„Bei Shizhang“ – Versionsunterschied

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'''Bei Shizhang''' ({{zh|v=贝时璋|t=贝时璋|p=Bèi Shízhāng|w=Pei Shih-chang}}; * [[10. Oktober]] [[1903]] in Zhenhai, Provinz [[Zhejiang]], [[Qing-Dynastie|Chinesisches Kaiserreich]]; † [[29. Oktober]] [[2009]] in [[Peking]], [[Volksrepublik China]]) war ein chinesischer [[Biologe]], [[Biophysiker]] und [[Pädagoge]]. Er war Mitglied der [[Chinesische Akademie der Wissenschaften|Chinesischen Akademie der Wissenschaften]].
'''Bei Shizhang''' ({{zh|v=贝时璋|t=贝时璋|p=Bèi Shízhāng|w=Pei Shih-chang}}; * [[10. Oktober]] [[1903]] in Zhenhai, Provinz [[Zhejiang]], [[Qing-Dynastie|Chinesisches Kaiserreich]]; † [[29. Oktober]] [[2009]] in [[Peking]], [[Volksrepublik China]]) war ein chinesischer [[Biologe]], [[Biophysiker]] und [[Pädagoge]]. Er war Mitglied der [[Chinesische Akademie der Wissenschaften|Chinesischen Akademie der Wissenschaften]].


== Biografie ==
Bei Shizhang promovierte 1928 an der [[Universität Tübingen]].<ref>Uni-Online.de: [http://www.uni-online.de/artikel.php?link=6511 Ältester Tübinger Alumnus lebt in China]{{Toter Link|date=2018-04 |archivebot=2018-04-01 00:25:02 InternetArchiveBot |url=http://www.uni-online.de/artikel.php?link=6511 }}, 28. August 2007, abgerufen am 6. Januar 2014.</ref>
Bei Shizhang wurde in eine Fischerfamilie in dem kleinen Küstenort Zhenhai ({{zh|t=镇海|kurz=}}) in der Provinz Zhejiang geboren. Er war der erste in seiner Familie, der eine formale Schulbildung erhielt. Er besuchte deutsche Missionsschulen, wo er schon früh mit der deutschen Sprache in Kontakt kam. Bei studierte anschließend an der ''Tongji-Medizin- und Ingenieurschule'' ({{zh|t=同济医工学堂|kurz=}}) in Shanghai, die 1907 ebenfalls unter deutscher Regie gegründet worden war. 1921 schloss er das Studium ab und begab sich mit zwei Kommilitonen per Schiff nach Europa, um dort seine Ausbildung weiterzuführen. Die drei Kommilitonen wählten die [[Albert-Ludwigs-Universität Freiburg]], da dort ihre chinesischen Abschlüsse anerkannt wurden. Die beiden Studienkollegen Beis, Yu Hongkang ({{zh|t=余鸿康|kurz=}}) und Li Yuanshan ({{zh|t=李元善|kurz=}}) wählten die Medizinische Fakultät, während sich Bei in der Fakultät für Naturwissenschaften einschrieb. An der naturwissenschaftlichen Fakultät lehrten damals unter anderem [[Hans Spemann]], der Botaniker [[Friedrich Oltmanns]], der Physiker [[Franz Himstedt]], der Chemiker [[Heinrich Otto Wieland]], an der medizinsichen Fakultät unter anderen der Anatom [[Eugen Fischer (Mediziner)|Eugen Fischer]] und der Pathologe [[Ludwig Aschoff]]. 1922 wechselte Bei nach München, in der Hoffnung dort bei dem Zoologen [[Richard Hertwig]] eine Doktorarbeit anfertigen zu können. In München hörte er Vorlesungen in Chemie bei [[Richard Willstätter]], Physik bei [[Wilhelm Wien]], Botanik bei [[Karl von Goebel]], Paläontologie bei [[Ferdinand Broili]] Geologie bei [[Emmanuel Kayser]]. Da Hertwig kurz vor der Emeritierung stand empfahl er Bei Shizhang weiter an seinen Kollegen [[Friedrich Blochmann]] nach Tübingen. In Tübingen arbeitete Bei zunächst als wissenschaftlicher Mitarbeiter an Experimenten zur ''Zellkonstanz'' der Parasiten ''Oxyuris obvelata'' and ''O. tetraptera''. Letztlich wurde [[Wilhelm Harms]] der Doktorvater von Bei. Harms vertrat einen Neo-[[Lamarckismus]] und glaubte an die Vererbung erworbener Eigenschaften. Von diesen Auffassungen wurde auch Bei Shizhang beeinflusst. 1928 wurde er mit der Arbeit ''Experimentell-morphologische Untersuchungen an Nematoden'' zum Doktor der Philosophie in Tübingen promoviert.<ref name="father">{{Literatur|Titel=A History of Biophysics in Contemporary China|Autor=Christine Yi Lai Luk|Sammelwerk=Springer Briefs in History of Science and Technology|Online=[https://www.springer.com/cda/content/document/cda_downloaddocument/9783319180922-c2.pdf PDF]|Kapitel= Kap. 2: The Father of Biophysics in China|Seiten=11-32|ISSN=2211-4564|ISBN=978-3-319-18092-2|DOI=10.1007/978-3-319-18093-9|Sprache=en}}</ref><ref>{{Internetquelle|hrsg=Uni-Online.de|titel=Ältester Tübinger Alumnus lebt in China|archiv-url=https://web.archive.org/web/20111021080149/http://www.uni-online.de/artikel.php?link=6511|url=http://www.uni-online.de/artikel.php?link=6511|datum=2007-08-28|archiv-datum=2011-10-21|zugriff=2019-03-02}}</ref>


Der Wissenschaftler gilt als der „Vater der chinesischen Biophysik“. Er war ein Pionier der chinesischen Zellbiologie und Embryologie und der Begründer der chinesischen Biophysik. Daneben war er der Gründer, der erste Chefdirektor und ehrenamtliche Leiter des Instituts für Biophysik.
Der Wissenschaftler gilt als der „Vater der chinesischen Biophysik“. Er war ein Pionier der chinesischen Zellbiologie und Embryologie und der Begründer der chinesischen Biophysik. Daneben war er der Gründer, der erste Chefdirektor und ehrenamtliche Leiter des Instituts für Biophysik.<ref name="father"/>


1933 bis 1949 war er Dekan der Fakultät für Biologie an der [[Universität Zhejiang]], 1950 bis 1954 Direktor des Instituts für Experimentelle Biologie der Chinesischen Akademie der Wissenschaften (CAW), und Gründungsdirektor des Instituts für Biophysik der CAW.<ref>{{Literatur|Autor=Laurence Schneider|Titel=Biology and Revolution in Twentieth-Century China|Seiten=111|Verlag=Rowman & Littlefield Publishers, Inc.|ISBN=0-7425-5306-X|Datum=2005|Sprache=en}}</ref>
Anlässlich seines 100. Geburtstages wurde der Asteroid 31065 Beishizhang nach ihm benannt. Zum Zeitpunkt seines Todes war Bei das älteste Mitglied der Academia Sinica und der Chinesischen Akademie der Wissenschaften.

Anlässlich seines 100. Geburtstages wurde der Asteroid 31065 Beishizhang nach ihm benannt. Zum Zeitpunkt seines Todes war Bei das älteste Mitglied der [[Academia Sinica]] und der Chinesischen Akademie der Wissenschaften.


== Weblinks ==
== Weblinks ==

Version vom 2. März 2019, 17:35 Uhr

Bei Shizhang (1930)

Bei Shizhang (chinesisch 贝时璋 / 贝时璋, Pinyin Bèi Shízhāng, W.-G. Pei Shih-chang; * 10. Oktober 1903 in Zhenhai, Provinz Zhejiang, Chinesisches Kaiserreich; † 29. Oktober 2009 in Peking, Volksrepublik China) war ein chinesischer Biologe, Biophysiker und Pädagoge. Er war Mitglied der Chinesischen Akademie der Wissenschaften.

Biografie

Bei Shizhang wurde in eine Fischerfamilie in dem kleinen Küstenort Zhenhai (镇海) in der Provinz Zhejiang geboren. Er war der erste in seiner Familie, der eine formale Schulbildung erhielt. Er besuchte deutsche Missionsschulen, wo er schon früh mit der deutschen Sprache in Kontakt kam. Bei studierte anschließend an der Tongji-Medizin- und Ingenieurschule (同济医工学堂) in Shanghai, die 1907 ebenfalls unter deutscher Regie gegründet worden war. 1921 schloss er das Studium ab und begab sich mit zwei Kommilitonen per Schiff nach Europa, um dort seine Ausbildung weiterzuführen. Die drei Kommilitonen wählten die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, da dort ihre chinesischen Abschlüsse anerkannt wurden. Die beiden Studienkollegen Beis, Yu Hongkang (余鸿康) und Li Yuanshan (李元善) wählten die Medizinische Fakultät, während sich Bei in der Fakultät für Naturwissenschaften einschrieb. An der naturwissenschaftlichen Fakultät lehrten damals unter anderem Hans Spemann, der Botaniker Friedrich Oltmanns, der Physiker Franz Himstedt, der Chemiker Heinrich Otto Wieland, an der medizinsichen Fakultät unter anderen der Anatom Eugen Fischer und der Pathologe Ludwig Aschoff. 1922 wechselte Bei nach München, in der Hoffnung dort bei dem Zoologen Richard Hertwig eine Doktorarbeit anfertigen zu können. In München hörte er Vorlesungen in Chemie bei Richard Willstätter, Physik bei Wilhelm Wien, Botanik bei Karl von Goebel, Paläontologie bei Ferdinand Broili Geologie bei Emmanuel Kayser. Da Hertwig kurz vor der Emeritierung stand empfahl er Bei Shizhang weiter an seinen Kollegen Friedrich Blochmann nach Tübingen. In Tübingen arbeitete Bei zunächst als wissenschaftlicher Mitarbeiter an Experimenten zur Zellkonstanz der Parasiten Oxyuris obvelata and O. tetraptera. Letztlich wurde Wilhelm Harms der Doktorvater von Bei. Harms vertrat einen Neo-Lamarckismus und glaubte an die Vererbung erworbener Eigenschaften. Von diesen Auffassungen wurde auch Bei Shizhang beeinflusst. 1928 wurde er mit der Arbeit Experimentell-morphologische Untersuchungen an Nematoden zum Doktor der Philosophie in Tübingen promoviert.[1][2]

Der Wissenschaftler gilt als der „Vater der chinesischen Biophysik“. Er war ein Pionier der chinesischen Zellbiologie und Embryologie und der Begründer der chinesischen Biophysik. Daneben war er der Gründer, der erste Chefdirektor und ehrenamtliche Leiter des Instituts für Biophysik.[1]

1933 bis 1949 war er Dekan der Fakultät für Biologie an der Universität Zhejiang, 1950 bis 1954 Direktor des Instituts für Experimentelle Biologie der Chinesischen Akademie der Wissenschaften (CAW), und Gründungsdirektor des Instituts für Biophysik der CAW.[3]

Anlässlich seines 100. Geburtstages wurde der Asteroid 31065 Beishizhang nach ihm benannt. Zum Zeitpunkt seines Todes war Bei das älteste Mitglied der Academia Sinica und der Chinesischen Akademie der Wissenschaften.

Weblinks

Commons: Bei Shizhang – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Christine Yi Lai Luk: A History of Biophysics in Contemporary China. In: Springer Briefs in History of Science and Technology. ISBN 978-3-319-18092-2, ISSN 2211-4564, Kap. 2: The Father of Biophysics in China, S. 11–32, doi:10.1007/978-3-319-18093-9 (englisch, PDF).
  2. Ältester Tübinger Alumnus lebt in China. Uni-Online.de, 28. August 2007, archiviert vom Original am 21. Oktober 2011; abgerufen am 2. März 2019.
  3. Laurence Schneider: Biology and Revolution in Twentieth-Century China. Rowman & Littlefield Publishers, Inc., 2005, ISBN 0-7425-5306-X, S. 111 (englisch).