August von Heyden
August Jakob Theodor von Heyden-Nerfken (* 13. Juni 1827 in Breslau; † 1. Juni 1897 in Berlin) war ein deutscher Maler und Dichter sowie preußischer Staatsrat.
Leben
August von Heyden wurde in das ostpreußische Adelsgeschlecht Heyden-Nerfken geboren. Der Sohn des Dichters Friedrich von Heyden sollte auf Wunsch seiner Familie keine brotlose Kunst erlernen. Deshalb schlug er nach seinem Studium der Bergbaukunde in Breslau und Berlin zunächst den Berufsweg des Bergmanns ein. Im Jahre 1859 legte der künstlerisch ambitionierte Autodidakt sein Amt als Generalbevollmächtigter und Leiter der Bergwerke des Fürsten Hugo zu Hohenlohe-Öhringen auf Ujest nieder und ging an die Kunstakademie nach Berlin. Mit seinem Kunststudium verwirklichte er sich seinen Lebenstraum. Zwischen 1861 und 1863 lebte und arbeitete Heyden in Paris. In dieser Zeit wurde er für die Darstellung der Schutzheiligen der Bergleute, der Heiligen Barbara, in der katholischen Pfarrkirche St. Marien in Dudweiler im Jahre 1863 mit der Goldenen Medaille der Pariser Kunstakademie ausgezeichnet.
August von Heyden war Mitglied der 1874 gegründeten Direktion des Märkischen Provinzial-Museum Berlin. Im Jahre 1882 erhielt er eine Professur an der Berliner Kunstakademie und gehörte seit 1890 dem Preußischen Staatsrat an. 1893 beendete Heyden seine Lehrtätigkeit in Berlin. Sein jüngerer Bruder war der Chemiker Jacob Friedrich von Heyden (1838–1926), sein Sohn der Maler Hubert von Heyden (1860–1911).
In seinen Dichtungen wählte Heyden vielfach bergmännische Themen. Bekannt sind auch seine Karikaturen, auf denen er seinen Freund Theodor Fontane darstellte. Er gestaltete auch den Vorhang der Oper in Berlin und die Ausmalung des Großen Saales im Gerichtsgebäude in Posen.
Werke
- Heilige Barbara als Schutzpatronin der Bergleute. 1862, Gemälde, Katholische Pfarrkirche St. Marien in Dudweiler
- Luther und Frundsberg zu Worms. Gemälde, Germanisches Museum zu Nürnberg
- Vor der Schloßkirche zu Wittenberg am 31. October 1517. Gemälde
- Walküren reiten über das Schlachtfeld. 1870, Gemälde
- Canossagang. 1876, Kupferstich
- Juifs Polonais. um 1865, Zeichnung
- Die Taufe. Gemälde
- Aus der Teufe. Bergmannsmärchen (Mikrofiche Berlin 1989–1990, ISBN 3-628-41316-8)
- Die Perlen. Bergmannsmärchen
- Blätter für Costümkunde. Verlag Franz Lipperheide, Berlin, 1874–1891
- Die Tracht der Kulturvölker Europas. Vom Zeitalter Homers bis zum Beginne des XIX. Jahrhunderts. 1898 (Reprint 1995, ISBN 3-8262-0800-5)
- Ein Jahrhundert der Mode. Trachtenpavillon der Berliner Gewerbe-Ausstellung 1796 – 1896. Bacher, Berlin 1896 (Digitalisat)
Literatur
- Lisa Hackmann: Heyden, August Jakob Theodor von In: Savoy, Bénédicte und Nerlich, France (Hrsg.): Pariser Lehrjahre. Ein Lexikon zur Ausbildung deutscher Maler in der französischen Hauptstadt. Band 2: 1844–1870. Berlin/Boston 2015.
- Karl Siebert: Heyden, August von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 55, Duncker & Humblot, Leipzig 1910, S. 782 f.
Weblinks
- Literatur von und über August von Heyden im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Heilige Barbara in Dudweiler
- Canossagang
Personendaten | |
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NAME | Heyden, August von |
ALTERNATIVNAMEN | Heyden-Nerfken, August Jakob Theodor von (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Maler und Dichter |
GEBURTSDATUM | 13. Juni 1827 |
GEBURTSORT | Breslau |
STERBEDATUM | 1. Juni 1897 |
STERBEORT | Berlin |