Barry Domvile

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Sir Barry Edward Domvile KBE CB CMG (* 5. September 1878; † 13. August 1971) war ein britischer Admiral.

Barry Domvile war der älteste Sohn des britischen Admirals Sir Compton Domvile. Er trat 1892 in die Royal Navy ein und absolvierte seine Ausbildung auf der HMS Britannia. 1898 wurde er zum Leutnant befördert. Er hatte zuvor bereits das Beaufort-Testimonial, den Ryder-Preis und die Goodenough-Goldmedaille gewonnen, die jeweils für herausragende Leistungen im Rahmen der Ausbildung verliehen werden. 1906 gewann er zudem die Goldmedaille der Royal United Service Institution. 1909 wurde er zum Korvettenkapitän befördert. Vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs war er von 1912 bis 1914 stellvertretender Sekretär des Committee of Imperial Defence. Während des Krieges befehligte er verschiedene Schiffe.

1916 folgte die Beförderung zum Kapitän zur See. Im gleichen Jahr heiratete er Alexandrine von der Heydt, eine Urgroßnichte des Bankiers und preußischen Ministers August von der Heydt. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor. 1917 wurde Domvile zum Commander des Order of St. Michael and St. George ernannt.

Von 1920 bis 1922 war er Direktor der Planungsabteilung der Admiralität, von 1922 bis 1925 als Kommodore 2. Klasse Stabschef der Mittelmeerflotte und von 1925 bis 1926 Kommandeur der HMS Royal Sovereign. 1922 wurde er zum Companion des Bathordens ernannt. 1927 wurde Domvile zum Konteradmiral befördert und Direktor der Naval Intelligence Division. 1930 folgte die Beförderung zum Vizeadmiral und Kommandeur der 3. Kreuzer-Schwadron der Mittelmeerflotte. Von 1932 bis 1934 war Domvile Präsident des Royal Naval College in Greenwich und kommandierender Vizeadmiral des War College. 1934 wurde er zum Knight Commander des Order of the British Empire ernannt und 1936 unter Beförderung zum Admiral in den Ruhestand versetzt.

1935 besuchte Domvile Deutschland und war von vielen Aspekten des nationalsozialistischen Regimes beeindruckt. Im folgenden Jahr nahm er als Gast des deutschen Botschafters in London, Joachim von Ribbentrop, am Nürnberger Reichsparteitag teil. Er wurde daraufhin Vorstandsmitglied der Anglo-German-Fellowship und gründete die Vereinigung The Link. Zwar war The Link in erster Linie als kulturelle Organisation tätig, in ihrer Zeitschrift Anglo-German Review wurde jedoch eindeutig nationalsozialistisches Gedankengut verbreitet. Die Organisation, die zeitweilig etwa 4.300 Mitglieder stark war, wurde daher von der englischen Abwehr überwacht und kurz nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs 1939 verboten. Domvile wurde von Anfang Juli 1940 bis Ende Juli 1943 in Brixton inhaftiert. Auch in seinen nach dem Krieg veröffentlichten Büchern vertrat Domvile klar antisemitische Ansichten und entwickelte eine jüdisch-freimaurerische Verschwörungstheorie.

Werke

  • By and Large. 1936 (Autobiografie)
  • Look to Your Moat. 1937
  • From Admiral to Cabin Boy. 1947, ISBN 0-89562-099-5
  • Look to Your Moat (A history of British naval and merchant seamen)
  • The Great Taboo: Freemasonry
  • Straight from the Jew's Mouth
  • Truth about Anti-Semitism