„Heinz Langer (Mathematiker)“ – Versionsunterschied

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== Leben ==
== Leben ==
Heinz Langer wurde in [[Dresden]]-Laubegast geboren, nach 1971 war er in [[Radebeul]] wohnhaft. Er besuchte die [[Martin-Andersen-Nexö-Gymnasium|Oberschule Dresden-Ost]] von 1949 bis 1953 und erhielt auf Grund seiner Leistungen zum Abschluss die [[Lessing-Medaille]]. Danach studierte er Mathematik an der [[Technische Universität Dresden|Technischen Hochschule Dresden]], wo er 1960 bei [[Paul Heinz Müller]] [[Promotion (Doktor)|promovierte]] und sich 1965 [[Habilitation|habilitierte]]. 1966 wurde er an die TU Dresden als Professor berufen und wurde Leiter des ''Wissenschaftsbereichs Wahrscheinlichkeitstheorie und Mathematische Statistik'' – des Vorläufers des heutigen ''Institutes für Mathematische Stochastik''.
Heinz Langer wurde in [[Dresden]]-Laubegast geboren. Er besuchte die [[Martin-Andersen-Nexö-Gymnasium|Oberschule Dresden-Ost]] von 1949 bis 1953 und erhielt auf Grund seiner Leistungen zum Abschluss die [[Lessing-Medaille]]. Danach studierte er Mathematik an der [[Technische Universität Dresden|Technischen Hochschule Dresden]], wo er 1960 bei [[Paul Heinz Müller]] [[Promotion (Doktor)|promovierte]] und sich 1965 [[Habilitation|habilitierte]]. 1966 wurde er an die TU Dresden als Professor berufen und wurde Leiter des ''Wissenschaftsbereichs Wahrscheinlichkeitstheorie und Mathematische Statistik'' – des Vorläufers des heutigen ''Institutes für Mathematische Stochastik''. 1961/1962 verbrachte er einen Auslandsaufenthalt in [[Odessa]], wo er mit [[Mark Grigorjewitsch Krein]] zusammentraf, der einen wichtigen Einfluss auf seine weitere Karriere und auf ihn als Mensch hatte. 1966/1967 folgte ein Auslandsaufenthalt in [[Toronto]]. Von 1970 bis 1989 hielt er Gastvorlesungen in [[Jyväskylä]], [[Stockholm]], [[Uppsala]], [[Linköping]], [[Antwerpen]], [[Groningen]], [[Amsterdam]] und [[Regensburg]]. Im Oktober 1989, einen Monat vor dem Fall der Mauer, verließ er die [[DDR]] und ging nach Regensburg. Er erhielt zunächst für ein Jahr eine Professur in [[Dortmund]] und danach in Regensburg, bis er 1991 den Ruf auf den ''Lehrstuhl für Anwendungsorientierte Analysis'' an der [[TU Wien]] annahm. Auch nach seiner Emeritierung blieb Heinz Langer in der internationalen Forschung aktiv, was ihm u.a. eine Visiting Professorship des [[Leverhulme Trust]]<ref>{{Internetquelle |url=https://research.cardiff.ac.uk/converis/portal/detail/Project/2656767?auxfun=&lang=en_GB |titel=Visiting Professorship for Prof Heinz Langer - CONVERIS Research Information System by Thomson Reuters: - Converis Standard Config |abruf=2024-02-01}}</ref> im Jahr 2010 in Grossbritannien eintrug. Heinz Langer lebte in Wien und zuletzt in Bern.


== Wissenschaftliches Werk ==
1961/1962 verbrachte er einen Auslandsaufenthalt in [[Odessa]], wo er mit [[Mark Grigorjewitsch Krein]] zusammentraf, der einen wichtigen Einfluss auf seine weitere Karriere hatte. 1966/1967 folgte ein Auslandsaufenthalt in [[Toronto]]. Von 1970 bis 1989 hielt er Gastvorlesungen in [[Jyväskylä]], [[Stockholm]], [[Uppsala]], [[Linköping]], [[Antwerpen]], [[Groningen]], [[Amsterdam]] und [[Regensburg]]. Im Oktober 1989 verließ er die [[DDR]] und ging nach Regensburg. Er erhielt zunächst für ein Jahr eine Professur in [[Dortmund]] und danach in Regensburg, bis er 1991 den Ruf auf den ''Lehrstuhl für Anwendungsorientierte Analysis'' an der [[TU Wien]] annahm, wo er bis zu seiner [[Emeritierung]] blieb.
Heinz Langer gilt als einer der "weltweit führenden Wissenschaftler in Spektraltheorie und ihren Anwendungen, insbesondere in Operatorheorie in Räumen mit indefiniter Metrik, der mathematische Grenzen verschoben und neue Forschungsgebiete eröffnet hat"<ref>{{Literatur |Titel=Operator Theory and Indefinite Inner Product Spaces: Presented on the occasion of the retirement of Heinz Langer in the Colloquium on Operator Theory, Vienna, March 2004 |Verlag=Birkhäuser Basel |Ort=Basel |Datum=2006 |ISBN=978-3-7643-7515-7 |DOI=10.1007/3-7643-7516-7 |Online=http://link.springer.com/10.1007/3-7643-7516-7 |Abruf=2024-02-02}}</ref>, wie Aad Dijksma (Groningen) in seiner Laudatio anlässlich der Emeritierung von Heinz Langer 2004 in Wien schreibt. Seit 1998 war er korrespondierendes Mitglied der [[Österreichische Akademie der Wissenschaften|Österreichischen Akademie der Wissenschaften]]<ref>{{Literatur |Titel=Mitteilungen |Hrsg=Oesterreichische Mathematische Gesellschaft |Sammelwerk=Internationale Mathematische Nachrichten |Nummer=178 |Datum=1998-08 |Seiten=66}}</ref>.


Er ist Autor von mehr als 200 Publikationen<ref>{{Internetquelle |url=https://zbmath.org/authors/?q=langer+heinz |titel=Heinz Langer - Author Profile - zbMATH Open |abruf=2024-02-02}}</ref>, betreute mehr als 25 Doktoranden betreut und wirkte in zahlreichen internationalen Zeitschriften als Mitglied des Editorial Boards mit. Bis zuletzt arbeitete er als Herausgeber der Buchreihe "Operator Theory: Advances and Applications<ref>{{Internetquelle |url=https://www.springer.com/series/4850 |titel=Operator Theory: Advances and Applications |sprache=en |abruf=2024-02-02}}</ref>" gemeinsam mit J.A. Ball (Blacksburg), A. Böttcher (Chemnitz), H. Dym (Rehovot) und C. Tretter (Bern).
In Fokus seiner lebenslangen Forschung standen die [[Stochastik]] und [[Eigenwertproblem]]e/[[Operator (Mathematik)|Operatortheorie]]. Letzteres ist für die Wissenschaft und die Volkswirtschaft von großem Interesse, als Beispiele seien der [[Erdmagnetfeld| Geodynamo]] und [[Photonischer Kristall | Photonische Kristalle]] genannt.

Er verfasste über 200 Arbeiten und lieferte wichtige Beiträge zur Operatortheorie. Er war korrespondierendes Mitglied der [[Österreichische Akademie der Wissenschaften|Österreichischen Akademie der Wissenschaften]].


== Schriften ==
== Schriften ==
* mit I. S. Iohvidov, M. G. Krein: ''Introduction to the spectral theory of operators in spaces with an indefinite metric.'' Mathematical Research, 9. Akademie-Verlag, Berlin 1982.
* mit I. S. Iohvidov, M. G. Krein: ''Introduction to the spectral theory of operators in spaces with an indefinite metric.'' Mathematical Research, 9. Akademie-Verlag, Berlin 1982.
* Publikationsliste im Zentralblatt Mathematik: https://zbmath.org/authors/?q=heinz+langer


== Auszeichnungen ==
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* Aad Dijksma, [[Israel Gohberg]]: ''Heinz Langer and his Work,'' In: ''Operator Theory: Advances and Applications.'' Nr. 106, 1998, S. 1–5 ([[doi:10.1007/978-3-7643-8734-1_20]])
* Aad Dijksma, [[Israel Gohberg]]: ''Heinz Langer and his Work,'' In: ''Operator Theory: Advances and Applications.'' Nr. 106, 1998, S. 1–5 ([[doi:10.1007/978-3-7643-8734-1_20]])
* Aad Dijksma, ''Laudatio'' anlässlich der Emeritierung von Heinz Langer 2004 in Wien, https://link.springer.com/book/10.1007/3-7643-7516-7


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Version vom 2. Februar 2024, 06:21 Uhr

Heinz Langer (* 8. August 1935 in Dresden; † 25. Januar 2024 in Bern[1]) war ein deutsch-österreichischer Mathematiker.

Heinz Langer, 2016

Leben

Heinz Langer wurde in Dresden-Laubegast geboren. Er besuchte die Oberschule Dresden-Ost von 1949 bis 1953 und erhielt auf Grund seiner Leistungen zum Abschluss die Lessing-Medaille. Danach studierte er Mathematik an der Technischen Hochschule Dresden, wo er 1960 bei Paul Heinz Müller promovierte und sich 1965 habilitierte. 1966 wurde er an die TU Dresden als Professor berufen und wurde Leiter des Wissenschaftsbereichs Wahrscheinlichkeitstheorie und Mathematische Statistik – des Vorläufers des heutigen Institutes für Mathematische Stochastik. 1961/1962 verbrachte er einen Auslandsaufenthalt in Odessa, wo er mit Mark Grigorjewitsch Krein zusammentraf, der einen wichtigen Einfluss auf seine weitere Karriere und auf ihn als Mensch hatte. 1966/1967 folgte ein Auslandsaufenthalt in Toronto. Von 1970 bis 1989 hielt er Gastvorlesungen in Jyväskylä, Stockholm, Uppsala, Linköping, Antwerpen, Groningen, Amsterdam und Regensburg. Im Oktober 1989, einen Monat vor dem Fall der Mauer, verließ er die DDR und ging nach Regensburg. Er erhielt zunächst für ein Jahr eine Professur in Dortmund und danach in Regensburg, bis er 1991 den Ruf auf den Lehrstuhl für Anwendungsorientierte Analysis an der TU Wien annahm. Auch nach seiner Emeritierung blieb Heinz Langer in der internationalen Forschung aktiv, was ihm u.a. eine Visiting Professorship des Leverhulme Trust[2] im Jahr 2010 in Grossbritannien eintrug. Heinz Langer lebte in Wien und zuletzt in Bern.

Wissenschaftliches Werk

Heinz Langer gilt als einer der "weltweit führenden Wissenschaftler in Spektraltheorie und ihren Anwendungen, insbesondere in Operatorheorie in Räumen mit indefiniter Metrik, der mathematische Grenzen verschoben und neue Forschungsgebiete eröffnet hat"[3], wie Aad Dijksma (Groningen) in seiner Laudatio anlässlich der Emeritierung von Heinz Langer 2004 in Wien schreibt. Seit 1998 war er korrespondierendes Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften[4].

Er ist Autor von mehr als 200 Publikationen[5], betreute mehr als 25 Doktoranden betreut und wirkte in zahlreichen internationalen Zeitschriften als Mitglied des Editorial Boards mit. Bis zuletzt arbeitete er als Herausgeber der Buchreihe "Operator Theory: Advances and Applications[6]" gemeinsam mit J.A. Ball (Blacksburg), A. Böttcher (Chemnitz), H. Dym (Rehovot) und C. Tretter (Bern).

Schriften

  • mit I. S. Iohvidov, M. G. Krein: Introduction to the spectral theory of operators in spaces with an indefinite metric. Mathematical Research, 9. Akademie-Verlag, Berlin 1982.
  • Publikationsliste im Zentralblatt Mathematik: https://zbmath.org/authors/?q=heinz+langer

Auszeichnungen

Einzelnachweise

  1. Nachruf TU Wien. Abgerufen am 31. Januar 2024.
  2. Visiting Professorship for Prof Heinz Langer - CONVERIS Research Information System by Thomson Reuters: - Converis Standard Config. Abgerufen am 1. Februar 2024.
  3. Operator Theory and Indefinite Inner Product Spaces: Presented on the occasion of the retirement of Heinz Langer in the Colloquium on Operator Theory, Vienna, March 2004. Birkhäuser Basel, Basel 2006, ISBN 978-3-7643-7515-7, doi:10.1007/3-7643-7516-7 (springer.com [abgerufen am 2. Februar 2024]).
  4. Mitteilungen. In: Oesterreichische Mathematische Gesellschaft (Hrsg.): Internationale Mathematische Nachrichten. Nr. 178, August 1998, S. 66.
  5. Heinz Langer - Author Profile - zbMATH Open. Abgerufen am 2. Februar 2024.
  6. Operator Theory: Advances and Applications. Abgerufen am 2. Februar 2024 (englisch).
  7. Internationale Ehrung für Prof. Heinz Langer. Archiviert vom Original am 20. September 2020; abgerufen am 7. August 2023.
  8. Ehrenpromovenden der TH/TU Dresden. Abgerufen am 25. Januar 2016.
  9. Ehrendoktorwürde der TU Dresden für den Mathematiker Heinz Langer. Abgerufen am 26. Januar 2016.

Weblinks