Benutzer:D0k4/Lobberich

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Lobberich
Stadt Nettetal
Koordinaten: Koordinaten fehlen! Hilf mit.Koordinaten fehlen! Hilf mit.
Höhe: 40 m ü. NN
Fläche: 17,64 km²
Einwohner: 14.010 (31. Dez. 2008)
Bevölkerungsdichte: 794 Einwohner/km²
Postleitzahl: 41334
Vorwahl: 02153

Lobberich ist ein Stadtteil der Stadt Nettetal im Kreis Viersen in Nordrhein-Westfalen. Im Jahr 1988 feierte der Ort, welcher bis Mitte des 20. Jahrhunderts für seine weltweit anerkannte Samt- und Seideproduktion berühmt war, sein 1000-jähriges Bestehen. Zu Lobberich gehören die Ortschaften Sassenfeld, Dyck und Bocholt.

St. Sebastian
St. Sebastian Vorderansicht

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erstmals erwähnt wurde Lobberich bei einem Tauschgeschäft des Kölner Erzbischofs in der "Brüsseler Handschrift" um das Jahr 988. Die damalige Bezeichnung des Gebiets mit "Lubbruch", ein von Menschen besiedelter Sumpf oder Wald, hatte schon deutliche Ähnlichkeit mit dem heutigen Ortsnamen.

Im Jahre 1505 bekam Lobberich die Marktrechte verliehen und die "Samt- und Seidebarone" von der Upwich, de Ball und Niedieck machten Jahrhunderte später aus dem kleiner Ort, in dem es noch 1820 nur eine einzige Leinenfabrik gab, einen wichtigen Industriestandtort der Textilproduktion im Grenzland.

1925 bekam Lobberich sein Wappen verliehen. Die drei abgebildeten Leopardenköpfe sind das Zeichen der Freiherrn von Bocholtz, welche Grund- und Zehntherren in Lobberich waren.

Während des Zweiten Weltkrieges war in der Gemeinde eine Flak-Abteilung der Luftwaffe stationiert. In diesem Krieg wurde zum Beispiel auch die Alte Kirche, zunächst am 19. Februar 1945 durch einen V1-Absturz, dann am 27./28. Februar 1945 durch Artilleriebeschuss, beschädigt, welche aber später von außen aber wieder vollständig restauriert wurde.

Nur sechs Jahre nach der Verleihung des Stadtrechts 1964 wurde im Zuge der kommunalen Neugliederung im Jahr 1970 aus den Städten Lobberich und Kaldenkirchen sowie den drei Gemeinden Breyell, Hinsbeck und Leuth die neue Stadt Nettetal.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu Lobberichs Sehenswürdigkeiten zählen die spätgotische Alte Kirche aus dem späten 14. bis frühen 15. Jahrhundert, sowie die 1891-1893 erbaute, doppeltürmige kath. Pfarrkirche St. Sebastian, welche die drittgrößte Kirche im Bistum Aachen ist.

Inmitten eines kleinen Parks findet sich die erstmals 1403 auftauchende Burg Ingenhoven. An den früheren Graben erinner heute nur noch der Ingenhovenweiher.

Am Rande Lobberichs befindet sich der 1898 fertiggestellte Wasserturm, welcher am 16. Februar 1989 in die Denkmalliste der Stadt Nettetal eingetragen wurde.

Etwas außerhalb liegt Ruine der Burg Bocholtz. Von der erstmalig 1096 erwähnten Burg sind heute nur noch die Reste des ehemals 21,5m hohen Turms und das an einen Bauernhof angrenzende, spätgotische Torhaus aus dem Jahre 1450 übrig geblieben. Ebenso wie die Burg Ingenhoven stellt auch die Burg Bocholtz ehemalige Residenzen früherer Lehnsherren dar.

Lobbricker Wenk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Berühmt-berüchtigt ist Lobberich für den "Lobbricker Wenk", den Lobbericher Wind, der auf die Samtproduktion und den damit verbundenen Wohlstand zurückgeht, der von den angrenzenden Gemeinden als Wichtigtuerei und Überheblichkeit gewertet wurde. Somit ist Wenkbüll die adäquate Bezeichnung für Lobbericher (Ur-)Einwohner, was schlicht "Windbeutel" bedeutet und von keinem Lobbericher als Beleidigung aufgefasst wird.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Leo Anton Carl de Ball (* 23. November 1853 in Lobberich; † 12. Dezember 1916), Astronom
  • Albert Steeger (* 1. November 1885 in Lobberich; † 15. März 1958 in Krefeld), Universalgelehrter
  • Robert Kahrmann (* 1887; †), Namensgeber der Firma Rokal
  • Werner Jaeger (* 30. Juli 1888 in Lobberich; † 19. Oktober 1961 in Cambridge, Massachusetts), Philologe
  • Hanna Meuter (* 30. Januar 1889 in Düsseldorf; † 6. April 1964 in Lobberich), Soziologin, Dozentin und Schriftstellerin
  • Johannes Hessen (* 14. September 1889 in Lobberich, † 2. September 1971), deutscher Philosoph und römisch-katholischer Theologe
  • Anni Stüben-Pastors (* 20. Dezember 1917 in Lobberich; † 6. Januar 1991 in Eutin), Ikonenmalerin
  • Matthias Kamps (Heimatdichter)
  • Johannes Menskes (* 11. Februar 1927 in Lobberich) Chorleiter und Dirigent
  • Johannes Torka (* 7. Januar 1932 in Frankenstein/Oberschlesien), Pfarrer an St. Sebastian Lobberich
  • Wolfgang Schiffer (* 1946), Schriftsteller
  • Wolfgang Seifen (* 1956 Bergheim/Erft) deutscher Organist
  • RT. Laird (* 20.Dezember 1959) niederrheinischer Kunstmaler
  • Sascha Lappessen (* Juni 1970 in Nettetal) DJ und Kopf des Dance-Music-Projekt Sash!
  • Michael Pot d'Or (20. Oktober 1986 in Nettetal) Europameister 2004 im Kanusport

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

lobberich.de