Adolph Otto Troitzsch

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Adolph Otto Troitzsch (* 28. Januar 1843 in Berlin; † 10. September 1907 ebenda) war ein deutscher Lithograf, Kunstverleger und Druckerei-Unternehmer in Berlin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Her Majesty Queen Victoria, 1897, Ölfarbendruck nach einer Fotografie von Alexander Bassano (1829–1913), hergestellt im Königlichen Hof-Kunst-Institut Otto Troitzsch, British Museum

Troitzsch erhielt eine künstlerische Ausbildung an der Kunstakademie Berlin, wo er Mitschüler Anton von Werners war. Später ließ er sich zum Lithografen ausbilden. Er gründete 1868 eine lithografische Anstalt, die bald unter der Bezeichnung Königliches Hof-Kunst-Institut Otto Troitzsch im Gebiet des Ölfarbendrucks Bedeutung erlangte. Troitzsch entwickelte eine eigene Technik, die Chromolithografie mit fotomechanischen Verfahren zu kombinieren: In seinem ab 1877 angewandten Verfahren wurden überarbeitete fotografische Naturaufnahmen Grundlage eines monochromen Lichtdrucks und über oder unter eine Chromolithografie gedruckt. Das Verfahren erzeugte recht plastisch wirkende Bilder und wurde Heliochromie, Heliochromografie oder auch Troitzschotypie genannt.[1] Sein Kunstverlag wurde von 1899 bis 1929 als Vereinigte Kunstinstitute AG fortgeführt. 1927 wurde die Firma als Troitzsch-Druck AG bezeichnet.

Troitzsch gründete außerdem die Vereinigung der Kunstfreunde für die Amtlichen Publikationen der Königlichen National-Galerie zu Berlin und den Verlag für die Kunstfreunde Otto Troitzsch, welcher sich auf die Massenproduktion von Kunstdrucken spezialisierte.[2] 1897 wurde er Direktor des Königlichen (Bei-)Rats der Nationalgalerie.[3]

Troitzsch war ausgezeichnet mit dem Titel Geheimer Kommerzienrat. Er starb nach längerer Krankheit infolge eines Herzschlags im Alter von 64 Jahren in Berlin und wurde er auf dem Friedrichswerderschen Kirchhof II in Berlin-Kreuzberg beigesetzt.[4]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Troitzsch, Otto. In: Hermann Schulz (Hrsg.): Allgemeines Adressbuch des Deutschen Buchhandels. Verlag von Otto Aug. Schulz, Leipzig 1879, S. 348 (Google Books).
  • Nekrolog in: Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel, 74 (1907), Nr. 213, S. 8981 f. (Digitalisat).
  • Frank Heidtmann: Wie das Photo ins Buch kam. Der Weg zum photographischen illustrierten Buch anhand einer bibliographischen Skizze der frühen deutschen Publikationen mit Original-Photographien, Photolithographien, Lichtdrucken, Photogravuren, Autotypien und mit Illustrationen in weiteren photomechanischen Reproduktionsverfahren. Berlin Verlag, Berlin 1984, S. 637 f.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Frank Heidtmann, S. 637 f.
  2. Joachim Sistig: Der Erste Weltkrieg in populärliterarischen Medien. In: Marc Hieronimus (Hrsg.): Historische Quellen im DaF-Unterricht (= Materialien Deutsch als Fremdsprache, Band 86). Universitätsverlag Göttingen, Göttingen 2012, ISBN 978-3-86395-061-3, S. 201 (Google Books)
  3. Prinzessin Friederike von Preußen nach Tischbein, Webseite im Portal nat.museum-digital.de, abgerufen am 31. Juli 2021
  4. Grabsteine: Ev. Friedrichswerderscher Kirchhof II, Berlin-Kreuzberg. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 1. August 2021.