„Bodo Manstein (Mediziner)“ – Versionsunterschied

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'''Bodo Manstein''' (* [[4. Januar]] [[1911]] in [[Berlin]]; † [[18. Oktober]] [[1977]]<ref name="Stoess_1980_S251">{{Literatur | Autor = [[Richard Stöss]] | Titel = Vom Nationalismus zum Umweltschutz | Jahr = [[1980]] | Seiten = 251}}</ref><ref name="Appelius_1991_S726">{{Literatur | Autor = [[Stefan Appelius]] | Titel = Pazifismus in Westdeutschland: die Deutsche Friedensgesellschaft 1945-1968 | Jahr = [[1991]] | Seiten = 726}}</ref> in [[Konstanz]]<ref name="Stoess_1980_S251" /> (einzelne Quellen geben als Sterbetag den [[8. Oktober]] [[1977]]<ref>{{Literatur | Titel=Kurzbiographie und Literaturlisten der Lippischen Landesbibliothek Detmold
'''Bodo Manstein''' (* [[4. Januar]] [[1911]] in [[Berlin]]; † [[18. Oktober]] [[1977]]<ref name="Stoess_1980_S251">{{Literatur | Autor = [[Richard Stöss]] | Titel = Vom Nationalismus zum Umweltschutz | Jahr = 1980 | Seiten = 251|ISBN=353111512X}}</ref><ref name="Appelius_1991_S726">{{Literatur | Autor = [[Stefan Appelius]] | Titel = Pazifismus in Westdeutschland: die Deutsche Friedensgesellschaft 1945-1968 | Jahr = 1991 | Seiten = 726| ISBN=3925714499}}</ref> in [[Konstanz]]<ref name="Stoess_1980_S251" /> (einzelne Quellen geben als Sterbetag den 8. Oktober 1977<ref>{{Literatur | Titel=Kurzbiographie und Literaturlisten der Lippischen Landesbibliothek Detmold | Kommentar=PDF-Datei; 6 kB | Seiten=1 | Online=[http://llb12.llb-detmold.de:8080/Autoren/Mans_B.pdf#page=1 Online] | Zugriff=05. August 2009}}</ref>, als Sterbeort [[Detmold]]<ref name="Appelius_1991_S726" /> oder als Familiennamen ''von Manstein''<ref>{{Literatur | Autor = [[Robert Jungk]] | Titel = Mit der Maschine leben | Sammelwerk = Die Zeit | Nummer = 16 | Ort = Hamburg | Jahr = 1962 | Monat = April | Tag = 20 | Online = [http://www.zeit.de/1962/16/Mit-der-Maschine-leben Online] | Zugriff = 04. August 2009}}</ref> an) war ein [[Deutschland|deutscher]] [[Arzt]], Sachbuch-Autor sowie Mitbegründer und erster Vorsitzender des [[Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland|BUND]].
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Nach ihm wurde die [[Bodo-Manstein-Medaille]] benannt, eine vom BUND verliehene, undotierte Auszeichnung.
Nach ihm wurde die [[Bodo-Manstein-Medaille]] benannt, eine vom BUND verliehene, undotierte Auszeichnung.


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1930 tritt Bodo Manstein in die NSDAP ein.
1930 tritt Bodo Manstein in die NSDAP ein.

{{Belege fehlen|Nach dem WP-Grundsatz '''Belegt werden muss, was drin stehen soll''' rege ich an seinen NSDAP-Beitritt zu entfernen oder zu belegen.--[[Spezial:Beiträge/77.188.196.144|77.188.196.144]] 04:01, 5. Aug. 2009 (CEST)}}
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Während seiner Zeit als Assistenzarzt der Luftwaffe (1935-1937) promoviert er 1936 an der Universität [[München]] zum Dr. med. Ein Jahr später folgte die Geburt des ersten von insgesamt sieben Kindern.
{{Belege fehlen|Nach dem WP-Grundsatz '''Belegt werden muss, was drin stehen soll''' rege ich an, seine Familienverhältnisse zu belegen oder diesen Satz zu entfernen.--[[Spezial:Beiträge/77.188.196.144|77.188.196.144]] 04:01, 5. Aug. 2009 (CEST)}} 1938 tritt er in den [[Nationalsozialistischer Deutscher Ärztebund|NSDÄB]] ein und beginnt die Fachausbildung in der Universitäts-Frauenklinik der [[Charité]] in [[Berlin]]. Dort folgten 1943 Habilitation und Lehrtätigkeit als Dozent der Berliner Universität. Nach Entlassung aus englischer Kriegsgefangenschaft wurde er 1946 Leiter des biologisch-meteorologischen Instituts in [[Detmold]]. 1952 erschien mit dem Ratgeber ''Tagebuch einer Frau'' das erste Standardwerk dieser Art, das nicht nur über die biologischen Vorgänge des weiblichen [[Menstruationszyklus|Zyklus]] aufklärte, sondern es der Frau mittels Tabellen und ausfüllbaren Kurvenblättern ermöglichte, fruchtbare und unfruchtbare Tage zu ermitteln. Dieses Werk hatte in der Zeit vor der von der [[Anti-Baby-Pille]] begünstigten [[Sexuelle Revolution|sexuellen Revolution]] im Zuge der 1968er Bewegung einen enormen Erfolg, wovon zahlreiche Auflagen über mehr als eine Dekade zeugen. Von 1956 bis 1963 hatte Bodo Manstein einen Lehrauftrag der [[Westfälische Wilhelms-Universität|Westfälischen Wilhelms-Universität]] in [[Münster (Westfalen)|Münster]]. Er war Chefarzt für Geburtshilfe in der gynäkologischen Abteilung des Landeskrankenhauses Detmold und Direktor des Kreiskrankenhauses in Detmold.


Während seiner Zeit als Assistenzarzt der Luftwaffe (1935-1937) promoviert er 1936 an der Universität [[München]] zum Dr. med. Ein Jahr später folgte die Geburt des ersten von insgesamt sieben Kindern.
In seinen späteren Sachbüchern warnte er bereits in den 1950er und 1960er Jahren vor Luftverschmutzung, den Gefahren der atomaren Bedrohung und ähnlichen Themen, die erst im Zuge der [[Bündnis 90/Die Grünen|Grünen]] und [[Friedensbewegung]] der späten 1970er und 1980er Jahre auch ins öffentliche Bewusstsein drangen. Bei dem zweitägigen [[Hearing]] ''Risiken der Kernenergie'', das der [[Innenausschuss]] des [[Deutscher Bundestag|Deutschen Bundestages]] [[1974]] in [[Bonn]] veranstaltete, vertrat er hinsichtlich der Frage, ob verglichen mit der natürlichen Strahlung das, was durch die Nutzung der Kernenergie hinzukäme, unerheblich, weil geradezu lächerlich gering sei, die Position, man verfüge nicht über Vergleichsdaten und sei deshalb außerstande, die Auswirkungen einer über dem statistisch berechneten Durchschnitt der natürlichen Radioaktivität liegenden Strahlenbelastung des Menschen abzuschätzen.<ref>{{Literatur | Autor = [[Thomas von Randow]] | Titel = Risiken der Kernenergie: Der Preis unserer Unvernunft | Sammelwerk = Die Zeit | Nummer = 51 | Ort = [[Hamburg]] | Jahr = [[1974]] | Monat = Dezember | Tag = 13 | Online = http://www.zeit.de/1974/51/Der-Preis-unserer-Unvernunft | Zugriff = 04. August 2009}}</ref> Als Wissenschaftler unter dem Eindruck als Kriegsteilnehmer war er sich der politischen Verantwortung der Wissenschaft bewusst, was 1975 zur Gründung des BUND führte, deren erster Vorsitzender er war.

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1938 tritt er in den [[Nationalsozialistischer Deutscher Ärztebund|NSDÄB]] ein und beginnt die Fachausbildung in der Universitäts-Frauenklinik der [[Charité]] in [[Berlin]]. Dort folgten 1943 Habilitation und Lehrtätigkeit als Dozent der Berliner Universität. Nach Entlassung aus englischer Kriegsgefangenschaft wurde er 1946 Leiter des biologisch-meteorologischen Instituts in [[Detmold]]. 1952 erschien mit dem Ratgeber ''Tagebuch einer Frau'' das erste Standardwerk dieser Art, das nicht nur über die biologischen Vorgänge des weiblichen [[Menstruationszyklus|Zyklus]] aufklärte, sondern es der Frau mittels Tabellen und ausfüllbaren Kurvenblättern ermöglichte, fruchtbare und unfruchtbare Tage zu ermitteln. Dieses Werk hatte in der Zeit vor der von der [[Anti-Baby-Pille]] begünstigten [[Sexuelle Revolution|sexuellen Revolution]] im Zuge der 1968er Bewegung einen enormen Erfolg, wovon zahlreiche Auflagen über mehr als eine Dekade zeugen. Von 1956 bis 1963 hatte Bodo Manstein einen Lehrauftrag der [[Westfälische Wilhelms-Universität|Westfälischen Wilhelms-Universität]] in [[Münster (Westfalen)|Münster]]. Er war Chefarzt für Geburtshilfe in der gynäkologischen Abteilung des Landeskrankenhauses Detmold und Direktor des Kreiskrankenhauses in Detmold.

In seinen späteren Sachbüchern warnte er bereits in den 1950er und 1960er Jahren vor Luftverschmutzung, den Gefahren der atomaren Bedrohung und ähnlichen Themen, die erst im Zuge der [[Bündnis 90/Die Grünen|Grünen]] und [[Friedensbewegung]] der späten 1970er und 1980er Jahre auch ins öffentliche Bewusstsein drangen. Bei dem zweitägigen [[Hearing]] ''Risiken der Kernenergie'', das der [[Innenausschuss]] des [[Deutscher Bundestag|Deutschen Bundestages]] 1974 in [[Bonn]] veranstaltete, vertrat er hinsichtlich der Frage, ob verglichen mit der natürlichen Strahlung das, was durch die Nutzung der Kernenergie hinzukäme, unerheblich, weil geradezu lächerlich gering sei, die Position, man verfüge nicht über Vergleichsdaten und sei deshalb außerstande, die Auswirkungen einer über dem statistisch berechneten Durchschnitt der natürlichen Radioaktivität liegenden Strahlenbelastung des Menschen abzuschätzen.<ref>{{Literatur | Autor = [[Thomas von Randow]] | Titel = Risiken der Kernenergie: Der Preis unserer Unvernunft | Sammelwerk = Die Zeit | Nummer = 51 | Ort = Hamburg | Jahr = 1974 | Monat = Dezember | Tag = 13 | Online = http://www.zeit.de/1974/51/Der-Preis-unserer-Unvernunft | Zugriff = 04. August 2009}}</ref> Als Wissenschaftler unter dem Eindruck als Kriegsteilnehmer war er sich der politischen Verantwortung der Wissenschaft bewusst, was 1975 zur Gründung des BUND führte, deren erster Vorsitzender er war.


== Einzelnachweise ==
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| Titel = Tagebuch der Frau
| Titel = Tagebuch der Frau
| Verlag = Verlag Banzhaf & Berthoud
| Verlag = Verlag Banzhaf & Berthoud
| Ort = [[Gütersloh]]
| Ort = Gütersloh
| Jahr = [[1952]]
| Jahr = 1952
| Kommentar = Mindestens 24 Auflagen bis 1964
| Kommentar = Mindestens 24 Auflagen bis 1964
| Typ = wl
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| Titel = Im Würgegriff des Fortschritts
| Titel = Im Würgegriff des Fortschritts
| Verlag = [[Europäische Verlagsanstalt]]
| Verlag = [[Europäische Verlagsanstalt]]
| Ort = [[Frankfurt am Main]]
| Ort = Frankfurt am Main
| Jahr = [[1961]]
| Jahr = 1961
| Kommentar = lt. ''Deutsche Bibliografie'', Die Zeit Nr. 27/[[1962]] (06.07.1962): Mit 62 graphischen Darstellungen von [[Wolfgang Dohmen]]; 600 Seiten; DEM 28,00
| Kommentar = lt. ''Deutsche Bibliografie'', Die Zeit Nr. 27/1962, 06. Juli 1962, Mit 62 graphischen Darstellungen von [[Wolfgang Dohmen]]
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| Titel = Liebe und Hunger
| Titel = Liebe und Hunger
| TitelErg = Die Urtriebe im Licht der Zukunft; Modelle für eine neue Welt
| TitelErg = Die Urtriebe im Licht der Zukunft; Modelle für eine neue Welt
| Verlag = [[Kurt Desch]]
| Verlag = Kurt Desch
| Ort = [[München]]
| Ort = München
| Jahr = [[1967]]
| Jahr = 1967
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| Kommentar = lt. ''Deutsche Bibliografie'', Die Zeit Nr. 38/1967, 22. September 1967
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| Titel = Dein Krankenhaus — Dein Schicksal
| Titel = Dein Krankenhaus — Dein Schicksal
| TitelErg = Ein Chefarzt zieht Bilanz
| TitelErg = Ein Chefarzt zieht Bilanz
| Verlag = [[Kurt Desch]]
| Verlag = Kurt Desch
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| Ort = München/Wien/Basel
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| Jahr = 1967
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== Literatur ==
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| Autor = [[Stefan Appelius]]
| Autor = Stefan Appelius
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| Titel = Pazifismus in Westdeutschland: die Deutsche Friedensgesellschaft 1945-1968
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| Autor = [[Richard Stöss]]
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Version vom 7. August 2009, 14:43 Uhr

Bodo Manstein (* 4. Januar 1911 in Berlin; † 18. Oktober 1977[1][2] in Konstanz[1] (einzelne Quellen geben als Sterbetag den 8. Oktober 1977[3], als Sterbeort Detmold[2] oder als Familiennamen von Manstein[4] an) war ein deutscher Arzt, Sachbuch-Autor sowie Mitbegründer und erster Vorsitzender des BUND. Nach ihm wurde die Bodo-Manstein-Medaille benannt, eine vom BUND verliehene, undotierte Auszeichnung.

Stationen

1930 tritt Bodo Manstein in die NSDAP ein.

Während seiner Zeit als Assistenzarzt der Luftwaffe (1935-1937) promoviert er 1936 an der Universität München zum Dr. med. Ein Jahr später folgte die Geburt des ersten von insgesamt sieben Kindern.

1938 tritt er in den NSDÄB ein und beginnt die Fachausbildung in der Universitäts-Frauenklinik der Charité in Berlin. Dort folgten 1943 Habilitation und Lehrtätigkeit als Dozent der Berliner Universität. Nach Entlassung aus englischer Kriegsgefangenschaft wurde er 1946 Leiter des biologisch-meteorologischen Instituts in Detmold. 1952 erschien mit dem Ratgeber Tagebuch einer Frau das erste Standardwerk dieser Art, das nicht nur über die biologischen Vorgänge des weiblichen Zyklus aufklärte, sondern es der Frau mittels Tabellen und ausfüllbaren Kurvenblättern ermöglichte, fruchtbare und unfruchtbare Tage zu ermitteln. Dieses Werk hatte in der Zeit vor der von der Anti-Baby-Pille begünstigten sexuellen Revolution im Zuge der 1968er Bewegung einen enormen Erfolg, wovon zahlreiche Auflagen über mehr als eine Dekade zeugen. Von 1956 bis 1963 hatte Bodo Manstein einen Lehrauftrag der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster. Er war Chefarzt für Geburtshilfe in der gynäkologischen Abteilung des Landeskrankenhauses Detmold und Direktor des Kreiskrankenhauses in Detmold.

In seinen späteren Sachbüchern warnte er bereits in den 1950er und 1960er Jahren vor Luftverschmutzung, den Gefahren der atomaren Bedrohung und ähnlichen Themen, die erst im Zuge der Grünen und Friedensbewegung der späten 1970er und 1980er Jahre auch ins öffentliche Bewusstsein drangen. Bei dem zweitägigen Hearing Risiken der Kernenergie, das der Innenausschuss des Deutschen Bundestages 1974 in Bonn veranstaltete, vertrat er hinsichtlich der Frage, ob verglichen mit der natürlichen Strahlung das, was durch die Nutzung der Kernenergie hinzukäme, unerheblich, weil geradezu lächerlich gering sei, die Position, man verfüge nicht über Vergleichsdaten und sei deshalb außerstande, die Auswirkungen einer über dem statistisch berechneten Durchschnitt der natürlichen Radioaktivität liegenden Strahlenbelastung des Menschen abzuschätzen.[5] Als Wissenschaftler unter dem Eindruck als Kriegsteilnehmer war er sich der politischen Verantwortung der Wissenschaft bewusst, was 1975 zur Gründung des BUND führte, deren erster Vorsitzender er war.

Einzelnachweise

  1. a b Richard Stöss: Vom Nationalismus zum Umweltschutz. 1980, ISBN 3-531-11512-X, S. 251.
  2. a b Stefan Appelius: Pazifismus in Westdeutschland: die Deutsche Friedensgesellschaft 1945-1968. 1991, ISBN 3-925714-49-9, S. 726.
  3. Kurzbiographie und Literaturlisten der Lippischen Landesbibliothek Detmold. S. 1 (Online [PDF; abgerufen am 5. August 2009] PDF-Datei; 6 kB).
  4. Robert Jungk: Mit der Maschine leben. In: Die Zeit. Nr. 16. Hamburg 20. April 1962 (Online [abgerufen am 4. August 2009]).
  5. Thomas von Randow: Risiken der Kernenergie: Der Preis unserer Unvernunft. In: Die Zeit. Nr. 51. Hamburg 13. Dezember 1974 (zeit.de [abgerufen am 4. August 2009]).

Werke (Auswahl)

  • Tagebuch der Frau. Verlag Banzhaf & Berthoud, Gütersloh 1952 (Mindestens 24 Auflagen bis 1964).
  • Im Würgegriff des Fortschritts. Europäische Verlagsanstalt, Frankfurt am Main 1961 (lt. Deutsche Bibliografie, Die Zeit Nr. 27/1962, 06. Juli 1962, Mit 62 graphischen Darstellungen von Wolfgang Dohmen).
  • Liebe und Hunger. Die Urtriebe im Licht der Zukunft; Modelle für eine neue Welt. Kurt Desch, München 1967 (lt. Deutsche Bibliografie, Die Zeit Nr. 38/1967, 22. September 1967).
  • Dein Krankenhaus — Dein Schicksal. Ein Chefarzt zieht Bilanz. Kurt Desch, München/Wien/Basel 1967 (lt. Deutsche Bibliografie, Die Zeit Nr. 15/1972, 14. April 1972).

Literatur

  • Kurzbiographie und Literaturlisten der Lippischen Landesbibliothek Detmold. (llb-detmold.de [PDF; abgerufen am 5. August 2009] PDF-Datei; 6 kB).