Bahnstrecke Mézy–Romilly-sur-Seine

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Mézy–Romilly-sur-Seine
Streckenbeginn in Mézy an der Bahnstrecke Paris–Strasbourg (nach li.).
Streckenbeginn in Mézy an der Bahnstrecke Paris–Strasbourg (nach li.).
Streckennummer (SNCF):004 000
Kursbuchstrecke (SNCF):222[1]
Streckenlänge:78,7 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Maximale Neigung: 12 
Zweigleisigkeit:nein
Bahnstrecke Paris–Strasbourg von Paris-Est
0,0 Mézy 66 m
0,1 Bahnstrecke Paris–Strasbourg nach Strasbourg
2,1 Crézancy 68 m
~4,4 Connigis-Saint-Eugène 76 m
8,1 Condé-en-Brie 83 m
Dhuis
14,4 Pargny-la-Dhuys 146 m
~17,1 Dhuis-Schlucht (17 m)
18,1 Artonges 165 m
20,8 Villemoyenne 196 m
21,5 Aisne/ Marne
Bahnstrecke La-Ferté-sous-Jouarre–Montmirail (CFD)
25,7 Montmirail 162 m
28,4 Petit Morin (8 m)
32,9 Bergères-sous-Montmirail 186 m
Bahnstrecke Épernay–Montmirail (CBR)
35,8 Le Gault 195 m
Bahnstrecke Gretz-Armainvilliers–Sézanne von Gretz-Armainvilliers
45,3 Esternay 159 m
Bahnstrecke Gretz-Armainvilliers–Sézanne nach Sézanne
Grand Morin
Seu
54,5 Les Essarts-La Forestière
58,5 Nesle-la-Reposte 144 m
62,7 Villenauxe
Le Plessis-Barbuise
Périgny-la-Rose
72,6 Lurey-Conflans
Seine (zerstört); Marne/ Aube
Canal de Dérivation de Bernières à Conflans (zerstört)
77,1 Bahnstrecke Paris–Mulhouse von Paris-Est
78,7 Romilly-sur-Seine 78 m
Bahnstrecke Paris–Mulhouse nach Mulhouse-Ville
Bahnstrecke Oiry-Mareuil–Romilly-sur-Seine nach Oiry

Die Bahnstrecke Bahnstrecke Mézy–Romilly-sur-Seine ist eine eingleisige, nicht elektrifizierte Eisenbahnstrecke in Frankreich. Sie war die westlichste der vielen Verbindungsstrecken zwischen der nördlichen Bahnstrecke Paris–Strasbourg und der südlich gelegenen Bahnstrecke Paris–Mulhouse und gleichzeitig eine Nord-Süd-Verbindung zwischen dem Marne- und dem Aube- bzw. Seinetal, die beide schiffbar sind. Heute ist ein Großteil der Strecke entwidmet, die verbliebenen Reste zumindest ohne Personenverkehr. Personenzüge gingen immer durchgängig über Mézy hinaus bis Château-Thierry, weil Mézy nur einen Bahnsteig an dieser Strecke, nicht aber an dem Ast in Richtung Strasbourg hatte. Konzipiert und konzessioniert war diese Strecke zusammen mit der Bahnstrecke Château-Thierry–Oulchy-Breny, der eine durchgehende Verbindung von La Ferté-Milon bis Sézanne zugrunde lag.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Station Schließung Entwidmung
Personenverkehr Güterverkehr
Mézy
04.10.1953
Montmirail
04.10.1953 03.11.1969 29.10.1970
Esternay
05.05.1939 01.04.1991
Villenauxe
05.05.1939 03.11.1969
Lurey-Conflans
05.05.1939 Juni 1940 19.10.1967
Romilly-sur-Seine

Mit einem Gesetz vom 31. Dezember 1875 wurde den Chemins de fer de l’Est die Konzession für Bau und Betrieb dieser Bahnstrecke erteilt. Die Eröffnung in ganzer Länge fand am 25. Oktober 1884 statt.[2]

Ausgangspunkt der Züge war das zentral gelegene Esternay, von dem täglich zwei Zugpaare verkehrten. Die Strecke wurde in unterschiedlichen Abschnitten geschlossen, weil sowohl das Fahrgast- als auch das Güteraufkommen einen Weiterbetrieb der Strecke nicht rechtfertigte. Heute wird der verbliebene Streckenteil nur im Güterverkehr betrieben. Die Streckensicherung erfolgt manuell mit einer den Zug begleitenden Sicherungsperson.[3]

Der Abschnitt Mézy–Artonges wird durch SNCF Réseau betrieben und zum Getreidetransport aus einem Silo in Artonges genutzt. Der folgende Abschnitt Artonges–Montmirail diente seit den 1990er-Jahren praktisch ausschließlich der Anbindung der Schienenfahrzeugwerkstatt der Compagnie des Chemin de Fer Départementaux (CFD) bzw. seit 2000 der Voies ferrées locales et industrielles (VFLI) in Montmirail. 2007 sperrte die Réseau ferré de France (RFF), Vorgänger von SNCF Reseau, diesen Streckenabschnitt. Am 7. Februar 2013 wurde der gesperrte Abschnitt in eine Installation Terminale Embranchée (ITE), eine Art Anschlussbahn, umgewandelt und von Mai bis Oktober 2013 wieder instand gesetzt.[4][5][6]

Seit 2011 bemüht sich der private Verein TFBCO (Tourisme Ferroviaire de la Brie Champenoise à l’Omois) auf diesem letztgenannten Abschnitt um die Benutzung zu touristischen Zwecken. Neben der Instandsetzung eines Triebwagens soll von der SNCF der Bahnhof Montmirail zu deren Betriebszwecken gekauft werden.[7] Im Jahr 2019 ist in den Monaten Mai bis September mit Sonntagsfahrten auf diesem Streckenabschnitt zu rechnen.[8]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. S.N.C.F. Région de l’Est. Carnet de profils et schémas, 1962, Seite 84
  2. a b Bulletin des lois de la République française, No. 286. No. 4906: Loi qui déclare d’utilité publique l’établissement de plusiers Chemins de fer et approuve la Convention passée avec la Compagnie de l’Est pour la concession desdits chemins de fer, Seite 1301
  3. Train céréalier Ligne 22 2 auf Youtube
  4. Mimi nous parle de la ligne de Montmirail. 7. Oktober 2013, abgerufen am 14. April 2019.
  5. RFF-Séance du 7 février 2013: „DECISION DE FERMETURE de la section, comprise entre les PK 17,135 et 25,860, d’une longueur de 8,725 kilomètres, d’Artonges (Aisne) à Montmirail (Marne) de l’ancienne ligne n°004000 de Mézy-Moulins à Romilly-sur-Seine.“ (als Basis für die Einrichtung der Installation Terminale Embranchée (ITE))
  6. Verwaltung der Region Auvergne-Rhône-Alpes (Hrsg.): Régénération de lignes duréseau capillaire fret. 13. August 2015, S. 17 (gouv.fr [PDF]).
  7. La vie du rail, Nr. 3306, 13. April 2011, ISSN 0042-5478.
  8. Circulation en 2019, Association Tourisme Ferroviaire de la Brie Champenoise à l'Omois