Barkeeper

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Barkeeper beim Shaken eines Cocktails (Hamburg, 2015)
Barkeeperin beim Abseihen (2012)
Barkeeper und Servierkraft auf einem FDGB-Urlauberschiff (1961)
Barkeeper und Gäste im Toll Gate Saloon, Black Hawk (Colorado) (vermutlich 1897)

Ein Barkeeper (englisch bartender) arbeitet in einer Bar hinter der Theke. Er schenkt überwiegend alkoholhaltige Getränke an die Gäste aus. In Cocktailbars mischt er auch Cocktails. Weitere geläufige Bezeichnungen sind Barmann (engl. barman) bzw. die weiblichen Entsprechungen Barkeeperin bzw. Bardame (engl. barmaid). Cocktail-Barkeeper werden auch Barmixer genannt.

Begriffe und Abgrenzung

Im Deutschen ist Barkeeper der geläufigste Begriff und gleichbedeutend mit dem englischen Wort bartender. Im angelsächsischen Sprachraum unterscheiden sich beide Begriffe: Hier beschreibt bartender allgemein die Tätigkeit am Tresen (engl. to tend a bar), während barkeeper eigentlich Barbetreiber bedeutet, da das Wort in aller Regel nur den Gastwirt bzw. Gastronomen bezeichnet, der die Bar betreibt.[1] Viele professionelle Barkeeper bezeichnen sich selbst gern als Barmann (so beispielsweise Charles Schumann[2]) oder verwenden die englischen Begriffe Bartender (wie die deutschsprachige Fachzeitschrift Mixology[3]) oder Barmaid. Das Wort Bardame kommt im Deutschen zwar auch vor, wird im allgemeinen Sprachgebrauch jedoch oft gleichbedeutend mit Animierdame und nicht im Sinn von Barkeeperin verwendet.

Außerhalb von Bars nennt man die Servicefachkraft (früher Kellner), die sich um den Ausschank von Getränken kümmert, auch Büffetkellner, Büffetier oder Theker.

Ausbildung und Berufe

Barkeeper, Bartender, Barman(n) und Barmaid sind keine geschützten Berufsbezeichnungen und beschreiben lediglich die ausgeübte Tätigkeit an der Bar. Bestrebungen, einen staatlich anerkannten Ausbildungsberuf mit einer zwei- oder dreijährigen dualen Berufsausbildung nach dem Berufsbildungsgesetz zu schaffen, waren bislang erfolglos. Das Berufsbild des Barkeepers ist daher nicht klar umrissen. Viele Barkeeper - vor allem in der gehobenen Gastronomie und Hotellerie - verfügen über eine professionelle Ausbildung und langjährige Berufspraxis, wohingegen in vielen anderen Betrieben nur mit angelernten Teilzeitkräften gearbeitet wird.

Häufig gehen gelernte Restaurantfach- oder Hotelfachleute nach ihrer Berufsausbildung in einem sogenannten Weiterbildungsjahr an die Bar. Anschließend können sie eine private Barschule besuchen, die auf die Weiterbildungsprüfung zum geprüften Barmixer IHK vor einer Industrie- und Handelskammer (IHK) vorbereitet. Ohne vorherige Berufsausbildung wird zu dieser Prüfung nur zugelassen, wer - je nach IHK - eine drei- bis vierjährige einschlägige berufliche Tätigkeit als Barkeeper nachweisen kann. Die höchste Aufstiegsfortbildung ist der geprüfte Barmeister IHK und setzt mindestens ein weiteres Jahr einschlägige Berufspraxis voraus. Die Lehrgänge zum Barmeister bereiten auf die selbstständige Führung eines Barbetriebes bzw. die Position eines angestellten Chef de Bar vor und vermitteln auch das dazu benötigte kaufmännische Wissen.

In der Hotellerie haben sich für unterschiedlich große Wirkungskreise des Barkeepers verschiedene Begriffe herausgebildet: Commis de Bar (etwa „Thekengehilfe“) sind meist junge Barkeeper im ersten Gehilfenjahr, mit steigender Erfahrung und Verantwortung wird man dann Demi Chef de Bar (Vertreter des Chef de Bar) oder Chef de Bar (etwa „leitender Barkeeper“), dem der gesamte Barbereich einschließlich Einkauf, Kalkulation und Personaleinsatz untersteht. Alle sind Angestellte. In reinen Barbetrieben der Gastronomie sind eher die englischen Begriffe Barkeeper, Bartender, Barmaid usw. üblich, der Barchef wird auch Bar Manager genannt. Weitere Arbeitsbereiche für Barkeeper sind Kreuzfahrtschiffe, die Event-Gastronomie (zum Beispiel Cocktail-Catering mit mobilen Bars) sowie Clubs und Diskotheken.

Der Berufsverband der Barkeeper ist die Deutsche Barkeeper-Union (DBU), der internationale Dachverband heißt International Bartenders Association (IBA). In Deutschland erscheinen zwei Fachzeitschriften für Barkeeper: Drinks und Mixology. Der Schutzpatron der Barkeeper ist der heilige Bernhard von Clairvaux (Gedenktag 20. August).

Literatur

  • Uwe Voigt: Das große Lehrbuch der Barkunde. Ein praktischer Leitfaden für Berufsbarkeeper, Barmeister und Barmanager. 2., überarbeitete Auflage, Matthaes Verlag, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-87515-018-6.
  • Franz Brandl: Der Barmeister. 2., aktualisierte Auflage. Matthaes, Stuttgart 2000, ISBN 3-87516-681-7, 317 S.

Weblinks

Commons: Barkeeper – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Barkeeper – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Artikel Bartender in der englischsprachigen Wikipedia.
  2. Charles Schumann: Schumann's Bar. 1. Auflage. Collection Rolf Heyne, München 2011, ISBN 978-3-89910-416-5, S. 276.
  3. Über Mixology (aufgerufen am 14. August 2011).