Barmer Ersatzkasse

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Barmer Ersatzkasse
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Sozialversicherung Gesetzliche Krankenversicherung
Kassenart Ersatzkasse
Rechtsform Körperschaft des öffentlichen Rechts
Gründung 1. Januar 2010
Zuständigkeit Deutschland
Sitz Berlin
Verwaltungssitz Schwäbisch Gmünd, Wuppertal
Vorstand Christoph Straub (Vorsitzender)
Verwaltungsrat Holger Langkutsch (Vorsitzender)
Aufsichtsbehörde Bundesversicherungsamt
Versicherte 8,5 Mio.[1]
Haushaltsvolumen 28,8 Mrd. Euro[1]
Geschäftsstellen rund 690[1]
Mitarbeiter ca. 15.350 Vollzeit[1]
Website www.barmer-gek.de
Hauptverwaltung der Barmer GEK am Standort Wuppertal
Hauptverwaltung der Barmer GEK am Standort Wuppertal aus der Luft
Hauptverwaltung der Barmer GEK am Standort Schwäbisch Gmünd

Die Barmer GEK (Eigenschreibweise: BARMER GEK) ist ein Träger der gesetzlichen Krankenversicherung aus der Gruppe der Ersatzkassen. Mit rund 8,5 Millionen Versicherten ist sie die zweitgrößte Krankenkasse Deutschlands.[1] Als Teil der gesetzlichen Krankenversicherung ist die Barmer GEK eine Körperschaft des öffentlichen Rechts mit Selbstverwaltung. Sie ist Mitglied im Verband der Ersatzkassen (vdek).

Die jetzige Struktur entstand am 1. Januar 2010 aus der Vereinigung der am 27. Oktober 1884 errichteten Barmer Ersatzkasse (BEK) und der am 4. Mai 1878 gegründeten Gmünder Ersatzkasse (GEK).[2] Am 20. Oktober 2015 wurde bekannt, dass die Barmer GEK und die Deutsche BKK die Absicht haben, zu fusionieren.[3] Die Fusion wurde durch die Aufsichtsräte beider Kassen am 23. Oktober 2015 beschlossen.[4] Mit der geplanten Fusion zum 1. Januar 2017 würden Barmer GEK und die Deutsche BKK die Techniker Krankenkasse als größte Krankenkasse in Deutschland ablösen.[5]

Beschreibung

Der Sitz der Barmer GEK ist Berlin.[2] Die Zentralverwaltungen der beiden Vorgängerkassen in Wuppertal (ca. 1.700 Mitarbeiter) und Schwäbisch Gmünd (ca. 800 Mitarbeiter) bleiben auch nach der Fusion die administrativen Hauptsitze.[1] Aktuell gibt es rund 690 Geschäftsstellen bundesweit.[1] Nach einer Pressemitteilung der Barmer GEK vom 24. Februar 2014 soll die Zahl der Geschäftsstellen jedoch bis 2018 auf rund 400 Geschäftsstellen reduziert werden; gleichzeitig soll in den Aufbau der Telefon- und Onlineservices investiert werden. Mit einer Neuausrichtung der Organisationsstruktur soll auch der Personalbestand mittelfristig um 3500 Stellen reduziert werden, so dass rund 11.500 Vollzeitstellen verbleiben.[6] Es bestehen insgesamt dreizehn Landesvertretungen, die als Ansprechpartner für Institutionen, politische Gremien und Verbände zu regionalen Fragen des Gesundheitswesens dienen.

Geschichte

Sie entstand 1912 aus dem 1867 gegründeten „Kaufmännischen Verein für Handlungsgehilfen in Barmen“, der späteren „Krankenkasse für Handelsangestellte in Barmen e. H.“ (eingetragene Hilfskasse) (1904) und der am 27. Oktober 1884 gegründeten „Krankenkasse des Vereins junger Kaufleute“ in Görlitz („Mutterkasse“, Basis für Jubiläumsdaten), deren amtliche Zulassung als „Ersatzkasse“ 1914 folgte. Der Name Barmer Ersatzkasse (offiziell: BARMER Ersatzkasse) – Kurzform BARMER – leitet sich vom Wuppertaler Stadtteil Barmen ab, in dem die Kasse gegründet wurde.[7] Zur Zeit der Gründung war Barmen eine selbständige Großstadt.

1932 wurde der Sitz der Hauptverwaltung in die Axel-Springer-Straße (damals Lindenstraße) nach Berlin verlegt. Nachdem die Gebäude durch Kriegseinwirkung stark beschädigt worden waren, siedelte sich die Hauptverwaltung der Barmer zunächst im ostwestfälischen Nieheim und Bad Hermannsborn an, kehrte jedoch 1956 nach Wuppertal-Barmen zurück. Heute befindet sich am Sitz der einstigen Hauptverwaltung die Berliner Zweigstelle des Unternehmens. Hinzu kam ein Neubau, der an den inzwischen denkmalgeschützten Bereich angegliedert wurde. Beide bilden den Gebäudekomplex Ort der Erinnerung. Die damals rund 7,2 Millionen Versicherten der Barmer wurden von ca. 19.500 Mitarbeitern in rund 1000 Geschäftsstellen und der Zentrale in Wuppertal betreut. Die Barmer war eine der größten Krankenkassen in Deutschland und Europa.

Am 1. Januar 2010 fusionierte die Barmer mit der Gmünder Ersatzkasse zur Barmer GEK. Von 2016 bis 2018 sollen 3.500 Stellen wegfallen.[8]

Finanzen

Das für das Jahr 2014 veranschlagte Haushaltsvolumen beträgt in der Barmer GEK Krankenversicherung 25,9 Mrd. Euro; weitere 2,9 Mrd. Euro entfallen auf die Barmer GEK Pflegeversicherung. Größte Ausgabenposten sind: Krankenhäuser mit 8,6 Mrd., ärztliche Leistungen mit 4,9 Mrd. Euro sowie der Arzneimittelbereich mit 4,6 Mrd. Euro.

Organe

Der Vorstand der Barmer GEK besteht aus drei Mitgliedern.[9] Der Verwaltungsrat als Selbstverwaltung für die Mitglieder besteht aus 30 Mitgliedervertretern.

Informationstechnologie

Zur weiteren Entwicklung der IT und zur Nutzung von Synergie-Effekten hat sich die Barmer im Jahr 2006 im Bereich des IT-Service mit der AOK Berlin, AOK Brandenburg, AOK Mecklenburg-Vorpommern, AOK Rheinland/Hamburg, AOK Sachsen-Anhalt, AOK Schleswig-Holstein und der AOK Westfalen-Lippe zu einer Arbeitsgemeinschaft in der Rechtsform einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts zusammengeschlossen, der gkv informatik (GKVI). Seit Oktober 2006 betreibt die GKVI ein gemeinsames Rechenzentrum im Gebäude der heutigen Barmer GEK in Wuppertal-Lichtscheid. Weitere IT-Bereiche wie Anwendungsentwicklung, Spezifikation und Test sind bei den jeweiligen Kassen verblieben.

Berichtswesen

Mit speziellen Reportings will die Barmer GEK das Gesundheitswesen in Deutschland gestalten, wobei die Praxisorientierung der Forschungsaktivitäten wichtiges Anliegen sind. Es gibt jährliche Reports (Arzneimittel, ambulante Versorgung, Heil- und Hilfsmittel, Krankenhausversorgung, Pflegeleistung)[10] und wissenschaftliche Untersuchungen zu den zentralen deutschen Gesundheitsthemen.[11]

Barmenia

1922 wurde als Tochtergesellschaft der Barmer die Barmenia Versicherungsbank für Mittelstand und Beamte VaG zu Barmen als private Krankenversicherung gegründet. Das Unternehmen fusionierte im Jahr 1931 mit der Gewerbekrankenkasse zu Leipzig und bot bald auch andere Versicherungsleistungen an. Heute tritt die Barmenia als selbständiges Unternehmen auf.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g Barmer GEK: Daten und Fakten, abgerufen am 29. Mai 2015
  2. a b Barmer GEK Satzungen (Stand: 6. Juli 2013)
  3. Großfusion unter deutschen Krankenkassen, faz.net, 20. Oktober 2015
  4. Barmer und BKK wollen eins werden, tagesschau.de, 23. Oktober 2015
  5. Dieter Keller: Barmer GEK drängt an die Branchenspitze bei swp.de, 24. Oktober 2015 (abgerufen am 24. Oktober 2015).
  6. Barmer GEK steht vor umfassender Umstrukturierung Barmer BEK Presseportal, abgerufen am 24. Februar 2014
  7. Jahrhundertfeier 200 Jahre Barmen (2008) Ein Barmer gründete die BARMER in Barmen
  8. Barmer und BKK werden nach Fusion die Beiträge nicht senken, Thüringer Allgemeine, 23. Dezember 2015
  9. Der Vorstand, Barmer GEK, abgerufen am 23. Juli 2016
  10. https://presse.barmer-gek.de/barmer/web/Portale/Presseportal/Subportal/Infothek/Studien-und-Reports/Studien-und-Reports.html
  11. Barmer GEK Reports und wissenschaftliche Untersuchungen – Überblick und pdf-Downloads

Koordinaten: 51° 14′ 39″ N, 7° 11′ 5″ O