Alois Anton Führer

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Alois Anton Führer

Alois Anton Führer (* 26. September 1853 in Limburg an der Lahn; † 5. November 1930 in Binningen, Schweiz) war ein deutscher Indologe, der zeitweise im Dienst des von den Briten gegründeten Archaeological Survey of India stand. Er wurde jedoch als Plagiateur und Fälscher entlarvt und so geriet sein Gesamtwerk, zu welchem auch die Wiederentdeckung von Lumbini, dem Geburtsort Siddharta Gautamas, des späteren Buddha, gehört, in Fachkreisen ins Zwielicht.

Biografie

Führer besuchte das Gymnasium von Montabaur. Von 1874 bis 1879 studierte er katholische Theologie und orientalische Sprachen in Würzburg, London und Wien; im Jahr 1879 promovierte er an der Universität Würzburg über ein Thema der Sanskrit-Philologie. Von 1881 bis 1884 unterrichtete er am vom Jesuitenorden geleiteten St. Xavier College in Bombay. In den Jahren von 1884 bis 1899 war er Kustos des Provinz-Museums von Lucknow, dessen Sammlung und Präsentation er binnen kurzer Zeit deutlich verbesserte, so dass er als Mitarbeiter des Archaeological Survey of India berufen wurde. Im Jahr 1896 unternahm er eine Forschungsexpedition in den Süden Nepals, wo er eine Ashoka-Säule freilegte, deren Inschrift den Ort als Lumbini, den Geburtsort Buddhas, auswies.

Zwei Jahre später fiel er wegen von ihm selbst zugegebener Fälschungs- und Plagiatsvorwürfe in Ungnade, jedoch verblieb er noch einige Zeit in Indien. Im Jahr 1889 heiratete er Annie Julia Hood; eine zweite Ehe ging er 1911 mit Hedwig Walther ein.

Religion

Führer war Katholik und betätigte sich in Indien sogar als Priester. Im Jahr 1887 nahm er den anglikanischen Glauben an, doch wandte er sich auch dem Buddhismus zu. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland und seiner Übersiedlung in die Schweiz betätigte er sich als Pfarrer der Christkatholischen Kirche.

Siehe auch

Werke

Literatur

Weblinks