Alexandar Tomow (Ringer)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 6. Mai 2015 um 12:27 Uhr durch Aka (Diskussion | Beiträge) (→‎Weblinks: Tippfehler entfernt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Alexandar Tomow 2014

Alexandar Tomow, bulgarisch Александър Томов, (* 3. April 1949 in Sklawe, Oblast Blagoewgrad) ist ein ehemaliger bulgarischer Ringer.

Werdegang

Alexandar Tomow begann als Jugendlicher in seiner Heimatgemeinde mit dem Ringen. Er war schon als Jugendlicher körperlich außergewöhnlich stark und wuchs bald zu einem ausgewachsenen Schwergewichtler heran. In seinem letzten Jahr als Jugendlicher wurde er Spartakiadesieger und bereits mit 19 Jahren wurde er vom bulgarischen Ringerverband bei den Balkanmeisterschaften eingesetzt, wo er auf Anhieb im Schwergewicht, griech.-röm. Stil, gewann. Er trat in die bulgarische Armee ein und wurde in Sofia stationiert. Dort wurde P. Sirakow sein Trainer, der ihn systematisch weiter an die Weltspitze führte. Alexandar Tomow war inzwischen 1,92 m groß und ca. 130 kg schwer. In den folgenden Jahren gewann er fünfmal den Titel eines Weltmeisters und fünfmal den eines Europameisters. Bei den Olympischen Spielen 1972, 1976 und 1980 musste er sich aber jedes Mal mit einer Silbermedaille begnügen. Die sowjetischen Sportler Anatoli Roschtschin und Alexander Leonidowitsch Koltschinski verbauten ihm dreimal den Griff auf die Goldmedaille. 1981 beendete Alexandar Tomow seine internationale Laufbahn, wagte aber 1984, mit 35 Jahren ein Comeback und wurde erneut Europameister. An seinen vierten Olympischen Spielen 1984 in Los Angeles konnte er aber nicht teilnehmen, da ihm Politiker diesen Weg durch den Olympiaboykott verwehrten. Trotz der Tatsache, dass er nie Olympiasieger werden konnte, war Alexandar Tomow mit Sicherheit einer der besten Superschwergewichtler im griech.-römischen Stil, der jemals auf der Matte stand. Für seine Verdienste um den Ringersport wurde er im September 2003 als einer der ersten in die FILA International Wrestling Hall of Fame aufgenommen.[1]

Er war Offizier in der bulgarischen Volksarmee, während seiner aktiven Zeit aber ausschließlich Ringer.

Internationale Erfolge

(OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft, GR = griech.-röm. Stil, SS = Superschwergewicht, 1969 über 97 kg Körpergewicht, ab 1970 über 100 kg Körpergewicht)

  • 1968, 1. Platz, Balkan-Spiele in Constanța, GR, SS, vor Miroslav Grubanov, Jugoslawien und Victor Dolipschi, Rumänien;
  • 1970, 3. Platz, EM in Berlin, GR, SS, mit Siegen über Petr Kment, Tschechoslowakei, Istvan Semeredi, Jugoslawien, Florea Chitu, Rumänien und Niederlagen gegen Edward Wojda, Polen und Roland Bock, BRD;
  • 1970, 6. Platz, WM in Edmonton, GR, SS, mit Siegen über Nicolae Martinescu, Rumänien, einem Unentschieden gegen Omar Topuz, Türkei und einer Niederlage gegen Roland Bock (beide Ringer wurden wegen Passivität disqualifiziert);
  • 1971, 1. Platz, WM in Sofia, GR, SS, mit Siegen über Topuz, Ali Gharbi, Tunesien, Victor Dolipschi, Wojda, Kment und Horst Schwarz, BRD und einem Unentschieden gegen Anatoli Roschtschin, UdSSR;
  • 1972, 1. Platz, EM in Kattowitz, GR, SS, mit Siegen über Kment, Victor Dolipschi, Franz Labjohn, DDR und trotz einer Niederlage gegen Anatoli Kochniew, UdSSR;
  • 1972, Silbermedaille, OS in München, GR, SS, mit Siegen über Semeredi und Wojda, einem Unentschieden gegen Dolipschi und einer Niederlage gegen Rosschin;
  • 1973, 1. Platz, EM in Helsinki, GR, SS, mit Siegen über Dolipschi, Raimo Karlsson, Finnland, Kment, Shota Morschiladze, UdSSR, Einar Gundersen, Norwegen und Marek Galinski, Polen;
  • 1973, 1. Platz, WM in Teheran, GR, SS, mit Siegen über Galinski, Victor Dolipschi, Topuz, Morschiladze und Kment;
  • 1974, 2. Platz, EM in Madrid, GR, SS, mit Siegen über Zygmunt Andrecki, Polen, Gundersen, Topuz, Roman Codreanu, Rumänien und einer Niederlage gegen Morschiladze;
  • 1974, 1. Platz, WM in Kattowitz, GR, SS, mit Siegen über Henryk Tomanek, Polen, Roman Codreanu, Lorenz Hecher, BRD, Morschiladze und János Rovnyai, Ungarn;
  • 1975, 1. Platz, WM in Minsk, GR, SS, mit Siegen über Codreanu, Tomanek, Alexander Koltschinski, UdSSR und János Rovnyai;
  • 1976, 1. Platz, EM in Leningrad, GR, SS, mit Siegen über Richard Wolff, BRD, Tomanek, József Nagy, Ungarn, Koltschinski, Arne Robertsson, Schweden und Karlsson;
  • 1976, Silbermedaille, OS in Montreal, GR, SS, mit Sieben über János Rovnyai, Roman Codreanu, Mamadou Sakho, Senegal, Tomenek und Niederlagen gegen William Lee, USA und Koltschinski;
  • 1978, 2. Platz, EM in Oslo, GR, SS, mit Siegen über Awtandil Maisuradse, UdSSR, Gundersen, József Nagy und einer Niederlage gegen Roman Codreanu;
  • 1979, 1. Platz, EM in Bukarest, GR, Ss, mit Siegen über János Rovnyai, Koltschinski, Tomanek, Kenan Ege, Türkei und Codreanu;
  • 1979, 1. Platz, WM in San Diego, GR, SS, mit Siegen über Gundersen, Codreanu, Bob Walker, USA und trotz einer Niederlage gegen Koltschinski (beide disq.);
  • 1980, Silbermedaille, OS in Moskau, GR, SS, mit Siegen über Privoslav Ilic, Jugoslawien, József Farkas, Ungarn, Codreanu, Hassan Ali Bechara, Libanon und einer Niederlage gegen Koltschinski;
  • 1984, 1. Platz, EM in Jönköping, GR, SS, mit Siegen über Dolipschi, Igor Rostorozki, UdSSR und Henryk Tomanek, Polen

Einzelnachweise

  1. Baumgartner and Smith among charter FILA 2003 Hall of Fame class, abgerufen am 11. Juli 2010 (englisch)

Weblinks