Altenburg (Kaltern)

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St. Vigil in Altenburg

Altenburg (italienisch Castelvecchio) ist mit 614 m über dem Meeresspiegel die höchstgelegene Fraktion der Gemeinde Kaltern in Südtirol (Italien). Der Weiler ist rund sechs Kilometer vom Ortskern Kaltern entfernt und liegt auf einem dem Mendelkamm vorgelagerten Plateau.

Geschichte

Ansicht von Altenburg. Aquarell von Siegfried Schieweck-Mauk, Eichstätt

Altenburg befindet sich an vorgeschichtlich besiedelter Stelle, einer uralten Fluchtburg. 1189 begann Graf Egno I. von Eppan mit dem Bau des Altenburger Schlosses. Es wurde unter dem Hochstift von Trient fertiggestellt. Hier wohnten und walteten ihres Amtes die Grafen von Eppan als Richter des landesfürstlichen Gerichts von Altenburg und Eppan. Im 15. Jahrhundert begann der Verfall der Burg, Gericht wurde ab 1525 in St. Michael (Eppan) und ab 1750 auf Schloss Gandegg gehalten. 1910 wurde das Hauptwohngebäude der Burg zu einem Wohnhaus umgestaltet, vom ursprünglichen Baustil der Burg ist heute nichts mehr zu erkennen. Vom Bergfried existieren noch einige Mauerreste.

Etwa 400 m nördlich des Weilers, im Talgraben des Rastenbaches und am Abhang des St. Peters-Bühels, wurde, wie bereits 1548 urkundlich belegt ist, in einem nordsüd-streichenden Gang im Porphyr bis ins 19. Jahrhundert in zwei Stollen Fluorit bergbaumäßig abgebaut. In der Fraktion wird Obst- und Weinbau betrieben.

Kirchen

Kirchenruine St. Peter

Auf dem Altenburger Plateau befindet sich die spätgotische Kirche St. Vigil. Auf einem östlich vorgelagerten Hügel liegt die Ruine von St. Peter, deren Ursprünge vermutlich bis ins 6. Jahrhundert zurückreichen.

Sonstiges

  • In Altenburg gibt es eine Bildungsstätte für Bienenkunde.
  • Wenige Meter nordöstlich von St. Vigilius erreicht man eine Aussichtsplattform, von der man eine gute Sicht auf den 400 Meter unterhalb liegenden Kalterer See und das Südtiroler Unterland und das Überetsch hat.
  • Von Altenburg aus führen markierte Wanderwege auf die umliegenden Berge, insbesondere die Mendel und den Penegal (1742 m), oder abwärts durch die Rastenbachklamm zum Kalterer See. Der „Kalterer Höhenweg“ führt von Altenburg über den Göllersteig steil hinauf zur Göllerwiese (1510 m) und weiter zum Roen (2116 m) und zur Überetscher Hütte.
  • In der Sportzone Altenburg-Kaltern wird u. a. ein Hochseilgarten betrieben.
  • In einer abflusslosen Mulde längs der Straße Altenburg-Söll befindet sich ein kleiner, stark verlandeter Teich, das Feuchtbiotop „Altenburger Tümpel“, mit artenreicher Flora und Fauna. Der Teich war früher zur Sammlung der dort in großer Menge vorkommenden Blutegel an einen Apotheker verpachtet.

Literatur

  • Johann Jakob Staffler: Tirol und Vorarlberg. Bd. 2, Heft 2, Innsbruck 1847, S. 806–808
  • B(enjamin) Vescoli: Geschichte, Land und Leute von Castelvecchio bei Caldaro. Ein Beitrag zur Heimatgeschichte aus der Überetscher Gegend. Bozen: Vogelweider 1934

Weblinks

Commons: Altenburg (Kaltern) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 46° 23′ N, 11° 14′ O