Łysonie

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Łysonie
?
Łysonie (Polen)
Łysonie (Polen)
Łysonie
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Pisz
Gmina: Pisz
Geographische Lage: 53° 44′ N, 21° 54′ OKoordinaten: 53° 43′ 52″ N, 21° 54′ 4″ O
Einwohner: 86 (2011)
Postleitzahl: 12-200[1]
Telefonvorwahl: (+48) 87
Kfz-Kennzeichen: NPI
Wirtschaft und Verkehr
Straße: TrzonkiSzczechy MałeRostki → Łysonie
Eisenbahn: kein Bahnanschluss
Nächster int. Flughafen: Danzig



Łysonie (deutsch Lyssuhnen, 1938 bis 1945 Lissuhnen) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren, das zur Gmina Pisz (Stadt- und Landgemeinde Johannisburg) im Powiat Piski (Kreis Johannisburg) gehört.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Łysonie liegt am Westrand des Truppenübungsplatzes Arys in der östlichen Woiwodschaft Ermland-Masuren, 13 Kilometer nordöstlich der Kreisstadt Pisz (deutsch Johannisburg).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der kleine Ort[2], der sich nach 1656 Ließunen schrieb, bestand aus dem Dorf und einer Försterei. Bereits 1450 wurde er als Mühlenort erwähnt[3].

Von 1874 bis 1945 war die Landgemeinde Lyssuhnen in den Amtsbezirk Seegutten eingegliedert.[4]

Zur Landgemeinde gehörte auch der Wohnplatz Nippen.[5]

330 Einwohner waren im Jahr 1910 in Lyssuhnen registriert[6], im Jahre 1933 waren es 344[7]. Am 3. Juni (amtlich bestätigt am 16. Juli) 1938 änderte man die Namensschreibweise von Lyssuhnen in „Lissuhnen“. Die Einwohnerzahl sank bis 1939 auf 297[7].

1945 kam in Kriegsfolge das gesamte südliche Ostpreußen zu Polen. Davon war nun auch Lissuhnen betroffen. Es erhielt die polnische Namensform „Łysonie“ und ist heute Sitz eines Schulzenamtes[8] (polnisch Sołectwo). Als solches ist es eine Ortschaft im Verbund der Stadt- und Landgemeinde Pisz (Johannisburg) im Powiat Piski (Kreis Johannisburg), bis 1998 der Woiwodschaft Suwałki, seither der Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig. Im Jahre 2011 zählte Łysonie 86 Einwohner[9].

Kirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis 1945 war Lyssuhnen resp. Lissuhnen in die evangelische Kirche Adlig Kessel[10] in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union und in die römisch-katholische Kirche Johannisburg[3] im Bistum Ermland eingepfarrt.

Heute gehört Łysonie katholischerseits zur Pfarrei Kociołek Szlachecki mit deren Filialkirche in Rostki im Bistum Ełk der Römisch-katholischen Kirche in Polen. Die evangelischen Einwohner halten sich zur Kirchengemeinde in der Kreisstadt Pisz in der Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen.

Schule[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahre 1737 wurde Lyssuhnen ein Schulort[3].

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wolf-Eberhard Barth (* 1941), deutscher Forstbeamter, Kynologe und Naturschützer und erster Leiter des Nationalparks Harz, verlebte seine erste Kindheit in Lissuhnen, wo sein Vater als Revierförster tätig war.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Łysonie liegt abseits vom Verkehrsgeschehen an einer Nebenstraße, die von Trzonki (Trzonken, 1938 bis 1945 Mövenau) über Rostken (Rostken) direkt in den Ort führt.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Polnisches Postleitzahlenverzeichnis 2013, S. 755
  2. Dietrich Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Lissuhnen
  3. a b c Lyssuhnen/Lissuhnen bei Familienforschung Sczuka
  4. Rolf Jehke, Amtsbezirk Gutten/Seegutten
  5. Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und anderer amtlicher Quellen. Heft 1: Gemeindelexikon für die Provinz Ostpreußen. Verlag des Königlichen Statistischen Landesamts, Berlin 1907, S. 112/113.
  6. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Johannisburg
  7. a b Michael Rademacher: Landkreis Johannisburg (poln. Pisz). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  8. Sołtysi w Gminie Pisz
  9. Łysonie bei Polska w liczbach
  10. Walther Hubatsch, Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 3 Dokumente, Göttingen 1968, S. 490