„Onkologie“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Markierungen: Mobile Bearbeitung Mobile Web-Bearbeitung
+ Lit. Krebshilfespam raus. Redundanzen zum Lemma Krebs veringert. →‎Einleitung: Überarbeitet. Onko-Fachrichtungen anhand der Quelle genannt/sortiert. „Gutartige“ entfernt, da belege fehlen. →‎Weblinks: Unpassende Weblinks gemäß WP:WEB entfernt. →‎Organisationen (Auswahl): Entfernt. WP ist kein Branchenverzeichnis. →‎Diagnostik: Präzisiert, gekürzt.
Zeile 1: Zeile 1:
Als '''Onkologie''' ({{grcS|ὄγκος}} ''onkos'' ‚Anschwellung‘ und [[-logie]] - Lehre), veraltet auch '''Cancerologie''', bezeichnet man die Wissenschaft, die sich mit allen gut- und bösartigen Tumoren, insbesondere jedoch mit der seit dem Altertum bekannten und in der Antike erstmals erforschten<ref>Paul Obrecht: ''Klinische Cancerologie.'' 1961, S. 352.</ref> Erkrankung [[Krebs (Medizin)|Krebs]] befasst.
Die '''Onkologie''' ({{grcS|ὄγκος}} ''onkos'' ‚Anschwellung‘ und [[-logie]] - Lehre, veraltet '''Cancerologie''') ist die Wissenschaft, die sich mit der Erkrankung [[Krebs (Medizin)|Krebs]] befasst. Sie widmet sich der [[Krebsprävention|Prävention]], [[Diagnostik]], [[Therapie]] und [[Nachsorge]] von [[Malignität|malignen]] (bösartigen) Tumoren.


Die Onkologie ist von der interdisziplinären Zusammenarbeit medizinischer Fachrichtungen geprägt. Folgende Fachrichtungen können beispielhaft, etwa im Rahmen eines [[Tumorboard]]s, beteiligt sein: Alle chirurgischen Fachdisziplinen, [[Internistische Onkologie]], [[Strahlentherapie]], [[Nuklearmedizin]], [[Pathologie]], [[Psychoonkologie]], [[Interventionelle Radiologie]], Diagnostische Radiologische Endoskopie, Interventionelle Endoskopie.<ref>{{Literatur |Autor=Wolfgang Hiddemann, Claus R. Bartram, H. Huber |Titel=Die Onkologie. Teil 1: Epidemiologie - Pathogenese - Grundprinzipien der Therapie; Teil 2: Solide Tumoren - Lymphome - Leukämien |Verlag=Springer-Verlag |Datum=2013 |Kommentar=E-Book |Seiten=466 |ISBN=978-3-662-06671-3}}</ref>
Im engeren Sinne widmet sich die Onkologie der [[Krebsprävention|Prävention]], [[Diagnostik]], [[Therapie]] und [[Nachsorge]] von [[Malignität|malignen]] (bösartigen) Tumorerkrankungen.

Die dabei involvierten medizinischen Disziplinen sind die [[Tumor]]en operierenden chirurgischen Fächer (z.&nbsp;B. [[Chirurgie]], [[Gynäkologie]], [[Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde|HNO]], [[Neurochirurgie]], [[Dermatologie]], [[Urologie]],..), die [[Radioonkologie]] und [[Innere Medizin]] mit Zusatzausbildung in internistischer Onkologie / Hämatoonkologie.

Die moderne Onkologie ist von der interdisziplinären Zusammenarbeit der je nach Tumorerkrankung involvierten medizinischen Fachrichtungen geprägt. So sollten in jedem Tumorboard immer Vertreter folgender Fachrichtungen verpflichtend anwesend sein: Radioonkologie, internistische Onkologie, diagnostische Radiologie (zur Beurteilung der Tumorausbreitung), Pathologie (zur Beurteilung der Art der Tumorerkrankung) und das jeweilig involvierte chirurgische Fach.


== Prävention ==
== Prävention ==
Unter [[Krebsprävention]] fallen Maßnahmen oder Verhaltensregeln, die die Entstehung von Krebserkrankungen verhindern oder zumindest die Wahrscheinlichkeit für eine solche Erkrankung herabsetzen sollen. Von zentraler Bedeutung ist es, [[Risikofaktor (Medizin)|Risikofaktoren]] zu erkennen. Wird ein Risikofaktor erkannt, versucht man diesen zu reduzieren. Beispiele sind Expositionsverhinderung durch [[Technische Richtkonzentration|TRK]]-Werte für [[Karzinogen|krebsauslösende Substanzen]]) oder Verhaltensinterventionen bei [[Nikotinsucht|Raucherentwöhnung]]. Anhand von Risikofaktoren können auch besonders gefährdete Personengruppen identifiziert und [[Screening]]-Untersuchungen zugeführt werden. Ziel ist hier, malignes Zellwachstum zu erkennen und zu behandeln, möglichst bevor eine Krebserkrankung ausbricht oder sich ausbreitet ([[Früherkennung von Krankheiten|Früherkennung]]).
Viele Bemühungen in der Onkologie richten sich darauf, Krebs zu verhindern ([[Krebsprävention]]) oder seine Ausbreitung im Körper des Patienten zu unterdrücken. Von zentraler Bedeutung ist es dabei, [[Risikofaktor (Medizin)|Risikofaktoren]] zu erkennen. Dabei arbeiten Onkologen mit [[Epidemiologie|Epidemiologen]] zusammen und werten zum Beispiel Krankengeschichten statistisch aus. Die Kenntnis um Risikofaktoren wird in zweierlei Weise genutzt:
* Wird ein Risikofaktor durch weitere Untersuchungen als ursächlich erkannt, versucht man, diesen Faktor zu reduzieren, zum Beispiel durch Expositionsverhinderung (zum Beispiel Erlass von [[Technische Richtkonzentration|TRK]]-Werten für [[Karzinogen|krebsauslösende Substanzen]]) oder Verhaltensinterventionen (zum Beispiel Gesundheitsaufklärung, [[Nikotinsucht|Raucherentwöhnung]]).
* Anhand von Risikofaktoren können besonders gefährdete Personengruppen identifiziert und [[Screening]]-Untersuchungen zugeführt werden. Ziel ist hier, malignes Zellwachstum zu erkennen und zu behandeln, möglichst bevor eine Krebserkrankung ausbricht oder sich ausbreitet ([[Früherkennung von Krankheiten|Früherkennung]]).


Wesentlicher Teil der Prävention ist auch die Investition in Forschung über Krebs.
Wesentlicher Teil jeglicher Prävention ist die Forschung über die Krebsentstehung. Daraus können sich neue Wege in der Krebsprävention, Diagnostik und Therapie ergeben. Das internationale Netzwerk baut in Deutschland auf das [[Deutsches Krebsforschungszentrum|Deutsche Krebsforschungszentrum]] (DKFZ) in Heidelberg.


== Diagnostik ==
== Diagnostik ==
Neben [[Anamnese]] und [[Körperliche Untersuchung|körperlicher Untersuchung]] werden durch den Arzt unter Umständen [[Blutuntersuchung]]en, [[Bildgebendes Verfahren (Medizin)|Bildgebende Verfahren]] oder die [[Biopsie|Entnahme von Gewebeproben]] durchgeführt.
Am Anfang der Krebsdiagnostik steht die [[Anamnese]]. Dabei erfragt der Arzt [[Symptom]]e und Risikofaktoren. Auf dieser Basis werden dann Screeningtests oder spezifischere Untersuchungen empfohlen, und zwar hauptsächlich:
* Laboruntersuchungen von Körperflüssigkeiten ([[klinische Chemie]])
* [[Zytodiagnostik|Zytologie]] von [[Abstrich (Medizin)|Abstrichen]]
* Untersuchungen mit [[Bildgebendes Verfahren (Medizin)|bildgebenden Verfahren]]


Durch die [[Stadienbestimmung (Onkologie)|Stadienbestimmung]] (''{{enS|staging}}'') wird der Fortschritt einer Tumorerkrankung ermittelt.
Ergibt oder erhärtet sich der Krebsverdacht, versucht man meist, eine definitive Diagnose anhand der [[Histologie|histologischen]] oder zytologischen Untersuchung einer Gewebeprobe aus dem verdächtigen Bereich zu erzielen. Gleichzeitig wird mittels weiterer Diagnosemethoden das [[Stadienbestimmung (Onkologie)|Stadium]] der Erkrankung bestimmt. Wegen der oft schlechten Prognose bösartiger Erkrankungen einerseits und der Risiken und Nebenwirkungen der Behandlung andererseits ist dieser Schritt besonders wichtig und rechtfertigt viel Aufwand, bis hin zu explorativen [[Operation (Medizin)|Operationen]] einschließlich Probe[[exzision]].<ref>{{Webarchiv | url= http://www.imedo.de/medizinlexikon/operation-explorative | archive-is= 20120802 | text=''Operation, explorative.''}} In: Medizinlexikon imedo.de</ref>


== Therapie ==
== Therapie ==
Die wichtigsten Behandlungsmethoden der Onkologie sind:
Behandlungsmethoden der Onkologie sind unter anderem:
* [[Chirurgie|Chirurgische]] Tumorentfernung
* [[Chirurgie|Chirurgische]] Tumorentfernung
* [[Strahlentherapie]], in der das Tumorgewebe mit [[Ionisierende Strahlung|ionisierender Strahlung]] behandelt wird
* [[Strahlentherapie]], in der das Tumorgewebe mit [[Ionisierende Strahlung|ionisierender Strahlung]] behandelt wird
Zeile 31: Zeile 22:
Die Therapien der Onkologie zielen entweder auf die Entfernung oder Zerstörung des gesamten Tumorgewebes ([[kurativ]]e Therapie) oder, wenn dies nicht mehr möglich ist, auf die Verkleinerung des Tumorgewebes mit dem Ziel, die Lebenszeit zu verlängern und tumorbedingte Beschwerden zu reduzieren ([[Palliation]]).
Die Therapien der Onkologie zielen entweder auf die Entfernung oder Zerstörung des gesamten Tumorgewebes ([[kurativ]]e Therapie) oder, wenn dies nicht mehr möglich ist, auf die Verkleinerung des Tumorgewebes mit dem Ziel, die Lebenszeit zu verlängern und tumorbedingte Beschwerden zu reduzieren ([[Palliation]]).


Für verschiedene Tumoren haben sich spezielle Therapieschemata etabliert, die in großen internationalen Untersuchungen laufend optimiert werden ([[Therapieoptimierungsstudie]]n). Ausgehend vom festgestellten Stadium werden mit dem Patienten mögliche [[Therapieoption]]en erörtert. Hierbei spielen der körperliche Allgemeinzustand und die [[Begleiterkrankung]]en eine wesentliche Rolle. Die nach aktuellem [[Stand der Wissenschaft]] erfolgversprechende Therapieform wird dem Patienten vorgeschlagen. Möglichkeiten sind die einmalige oder mehrmalige Chemotherapie oder Bestrahlung oder eine Operation zur Entfernung des Tumorgewebes. Verschiedene [[Chemotherapeutikum|Chemotherapeutika]] können kombiniert werden. Die Kombination aller drei Methoden ist ebenfalls möglich.
Für verschiedene Tumoren haben sich spezielle Therapieschemata etabliert, die in großen internationalen Untersuchungen laufend optimiert werden ([[Therapieoptimierungsstudie]]n). Ausgehend vom festgestellten Stadium werden mit dem Patienten mögliche [[Therapieoption]]en erörtert. Hierbei spielen der körperliche Allgemeinzustand und die [[Begleiterkrankung]]en eine wesentliche Rolle. Die nach aktuellem [[Stand der Wissenschaft]] erfolgversprechende Therapieform wird dem Patienten vorgeschlagen. Möglichkeiten sind die einmalige oder mehrmalige Chemotherapie und/oder Bestrahlung und/oder eine Operation zur Entfernung des Tumorgewebes. Verschiedene [[Chemotherapeutikum|Chemotherapeutika]] können kombiniert werden.


Weitere mögliche Therapiebestandteile mit Onkologiebezug:
Bösartige Tumoren stellen insbesondere bei fortgeschrittenen Erkrankungen die heutige Medizin immer noch vor erhebliche Probleme.

Zunehmend sanftere Methoden wurden und werden entwickelt, um den Patienten zu schonen. Dazu gehören unter anderem:
* HITT, hochfrequenzinduzierte [[Thermotherapie]]
* [[Psychoonkologie]] zur Mitbehandlung psychischer Komplikationen onkologischer Erkrankungen
* [[Psychoonkologie]] zur Mitbehandlung psychischer Komplikationen onkologischer Erkrankungen
* [[Patientenkompetenz]] zur Stärkung der mentalen und emotionalen Verfassung von Krebspatienten
* [[Patientenkompetenz]] zur Stärkung der mentalen und emotionalen Verfassung von Krebspatienten
* [[Chronoonkologie]] zur Verbesserung der Effizienz der Tumorbehandlung bei gleichzeitiger Verringerung unerwünschter Nebenwirkungen
* [[Chronoonkologie]] zur Verbesserung der Effizienz der Tumorbehandlung bei gleichzeitiger Verringerung unerwünschter Nebenwirkungen


== Ärztliche Weiterbildung ==
{{Siehe auch|Krebs (Medizin)#Behandlungsmöglichkeiten|titel1=„Behandlungsmöglichkeiten“ im Artikel: Krebs (Medizin)}}
In Deutschland können sich Fachärzte für [[Innere Medizin]] oder [[Allgemeinmedizin]] gemäß der [[Musterweiterbildungsordnung]] über sechs Jahre Weiterbilden um die Schwerpunktbezeichnung „Hämatologie und Internistische Onkologie“ erlangen.

=== Langzeiteffekte ===
Während man sich in der Onkologie lange Zeit mit der Verbesserung der Überlebensraten beschäftigte, konnten hier nun so große Fortschritte gemacht werden, dass nun vor allem auch die Langzeitfolgen der onkologischen Therapien untersucht werden. Sowohl die Chemotherapie als auch die Strahlentherapie hinterlassen Spuren im Körper, die noch nach vielen Jahren oder Jahrzehnten zu Folgeerkrankungen führen können.

Eine Studie beschäftigte sich zum Beispiel mit Erkrankungen von Erwachsenen, die sich in ihrer Kindheit einer onkologischen Therapie unterzogen.<ref name="DOI10.1001/jama.2013.6296">Melissa M. Hudson: ''Clinical Ascertainment of Health Outcomes Among Adults Treated for Childhood Cancer.'' In: ''JAMA.'' 309, 2013, S.&nbsp;2371, [[doi:10.1001/jama.2013.6296]].</ref> Hier zeigte sich, dass fast alle Betroffenen an mindestens einer chronischen Krankheit leiden. Im Alter von 50 Jahren standen [[Kardiomyopathie]], [[Herzklappenfehler]], Lungenprobleme, Funktionsstörungen der [[Hypophyse]] und [[Schwerhörigkeit]] bzw. [[Taubheit (Ohr)|Taubheit]] im Vordergrund. Bei einem Drittel besteht Unfruchtbarkeit. Trotz verbesserter Therapien sollte auch heute noch auf eine Langzeitbetreuung ehemaliger onkologischer Patienten geachtet werden um Erkrankungen früh erkennen und therapieren zu können.


== Kinderonkologie ==
== Kinderonkologie ==

Die Kinderonkologie befasst sich mit [[Krebs (Medizin)|Krebserkrankungen]] im [[Kindheit|Kindes-]] und [[Jugend]]alter von 0 bis 18 Jahren.<ref name=":0">{{Internetquelle |url=https://www.dgkj.de/eltern/spezialisten-portraits/paediatrische-onkologie-und-haematologie/ |titel=Pädiatrische Onkologie und Hämatologie |abruf=2019-06-17 |sprache=de}}</ref>
Die Kinderonkologie befasst sich mit [[Krebs (Medizin)|Krebserkrankungen]] im [[Kindheit|Kindes-]] und [[Jugend]]alter von 0 bis 18 Jahren.<ref name=":0">{{Internetquelle |url=https://www.dgkj.de/eltern/spezialisten-portraits/paediatrische-onkologie-und-haematologie/ |titel=Pädiatrische Onkologie und Hämatologie |abruf=2019-06-17 |sprache=de}}</ref>
Bei rechtzeitiger Behandlung können drei Viertel der jährlich rund 2.000 erkrankten Kinder und Jugendlichen ein Leben ohne weitgehende Einschränkungen führen.<ref name=":0" />
Bei rechtzeitiger Behandlung können drei Viertel der jährlich rund 2.000 erkrankten Kinder und Jugendlichen ein Leben ohne weitgehende Einschränkungen führen.<ref name=":0" />


== Onkologische Forschung ==
== Literatur ==
*{{Literatur |Autor=Wolfgang Hiddemann, Claus R. Bartram, H. Huber |Titel=Die Onkologie. Teil 1: Epidemiologie - Pathogenese - Grundprinzipien der Therapie; Teil 2: Solide Tumoren - Lymphome - Leukämien |Verlag=Springer-Verlag |Datum=2013 |Kommentar=E-Book |Seiten=466 |ISBN=978-3-662-06671-3}}
Die Fortschritte in der Krebsforschung haben dazu beigetragen, neue wirkungsvollere Therapien gegen Krebs zu entwickeln und Behandlungsansätze zu optimieren.<ref>A. Letsch, U. Keilholz, M. Fluck, D. Nagorsen, A. M. Asemissen, E. Thiel, C. Scheibenbogen: ''Peptide vaccination after repeated resection of metastases can induce prolonged relapse–free interval in melanoma patients.'' In: ''Int J Cancer.'' 114, 2005, S. 936–941.</ref> So konnten Überlebenschancen und Lebensqualität Krebskranker in den vergangenen Jahren stetig verbessert werden. Die Forschungsförderung durch private Organisationen hat dabei wachsende Bedeutung. So fördert die Deutsche Krebshilfe seit über 40 Jahren ihres Bestehens onkologische Forschungsprojekte aus Spendengeldern der Bürger.

== Organisationen (Auswahl) ==
* [[Deutsche Krebshilfe]]
* [[Deutsche Krebsgesellschaft|Deutsche Krebsgesellschaft (DKG)]]
* [[Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie|Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie (DGHO)]]
* [[Deutsche Gesellschaft für Radioonkologie]] e.&nbsp;V. (DEGRO)<ref>{{Webarchiv|url=http://www.degro.org/jsp_public/cms/index.jsp |wayback=20131225214131 |text=degro.org |archiv-bot=2019-05-05 06:12:54 InternetArchiveBot }}</ref>
* [[Gesellschaft für pädiatrische Onkologie und Hämatologie (GPOH)]]
* [[Union internationale contre le cancer]]
* [[European Society of Gynaecological Oncology]]
* [[EORTC|European Organisation for Research and Treatment of Cancer]] (EORTC)
* [[European Society for Radiotherapy and Oncology]]
* [[American Society of Clinical Oncology]] (ASCO)
* [[American Cancer Society]]
* [[American Society for Radiation Oncology]] (ASTRO)
* Berufsverband Niedergelassener Gynäkologischer Onkologen in Deutschland e. V. (BNGO)
* [[Interessenvereinigung zur Qualitätssicherung der Arbeit niedergelassener Uro-Onkologen in Deutschland]] e.&nbsp;V. (IQUO)


== Ältere Literatur ==
=== Historisch ===
* Paul Obrecht: ''Klinische Cancerologie.'' In: [[Ludwig Heilmeyer]] (Hrsg.): ''Lehrbuch der Inneren Medizin.'' Springer-Verlag, Berlin/Göttingen/Heidelberg 1955; 2. Auflage ebenda 1961, S. 352–375.
* Paul Obrecht: ''Klinische Cancerologie.'' In: [[Ludwig Heilmeyer]] (Hrsg.): ''Lehrbuch der Inneren Medizin.'' Springer-Verlag, Berlin/Göttingen/Heidelberg 1955; 2. Auflage ebenda 1961, S. 352–375.


Zeile 79: Zeile 46:
{{Commonscat|Oncology|Onkologie}}
{{Commonscat|Oncology|Onkologie}}
* Onkologie: [http://www.dimdi.de/de/klassi/icdo3/index.htm ICD-O-3: Internationale Klassifikation der Krankheiten für die Onkologie, 3. Revision]
* Onkologie: [http://www.dimdi.de/de/klassi/icdo3/index.htm ICD-O-3: Internationale Klassifikation der Krankheiten für die Onkologie, 3. Revision]
* [https://www.krebsinformationsdienst.de/ ''www.krebsinformationsdienst.de'']: Der [[Deutsches Krebsforschungszentrum#Krebsinformationsdienst|Krebsinformationsdienst]] des [[Deutsches Krebsforschungszentrum|Deutschen Krebsforschungszentrums]] (DKFZ), Heidelberg.
* Krebs: [https://www.krebsgesellschaft.de/basis-informationen-krebs.html Patienteninformationen der Deutschen Krebsgesellschaft zu Diagnose und Therapie von Krebs allgemein]
* Krebsarten: [http://www.krebsgesellschaft.de/pat_ka_krebsarten_uebersicht,792.html Patienteninformationen der Deutschen Krebsgesellschaft zu verschiedenen Krebsarten]
* Krebsarten: [http://www.krebsgesellschaft.de/arzt_index,698.html Informationen für Ärzte: Kongressberichte der Deutschen Krebsgesellschaft zu verschiedenen Krebsarten]


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==

Version vom 17. November 2020, 15:02 Uhr

Die Onkologie (altgriechisch ὄγκος onkos ‚Anschwellung‘ und -logie - Lehre, veraltet Cancerologie) ist die Wissenschaft, die sich mit der Erkrankung Krebs befasst. Sie widmet sich der Prävention, Diagnostik, Therapie und Nachsorge von malignen (bösartigen) Tumoren.

Die Onkologie ist von der interdisziplinären Zusammenarbeit medizinischer Fachrichtungen geprägt. Folgende Fachrichtungen können beispielhaft, etwa im Rahmen eines Tumorboards, beteiligt sein: Alle chirurgischen Fachdisziplinen, Internistische Onkologie, Strahlentherapie, Nuklearmedizin, Pathologie, Psychoonkologie, Interventionelle Radiologie, Diagnostische Radiologische Endoskopie, Interventionelle Endoskopie.[1]

Prävention

Unter Krebsprävention fallen Maßnahmen oder Verhaltensregeln, die die Entstehung von Krebserkrankungen verhindern oder zumindest die Wahrscheinlichkeit für eine solche Erkrankung herabsetzen sollen. Von zentraler Bedeutung ist es, Risikofaktoren zu erkennen. Wird ein Risikofaktor erkannt, versucht man diesen zu reduzieren. Beispiele sind Expositionsverhinderung durch TRK-Werte für krebsauslösende Substanzen) oder Verhaltensinterventionen bei Raucherentwöhnung. Anhand von Risikofaktoren können auch besonders gefährdete Personengruppen identifiziert und Screening-Untersuchungen zugeführt werden. Ziel ist hier, malignes Zellwachstum zu erkennen und zu behandeln, möglichst bevor eine Krebserkrankung ausbricht oder sich ausbreitet (Früherkennung).

Wesentlicher Teil der Prävention ist auch die Investition in Forschung über Krebs.

Diagnostik

Neben Anamnese und körperlicher Untersuchung werden durch den Arzt unter Umständen Blutuntersuchungen, Bildgebende Verfahren oder die Entnahme von Gewebeproben durchgeführt.

Durch die Stadienbestimmung (englisch staging) wird der Fortschritt einer Tumorerkrankung ermittelt.

Therapie

Behandlungsmethoden der Onkologie sind unter anderem:

Die Therapien der Onkologie zielen entweder auf die Entfernung oder Zerstörung des gesamten Tumorgewebes (kurative Therapie) oder, wenn dies nicht mehr möglich ist, auf die Verkleinerung des Tumorgewebes mit dem Ziel, die Lebenszeit zu verlängern und tumorbedingte Beschwerden zu reduzieren (Palliation).

Für verschiedene Tumoren haben sich spezielle Therapieschemata etabliert, die in großen internationalen Untersuchungen laufend optimiert werden (Therapieoptimierungsstudien). Ausgehend vom festgestellten Stadium werden mit dem Patienten mögliche Therapieoptionen erörtert. Hierbei spielen der körperliche Allgemeinzustand und die Begleiterkrankungen eine wesentliche Rolle. Die nach aktuellem Stand der Wissenschaft erfolgversprechende Therapieform wird dem Patienten vorgeschlagen. Möglichkeiten sind die einmalige oder mehrmalige Chemotherapie und/oder Bestrahlung und/oder eine Operation zur Entfernung des Tumorgewebes. Verschiedene Chemotherapeutika können kombiniert werden.

Weitere mögliche Therapiebestandteile mit Onkologiebezug:

  • Psychoonkologie zur Mitbehandlung psychischer Komplikationen onkologischer Erkrankungen
  • Patientenkompetenz zur Stärkung der mentalen und emotionalen Verfassung von Krebspatienten
  • Chronoonkologie zur Verbesserung der Effizienz der Tumorbehandlung bei gleichzeitiger Verringerung unerwünschter Nebenwirkungen

Ärztliche Weiterbildung

In Deutschland können sich Fachärzte für Innere Medizin oder Allgemeinmedizin gemäß der Musterweiterbildungsordnung über sechs Jahre Weiterbilden um die Schwerpunktbezeichnung „Hämatologie und Internistische Onkologie“ erlangen.

Kinderonkologie

Die Kinderonkologie befasst sich mit Krebserkrankungen im Kindes- und Jugendalter von 0 bis 18 Jahren.[2] Bei rechtzeitiger Behandlung können drei Viertel der jährlich rund 2.000 erkrankten Kinder und Jugendlichen ein Leben ohne weitgehende Einschränkungen führen.[2]

Literatur

  • Wolfgang Hiddemann, Claus R. Bartram, H. Huber: Die Onkologie. Teil 1: Epidemiologie - Pathogenese - Grundprinzipien der Therapie; Teil 2: Solide Tumoren - Lymphome - Leukämien. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-662-06671-3, S. 466 (E-Book).

Historisch

  • Paul Obrecht: Klinische Cancerologie. In: Ludwig Heilmeyer (Hrsg.): Lehrbuch der Inneren Medizin. Springer-Verlag, Berlin/Göttingen/Heidelberg 1955; 2. Auflage ebenda 1961, S. 352–375.
Wiktionary: Onkologie – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Onkologie – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Wolfgang Hiddemann, Claus R. Bartram, H. Huber: Die Onkologie. Teil 1: Epidemiologie - Pathogenese - Grundprinzipien der Therapie; Teil 2: Solide Tumoren - Lymphome - Leukämien. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-662-06671-3, S. 466 (E-Book).
  2. a b Pädiatrische Onkologie und Hämatologie. Abgerufen am 17. Juni 2019.