLG.[3] Darüber hinaus war sie die erste Hochspannungsleitung in Württemberg.

Ab 1925 firmierte das Unternehmen als Aktiengesellschaft unter dem Kürzel WLAG (Württembergische Landes-Elektrizitätsgesellschaft). Obwohl 1923 vom württembergischen Innenministerium ein zweites Verbundunternehmen, die Württembergischen Sammelschienen-AG (WÜSAG) gegründet wurde, die die 60-kV-Leitung nach Ellwangen betrieb, bewährte sich einzig die WLAG im Energieaustausch mit Bayern und ab 1928 auch mit dem im Juli 1921 gegründeten Badenwerk.[1] Für den Energiautausch mit dem Badenwerk wurde 1924 eine 110-kV-Leitung nach Hoheneck und 1928 dann weiter nach Westen zum Murgwerk gebaut. Mit Fertigstellung der Leitungsverbindung war nun ein Verbundbetrieb Badenwerk–WLAG–Bayernwerk entstanden. Die Schaltwarte der WLAG befand sich am Umspannwerk Niederstotzingen.[4]

Bedingt durch die neue Hauptaufgabe der Leitung, aber auch, da sich nach Eintritt der Beteiligung des Reiches sich die meisten Interessenten mittlerweile aus der Gesellschaft zurückzogen, entwickelte sich die WLAG – anders als die benachbarten Unternehmen Bayernwerk und Badenwerk – nicht zu einem Stromversorgungs-, sondern zu einem reinen Stromtransportunternehmen, das die Energie zwischen den beiden benachbarten Netzbetreibern austauschte.[5]

Zum 14. Dezember 1934 wurde die WLAG zusammen mit der WÜSAG zur Elektrizitäts-Versorgung Württemberg AG (EVW) zusammengeschlossen, diese wiederum am 1. April 1939 mit dem Zweckverband Oberschwäbische Elektrizitätswerke zur Energie-Versorgung Schwaben (EVS) vereinigt.

Streckenverlauf und Masten

Die Leitungsstrecke begann im Umspannwerk Stuttgart-Obertürkheim und führte den Neckar entlang über die Umspannwerke Göppingen, Geislingen/Steige und Heuchlingen nach Niederstotzingen.[6]

Die Masten der Leitung wurden als Tonnenmasten mit drei Traversen zur Aufnahme von zwei Stromkreisen als Einzelleiter ausgeführt. Über den Traversen für die Aufnahme der Leiterseile befand sich eine kleine zusätzliche Traverse für zwei Erdseile. Originalmasten der Leitung standen bis vor einigen Jahren noch im Bereich der Otto-Hirsch-Brücken zwischen Stuttgart-Hedelfingen und Obertürkheim und bei Ostfildern.

Demontage

Im Jahr 1992 wurde in Bünzwangen ein neues 380/110-kV-Umspannwerk errichtet und per 380-kV-Freileitung mit dem in Wendlingen verbunden. Gleichzeitig wurde von Bünzwangen eine 110-kV-Freileitung zum Umspannwerk Göppingen-Süd gebaut und das Umspannwerk in eine Innenraumschaltanlage umgebaut und an die neue Leitung angeschlossen.

Zu diesem Zeitpunkt wurde die Leitung entbehrlich und auf einem Großteil der Trasse demontiert. Jedoch hielt sich bis etwa 2005 ein Abschnitt von Hattenhofen bis kurz vor das Umspannwerk Göppingen-Süd, der stromlos war. Im Bereich der Unterquerung der neuen Leitung Bünzwangen–Göppingen Süd wurden provisorische Holzmasten nach dem PORTRA-System errichtet.[7]

Im Zuge der Modernisierung der 1933 errichteten Bahnstromleitung Stuttgart–München im Abschnitt PlochingenAmstetten wurde zwischen Hattenhofen und Eislingen/Fils auf den Masten der Bahnstromleitung zusätzlich eine einkreisige 110-kV-Leitung mitverlegt. Im Zuge dessen wurde der Abschnitt Hattenhofen–Göppingen Süd der Originalleitung demontiert.[8][9]

Zwischen Obertürkheim und dem Kraftwerk Altbach/Deizisau verläuft in der Originaltrasse eine 110-kV-Leitung auf modernen Tonnenmasten. Die letzten Originalmasten aus den 1920er Jahren sind 2009 durch Neukonstruktionen ersetzt worden.[10]

Literatur

Wolfgang Leiner: Geschichte der Elektrizitätswirtschaft in Württemberg. Band 2,2. Energie-Versorgung Schwaben AG, Stuttgart 1985.

Einzelnachweise

  1. a b Oberschwäbische Elektrizitätswerke (OEW) Energie, Seite 19: Staatliches Engagement bei Verbundgesellschaften und Kraftwerken – Kontinuität kommunaler Elektrizitätspolitik. (PDF) Abgerufen am 13. Februar 2017.
  2. Uni Hohenheim: Württembergische Landes-Elektrizität-AG. Abgerufen am 23. Mai 2015.
  3. Gerhard Dehne: Deutschlands Großkraftversorgung. Springer, Berlin/Heidelberg 1925, ISBN 3-662-37013-1, S. 95, urn:nbn:de:1111-20131114147 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Elektrotechnik in Württemberg. Vieweg+Teubner, Wiesbaden 1998, ISBN 3-322-91841-6, S. 132, urn:nbn:de:1111-20120512519 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Hugo Ott, Thomas Herzig: Elektrizitätsversorgung von Baden, Württemberg und Hohenzollern, Seite 11. Abgerufen am 22. Februar 2017.
  6. Landkreis Göppingen: Elektrische Starkstromanlagen der Württembergischen Landes-Elektrizitäts AG in Stuttgart, Einzelfälle, S. 67. (PDF) Abgerufen am 13. Februar 2017.
  7. Progforum: Die Anlage 9461 – eine "Deadline" auf ungewöhnlichen Masten. Abgerufen am 23. Mai 2015.
  8. Progforum: Bahnstromleitung Plochingen-Amstetten wird neugebaut! Abgerufen am 23. Mai 2015.
  9. Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft Göppingen-Schlat-Wäschenbeuren-Wangen: Flächennutzungsplan 2010, S. 125. (PDF) Abgerufen am 13. Februar 2017.
  10. EnBW Energie Baden-Württemberg: EnBW erneuert 30 Hochspannungsmaste für zwei Millionen Euro. 4. Mai 2009, abgerufen am 28. Februar 2017.

Koordinaten fehlen! Hilf mit.