Albogasio

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Albogasio
Albogasio
Staat Italien
Region Lombardei
Provinz Como (CO)
Gemeinde Valsolda
Koordinaten 46° 1′ N, 9° 2′ OKoordinaten: 46° 1′ 24″ N, 9° 2′ 20″ O
Höhe 272 m s.l.m.
Einwohner 194 (2001)
Patron Ambrosius von Mailand
Kirchtag 7. Dezember
Telefonvorwahl 0344 CAP 22010
Website Valsolda Offizielle Website
Albogasio Superiore, Villa Affaitati

Albogasio ist eine Fraktion der italienischen Gemeinde (comune) Valsolda in der lombardischen Provinz Como. Die Fraktion umfasst die Weiler Albogasio Superiore[1] und Albogasio Inferiore.[2]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf liegt am nördlichen Ufer des Luganersees nahe dem Grenzübergang zur Schweiz, 8 km westlich von Porlezza und 4 km östlich von Gandria.

Albogasio besteht aus den drei Siedlungen Albogasio Superiore (304 m ü. M), Albogasio Inferiore und Oria.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Albogasio war lange Zeit eine unabhängige Gemeinde innerhalb der Zwölf Terren (Albogasio, Casarico, Castello, Cima, Cressogno, Dasio, Drano, Loggio, Oria, Puria, San Mamete und Santa Margherita, wobei letzteres auch als Roncaglia bekannt ist und auf der anderen Seite des Sees liegt.), die das Lehen von Valsolda bildeten, das von alters her bis zum Ende des Herzogtums Mailand von der Erzbistum Mailand regiert wurde.

Das Gebiet der Gemeinde, zu dem ursprünglich auch das Dorf Oria gehörte, war Gegenstand einer Urkunde, die Kardinal Federico Borromeo am 6. Oktober 1625 unterzeichnete, um einige Streitigkeiten mit der benachbarten Schweizer Gemeinde Gandria zu schlichten.

Während der spanischen Herrschaft im 16. und 17. Jahrhundert hatte Albogasio nur begrenzte Möglichkeiten der kommunalen Selbstverwaltung. Die meisten öffentlichen Aufgaben wurden vom Consiglio generale von Valsolda übernommen.

Während des napoleonischen Zeitalters wurde Albogasio mit seinen 144 Einwohnern mit dem Dekret vom 8. Juni 1805 mit der Gemeinde Albogasio zusammengefasst. 1816, nach der Gründung des Königreichs Lombardo-Venetien, erhielt Valsolda seine Unabhängigkeit zurück. 1853 zählte das Dorf 213 Einwohner, 1861 noch 204.

1927 wurde Albogasio mit den Gemeinden Castello, Cressogno, Dasio, Loggio, Drano und Puria zu der neuen Gemeinde Valsolda zusammengelegt.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kirche Sant’Ambrogio in der Fraktion Albogasio Superiore[3][4]
  • Villa Salve (Affaitati) und Palazzo delle Colonne in der Fraktion Albogasio Superiore[5]
  • Kirche Santa Maria Annunciata in Fraktion Albogasio Inferiore[6]
  • Kirche San Sebastiano in Ortschaft Oria.[7]
Villa Fogazzaro Roi
  • Villa Fogazzaro Roi in Ortschaft Oria wo Antonio Fogazzaro lebte.
  • Oratorium Santa Margherita in der gleichnamige Ortschaft.[8]
Oria um 1900 mit dem Monte San Salvatore in Hintergrund

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Künstlerfamilie Ceroni
    • Gian Antonio Ceroni (* 1579 in Albogasio, Fraktion von Valsolda; † 1640 in Madrid?), Bildhauer tätig im Real Sitio de San Lorenzo de El Escorial, in Spanien; merkwürdig sind ihre Engel aus Bronze für das Grabmal Philipp III. (Spanien)s[9]
    • Giovanni Battista Ceroni (* um 1643 in Albogasio; † 1715 in Warschau), Architekt[10][11]
    • Domenico Ceroni (* um 1645 in Albogasio; † 1708 in Warschau), Architekt[12][13]
    • Carlo Ceroni (* 1647 in Albogasio; † 1721 in Warschau), Sohn des Giacomo, Architekt[14][15]
    • Francesco Ceroni (* 1660 in Albogasio; † 1724 in Warschau), Bruder des Carlo, Architekt[16]
  • Künstlerfamilie Affaita(ti)[17]
    • Carlo Ambrogio Affaitati (* 12. Januar 1625 in Albogasio; † 31. Dezember 1695 in Cressogno), Priester, Kaplan, Sekretär und Beichtvater von Luisa Maria Gonzaga, Königin von Polen.
    • Antonio Affaita (* um 1625 in Albogasio; † nach 1670 in Warschau), Bruder von Isidoro, Hofarchitek. Er arbeitete mit seinem Bruder Isidoro in Warschau. 1670 erhielt er als Anerkennung für seine Dienste von König Michael I. (Polen) das Dorf Ząbki bei Warschau.[18][19]
    • Isidoro Affaitati auch: Izydor Affaita, Affayta oder Isidoro Affaita der Ältere genannt (* 25. März 1622 in Albogasio; † um 1684 in Warschau), italienischer Militäringenieur und Architekt, der vor allem in Warschau wirkte[20][21][22][23]
    • Isidoro Affaita junior (* um 1650 in Albogasio; † nach 1690 in Warschau), Architekt[24][25]
    • Ludwig Affaita (* um 1665 In Albogasio Inferiore; † nach 1690), Hofarchitekt in Polen[26]
    • Antonio Maria Affaitati (* um 1700 in Albogasio Inferiore; † nach 1737 ebenda), Kapuziner, Cartograf, Autor der Carta corografica del Lago di Lugano. (1737) an Kardinal Benedetto Erba Odescalchi, Erzbischof von Mailand gewidmet und gestochen von Kapuziner fra’ Barnaba von Appiano[27]
    • Giuseppe Affaita (* um 1735 In Albogasio Inferiore; † nach dem 1760), Hofarchitekt in Polen[28]
  • Carlo Puttini (* um 1635 in Albogasio; † nach dem 1685 in Vilnius?), Palier, Bruder des Pietro, geboren 1633. Seit 1674 sind die zwei Brüder am Bau der Kirche des Klosters Pažaislis in Kaunas beteiligt. Der Architekt könnte Giovanni Serro aus Roveredo GR gewesen sein, der in Polen und Litauen als Jan Zaor bekannt ist und kurz darauf die Kirche St. Peter und Paul in Vilnius entwarf.[29]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Carlo Barrera: Storia della Valsolda. Pinerolo 1864.
  • Romano Amerio: Introduzione alla Valsolda. Fondazione Ticino Nostro, Lugano 1970.
  • Mariusz Karpowicz: Artisti Valsoldesi in Polonia nel ’600 e ’700. Attilio Sampietro Editore, Menaggio 1996.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Valsolda – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Albogasio Superiore. (Memento des Originals vom 15. Dezember 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.prolocovalsolda.info in prolocovalsolda.info
  2. Albogasio Inferiore (Memento des Originals vom 15. Dezember 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.prolocovalsolda.info in prolocovalsolda.info
  3. Kirche Sant’Ambrogio (Foto)
  4. Kirche Sant’Ambrogio (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.prolocovalsolda.info
  5. Villa Salve (Affaitati) und Palazzo delle Colonne (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.prolocovalsolda.info
  6. Kirche Santa Maria Annunciata (Foto)
  7. Kirche San Sebastiano (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.prolocovalsolda.info
  8. Oratorium Santa Margherita (Foto) (Memento des Originals vom 28. Juli 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.prolocovalsolda.info
  9. Gian Antonio Ceroni (italienisch) auf books.google.ch; abgerufen am 1. März 2017.
  10. Ursula Stevens: Giovanni Battista Ceroni. In: tessinerkuenstler-ineuropa.ch. Abgerufen am 14. März 2016.
  11. Giovanni Battista Ceroni. In: Mariusz Karpowicz: Artisti ticinesi in Polonia nelle prima metà del ’700. Stato del Cantone Ticino, Bellinzona 1999, S. 39, 143; Idem: Artisti ticinesi in Polonia nel ’600. Stato del Cantone Ticino, Bellinzona 1983, S. 136.
  12. Ursula Stevens: Domenico Ceroni. In: tessinerkuenstler-ineuropa.ch. Abgerufen am 14. März 2016.
  13. Domenico Ceroni. In: Mariusz Karpowicz: Artisti ticinesi in Polonia nelle prima metà del ’700. Stato del Cantone Ticino, Bellinzona 1999, S. 38, 39; Idem: Artisti ticinesi in Polonia nel ’600. Stato del Cantone Ticino, Bellinzona 1983, S. 133, 134, 136.
  14. Ursula Stevens: Carlo Ceroni. In: tessinerkuenstler-ineuropa.ch. Abgerufen am 14. März 2016.
  15. Carlo Ceroni. In: Mariusz Karpowicz: Artisti ticinesi in Polonia nelle prima metà del ’700. Stato del Cantone Ticino, Bellinzona 1999, S. 98, 143, 144, 208; Idem: Artisti ticinesi in Polonia nel ’600. Stato del Cantone Ticino, Bellinzona 1983, S. 134, 137, 138.
  16. Francesco Ceroni. In: Mariusz Karpowicz: Artisti ticinesi in Polonia nelle prima metà del ’700. Stato del Cantone Ticino, Bellinzona 1999, S. 120, 143, 144, 208.
  17. Ursula Stevens: Künstlerfamilie Affaita. In: tessinerkuenstler-ineuropa.ch. Abgerufen am 15. Februar 2016.
  18. Ursula Stevens: Antonio Affaita. In: tessinerkuenstler-ineuropa.ch. Abgerufen am 15. Februar 2016.
  19. Antonio Affaita. In: Mariusz Karpowicz: Artisti ticinesi in Polonia nel ’600. Stato del Cantone Ticino, Bellinzona 1983, S. 135, 136.
  20. Affaitati, Isidoro. In: Ulrich Thieme, Felix Becker (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 1: Aa–Antonio de Miraguel. Wilhelm Engelmann, Leipzig 1907, S. 108 (Textarchiv – Internet Archive).
  21. Isidoro Affaitati (italienisch) in treccani.it
  22. Isidoro Affaitati. In: Mariusz Karpowicz: Artisti ticinesi in Polonia nelle prima metà del ’700. Stato del Cantone Ticino, Bellinzona 1999, S. 24, 72, 98, 115, 139, 140, 208.
  23. Ursula Stevens: Isidoro Affaitati. In: tessinerkuenstler-ineuropa.ch. Abgerufen am 28. Oktober 2016.
  24. Ursula Stevens: Isidoro Affaita. In: tessinerkuenstler-ineuropa.ch. Abgerufen am 15. Februar 2016.
  25. Isidoro Affaita junior. In: Mariusz Karpowicz: Artisti ticinesi in Polonia nelle prima metà del ’700. Stato del Cantone Ticino, Bellinzona 1999, S. 115, 143; Idem: Artisti ticinesi in Polonia nel ’600. Stato del Cantone Ticino, Bellinzona 1983, S. 115, 134, 135, 136.
  26. Ursula Stevens: Ludwig Affaita. In: tessinerkuenstler-ineuropa.ch. Abgerufen am 28. Oktober 2016.
  27. Francesco Dario Palmisano: Il Comune di Ponte Tresa. (Memento des Originals vom 2. Februar 2016 im Internet Archive; PDF)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.pontetresa.ch S. 230.
  28. Ursula Stevens: Giuseppe Affaita. In: tessinerkuenstler-ineuropa.ch. Abgerufen am 28. Oktober 2016.
  29. Ursula Stevens: Carlo Puttini. In: tessinerkuenstler-ineuropa.ch. Abgerufen am 27. Juli 2017.