„Ernst-Ulrich Huster“ – Versionsunterschied

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Version vom 26. März 2018, 21:37 Uhr

Ernst-Ulrich Huster (* 11. September 1945 in Welbsleben) ist ein deutscher Politikwissenschaftler und Hochschullehrer. Er arbeitete bis zu seiner Pensionierung als Professor für Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt Sozialpolitik an der Evangelischen Fachhochschule Rheinland-Westfalen-Lippe in Bochum und ist seit 2003 Privatdozent für Politikwissenschaft am Fachbereich für Sozial- und Kulturwissenschaften der Justus-Liebig-Universität Gießen. Huster publiziert v.a. zur Sozial- und Verteilungspolitik, Sozialethik und politischen Soziologie.[1] Er gilt als einer der Pioniere der Reichtums- und Armutsforschung im deutschsprachigen Raum[2] und wirkte u.a. als Gutachter am Ersten Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung sowie am Ersten Sozialbericht Hessens mit.[3]

Leben

Nach dem Abitur 1965 studierte Ernst-Ulrich Huster Politikwissenschaft und Germanistik an der Justus-Liebieg-Universität in Gießen und an der LMU in München. Auf das 1. Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien (Sekundarstufe II) folgte die Anstellung als wissenschaftlicher Mitarbeiter in Gießen, die er 1976 mit einer Promotion zum Dr. phil. (Titel: "Die Politik der SPD von 1945-1950") abschloss. Im Anschluss arbeitete Huster als Hochschulassistent an seiner Habilitation. Von 1984 bis 1989 wechselte Huster als wissenschaftlicher Mitarbeiter zur ev.-luth. Landeskirche Hannovers und habilitierte sich 1986 mit der Studie "Die Ethik des Staates. Zur Begründung politischer Herrschaft in Deutschland". Seit 1989 lehrt er als Professor für Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt Sozialpolitik an der Evangelischen Fachhochschule Rheinland-Westfalen-Lippe in Bochum.[4] Neben zahlreichen Forschungs- und Lehrprojekten war Huster von 1993 bis 1994 deutsches Mitglied der "Observatory on National Policies to Combat Social Exclusion" der European Commission. In der Zeit von 1995 bis 2003 hatte er das Amt des Rektors der Evangelischen Fachhochschule Bochum inne. Seit 2003 arbeitete er zudem als Privatdozent für Politikwissenschaft am Fachbereich für Sozial- und Kulturwissenschaften der Justus-Liebig-Universität-Gießen.[5] Seit 2013 engagiert er sich als Vorsitzender des Kuratoriums der Evangelischen Hochschule Darmstadt (EHD).[1]

Mitwirkung in wissenschaftlichen Beratungsgremien

  • Mitglied der Observatory on National Policies to Combat Social Exclusion" der European Commission
  • Mitglied der Arbeitsgruppe von Nicht-Regierungs-Experten der Europäischen Kommission in Brüssel im Rahmen der Nationalen Aktionspläne gegen soziale Ausgrenzung (zusammen mit Prof. Dr. Benjamin Benz, Dr. Kay Bourcarde, Prof. Dr. Jürgen Boeckh und Prof. Dr. Johannes Schütte)[5]
  • Diakonische Konferenz der Diakonie[2]
  • AWO-ISS-Fachbeirat[6]

Auszeichnungen

  • Ehrenprofessur "Prof. e.H. (RUS)" an der Staatlichen Pädagogischen Universität von Wologda[4]
  • Kronenkreuz der Diakonie [7]

Ehrenämter

  • Vorsitzender des Kirchenvorstandes (Christuskirche Pohlheim)[8]
  • Vorsitzender des Kuratoriums der Evangelischen Hochschule Darmstadt[1]

Veröffentlichungen (Auswahl)

Monografien

  • Determinanten der westdeutschen Restauration. Frankfurt a. M.: Suhrkamp, 1972. (zusammen mit Gerhard Kraiker, Burkhard Scherer, Friedrich-Karl Schlotmann und Marianne Welteke). ISBN 978-3518105757
  • Die Politik der SPD 1945 - 1950. Frankfurt a. M.: Campus Verlag, 1978. ISBN 978-3593325422
  • Ethik des Staates, Zur Begründung politischer Herrschaft in Deutschland. Frankfurt a.M.: Campus Verlag, 1989. ISBN 978-3-593-34064-7
  • Armut im Wohlstand Frankfurt a.M.: suhrkamp, 1990 (zusammen mit Diether Döring und Walter Hanesch). ISBN 978-3-518-11595-4
  • Neuer Reichtum und alte Armut. Düsseldorf: Patmos Verlag, 1993. ISBN 978-3-491-72278-1
  • Armut in Europa. Opladen: Leske + Budrich, 1996. ISBN 978-3-8100-1556-3
  • Sozialraum Europa, Ökonomische und politische Transformation in Ost und West Opladen: Leske + Budrich, 2000 (zusammen mit Benjamin Benz und Jürgen Boeckh). ISBN 978-3-8100-2665-1
  • Theorien des Reichtums. Münster: LIT-Verlag, 2002 (zusammen mit Fritz Rüdiger Volz). ISBN 978-3825854928
  • Zukunft der Familienhilfe. Veränderungen und integrative Lösungsansätze. Neukirchen-Vluyn: Vandenhoeck & Ruprecht, 2009 (zusammen mit Hans-Jürgen Balz, Klaus Biedermann, Hildegard Mogge-Grotjahn und Ursula Zinda). ISBN 978-3788723897
  • Der Körper als Ressource in der Sozialen Arbeit. Grundlegungen zur Selbstwirksamkeitserfahrung und Persönlichkeitsbildung, Wiesbaden: SpringerVS, 2015 (zusammen Michael Wendler). ISBN 978-3658087777
  • Soziale Kälte. Rückkehr zum Wolfsrudel? Stuttgart: Alfred Kröner-Verlag, 2016. ISBN 978-3520714015
  • Sozialpolitik in Deutschland. Eine systematische Einführung. 4. grundlegend überarbeitete und erweiterte Auflage, Wiesbaden: SpringerVS, 2016 (zusammen mit Jürgen Boeckh, Benjamin Benz und Johannes D. Schütte). ISBN 978-3658136949
  • Handbuch Armut und soziale Ausgrenzung. 3. aktualisierte und erweiterte Auflage, Wiesbaden: SpringerVS, 2018 (zusammen mit Jürgen Boeckh und Hildegard Mogge-Grotjahn). ISBN 978-3658190767

Sammelbandbeiträge

  • Wohlfahrtsverbände und Kirchen als Vertreter schwacher sozialer Interessen – National und auf europäischer Ebene. In: Benz, Benjamin et al. (Hrsg.) (2014): Politik Sozialer Arbeit – Band 2. Akteure, Handlungsfelder und Methoden. Weinheim, Basel: BELTZ Juventa, S. 73–89. ISBN 978-3-7799-2895-9 (zusammen mit Germo Zimmermann).

Vorträge

  • Muß unsere Gesellschaft mit der Armut leben? Vortrag auf der Tagung der Evangelischen Akademie in Loccum über „Armut in der Bundesrepublik Deutschland“ vom 20.-22. 10.1982.[9]
  • Armut und Reichtum in der Bundesrepublik Vortrag auf dem 22. Deutschen Evangelischen Kirchentag (DEKT) am 19. Juni 1987 in Frankfurt am Main.[10]
  • Kinderarmut in Deutschland. Zentrale Ergebnisse der AWO/ISS – Studie zur Kinder- und JugendarmutVortrag, gehalten am 9. März 2001 bei der AWO Niederrhein in Düsseldorf.[11]
  • Arme Kinder, armes Land. Strategien gegen vererbte Chancenlosigkeit. Vortrag gehalten am 7. Mai 2008 in der Heinrich-Böll-Stiftung in Berlin.[12]
  • Die Rente ist sicher! – Warum auch nicht: Aber unter welchen Bedingungen?. Vortrag im Rahmen der öffentlichen Vortragsreihe „Alte Blicke – Altern erblicken: Diskurse interdisziplinärer Altersforschung“ der GGS Sektion „Alter(n) in Gesellschaft“ an der Justus-Liebig-Universität am 28. Juli 2016.[13]
  • Gerechtigkeit braucht Reform(ation) Vortrag gehalten im evangelischen Christophoruswerk in Duisburg Meiderich a. 15. November 2017.[14]

Einzelnachweise

  1. a b c EHD: Wechsel im Kuratoriumsvorsitz. In: Kreuz und Quer. Evangelische Hochschule Darmstadt, 2014, abgerufen am 26. März 2018 (deutsch).
  2. a b Diakonie RWL: Diakonie gegen Armut. 27. April 2017, abgerufen am 26. März 2018 (deutsch).
  3. Ernst Walter Weißenborn: Der Anzeiger stellt den Pohlheimer Armutsforscher Ernst-Ulrich Huster vor. In: GIESSENER ANZEIGER. 2. August 2016, abgerufen am 26. März 2018 (deutsch).
  4. a b Dieter Eißel: Eine etwas andere Laudatio für Ernst-Ulrich Huster. In: Benjamin Benz, Jürgen Boeckh und Hildegard Mogge.Grotjahn (Hrsg.): Soziale Politik – Soziale Lage – Soziale Arbeit. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2010, ISBN 978-3-531-16885-2.
  5. a b Ernst-Urlich Huster: Beruflicher Werdegang. Abgerufen am 26. März 2018 (deutsch).
  6. Gerda Holz, Claudia Laubstein und Evelyn Sthamer: Lebenslagen und Zukunftschancen von (armen) Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik e.V., 2012, abgerufen am 26. März 2018 (deutsch).
  7. SPD Hessen: Einladung zum Ranstädter Gespräch. 31. August 2013, abgerufen am 26. März 2018 (deutsch).
  8. Huster weiterhin Kirchenvorsteher. In: GIESSENER ANZEIGER. 30. September 2015, abgerufen am 26. März 2018 (deutsch).
  9. Ernst-Ulrich Huster: Veröffentlichungen. Abgerufen am 26. März 2018.
  10. Ernst-Ulrich Huster: Veröffentlichungen. Abgerufen am 26. März 2018.
  11. Ernst-Ulrich Huster: Kinderarmut in Deutschland. AWO NR, 9. März 2001, abgerufen am 26. März 2018 (deutsch).
  12. Ernst-Ulrich Huster: Arme Kinder, armes Land Strategien gegen vererbte Chancenlosigkeit. Heinrich-Böll-Stiftung, 7. Mai 2008, abgerufen am 26. März 2018 (deutsch).
  13. Dirk Medebach: Öffentlicher Gastvortrag Prof. Dr. i.R. Ernst-Ulrich Huster „Die Rente ist sicher! – Warum auch nicht: Aber unter welchen Bedingungen?" JLU Gießen, 28. Juli 2016, abgerufen am 26. März 2018 (deutsch).
  14. Monika Weinert: Vortrags- und Diskussionsabend zur sozialen Wirklichkeit im Ruhrgebiet Gerechtigkeit braucht Reformation. Evangelischer Kirchenkreis Duisburg, 15. November 2017, abgerufen am 26. März 2018 (deutsch).