Șard

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Șard
Schard
Sárd
Șard führt kein Wappen
Șard (Rumänien)
Șard (Rumänien)
Basisdaten
Staat: Rumänien Rumänien
Historische Region: Siebenbürgen
Kreis: Alba
Gemeinde: Ighiu
Koordinaten: 46° 8′ N, 23° 32′ OKoordinaten: 46° 7′ 48″ N, 23° 32′ 1″ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Höhe: 294 m
Einwohner: 2.496 (1. Dezember 2021[1])
Postleitzahl: 517363
Telefonvorwahl: (+40) 02 58
Kfz-Kennzeichen: AB
Struktur und Verwaltung
Gemeindeart: Dorf

Șard (veraltet Noroieni; ungarisch Sárd, deutsch Schard oder Kothmarkt) ist ein Dorf im Kreis Alba in Rumänien. Es ist Teil der Gemeinde Ighiu.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Șard liegt am Unterlauf des Flusses Ampoi, am südöstlichen Rand des Trascău-Gebirges im Westen Siebenbürgens. Die Kreishauptstadt Alba Iulia (Karlsburg) liegt etwa sieben Kilometer südlich.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort wurde im Jahr 1283 erstmals urkundlich erwähnt.[2] Er war ursprünglich ein sächsisches Weinbauerndorf. Später dominierten ungarische und rumänische Bewohner.

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 2002 bezeichneten sich von den damals 2117 Einwohnern Șards 1977 als Rumänen. Daneben lebten 121 Roma, 15 Ungarn und vier Deutsche im Ort. Für die letzten 150 Jahre ist eine zunehmende Assimilation der ungarischen Bevölkerung zu verzeichnen; so gaben z. B. noch im Jahr 1880 in Șard noch knapp 20 Prozent ungarisch als Nationalität an.[3]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Șard liegt an der Nationalstraße DN74 von Alba Iulia nach Brad. Vom Ort verkehren mehrfach täglich Busse nach Alba Iulia (Stand 2008). Am Südrand des Ortes liegt der Bahnhof Șard Ighiu an der 1895 in Betrieb genommenen und 1984 auf Normalspur umgestellten Bahnstrecke Alba Iulia–Zlatna.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die reformierte Kirche,[4] Ende des 13. Jahrhunderts von Siebenbürger Sachsen errichtet, ist seit Jahrhunderten im Besitz der ungarischen Bevölkerung.[5] Die Kirche ist eine romanische Basilika mit polygonalem Chor. Im 15. Jahrhundert wurde sie als Wehrkirche mit einer Wehrmauer von 60 Meter im Durchmesser und einem Torturm befestigt.
  • Das Esterházy-Schloss wurde im 17. Jahrhundert im Spätrenaissancestil errichtet und war anschließend Sommerresidenz der siebenbürgischen Fürsten.[2]
  • In Șard gibt es ein ethnographisches Museum.
  • Etwa drei Kilometer nordöstlich des Dorfes befindet sich eine römische Nekropole aus dem 2.–3. Jahrhundert.[6]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Șard – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Volkszählung in Rumänien 2021 bei citypopulation.de, abgerufen am 10. September 2023.
  2. a b Heinz Heltmann, Gustav Servatius (Hrsg.): Reisehandbuch Siebenbürgen. Kraft-Verlag, Würzburg 1993, ISBN 3-8083-2019-2.
  3. Varga E. Árpád: Volkszählungen 1850–2002 in Siebenbürgen bei kia.hu, letzte Aktualisierung 2. November 2008 (PDF; 1,1 MB; ungarisch).
  4. Angaben zur Kirche in Șard bei biserici.org, abgerufen am 26. November 2022 (rumänisch).
  5. Jürgen Henkel: Buchreihe „Über Siebenbürgen“: 6. Band dokumentiert Kirchenburgen im Unterwald. siebenbuerger.de, 1. Oktober 2022, abgerufen am 26. November 2022.
  6. Repertoriul Arheologic al României − Șard, abgerufen am 26. November 2022 (rumänisch).