Bahnstrecke Saint-Césaire–Le Grau-du-Roi

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Saint-Césaire–Le Grau-du-Roi
Drehbrücke in Aigues-Mortes, Mai 2019.
Strecke der Bahnstrecke Saint-Césaire–Le Grau-du-Roi
Streckennummer (SNCF):819 000
Kursbuchstrecke (SNCF):44[1]
Streckenlänge:45,4 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Maximale Neigung: 10 
Bahnstrecke Tarascon–Sète-Ville von Tarascon
30,9
88,2
Saint-Césaire 40 m
Haltestelle Saint-Césaire–Le Grau-du-Roi
Bahnstrecke Sommières–Saint-Césaire n. Sommières
32,0
4,7
Bahnstrecke Tarascon–Sète-Ville n. Bordeaux ü. Sète
5,3 A 9
8,1 Vistre (40 m)
            
               
            
Temporärbaustellenlager LGV
            
Contournement de Nîmes et Montpellier
13,6 Générac 69 m
15,7 Beauvoisin 64 m
21,1 Vauvert 20 m
Bahnstrecke Arles–Lunel von Arles-Trinquetaille
23,7 Vistre (38 m)
24,5 Le Cailar 7 m
25,0 Rhôny (21 m)
26,3 Amandin (28 m)
~26,4 D 979 (ehem. N 579)
26,6
38,1
Aimargues 7 m
Bahnstrecke Arles–Lunel nach Lunel
27,7 Cubelle (28 m)
31,7 Saint-Laurent-d’Aigouze 6 m
36,4 Vistre (19 m)
Canal du Rhône à Sète
39,4 Aigues-Mortes 3 m
39,6 Canal du Rhône à Sète (Drehbrücke, 21 m)
40,9 Canal des marais salants (20 m)
Salins du Midi
41,1 Canal du Perrier (15 m)
44,7 Canal du Repausset-Levant (18 m)
45,2 Le Grau-du-Roi 2 m
45,4 Streckenende

Die Bahnstrecke Saint-Césaire–Le Grau-du-Roi ist eine eingleisige, 45 km lange Eisenbahnstrecke im südfranzösischen Département Gard. Sie verbindet die Magistrale Avignon–Bordeaux mit der Mittelmeerhafenstadt Le Grau-du-Roi.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das neue Bahnhofsgebäude von Le Grau-du-Roi, 1909.
Gedränge am Bahnsteig von Le Grau, 2011.

Der Grund für die Trassierung in diese dünn besiedelte Gegend war der Abtransport von Salz, das in den Salinen in der Umgebung von Aigues-Mortes gewonnen wurde. Nachdem 1845 die Nîmes–Sète von der Compagnie des chemins de fer de Paris à Lyon et à la Méditerranée (PLM) eröffnet worden war, erwarb die Gesellschaft am 1. Mai 1863 die Konzession für den Bau und Betrieb der Strecke Lunel–Aigues-Mortes. Die Konzession für den Streckenteil nach Saint-Césaire folgte am 18. Juli 1868. Weniger als fünf Jahre später konnte dieser Abschnitt am 19. Mai 1873 in Betrieb genommen werden.[2]

Erst am 24. Januar 1902 kam es zwischen dem Minister für öffentliche Arbeiten und der PLM zur Vertragsunterzeichnung, um einigen anderen Anträgen auch eine Verlängerung bis Le Grau-du-Roi zu genehmigen. Sie wurde am 18. Juli 1902 für gemeinnützig erklärt[3] und zum 10. Juli 1909 eröffnet.[2]

Aktueller Zustand[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für die 15 Strecken, für die die Region Okzitanien verantwortlich ist, stellte sie insgesamt 800 Mio. Euro zur Verfügung. Außer einem kleinen Abschnitt, der im Rahmen der Streckentrassierung des LGV-Neubaus Contournement de Nîmes et Montpellier saniert wurde, wurde in die Strecke jahrzehntelang kaum investiert. Immerhin ist die Teilstrecke bis Vauvert mit Bloc Automatique à Permissivité Restreinte-Blocksicherung (BAPR) ausgestattet, doch darüber hinaus hat die Strecke bis Roi vereinfachte Signalgebung. Zudem musste die Höchstgeschwindigkeit wegen Gleismängeln von 80 auf 60 km/h herabgesetzt werden, weil zumeist jahrzehntealte Holzschwellen verbaut sind. In den Jahren 2019 bis 2021 sollten von der SNCF Réseau 9000 Schwellen ausgetauscht sein. Auch sollten die Bahnanlagen für Reisende im Abschnitt Vauvert–Aigues-Mortes erneuert werden. Die geplanten 5,24 Mio. Euro, die für den Streckenerhalt notwendig sind, kommen zu 96,75 % von der Region und zu 3,25 % von der SNCF.[4]

Erwähnenswert ist der Bahnübergang bei BK ~26,4, der die vierspurig ausgebaute D 979 regelt. Zwar verkehren hier täglich nur wenige Züge, doch wäre hier in anderen Ländern längst eine kreuzungsfreie Lösung hergestellt worden.

Zur Erhöhung der Attraktivität führte der Regionalrat am 1. Juli 2011 für zwei Monate einen Fahrpreis für die Hinfahrt von 1 Euro ein. Der Erfolg war mit bis zu 2000 Fahrgästen am Tag überwältigend und blieb dauerhaft bestehen. Die Züge haben eine Kapazität von 220 Sitz- und 100 Stehplätzen. Vor allem jüngere Leute nutzen dieses Angebot.[5] In täglich 5 Zugpaaren dauert die Reise durchschnittlich 55 Minuten.[6]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. SNCF. Région de la Mediteranée. Carnet de profils et schémas (PDF; 8,7 MB), 1961, Blatt 44.
  2. a b Ligne Saint-Césaire - Le Grau-du-Roi. Infrastructure ferroviaire française, Occitanie, Gard (30), 30. Juli 2008
  3. Loi ayant pour objet l’approbation d’une convention avec la Compagnie Paris-Lyon-Méditerranée pour la concession des lignes suivantes: de Nice à la frontière d’Italie; de Chorges à Barcelonette; de Moutiers à Bourg-Saint-Maurice; de Bourron à Melun; De Chamborigaud à Bessèges, d’Aigues-Mortes au Grau-du-Roi: 18 juillet 1902. Bulletin des lois de la République Française, Ausgabe XII, Band 65, Nr. 2376, Paris 1902, S. 645–646
  4. Luc Levert: Les travaux de modernisation se poursuivent sur la ligne nîmes Le Grau du Roi. Infrastructure, Réseaux français, 14. Juni 2022.
  5. Gard: baptême du rail pour le TER à 1 €. L’Indépendant, 5. Juli 2011.
  6. Horaires des trains Nîmes - Le Grau-du-Roi. SNCF

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]