Antje Wagner

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Antje Wagner (* 3. Februar 1974 in Lutherstadt Wittenberg) ist eine deutsche Schriftstellerin.

Lebenslauf

Antje Wagner ist in Wartenburg aufgewachsen und studierte deutsche und amerikanische Literatur- und Kulturwissenschaften in Potsdam und Manchester, später arbeitete sie als Kellnerin und Sprecherin. Sie schreibt Romane und Erzählungen für Erwachsene und Jugendliche und übersetzt auch aus dem Englischen. Für ihre Arbeiten erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen. Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung nahm sie 2012 in den Kanon der besten 20 deutschsprachigen Schriftsteller unter 40 Jahre auf.[1] Antje Wagner lebt in Hildesheim und Potsdam.

Kritik

Lüge mich (2001)

„So muss Werthers schreibende Weiblichkeit klingen - eine Verbeugung vor Antje Wagner.“

Dietmar Dath: [1], FAS, 7.10.2012[2]

Mottenlicht (2003)

„(...) lakonische Protokolle verdrängter Schrecknisse, die unablässig an die Oberfläche kriechen wollen, sachliche Berichte von unkontrollierbaren Ängsten, die stets dort lauern, wo man sich eigentlich am sichersten glaubt: in den eigenen vier Wänden, in der Familie, im Bett oder im eigenen Kopf. In kurzatmigen, teils abgehackt wirkenden Sätzen führt sie uns aufs Glatteis, das zuerst rutschig ist, dann immer dünner wird und schließlich, häufig erst im allerletzten Satz, einbricht.“

Sebastian Domsch: [2], taz, 8.10.2003[3]

Unland (2009)

„The book is dramaturgically refined and a truly gripping read. With its shadow-world theme, it also raises the question of real vs. unreal, and normal vs. abnormal, thus automatically touching upon issues of identity and personality.“

White Ravens Jury 2010: Unland, Jury des White Ravens 2010[4]

Schattengesicht (2010/2012)

„Antje Wagner erzählt zurückhaltend, reduziert, bleibt durchwegs in der Perspektive ihrer Ich-Erzählerin ohne Schlenker in eine auktoriale Erzählhaltung. Denn sie will nichts kommentieren, dramatisieren, bewerten, nicht die beiden Morde, mit denen ihre Hauptfigur Menschen bestraft, die Unrecht tun, und erst recht nicht die Existenz Pollys. Die ist einfach da, weil sie gebraucht wird. Bis zum Schluss, selbst im Gefängnis, wenn sie kommt, sobald die Stahltür sich schließt. „Denn sie kennen dich nicht, Polly. Sie wissen nichts von dir.“ Im Hardcover ist der Text bereits vor zwei Jahren im kleinen Berliner Querverlag erschienen, Deutschlands erstem lesbisch-schwulem Buchverlag, nun hat ihn Bloomsbury in seiner „All Age“ – Schiene als Taschenbuch herausgebracht und damit auch einem jugendlichen Lesepublikum verstärkt zugänglich gemacht. Die Grenzen zwischen den verschiedenen literarischen Bereichen werden eben immer durchlässiger. Was im Fall von „Schattengesicht“ sehr begrüßt werden kann – spannende und dabei literarisch überzeugende Texte, die junge Lesende zu fesseln vermögen, braucht die Welt.“

Karin Haller, Institut für Jugendliteratur: [3], ö1, Ex Libris[5]

Vakuum (2012)

„Das (die Figurengestaltung) ist neben der ganz herrlichen und bildreichen Sprache die große Stärke der Autorin. Die kann wirklich glaubwürdige Figuren mit ganz viel Tiefe und Schärfe zeichnen und auch so einen erstaunlichen Wandel mit denen durchmachen. Und das macht sie zu einer der talentiertesten JugendbuchautorInnen, die es zurzeit in Deutschland gibt.“

Katrin Faludi: [4], ERF Evangelischer Rundfunk[6]

Werke

Einzelveröffentlichungen

Hörbuch

  • Mottenlicht. Eine musikalisch-literarische Gratwanderung. Mit Kompositionen und Improvisationen von Ingo Höricht (Viola und Violine) und Michael Berger (Piano), konzertante Lesung. Guanako Audio, Wuppertal 2006, ISBN 978-3-980728973

Übersetzung

  • Pat Califia: Frauen und andere Raubtiere. Erotische Erzählungen. (gemeins. mit Manuela Lachmann), Querverlag, Berlin 2009

Auszeichnungen

  • Auszeichnungen für „Vakuum“: „Leipziger Lesekompass“ (2013) der Leipziger Buchmesse und der Stiftung Lesen; Nominierung in die Shortlist für den "Seraph" (2013) in der Kategorie "Bestes phantastisches Buch"
  • Auszeichnungen für "Schattengesicht": "Krimi des Jahres" der Schwulen Buchläden Deutschlands (2010), "Jugendbuch des Monats" (Juni 2012) von ö1/ORF
  • Auszeichnungen für „Unland“: ver.di-Literaturpreis (2010); The White Ravens-Prädikat (2010), Kinder- und Jugendbuchliste des SR und Radio Bremen (Winter 2009/10); Die besten 7 Bücher für junge Leser von DeutschlandRadio und Focus (Okt 2009); Nominierung in die Top 20 der Moerser Jugendbuchjury aus allen internationalen Jugendbüchern 2009/2010, JUgendbuchfavorit der Stiftung Lesen (Herbst/Winter 2009/2010)
  • Auszeichnungen allgemein: Feuergriffel; Preisträgerin beim Marburger Kurzdramenwettbewerb; Esslinger Bahnwärter
  • 2007 Stipendiatin im Schloss Wiepersdorf
  • 2006 Erfurter Stadtschreiber-Literaturpreis
  • 2005 Stipendiatin des Europäischen Schriftsteller- und Übersetzerzentrums Athen
  • 2004 Klagenfurter Literaturkurs
  • 2003 Künstlerdorf Schöppingen

Weblinks

Quellen

  1. http://www.büchereule.de
  2. http://www.seiten.faz-archiv.de/fas/20121007/sd1201210073638791.html
  3. http://www.taz.de/1/archiv/print-archiv/printressorts/digi-artikel/?ressort=li&dig=2003%2F10%2F08%2Fa0175&cHash=59c0abd5d4
  4. http://www.ijb.de/files/whiteravens/wr10/germany.htm
  5. http://jugendliteratur.net/exlibris/exlibris_12_6.html
  6. http://www.erf.de/rss/radio/erf-pop/mediathek/servicezeit/kinder-und-jugendbuchtipp-vakuum/5868-782