„Stephan von Nieber“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Erstveröffentlichung
(kein Unterschied)

Version vom 4. September 2020, 14:38 Uhr

Generalleutnant Stephan von Nieber

Stephan von Nieber (* 10. Mai 1855 in Oldenburg, † 25. März 1920 in Neustrelitz; vollständiger Name Theodor Friedrich Wilhelm Stephan von Nieber) war Generalleutnant der Kaiserlichen Armee, Militärluftschiffer, Begründer des Flugplatzes Johannisthal und Direktor des Deutschen Luftflotten-Vereins.

Leben

Nieber war der einzige Sohn des preußischen Oberst Friedrich Christian Adolf Nieber und seiner Frau Ida Nieber (geb. Heß). Mit zehn Jahren wurde er von seinen Eltern in das Kadettenkorps nach Plön gegeben. Mit 18 Jahren trat er dann am 19. April 1873 als Leutnant in das Schleswig-Holsteinische Feldartillerie-Regiment Nr. 9 ein. 1875-1876 absolvierte er die Artillerie-Offiziersausbildung an der Vereinigten Artillerie- und Ingenieurschule in Berlin. Anschließend besuchte er von 1878 bis 1881 die Preußische Kriegsakademie in Berlin. Nach der Graduierung und Beförderung zum Oberleutnant ließ er sich bis 1886 beurlauben und begab sich auf längere Studienreisen nach Italien, Frankreich und in die Schweiz.

1886/87 wurde er zum Generalstab kommandiert, wo er ab 1888 als Hauptmann wirkte. 1889 erfolgte die Versetzung nach Kassel in den Generalstab des XI. Armee Corps. 1891 wurde er Batteriekommandeur im Feldartillerie-Regiment Nr. 14 in Karlsruhe. Nach der Beförderung zum Major übernahm er mit erst 38 Jahren als Kommandeur 1893 die neu gebildete Luftschifferabteilung. 1897 erfolgte die erneute Versetzung zum Generalstab und 1899 die Beförderung zum Oberstleutnant. und Ernennung zum Chef des Generalstabs des IX. Armeekorps in Kassel. 1902 zum Oberst befördert, wurde er 1904 Kommandeur der 6. Feldartillerie-Brigade in Brandenburg an der Havel. 1906 erfolgte die Beförderung zum Generalmajor und Übernahme des Kommandos der 25. Feldartillerie-Brigade in Darmstadt. 1908 wurde Nieber im Range eines Generalleutnants aus dem aktiven Militärdienst entlassen und pensioniert.

Im Ruhestand widmete er sich aktiv dem Aufbau und der Förderung der deutschen Luftfahrtindustrie. 1908 war er Mitgründer des Flugplatzes Johannisthal. Von 1908 bis 1910 leitete er als Direktor den Deutschen Luftflotten-Verein und 1913 wurde er Vizepräsident des Kaiserlichen Aero-Clubs.[1][2]

Kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges schloss er sich 1914 einer Expedition von Adolf Miethe nach Sandnessjøen in Norwegen zur Beobachtung der Sonnenfinsternis vom 21. August an. Als gelernter Vermessungsoffizier übernahm er die Fernaufnahmen der Umgebung des Beobachtungsplatzes in Sandnessjøen. Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde er in den aktiven Militärdienst und unverzüglich nach Deutschland zurückbeordert und zum Etappen-Inspekteur der 2. Armee ernannt, wo er unmittelbar an der Schlacht bei St. Quentin teilnahm.[3]

Nieber war Mitglied der Deutschen Vaterlandspartei und ab Juni 1918 Mitglied des Parteivorstandes.

Er verstarb 1920 an den Folgen eines Schlaganfalls.

Auszeichnungen

Kaiser Wilhelm II. erhob Nieber am 7. Dezember 1903 in den erblichen preußischen Adelsstand. 1912 wurde er zum Ehrenpräsidenten des Deutschen Luftfahrtverbandes ernannt.

In Berlin ist die Nieberstraße, im Bezirk Treptow- Köpenick nach ihm benannt.

  1. Nieberstraße. In: KAUPERTS Straßenführer durch Berlin. Abgerufen am 4. September 2020.
  2. Alexander Kauther, Eberhard Drescher: Die Straßen in Berlin-Johannisthal (1753-heute) Geschichte und Bestandsaufnahme. Hrsg.: Freundeskreis Heimatgeschichte Treptow. Heft 19. Selbstverlag, Berlin April 2016, S. 101.
  3. Unsere Toten: Stephan von Nieber. In: Schiffbautechnische Gesellschaft (Hrsg.): Jahrbuch der Schiffbautechnischen Gesellschaft: Zweiundzwanzigster Band 1921. Julius Springer, Berlin 1921, S. 74, doi:10.1007/978-3-642-92030-1.
  4. Handbuch des allerhöchsten Hofes und des Hofstaates seiner K. und K. apostolischen Majestät. K. K. Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1911, S. 361 (Digitalisat [1]).
  5. Lieutenant-General Stephan von Nieber. In: Great War Forum. 31. Januar 2016, abgerufen am 4. September 2020 (englisch).