Alburgh (Vermont)

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Alburgh

Alburgh Municipal Offices
Lage in Vermont
Alburgh (Vermont)
Alburgh (Vermont)
Alburgh
Basisdaten
Gründung: 23. Februar 1781
Staat: Vereinigte Staaten
Bundesstaat: Vermont
County: Grand Isle County
Koordinaten: 44° 57′ N, 73° 18′ WKoordinaten: 44° 57′ N, 73° 18′ W
Zeitzone: Eastern (UTC−5/−4)
Einwohner: 2.106 (Stand: 2020)
Haushalte: 794 (Stand: 2020)
Fläche: 126,4 km² (ca. 49 mi²)
davon 75,5 km² (ca. 29 mi²) Land
Bevölkerungsdichte: 28 Einwohner je km²
Höhe: 38 m
Postleitzahl: 05440
Vorwahl: +1 802
FIPS: 50-00860
GNIS-ID: 1456120
Website: www.alburghvt.org

Alburgh[1] (Schreibweise zwischen 1891 und 2006: Alburg) ist eine Town im Grand Isle County des Bundesstaates Vermont in den Vereinigten Staaten mit 2.106 Einwohnern (laut Volkszählung von 2020).

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geografische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alburgh grenzt im Norden an Kanada und im Westen an den Bundesstaat New York. Die Town liegt auf einer lang gestreckten Halbinsel, die in den Lake Champlain ragt. Der größte See auf dem Gebiet der Town ist der Mud Creek Pond. Die Oberfläche der Town ist eben, ohne bedeutende Erhebungen. Im Süden liegt der Alburg Dunes State Forest. Über Alburgh läuft die einzige Straßenverbindung zwischen Vermont und New York nördlich des Lake Champlain auf dem U.S. Highway 2.

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alle Entfernungen sind als Luftlinien zwischen den offiziellen Koordinaten der Orte aus der Volkszählung 2010 angegeben.[2]

Stadtgliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf dem Gebiet der Town besteht eine Siedlung namens Alburgh Village mit rund 500 Einwohnern als einziger Siedlungskern.

Klima[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die mittlere Durchschnittstemperatur in Alburgh liegt zwischen −9,44 °C (15° Fahrenheit) im Januar und 20,6 °C (69° Fahrenheit) im Juli. Damit ist der Ort gegenüber dem langjährigen Mittel der USA um etwa 9 Grad kühler. Die Schneefälle zwischen Mitte Oktober und Mitte Mai liegen mit mehr als zwei Metern etwa doppelt so hoch wie die mittlere Schneehöhe in den USA. Die tägliche Sonnenscheindauer liegt am unteren Rand des Wertespektrums der USA, zwischen September und Mitte Dezember sogar deutlich darunter.[3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gebiet des heutigen Grand Isle County, dessen nördlichste Gemeinde Alburgh darstellt, wurde bereits etwa ab 1731 von den Franzosen von Kanada aus besiedelt, die hier eine steinerne Windmühle errichteten. Auch die Errichtung einer Missionskirche war geplant, wurde aber offenbar nicht verwirklicht. Die erste Landvergabe wurde am 3. April 1733 an Francois Foucault durchgeführt und am 6. April 1734 vom französischen König bestätigt. Diese erste Besiedlung bestand aber nur für geringe Zeit, vermutlich weniger als 10 Jahre. Die ständigen kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Franzosen und Briten in dieser Grenzregion machten das Areal für Siedler uninteressant. Trotzdem bestanden bis zur Eroberung durch die Briten, die das Gebiet in die Obhut von Henry Caldwell und dessen Sohn übergaben und 1781 ihrerseits zur Landnahme ausriefen, kontinuierlich kleine Siedlungen.[4]

Das heutige Alburgh wurde von 65 Siedlern rund um Ira Allen gekauft, nach dem Alburgh auch benannt wurde. Die Urkunde ist auf den 23. Februar 1783 datiert. Seit 1786 ist es im Kongress Vermonts durch einen Abgeordneten vertreten. Der Landstrich war allerdings umstritten; auch andere Personen nahmen das Besitzrecht für sich in Anspruch; so einige königstreue Siedler, aber auch Sir George Grant‚ der sich auf eine Überlassung durch den Herzog von York berief. Allen und seine Siedlergruppe konnten sich jedoch durchsetzen; seine konstituierende Stadtversammlung fand 1792 statt und wurde von der Verwaltung Vermonts anerkannt.[5]

Bereits ab 1796 wurden erste Fährverbindungen zu den umliegenden Inseln und Towns eingerichtet. Sie existieren zum Teil bis zum heutigen Tag.

Die erste Windmühle der Neusiedler wurde um 1800 errichtet; zuvor war die nächste Mühle in Swanton zu finden. Um 1830 kam ein dampfbetriebenes Sägewerk im Norden der Town hinzu, das aber bereits 1834 niederbrannte; ein Nachfolgebau erwies sich als unprofitabel.

Rutland Railroad Pumping Station

Zwischen 1850 und 2004 führte eine Eisenbahnverbindung, die St. Johnsbury and Lake Champlain Railroad bzw. deren Rechtsnachfolger, auf Brücken und Dämmen von Swanton im Osten über die Missisquoi-Bucht nach Alburgh und von dort aus über einen weiteren Damm nach Rouses Point im Staat New York. Die Bahndämme dienen heute dem Straßenverkehr.

Ab 1861 sandte die Gemeinde 83 ihrer Bürger in den Amerikanischen Bürgerkrieg, darunter vier Indianer und einen britischen Deserteur aus Kanada. Die Zahl der Toten und Verletzten ist nicht überliefert.[4]

Der Ort lebt in erster Linie von Landwirtschaft, aber auch der Tourismus ist verbreitet. Insbesondere in den Sommermonaten ist die Umgebung wegen ihrer großen Wasserflächen als Urlaubsgebiet beliebt. Dazu trägt ein Naturschutzgebiet an der Südspitze der Halbinsel bei, der Alburg Dunes State Park, in dem sich Dünen aus eiszeitlichen Sanden gebildet haben.

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Alburgh sind drei kirchliche Konfessionen angesiedelt: eine episkopale, eine römisch-katholische und eine unabhängige Kirchengemeinde.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Volkszählungsergebnisse[6] – Town of Alburgh, Vermont
Jahr 1700 1710 1720 1730 1740 1750 1760 1770 1780 1790
Einwohner 446
Jahr 1800 1810 1820 1830 1840 1850 1860 1870 1880 1890
Einwohner 750 1.106 1.172 1.239 1.344 1.568 1.793 1.716 1.614 1.390
Jahr 1900 1910 1920 1930 1940 1950 1960 1970 1980 1990
Einwohner 1.474 1.311 1.491 1.609 1.623 1.402 1.123 1.271 1.352 1.362
Jahr 2000 2010 2020 2030 2040 2050 2060 2070 2080 2090
Einwohner 1.952 1.998 2.106


Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Über Alburgh läuft die einzige Straßenverbindung zwischen Vermont und New York nördlich des Lake Champlain auf dem U.S. Highway 2. In Alburgh gibt es keine Haltestelle der Amtrak. Die nächstgelegene Haltestelle befindet sich in Rouses Point.

Öffentliche Einrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt kein Krankenhaus in Alburgh. Das nächstgelegene Hospital ist das Northwestern Medical Center in St. Albans.

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alburgh gehört mit Grand Isle, Isle La Motte, North Hero und South Hero zur Grand Isle Supervisory Union.[7] Das Alburgh Community Education Center bietet Schulklassen vom Kindergarten bis zum achten Schuljahr.[8]

Die Alburgh Public Library befindet sich an der Main Street.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Söhne und Töchter der Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Barbour Lewis (1818–1893), Politiker und Abgeordneter des Repräsentantenhauses von Tennessee.
  • Willis Sweet (1856–1925), Politiker und Abgeordneter des Repräsentantenhauses von Idaho.

Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jedd P. Ladd (1828–1894), Anwalt und Politiker, State Auditor von Vermont

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Zadock Thompson: History of Vermont, natural, civil and statistical, in three parts. Band 3. Chauncey Goodrich, Burlington 1842, S. 3 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche – für die Entwicklung bis 1840).
  • Abby Maria Hemenway: The Vermont historical Gazetteer. Band 2. Burlington 1870, S. 487 ff. (archive.org).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Alburgh, Vermont – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Alburgh. In: Geographic Names Information System. United States Geological Survey, United States Department of the Interior; (englisch)., abgerufen am 17. März 2012
  2. Index of/geo. In: census.gov. Abgerufen am 18. Mai 2019.
  3. Alburg, Vermont. city-data.com; abgerufen am 2. Mai 2017.
  4. a b Abby Maria Hemenway: The Vermont Historical Gazetteer: A Magazine, Embracing a History of Each Town, Civil, Ecclesiastical, Biographical and Military. A. M. Hemenway, 1871, S. 487–517 (archive.org).
  5. Zadock Thompson: History of Vermont: natural, civil, and statistical, in three parts. Band 3. George H. Salisbury, Burlington 1842, S. 3 (archive.org).
  6. Einwohnerzahl 1790–2010 laut Volkszählungsergebnissen
  7. Grand Isle Supervisory Union abgerufen am 2. Mai 2017.
  8. @1@2Vorlage:Toter Link/www.alburghschool.comAlburgh Community Education Center (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2024. Suche in Webarchiven) abgerufen am 2. Mai 2017.