Apotheken Umschau

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Apotheken Umschau

Logo Apothekenumschau
Beschreibung populärwissenschaftliches Gesundheitsmagazin
Sprache Deutsch
Erscheinungsweise zweimal monatlich
Verbreitete Auflage 9,53 Mio. Exemplare
(IVW 4/2015)
Reichweite 20,03 Mio. Leser
(AWA 4/2015)
Herausgeber Wort & Bild Verlag
Geschäftsführer Andreas Arntzen
ISSN
ZDB 885102-5

Die Apotheken Umschau ist ein deutsches nach eigenen Angaben populärwissenschaftliches Gesundheitsmagazin, das in Apotheken als Kundenzeitschrift ausliegt und seit 1956 vom Wort & Bild Verlag herausgegeben wird. Gründer war der 2014 verstorbene Verleger Rolf Becker.

Für das monatlich zweimal erscheinende Heft wurden im Jahr 2015 bei einer Auflage von 9,53 Millionen Exemplaren 20,03 Millionen Leser ermittelt. [1] Es ist werbefinanziert, die Schaltung einer vierfarbigen Anzeigenseite kostet circa 65.000 Euro. Das Magazin wird gratis an die Kunden abgegeben, die Apotheker zahlen – je nach Abnahme und Ausstattung – bis zu 1 Euro je Heft. Die „Apotheken Umschau“ ist – nach der Mitgliederzeitschrift ADAC Motorwelt (Auflage 13,7 Millionen Exemplare) – Deutschlands auflagenstärkstes Magazin. Sie liegt in 80 % der etwa 20.400 Apotheken in Deutschland aus. In den Medien sind für die Apotheken Umschau die ironischen Bezeichnungen „Rentner-Bravo“ oder „Stützstrumpf der Nation“ gängig.

Redaktionsgebäude in Baierbrunn mit der Skulptur Eduardo Chillida: Besarkada XV (1998).

Zielgruppe für des Magazin sind die Verbraucher über vierzig Jahre, obwohl im Heft meist deutlich jüngere Menschen abgebildet werden. In kurzen, in einfacher Sprache gehaltenen, Beiträgen, werden die gängigen Krankheiten und Unpässlichkeiten seriös abgehandelt. Exemplarische Titelthemen sind Schnupfen, Migräne, Allergien, Blasenschwäche, Rückenschmerzen, Darmprobleme und Prostata. Die Inhalte werden von einer modern ausgestatteten Redaktion erstellt, der Vorlauf bis zur Produktion beträgt vier Hefte. Beschäftigt werden 15 Textredakteure. Die Artikel werden durch Fachredaktionen geprüft und dabei bestehende journalistische Zuspitzungen abgeschwächt. Die gesamte Aufmachung und Ansprache soll den Leser, die Leserin positiv stimmen, mit argumentativer „Munition“ für den Arztbesuch versorgen und in Text und Bild nicht verstören, „Lebenslust“ nennt sich eine neue Rubrik. Medikationen steht die Redaktion naturgemäß positiv gegenüber, doch werde „.. kritischer, unabhängiger Gesundheitsjournalismus“ betrieben, fragwürdige Medikamenten problematisiert, auch bewährte (und preisgünstige) Hausmittel empfohlen und von umstrittenen Therapien mitunter abgeraten. Im redaktionellen Teil werden keine Produktnamen genannt. [2]

Die Redaktionsräume in Baierbrunn sind mit hochwertigen Kunstwerken aus der Sammlung des Gründers Rolf Becker ausgestattet. Arbeiten unter anderem von Roy Lichtenstein, Anselm Kiefer oder Jonathan Meese gehören zum Bildprogramm, am Eingang des Redaktionsgebäudes steht die Eisenskulptur Besarkada XV des Spaniers Eduardo Chillida.

Das ZDF-Magazin Frontal21 musste 2011 nach langem Rechtsstreit eine Unterlassungserklärung abgeben, da sich der Vorwurf der Käuflichkeit nicht erhärten ließ. [3] Kritisiert wird, dass die Apotheken quasi dazu gezwungen sind, das Magazin auszulegen weil die Kunden danach fragen und ansonsten Umsatzeinbrüche zu befürchten wären.[4]

Chefredakteure sind der Biologe Hans Haltmeier und der Kommunikationswissenschaftler Peter Kanzler.

Weblinks

Fußnoten

  1. Quellen: IVW IV/2015, AWA 2015
  2. Oliver Jungen: Journalismus auf Rezept. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 6. April 2016, S. 13
  3. Rechtsstreit zwischen Wort & Bild Verlag und ZDF beendet: „Frontal 21“ nimmt Vorwürfe gegen „Apotheken Umschau“ zurück. 7. Juli 2011, abgerufen am 9. Februar 2012.
  4. Teurer Lesestoff – Apotheker zahlen viel für die Apotheken-Umschau. In: Markt und Medien, Deutschlandfunk, 4. Februar 2012.