Andrea Schindler
Andrea Schindler (* 30. September 1974) ist eine deutsche Germanistin der Fachrichtung Germanistische Mediävistik.
Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Andrea Schindler studierte Germanistik und Musikpädagogik an den Universitäten Erlangen und Bamberg (Magister Artium). Sie war wissenschaftliche Mitarbeiterin und Lehrbeauftragte am Lehrstuhl für Deutsche Philologie des Mittelalters. 2008 wurde sie bei Ingrid Bennewitz und Albert Gier mit der Dissertation Mittelalterrezeption im zeitgenössischen Musiktheater. Mit einer Analyse der Werke „Gregorius auf dem Stein“ (Theater der Klänge), „Wolkenstein. Eine Lebensballade“ (W. Hiller/F. Mitterer), „König Rother“ (D. Rother) und „Der Parzival“ (S. Werle/Wang Fei u.a.) und einem Katalog ab 1945 promoviert (summa cum laude).[1] 2008 hatte sie eine Gastdozentur an der Universität Urbino bei Michael Dallapiazza. 2009 bis 2015 hatte sie eine Juniorprofessur für Germanistische Mediävistik an der Universität Bamberg inne. 2014 erhielt sie die Lehrbefugnis für „Deutsche Literatur des Mittelalters und der Frühen Neuzeit“. 2016 habilitierte sie sich mit der Habilitationsschrift Wege in die Geschichte. Erzählen von Vergangenheit im Volksbuch von Friedrich Barbarossa, Mulings Barbarossa-Vita und Thyms Thedel von Wallmoden. 2016/17 war sie Fachvertreterin für Germanistische Mediävistik an der Universität Bamberg. Von 2017 bis 2023 war sie Studienrätin bzw. Oberstudienrätin im Hochschuldienst an der Universität des Saarlandes. 2020/21 vertrat sie eine W3-Professur an der Bergischen Universität Wuppertal. Seit 2023 ist sie W2-Professorin für Germanistische Mediävistik an der TU Braunschweig.[2]
Ihre Forschungsgebiete sind Hochmittelalter, Spätmittelalter, frühe Neuzeit (Humanismus, Renaissance, Barock, Aufklärung), Aufführung und Schrift, Produktions-, Rezeptions-, Wirkungsforschung und Literatur und andere Künste. Sie ist in zahlreichen wissenschaftlichen Gremien vertreten. 2008 wurde sie mit dem Promotionspreis der Universität Bamberg und 2009 mit dem Kulturpreis Bayern der E.ON Bayern[3] ausgezeichnet.[2]
Schriften (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Monographien
- Mittelalterrezeption im zeitgenössischen Musiktheater. Katalog und Fallstudien. Zugl. Diss. Bamberg. Dr. Ludwig Reichert Verlag, Wiesbaden 2009, ISBN 978-3-89500-689-0.
- Wege in die Geschichte durch Erzählen von Vergangenheit in der Frühen Neuzeit. Dr. Ludwig Reichert Verlag (zugleich Habilitationsschrift, Otto-Friedrich-Universität Bamberg), Wiesbaden 2020, ISBN 978-3-95490-432-7. Rezension von Klaus Graf
Herausgaben
- Mediävistische Perspektiven im 21. Jahrhundert: Festschrift für Ingrid Bennewitz zum 65. Geburtstag. Dr. Ludwig Reichert Verlag, Wiesbaden 2021, ISBN 978-3-7520-0598-1.
- Alte Helden – neue Zeiten: die Formierung europäischer Identitäten im Spiegel der Rezeption des Mittelalters. Königshausen & Neumann, Würzburg 2017, ISBN 978-3-8260-6105-9.
- mit Evelyn Meyer: Geschichten sehen, Bilder hören: Bildprogramme im Mittelalter. University of Bamberg Press, Bamberg 2015, ISBN 978-3-86309-330-3.
Aufsätze
- Was man gelesen haben muss – und was gelesen wird. Mittelhochdeutsche Literatur gestern und heute. In: Kanon und Literaturgeschichte. Facetten einer Diskussion. Hg. von Ina Karg und Barbara Jessen. Frankfurt/Main 2014 (= Germanistik Didaktik Unterricht; 12), S. 207–228.
- Mythos Mittelalter – Mythos Moderne. Geschichtsbilder im zeitgenössischen Musiktheater. In: Wider die Geschichtsvergessenheit. Inszenierte Geschichte – historische Differenz – kritisches Bewusstsein. Hg. von Gisela Febel, Sonja Kerth und Elisabeth Lienert. Transcript Verlag, Bielefeld 2022, S. 165–186. Online
- mit Elisabeth Huwer: Prophetie durch Rückgriff. Frühnationalsozialistische Nibelungen-Rezeption bei Dietrich Eckart. In: Das 'Nibelungische' und der Nationalsozialismus. Populäre und wissenschaftliche Diskurse im 'Dritten Reich'. Hg. von Seraina Plotke, Robert Schöller und Lysander Büchli. Transcript Verlag, Bielefeld 2023, S. 107–128.
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Literatur von und über Andrea Schindler im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Andrea Schindler im Germanistenverzeichnis
- Andrea Schindler auf der Website der Technischen Universität Braunschweig
- Andrea Schindler im Opac der Regesta Imperii
- Podcast Sehnsuchtsort Avalon (2023), Andrea Schindler im Gespräch mit Theresa Specht und Hans Rudolf Velten, SFB 1472 Transformationen des Populären, Universität Siegen
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Ausgezeichnete Mittelalter-Rezeption. Kulturpreis Bayern geht an Dr. Andrea Schindler von der Universität Bamberg auf uni-bamberg.de vom 5. November 2009, abgerufen am 24. November 2023
- ↑ a b Andrea Schindler (TU Braunschweig) auf tu-braunschweig.de, abgerufen am 24. November 2023
- ↑ Kulturpreis Bayern: Andrea Schindler auf uni-bamberg.de, abgerufen am 24. November 2023
Personendaten | |
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NAME | Schindler, Andrea |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Germanistin |
GEBURTSDATUM | 30. September 1974 |