Benutzer:Kjunix/Offline/Kulturdenkmäler der Gesamtanlage Lauffen

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Ausdehnung der denkmalgeschützten Gesamtanlage Lauffen

Die Liste der Kulturdenkmale der Gesamtanlage Lauffen nennt die Baudenkmäler, die in der baden-württembergischen Stadt Lauffen am Neckar im Bereich des alten Dorfkerns und der hochmittelalterlichen Stadt als Kulturdenkmal ausgewiesen sind. Dieser Bereich gilt als erhaltenswerte Gesamtanlage. Bei den als Kulturdenkmal geschützten Objekten handelt es sich um Gebäude, Freiflächen, Bauwerksteile, Gartenflächen und um den Neckarkanal als Gewässer.

Lauffen liegt am jüngsten Durchbruch einer Neckarschlinge. Durch diesen Durchbruch entstanden aus dem ehemaligen schmalen Grat zwischen zwei Prallhängen zwei Bergsporne. Dazwischen, an Stelle der heutigen Neckarbrücke, lag eine Furt. Die Regiswindiskirche (ehemalige Martinskirche) auf dem westlichen Sporn wurde erstmals 741/42 erwähnt, das Dorf erstmals 823. Hier befand sich eine fränkische Königspfalz. Das Dorf wurde vermutlich in der Mitte des 8. Jahrhunderts burgartig befestigt. Aus dieser alten Burg heraus gründeten wahrscheinlich die erstmals um das Jahr 1000 erwähnten Grafen von Lauffen die Burg auf der Neckarinsel. Vermutlich um das Jahr 1200 legten sie auf dem östlichen Bergsporn – gegenüber dem alten Dorf – die gestreckt entlang des Rückens verlaufende Stadt an. In spätmittelalterlicher Zeit wuchsen sowohl Dorf als auch Stadt über die Grenzen der alten Mauern hinaus, wobei die dazugehörigen Befestigungsanlagen der zwischen alten Stadtkern und Burg gelegenen Vorstadt noch in Resten erhalten sind.

Aufgrund der exponierten Lage von Dorf- und Stadtkern und des des guten Erhaltungszustands wurden sie mit der dazwischen liegenden Grafenburg und der Neckarbrücke zu einer erhaltenswerten Gesamtanlage nach § 19 des baden-württembergischen Gesetzes zum Schutz der Kulturdenkmale erklärt.

Objekte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bezeichnung und Lage Beschreibung Bild
Befestigungsanlagen
Gesamtsachheit Stadtbefestigung Kernstadt, Stadtmauer mit Türmen und Toren
Heilbronner Straße, Kellereigasse, Obere Berggasse
Die Stadtmauer entstand im Rahmen der Stadtgründung um 1200 und war bis 1274 für die Kernstadt vollendet. Tore waren ursprünglich das heute nicht mehr vorhandene Westtor an der Heilbronner Straße 20 und das Alte Heilbronner Tor. Für die Chaussee Besigheim–Heilbronn wurde das Alte Heilbronner Tor in seiner Funktion 1772/73 das das Neue Heilbronner Tor ersetzt. Von der Befestigung hat sich der Gefängnisturm als letzter Rundturm erhalten. Jeweils seitlich des Neuen Heilbronner Tors befindet sich die doppelte „Schiedmauer“. Viele Häuser integrieren die Stadtmauer als Außenmauer. Gesamtsachheit Stadtbefestigung Kernstadt, Stadtmauer mit Türmen und Toren
Gesamtsachheit Stadtbefestigung Vorstadt, Stadtmauerreste
Heilbronner Straße, Mühltorstraße
Die westliche Vorstadt zur Neckarburg und um die südliche Vorstadt um das Mühltorviertel und den Drittelhof (Gebäude Mühltorstraße 27) wurde in spätmittelalterlicher Zeit befestigt. Erhalten haben sich Reste der Mauer, besonders hinter den Häusern Oberamteistraße 3, 5 und 9 und Heilbronner Straße 7, 9 und 11. Eine Mauer führte vom Alten Heilbronner Tor zum Drittelhof. Die Vorstadtbefestigung verfügte einst zur Burg hin über das Brückentor und beim Drittelhof über das Mühltor.
Gesamtsachheit Dorfbefestigung
Grabenstraße, Bergstraße, Kirchbergstraße
Befestigung der Alten Burg aus hochmittelalterlicher Zeit (vor 1100), die Burg entwickelte sich später zum befestigten Kirchhof (Kirchenburg) mit Regiswindiskirche und Pfründhäusern. Markant ist die hohe Mauer zwischen Neckar und Regiswindiskirche. Reste finden auch bei den Häusern Kirchbergstraße 9, 13 15, 17, 18, 19, 20, 22, 24 und 26. Der Halsgraben wurde um 1700 überwölbt: Der entstandene Tunnel ist heute als separates Denkmal ausgewiesen (siehe Bergstraße / Grabengasse). Im Spätmittelalter entstand ein zweiter Festungsring um das Dorf, von dem keine sichtbaren Reste erhalten blieben.
Bergstraße
Doppelhaus
Bergstraße 1 und Sonnenstraße 2
Haus Sonnenstraße 2 erbaut 1731, Haus Bergstraße 1 vmtl. ebenfalls um 1730, Fachwerkhaus, zweigeschossig mit Auskragungen und getreppten Knaggen zum ersten Stockwerk, massives und verputztes Erdgeschoss
Wohnhaus
Bergstraße 5
gehört zu den ältesten Häusern außerhalb des Burggrabens, erbaut um 1600, um 1700 erneuert, später weitere Umbauten, verputztes zweigeschossiges Fachwerkhaus, profilierte Schwellen, massives Erd- / Untergeschoss mit Rundbogenkellertor Wohnhaus Bergstraße 5
Bergstraße / Grabenstraße ehemaliger Halsgraben der Burg von Lauffen-Dorf aus karolingischer Zeit, heute Fußgängertunnel zwischen Berg- und Grabenstraße. Der Graben wurde nicht sonst üblich verfüllt, sondern um 1700 überwölbt. Später Verstärkung der Mauern und Verengung durch Vergrößerung der angrenzenden Keller. Oberhalb befinden sich die Häuser Bergstraße 2 und 4, sowie Sonnenstraße 3. „Tunnel“ der Berg- und der Grabengasse
Brückenstraße
Wohnhaus
Brückenstraße 13
erbaut im 17. Jahrhundert, 1692 erstmals erwähnt, verputztes Fachwerkhaus mit freiliegendem Giebel, massives Erdgeschoss mit geohrten Tür- und Fenstergewänden. Kam 1745 an einen Bäcker, daher Tür mit Brezel als Handwerkszeichen und Jahreszahl 1745. Wohnhaus Brückenstraße 13
Wohnhaus
Brückenstraße 19
erbaut 1747, später Ladeneinbau, barockes Fachwerkhaus, zweigeschossig und in Ecklage, massives Erdgeschoss mit geohrten Fenstergewänden und Rundbogenkellertor. Handwerkerzeichen des Erbauers, eines Bäckers, und Maskenstein über der Rundbogeneinfahrt. Wohnhaus Brückenstraße 19
Heilbronner Straße
Wohnhaus
Heilbronner Straße 4
erbaut im 16. Jahrhundert, verputztes und verschindeltes Fachwerkhaus mit Halbwalmdach, zweigeschossig, zur Mühltorstraße zweigeschossiger Vorbau, dazu ein zweigeschossiges verputztes Hinterhaus mit altem, massivem Erdgeschoss und vorkragendem Obergeschoss von ca. 1900. Städtisches Kaufmannshaus, gehörte ab dem 17. Jahrhundert Kaufleuten, seit dem 19. Jahrhundert Bäckern.
Gasthaus „Weinstube Sonne“
Heilbronner Straße 5
erbaut Mitte des 17. Jahrhunderts, Fachwerkhaus, Kopflage mit spitz zulaufendem Grundriss, zweigeschossig, Obergeschoss zur Heilbronner Straße vorkragend. Ehemals Haus eines Bäckers, um 1861 wurde das Gasthaus „Sonne“ eröffnet. Gasthaus „Weinstube Sonne“
Wohnhaus
Heilbronner Straße 9
erbaut um 1577, 1773 umgebaut, später Ladeneinbau, verputztes Fachwerkhaus, zweigeschossig, leicht vorkragende Geschosse. Geburtshaus von Robert Gradmann.
Metzgerei, Gasthof „Goldenes Lamm“
Heilbronner Straße 11
erbaut im 17. / 18. Jahrhundert, verputztes Fachwerkhaus, zweigeschossig, Anbau mit Walmdach aus dem 18. Jahrhundert. Gehörte ab dem 18. Jahrhundert Bäckern, ab dem 19. Jahrhundert Metzgern mit Metzgerei im Anbau.
Stadtmauer
Bauteil des Hauses Heilbronner Straße 20
Rest der 1274 vollendeten Stadtmauer. Bruch- und Quadermauerwerk, der im Erdgeschoss die Westwand des Hauses bildet. Direkt daneben befand sich das Mittlere Stadttor zwischen Kern- und Vorstadt.
Wohnhaus
Heilbronner Straße 21
erbaut im 17. Jahrhundert, verputztes Fachwerkhaus, zweigeschossig, massives Erdgeschoss, leicht vorkragende Geschosse. Rückseite sitzt auf der Stadtmauer auf. Dazu ein im Winkel angebautes zweigeschossiges Nebenhaus aus dem 18. / 19. Jahrhundert.
Wohnhaus
Heilbronner Straße 22
erbaut im 16. Jahrhundert, verputztes Fachwerkhaus mit Halbwalmdach, dreigeschossig, massives Erdgeschoss. Das vorkragende Obergeschoss ruht auf Steinknaggen.
Doppelhaus
Heilbronner Straße 23 und 25
beide Häuser erbaut im 15. / 16. Jahrhundert, Fachwerkhäuser mit gemeinsamem Gewölbekeller, Nr. 23 verputzt und mit Halbwalmdach und Schleppgaube, zweigeschossig, Nr. 25 verkleidet und zur Straße hin aufgestockt. Haus Nr. 25 ist nach Osten hin mit einem zweigeschossigen Fachwerkanbau aus dem 15. / 16. Jahrhundert über dem Kellerhals erweitert. Neben einem Rundbogen-Kellertor verfügt der Anbau über ein vorkragendes Obergeschoss und ein steiles Satteldach.
Oberes oder Altes Schloss, Wohnhaus
Heilbronner Straße 24
Das Obere oder Alte Schloss wurde um 1200 errichtet, um 1807 wurde das Haus unter Verwendung von Resten des Schlosses und der Stadtmauer neu erbaut. massives Haus aus Bruchsteinen, teils verputzt, teils verkleidet, zweigeschossig, hohes Untergeschoss, Halbwalmdach mit Mansarde. Spitzbogiges Tor als Hofeingang. Die Westseite des Hauses schließt mit der Stadtmauer ab, ebenso die Südseite des Hofs. Das Gebäude wurde erstmals 1296 erwähnt und war in niederadeligem Besitz, kam dann an Württemberg und wurde 1710 an Privat veräußert. Oberes oder Altes Schloss
Stadtmauer
Bauteil des Hauses Heilbronner Straße 25a
-
Gefängnisturm (Engelhansen- oder Bürgerturm), Wohnhaus
Heilbronner Straße 29
runder Turm aus unverputztem Bruch- und Quadermauerwerk und mit Schießscharten versehen, erbaut im 13. Jahrhundert. Darauf im 18. Jahrhundert mit Holzpfosten aufgesetzt ein Fachwerkhaus. Der Turm diente von 1582 bis in die 1950er Jahre als Gefängnis, zwei Arrestzellen haben sich erhalten. Der Turm ist der einzige erhaltene Rundturm der ursprünglichen Stadtbefestigung. Gefängnisturm (Engelhansen- oder Bürgerturm)
Wohnhaus
Heilbronner Straße 33
erwähnt 1599, verputztes Fachwerkhaus, dreigeschossig, massives Erd- und 1. Obergeschoss. Das Obergeschoss kragt mit Knaggen hervor. Die Türrahmung weist Reste einer Profilierung und ein kleines Wappenschild auf.
Altes Heilbronner Tor
Heilbronner Straße 34
erbaut im 13. Jahrhundert, Stadttor mit Rundbogendurchfahrt aus unverputzten Bruchsteinen und mit Bosseneckquadern, dreigeschossig. Walmdach mit Dachreiter, von Osten Treppe zu Gefängniszellen im dritten Stockwerk, im Westen Reste des Wehrgangs auf der Stadtmauer. Das Tor wurde 1353 als „das türlin“ erwähnt. Es verlor seine Funktion 1772/73 mit dem Bau des Neuen Heilbronner Tors im Zuge des Baus der Chaussee Stuttgart–Heilbronn, seitdem ist es stets verschlossen. Das Alte Heilbronner Tor ist das einzige erhaltene Stadttor der ursprünglichen Befestigung.
Vogthof
Heilbronner Straße 38
erwähnt 1554, Keller aus dem 16. Jahrhundert, ansonsten erbaut 1716, Erdgeschoss massiv, Obergeschoss verputztes Fachwerk, drei Flügel mit Innenhof, Walmdach. Gekehlte Fensterrahmungen im Erdgeschoss, profilierter Rundbogeneingang und Rundbogeneinfahrt mit Wappen. Neben dem „Neuen Bau“ größtes Gebäude in der Kernstadt.
Neuer Bau (Alte Kelter), Ärztehaus
Heilbronner Straße 39
erbaut 1568 anstelle der alten Kelter, massives verputztes Gebäude, zweigeschossig, Eckquader und steinerne Fensterstöcke, zudem Rundbogentore und profilierte Türrahmungen. Sitzt im Norden auf der ersten Stadtmauer auf. Erbaut 1568 durch Herzog Christoph, ursprünglich konzipiert als schlossartiges Haus, Magazin und Zeughaus, jedoch nicht vollendet. Ab Ende 16. Jahrhundert als Kelter, Brennhütte, Bindhaus, Zehntscheune und Fruchtkasten genutzt. 2004–2005 zu einem Ärztezentrum umgebaut.
Vogtwohnhaus, Wohnhaus
Heilbronner Straße 40
1599 aufgestockt, im Kern älter, verputztes Fachwerkhaus, dreigeschossig, Erdgeschoss massiv. Kellertor mit Rundbogen und Wappenschild, profilierte Türrahmung, oberhalb des Erdgeschosses Steinkonsolen und -gesims. Westliches von drei dominanten Giebelhäusern gegenüber des Neuen Baus.
Wohnhaus
Heilbronner Straße 42
erbaut im 16. Jahrhundert, verputztes Fachwerkhaus, zwei massive Untergeschosse. Kellertor mit Rundbogen, mehrfach gestufte Steinknaggen unterhalb des Obergeschosses. Mittleres der drei mächtigen Giebelhäuser gegenüber des Neuen Baus.
Wohnhaus
Heilbronner Straße 44
erbaut im 17. Jahrhundert, 1642 erstmals erwähnt, verputztes Fachwerkhaus, zweigeschossig, hohes Kellergeschoss, Keller- und Erdgeschoss massiv. Kellertor mit Rundbogen, vorkragende Geschosse, Zwerchhaus. Östliches von drei dominanten Giebelhäusern gegenüber des Neuen Baus.
So genannte Martinskirche (St. Nikolaus)
Heilbronner Straße 48
erbaut im 11. Jahrhundert, vermutlich Vorgängerbau von ca. 900, massive und verputzte Kirche mit Chorturm, einschiffiges Langhaus. Auf dem gedrungenen Turm mit quadratischem Grundriss sitzt ein Glocken- und Uhrtürmchen mit oktogonalem Grundriss. Turm vermutlich zunächst als Wachturm erbaut. Kirche verfiel nach der Reformation, um 1792 Fachwerkaufbau abgebrochen, ab 1795 als Magazin genutzt, 1884 Sanierung und Wiedereröffnung als Kirche. Romanische Mauerreste. Ursprünglicher Name Nikolauskapelle, wg. Verwechselung ab Mitte des 19. Jhdt. als Martinskirche bezeichnet. So genannte Martinskirche (St. Nikolaus)
Gartenfläche
südlich des Hauses Heilbronner Straße 52
mehrteiliger Garten zwischen dem Haus und südöstlicher Ecke der Stadtmauer, liegt erhöht im Bereich der 15 m breiten „Schiedmauer“, dem Bereich zwischen innerer und äußerer Stadtbefestigung. Gartenfläche südlich des Hauses Heilbronner Straße 52
Gartenfläche
nördlich des Hauses Heilbronner Straße 53
Garten zwischen dem Haus und der westlichen Stadtmauer, liegt erhöht im Bereich der 15 m breiten „Schiedmauer“, dem Bereich zwischen innerer und äußerer Stadtbefestigung.
Neues Heilbronner Tor (Oberes Tor)
Heilbronner Straße 57
erbaut 1772/1773, 1953/54 wegen Baufälligkeit vorbildgetreu neu erbaut, Stadttor mit Rundbogendurchfahrt, verputzt, viergeschossig. Mansardwalmdach, außen repräsentativ mit Säulenrahmung und Sprenggürtel, Wappentafel. Erbaut an der Stelle des Gefängnisturms im Zuge des Baus der Chaussee Heilbronn–Besigheim, ersetzte dabei das Alte Heilbronner Tor.
Kirchbergstraße
Wohnhaus
Kirchbergstraße 1
erbaut im 17. Jahrhundert, 1665 erstmals erwähnt, verputztes Fachwerkhaus, massives Erdgeschoss. Vorkragende Geschosse, Giebelspitze mit Aufzugsspeicherladen. Wohnhaus Kirchbergstraße 1
Backhaus
Kirchbergstraße 4
Wasch- und Backhaus, erbaut Anfang 19. Jahrhundert, 1822 erstmals erwähnt, massiver unverputzter Bau aus Quadersteinen, Walmdach mit Dachhäuschen. Backhaus Kirchbergstraße 4
Wohnhaus
Kirchbergstraße 7
erbaut im 17. Jahrhundert, evtl. unter Verwendung von Teilen eines 1587 belegten Hauses, Fachwerkhaus, zweigeschossig, massives Erdgeschoss. Vorkragende Geschosse, rückwärtig Rundbogentor. Wohnhaus Kirchbergstraße 7
„Diakonat“, Pfarrhaus
Kirchbergstraße 9
erbaut um 1600, um 1700 umgebaut und aufgestockt, verputzte massive Untergeschosse und verputztes Fachwerk-Obergeschoss, Rundbogentür und -kellereingang. Vom 1. Obergeschoss Steg über die Kirchbergstraße zur Kirche. Der Steg ist möglicherweise ein Überbleibsel des Wehrgangs über dem früheren Kirchheimer Tor der frühmittelalterlichen Burg. 1537 war das Haus das Pastorat, 1719 wurde es als Diakonat erwähnt. Pfarrhaus Kirchbergstraße 9
Lateinschule, Wohnhaus
Kirchbergstraße 11
erbaut um 1500, Zustand aus dem 18. Jahrhundert, verputztes Fachwerkhaus, dreigeschossig mit hohem Kellergeschoss, Keller- und Erdgeschoss massiv. Rundbogenkellertor, Eckquaderung, Satteldach mit Schleppgauben. Bis in die 1950er Jahre beherbergte das Haus die Lateinschule und war Wohnsitz des Lehrers. Lateinschule, Wohnhaus Kirchbergstraße 11
Friedhofskapelle St. Anna, Regiswindiskapelle mit Freifläche
Kirchbergstraße 14
erbaut im 13. Jahrhundert, Chor aus dem 14. / 15. Jahrhundert, quadratisches, massives aus Quadersteinen errichtetes Gebäude mit steinernem Zeltdach, daran angeschlossen polygonaler Chor, ebenso mit steinernem Zeltdach. Regiswindisschrein von 1227. Ursprünglich als Friedhofskapelle St. Anna mit einem Beinhaus erbaut. Seit 1882 befindet sich der Steinsarg der Heiligen Regiswindis in der Kapelle. Regiswindiskapelle
St. Martin, St. Regiswindis, Evangelische Pfarrkirche mit Freifläche
Kirchbergstraße 16
erwähnt 1227, Chor erbaut um 1300, Schiff 1341 vollendet, nach einem Brand 1567 wiederaufgebaut. Massive unverputzte dreischiffige Basilika, quadratischer Turm, Helm barock. Beim Wiederaufbau Erhöhung der Seitenschiffe und Umbau zur Hallenkirche, Turmhelm von 1778/79. Südseite des Chors mit Ölberggruppe von 1507. Erste Erwähnung einer Kirche im Hof der Alten Burg 741/42 als St. Martin. Die Kirche ist 1227 nach Regiswindis benannt, die der Legende zufolge um 839 im Bereich der Burg ermordet wurde. Regiswindiskirche
Pfarrhaus, Wohnhaus
Kirchbergstraße 18
erbaut um 1700, verputztes Fachwerkhaus, zweigeschossig mit massivem Erdgeschoss, Rundbogenkellertor, Halbwalmdach. Die Nordwand liegt auf der alten Befestigung des Kirchhofs bzw. auf der frühmittelalterlichen Befestigung der Alten Burg. Ein Vorgängerbau war 1537 die Prädikatur, sei dem Neubau war das Haus Dekanatswohnsitz.
Kirchstraße
Rundbogentürrahmung
Bauteil des Hauses Kirchstraße 2
profilierter Rundbogentürrahmen mit der Jahreszahl 1709, typische Gestaltung nach dem Wiederaufbau der Kirchstraße nach dem Brand von 1707.
Wohnhaus
Kirchstraße 3
erbaut 1707–1709, verputztes Fachwerkhaus, massives Erdgeschoss, zeitgenössisch typischer profilierter Rundbogentürrahmen, Ziergesims zwischen Erd- und Obergeschoss. Erbaut nach dem Dorfbrand von 1707.
Rundbogentürrahmung
Bauteil des Hauses Kirchstraße 4
profilierter Rundbogentürrahmen mit der Jahreszahl 1711, typische Gestaltung nach dem Wiederaufbau der Kirchstraße nach dem Brand von 1707.
Mädchenschule, Wohnhaus
Kirchstraße 8
erbaut um 1710 als Mädchenschule, verputztes Fachwerkhaus, zweigeschossig, massives Erdgeschoss. Halbwalmdach, Rundbogen-Kellertor, mit Knaggen vorkragendes Obergeschoss. An der Südwestecke befindet sich ein Rest der alten Befestigung des Kirchhofs und damit der frühmittelalterlichen Befestigung der Alten Burg. Das 1537 erwähnte St.-Regiswindis-Pfründhaus war ein Vorgängerbau. Nach der Reformation war das Haus weiter Kirchenbesitz: 1713 als Mädchenschule und Heiligenhaus „ufm Kirchhof am Thor“ erwähnt, 1827 an Privat verkauft.
Lange Straße
Wohnhaus
Lange Straße 6
erbaut 1707, im Kern älter, Obergeschoss vmtl. aus dem 19. Jahrhundert, Fachwerkhaus, zweigeschossig, massives Erdgeschoss, Eckquaderung und Fensterwangen aus Sandstein. Über Steinkonsolen vorkragendes Obergeschoss
Wohn- und Geschäftshaus
Lange Straße 12
erbaut 1746, Erdgeschoss Anfang des 19. Jahrhunderts ausgestaltet, zweites Obergeschoss und Zwerchhaus um 1902 aufgesetzt, Fachwerkhaus, dreigeschossig, massives Erdgeschoss. Mansardwalmdach mit Mansard-Giebel-Zwerchhaus. Geohrte Tür- und Fensterlaibungen im Erdgeschoss, Eingang mit Oberlicht und Maskenrelief, Zierfachwerk. Dazu Hofmauer mit einem Rundbogen-Wagentor und geohrtem Fußgängerdurchlass und Ochsenaugenfenster.
Wohnhaus
Lange Straße 14
erbaut um 1752, verputztes massives Gebäude des Barock in Winkellage. Mansarddach mit Stehgauben. Geohrte Fensterwangen im Erdgeschoss, Rundbogeneinfahrt, Geschossgesims, profilierte Dachtraufe,
Wohnhaus
Lange Straße 30
erbaut im 17. Jahrhundert, verputztes Fachwerkhaus (Fachwerk rückwärtig freiliegend), zweigeschossig, hohes massives Untergeschoss. Halbwalmdach mit Stehgauben. Ursprünglich Rundbogen-Kellertor
Wohn- und Geschäftshaus
Lange Straße 44
datiert auf 1761, verputztes Haus, zweigeschossig, massives Erdgeschoss, Mansardgiebeldach, leicht vorkragendes Obergeschoss. Vermutlich ehemals Sitz eines Bäckers, alter Wirtschaftsteil mit Rundbogentoren mit Brezeln, alter Wohnteil mit geohrten Fenster- und Türlaibungen
Mühltorstraße
So genanntes Erkerhaus, Wohnhaus
Mühltorstraße 1
erbaut vermutlich 1605, Fachwerkhaus, dreigeschossig, massives Erdgeschoss. Rechteckiger Toreingang, auskragender Rundbogeneingang und Maßwerkfenster im Erdgeschoss, polygonaler Erker im 1. Obergeschoss, vorkragende Geschosse. Das Haus war Wohnsitz gutangesehener Bürger, wie eines Stadtschreibers und eines Bürgermeisters So genanntes Erkerhaus
Wohnhaus
Mühltorstraße 5
erbaut um 1700, verputztes Fachwerkhaus, zweigeschossig, Krüppelwalmdach, vorkragende Geschosse mit profilierten Schwellen
Wohnhaus
Mühltorstraße 6
erbaut vermutlich im 17. Jahrhundert, verputztes Fachwerkhaus, dreigeschossig, massives Erdgeschoss, Halbwalmdach zur Rückseite. Gekehlte Fensterrahmungen und seitliche Laube im Erdgeschoss, vorkragende Geschosse, profilierte Schwelle zum ersten Obergeschoss.
Wohnhaus
Mühltorstraße 7
erbaut im 17. Jahrhundert, verputztes Fachwerkhaus, dreigeschossig, zwei massive Untergeschosse. Vorkragende Geschosse, Obergeschoss mit abgeschlepptem Erker, der den Eingang mit einer doppelläufigen Treppe schützt. Rückwärtig eine Fachwerkremise aus dem 17. / 18. Jahrhundert mit Laubengang im dritten Stockwerk
Wohnhaus
Mühltorstraße 10
erbaut um 1600, verputztes Fachwerkhaus, zweigeschossig, massives Erdgeschoss. Vorkragende Geschosse, profilierte Schwelle zwischen den oberen Dachgeschossen.
Wohnhaus
Mühltorstraße 12
wohl erbaut 1. Hälfte des 16. Jahrhunderts, verputztes Fachwerkhaus, zweigeschossig, massives Erdgeschoss. Stark über getreppte Steinknaggen vorkragendes Obergeschoss, profilierte Schwellen am Giebel.
Doppelhaus
Mühltorstraße 18/20
Haus 18 erstmals 1716 erwähnt, Haus 20 erbaut Mitte des 16. Jahrhunderts, verputzte Fachwerkdoppelhäuser, vorkragende Obergeschosse und Giebel, Rundbogenkellereingang, Haus 18 mit überdachtem Treppenaufgang im 1. Obergeschoss und mit Rundbogenfenstern.
Neckar
Neckarbrücke erbaut 1529–1532, massive Segmentbogenbrücke, von ursprünglich 11 Jochen sind noch 6 erhalten. An Stelle einer Furt entstand 1474 erstmals eine steinerne Brücke, die 1529 durch ein Hochwasser zerstört wurde. Die neue Brücke wurde durch verschiedene Hochwasser- und Kriegsumstände des Öfteren erneuert. Der Bau des Neckarkanals führte zum Abriss von vier Jochen auf Seiten der Stadt, der Ausbau der Kiesstraße zum Abriss eines Jochs auf Seiten des Dorfs.
Gewässer Neckarkanal erbaut 1938–1953, zum Kanal ausgebauter Neckar und alter Kanal als Teil der Großschifffahrtsstraße von Heidelberg nach Plochingen. In Lauffen Ausschachtung des Kanals und der ersten Schleusenkammer der Staustufe Lauffen 1938–1942, 1950 Umbau der Neckarbrücke und Bau der zweiten Schleusenkammer. Der Neckarkanal in Lauffen ist Teil der als Kulturdenkmal ausgewiesenen Gesamtsachheit des von Heidelberg bis Plochingen ausgebauten Neckars.
Oberamteistraße
Wohnhaus
Oberamteistraße 1
erbaut 1736, verputztes Fachwerkhaus, zweigeschossig, massives Erdgeschoss. Geohrte Fenster- und Türlaibungen, Tür mit Oberlicht, leicht vorkragende Geschosse.
Keller
Bauteil des Hauses Oberamteistraße 5
erbaut im 17. Jahrhundert oder früher, zwei parallel liegende große Keller mit Tonnengewölbe mit stirnseitigem Anschluss an die Stadtmauer
Obere Berggasse
Gasthaus „Grüner Baum“, Wohnhaus
Obere Berggasse 18
erbaut 1774, verputztes Haus, zweigeschossig. Mansardwalmdach mit Stehgauben, Vortreppe, Fenster im Erdgeschoss reichhaltig eingefasst. Im 19. Jahrhundert befand sich hier das Gasthaus „Grüner Baum“.
Querstraße
Wohnhaus
Querstraße 2
erbaut um 1730, verputztes Wohnhaus, zweigeschossig, am Hang zur Bergstraße dreigeschossig. Profilierte Traufe und Segmentbogen-Türrahmung mit Handwerkerzeichen.
Wohnhaus
Querstraße 8
erbaut um 1700, verputztes Wohnhaus, zweigeschossig, Mansardwalmdach, Erdgeschoss straßenseitig aus massiven Quadersteinen, mit geohrten Fenster- und Türlaibungen, Wappen eines Küfers und Rundbogentor, profilierte Traufe
Scheune, Wohnhaus
Querstraße 11
erbat im 18. Jahrhundert, Fachwerkhaus, zweigeschossig, teilweise massives Erdgeschoss aus Quadersteinen, Satteldach mit Schleppgauben (1994 eingebaut). Rechteckige Toreinfahrt. Das Haus wurde 1746 erstmals als Scheune erwähnt und wird seit 1770 als Haus genutzt.
Rathausstraße
Doppelhaus
Rathausstraße 4
erbaut im 17. Jahrhundert, Fachwerkhaus, dreigeschossig, Erdgeschoss massiv, Halbwalmdach. Vorkragende Geschosse, Steinknagge zwischen Erd- und 1. Obergeschoss.
Burg der Grafen von Lauffen (Neckarburg), Sitz des Oberamtes, Rathaus mit Freifläche
Rathausstraße 10
Komplex aus Turm, angebautem Steinhaus, mittlerem Längsgebäude und westlichem Kopfbau. Der Turm ist rechteckig und mit Zinnen bekrönt, das Steinhaus verfügt über ein Walmdach. Beide stammen von ca. 1100, wurden massiv aus Bruch- und Hausteinen erbaut und sind unverputzt. Das mittlere Längsgebäude stammt aus dem 16. / 17. Jahrhundert, ist zweigeschossig, verputzt und verfügt über ein Halbwalmdach. Der westliche Kopfbau oder auch Querbau stammt von 1903 (mit zahlreichen späteren Umbauten) und verfügt über ein Krüppelwalmdach und über einen Erker. Burg erbaut durch die Grafen von Lauffen, später Sitz des Obervogtes, im Dreißigjährigen Krieg teilweise zerstört, 1645 neu aufgebaut, seit Auflösung des Amtes 1817 Nutzung als Rathaus.
Sonnenstraße
Wohnhaus
Sonnenstraße 8
erbaut 1782 oder davor, Wohnhaus, dreigeschossig. Obergeschosse nachträglich aufgestockt. Profilierte Fenster- und Türrahmung im Erdgeschoss, Türrahmung mit Oberlicht, Geschossgesims.
Wohnhaus
Sonnenstraße 10
erbaut 17./18. Jahrhundert, verputztes Fachwerkhaus, zweigeschossig, massives Erdgeschoss, teilweise mit Eckquaderung. Stark hervorkragendes Obergeschoss.
Stuttgarter Straße
Wohn- und Geschäftshaus
Stuttgarter Straße 2
erbaut um 1600, verputztes Fachwerkhaus, zweigeschossig, massives Erdgeschoss. Moderner Ladeneinbau im Erdgeschoss, zum Obergeschoss verkleidete Knagge, profilierte Schwellen, im Obergeschoss Eckständer mit gedrehtem Stab.
Gasthaus „Zum Ochsen“, Wohnhaus und Cafe
Stuttgarter Straße 4
verputztes Fachwerkhaus, dreigeschossig, massives Erdgeschoss. Rundbogentore- und türen, teilweise Diamatquader-Umrahmung. Leicht vorspringende Geschosse, profilierte Traufe. Rückwärtig verputztes Nebenhaus aus dem 19. Jahrhundert, massives Erdgeschoss, historisierende Fenstergestaltung. Das Gebäude war einst das größte Gasthaus im Ort. Obergeschoss des Nebenhauses diente ab den 1920er / 1930er Jahren als Kino.
Eingang mit geohrter Türumrahmung
Bauteil des Hauses Stuttgarter Straße 6
backocker Eingang mit geohrter Türrahmung, Bäckerwappen und Jahreszahl 1747
Gasthaus „Krone“, Wohnhaus
Stuttgarter Straße 7
bezeichnet mit der Jahreszahl 1713, ehemaliges Gasthaus, zweigeschossig, massives Erdgeschoss, Mansardgiebeldach mit zentralem Zwerchhaus. Rustika-Gliederung, Rundbogentor und aufwendig gestaltetes Portal im Erdgeschoss. Obergeschoss verputzt, zur Straße mit Schiefer verkleidet. Dazu ein Hinterhaus, erbaut im 19. Jahrhundert, zweigeschossig, verputzt.
Wohnhaus
Stuttgarter Straße 8
erbaut im 17. / 18. Jahrhundert, verputztes Fachwerkhaus, zweigeschossig, massives Erdgeschoss. Zum Obergeschoss getreppte Steinknaggen.
Wohn- und Geschäftshaus
Stuttgarter Straße 9
erbaut 1711, verputztes Haus, dreigeschossig, massives Erdgeschoss, Mansardgiebeldach. Repräsentativ gestaltet: Erdgeschoss mit Rustika-Bandgliederung, Ladeneinbau und barocker Portalumrahmung. Im ersten Obergeschoss Erker über dem Portal.
Wohnhaus
Stuttgarter Straße 11
erbaut 1747, verputztes Fachwerkhaus, zweigeschossig, Sockel massiv, Halbwalmdach. Stark vorspringender Gerberbalkon traufseitig im Obergeschoss. Das Haus war 18. Jahrhunderts Wohn- und Arbeitssitz eines Rotgerbers.
Wohnhaus
Stuttgarter Straße 22
bezeichnet mit der Jahreszahl 1706, vermutlich älter, verputztes Fachwerkhaus, zweigeschossig. Korbbogentürrahmen, vorkragende Geschosse mit profilierten Schwellen. Das Haus lag außerhalb des Thalhofer Tors am ehemaligen äußeren Dorfgraben. Das Haus war einst Wohn- und Arbeitssitz eines Zieglers, die Ziegelhütte bestand bis ins 20. Jahrhundert südlich des Hauses.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • W. Thiem: Denkmalpflegerischer Werteplan Gesamtanlage Lauffen. Regierungspräsidium Stuttgart, Referat Denkmalpflege, 2007.