„PT1-Glied“ – Versionsunterschied

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Als '''PT<sub>1</sub>-Glied''' bezeichnet man ein [[LZI-System|LZI]]-[[Übertragungsfunktion|Übertragungsglied]] in der [[Regelungstechnik]], welches ein [[proportional]]es Übertragungsverhalten mit Verzögerung 1.&nbsp;Ordnung aufweist. Ein gebräuchliches Beispiel ist in der Elektrotechnik der [[Tiefpass #Tiefpass 1. Ordnung|Tiefpass (1.&nbsp;Ordnung)]], der beispielsweise durch ein [[RC-Glied]] realisiert werden kann
Als '''PT<sub>1</sub>-Glied''' bezeichnet man ein [[LZI-System|LZI]]-[[Übertragungsfunktion|Übertragungsglied]] in der [[Regelungstechnik]], welches ein [[proportional]]es Übertragungsverhalten mit Verzögerung 1.&nbsp;Ordnung aufweist. Ein gebräuchliches Beispiel ist in der Elektrotechnik der [[Tiefpass #Tiefpass 1. Ordnung|Tiefpass (1.&nbsp;Ordnung)]], der beispielsweise durch ein [[RC-Glied]] realisiert werden kann.<ref>{{Literatur|Autor=Heinz Unbehauen|Titel=Regelungstechnik I: Klassische Verfahren zur Analyse und Synthese linearer ...|Verlag=Vieweg+Teubner|Datum=2008|Auflage=15|Seiten=92|ISBN=978-3-8348-0497-6|Online={{Google Buch|BuchID=QuQshqaKsxoC|Seite=92}} }}</ref>


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* [[Totzeit (Regelungstechnik)|Totzeit-Glied]]
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== Einzelnachweise ==


[[Kategorie:Regelungstheorie|Pt1 Glied]]
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Version vom 30. Januar 2021, 14:26 Uhr

PT1-Glied im Strukturbild

Als PT1-Glied bezeichnet man ein LZI-Übertragungsglied in der Regelungstechnik, welches ein proportionales Übertragungsverhalten mit Verzögerung 1. Ordnung aufweist. Ein gebräuchliches Beispiel ist in der Elektrotechnik der Tiefpass (1. Ordnung), der beispielsweise durch ein RC-Glied realisiert werden kann.[1]

Übertragungsfunktion

Die Übertragungsfunktion des PT1 Gliedes ergibt sich aus dessen Differentialgleichung:

Die zugehörige komplexe Laplace-Übertragungsfunktion im Bildbereich hat die Form:

Hierbei bezeichnet K, K > 0, die Übertragungskonstante bzw. den Verstärkungsfaktor und T , T > 0, die Zeitkonstante. Für T < 0 hätte das System ein exponentiell aufklingendes Verhalten.

Bodediagramm

Bodediagramm eines PT1-Gliedes (K = 2, T = 1)

Beim PT1-Glied ist der Frequenzgang. Daher gilt für den Amplituden- und Phasengang im Bodediagramm:

Amplitudengang

Bezeichnet die Knick- bzw. Eckkreisfrequenz, so lässt sich der Amplitudengang grob in zwei Bereiche einteilen:

bzw. logarithmiert, in Dezibel:

Für Kreisfrequenzen unterhalb der Eckkreisfrequenz liegt die Betragskennlinie des PT1-Gliedes parallel zur 0-dB-Linie im Abstand von KdB und für große Kreisfrequenzen fällt sie mit 20 dB/Dekade. Bei der Knickkreisfrequenz ω = ω0 schneiden sich die beiden Asymptoten. Der tatsächliche Wert des Amplitudenganges weicht dort um −3 dB von der asymptotischen Näherung ab. Bei ω = 0,5 ω0 bzw. ω = 2 ω0 beträgt die Abweichung nur noch −1 dB.

Die Eckkreisfrequenz berechnet sich aus der Polstelle der Übertragungsfunktion, also der Nullstelle des Nenners 1 + Ts. Die Polstelle ist und heißt Eigenwert, dessen Betrag die Eckkreisfrequenz ω0 beschreibt.

Phasengang

Die Phasenverschiebung des PT1-Gliedes beträgt bei kleinen Kreisfrequenzen 0°, bei großen Kreisfrequenzen −90° und bei der Knickkreisfrequenz ω0 −45°.

Für die asymptotische Näherung zeichnet man eine Gerade, die eine Dekade vor der Knickkreisfrequenz bei 0° beginnt und eine Dekade nach der Knickkreisfrequenz bei −90° endet.

Sprungantwort

Sprungantwort eines PT1-Gliedes (K = 2, T = 1)

Die Sprungantwort des PT1-Gliedes wird beschrieben durch

und hat den Verlauf einer e-Funktion. Der Verlauf nähert sich dem Endwert K an. Nach der Zeit t = T beträgt der Wert 0,63 K und nach t = 3 T bereits 0,95 K, es bleibt theoretisch aber immer eine minimale Abweichung vom Endwert erhalten. Die Tangente im Ursprung schneidet den Wert des Verstärkungsfaktors K nach der Zeit T. Der Betrag der Zeitkonstanten T bestimmt die Schnelligkeit des Gliedes.

Ortskurve

Ortskurve eines PT1-Gliedes (T = 1, K = 2)

Die Ortskurve () des PT1-Gliedes verläuft vom Punkt K auf der positiven reellen Achse durch den vierten Quadranten für in den Punkt 0.

Komplex konjugiertes Erweitern liefert

sodass sich Real- und Imaginärteil explizit darstellen lässt:

Damit errechnet sich Betrag und Phase

Die Extremwerte ergeben sich folgendermaßen:

Zeitdiskretes PT1-Glied

Das Verhalten eines PT1-Gliedes lässt sich mit dem einfachsten Integrationsverfahren (Euler explizit) zeitdiskret berechnen.

Aus obiger Differentialgleichung folgt mit der Schrittweite und dem Anfangswert die Differenzengleichung:

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Heinz Unbehauen: Regelungstechnik I: Klassische Verfahren zur Analyse und Synthese linearer ... 15. Auflage. Vieweg+Teubner, 2008, ISBN 978-3-8348-0497-6, S. 92 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).