Benutzer:Saz crew/Artikelentwurf

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Saz crew/Artikelentwurf

Sprache Deutsch, Englisch, Spanisch
Erstausgabe März 2009
Erscheinungsweise halbjährlich
Verkaufte Auflage 180.000 Exemplare
(http://bewegung.taz.de/organisationen/saz/termine)
Weblink strassenauszucker.tk
ZDB 2728561-3

Die Straßen aus Zucker (SaZ) ist eine kostenlose, linke antinationale Jugendzeitung. Sie erscheint seit 2009 etwa halbjährlich in einer Auflage von bis zu 180.000 Stück und wird von verschiedenen linken Berliner Gruppen und Einzelpersonen herausgegeben. Sie wird innerhalb des gesamten deutschsprachigen Raumes verschickt und ausgelegt. Benannt wurde sie nach einer Textzeile aus einem Lied der Band Frittenbude.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste Ausgabe der Straßen aus Zucker erschien 2009 anlässlich der Feierlichkeiten zum "Superjubiläumsjahr"[2] rund um die Feierlichkeiten zu 60 Jahren Bundesrepublik und zum 20. Jahrestag des Mauerfalls. Die erste Ausgabe widmete sich vor allem Themen wie Schulkritik, Lohnarbeit und Antinationalismus.

Seitdem erscheint die Straßen aus Zucker etwa zwei Mal im Jahr mit wechselnden Schwerpunkten. Im Jahr 2013 gab es zusätzlich eine Sonderausgabe zu dem Schwerpunktthema Rassismus mit Texten zu 20 Jahre Rostock Lichtenhagen und einem Interview mit einer Aktivistin des Refugee-Camps am Oranienplatz. Außerdem erschien 2012 die erste Ausgabe des englischen Ablegers „Routes Sucrées"[3], 2014 folgte die zweite englischsprachige Ausgabe. Im gleichen Jahr erschien mit der „Calles de Azúcar“[4] eine Ausgabe in Spanisch, die Übersetzungen bereits veröffentlichter deutscher Artikel sowie auch neue spanische Artikel beinhaltet. Einzelne Artikel wurden darüber hinaus in Tschechisch und Esperanto übersetzt. 2015 erschien unter dem Titel "Geheimdienst gib Handy"[5] eine Broschüre zum Verfassungsschutz.

Inhalte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Straßen aus Zucker versteht sich selbst als linksradikale und antinationale Jugendzeitung. Die Ausgaben behandeln verschiedene linke Themen wie Feminismus, Antikapitalismus, Rassismus aber auch Kritik am Realsozialismus und versuchen diese allgemeinverständlich zu vermitteln.

Zusätzlich finden sich in den Ausgaben Interviews mit verschiedenen linken Künstler_innen wie Tocotronic, Sookee, KIZ oder Rage against the Machine und Schauspielern wie Robert Stadlober. Unter der Rubrik Sweet Talking[6] werden online weitere Interviews veröffentlicht, so zum Beispiel mit Neonschwarz oder Farin Urlaub. Ebenso gibt es einen Musik-Kanal mit Podcasts von DJs,[7] sowie als barrierefreie Version eingesprochene Texte,[8] unter anderem gelesen von Dirk von Lowtzow.

Daneben wirbt die Zeitung auf ihrem Facebook-Auftritt[9] auch regelmäßig für Veranstaltungen und Demonstrationen aus dem Umfeld der Autonomen Szene und der Antifa und veranstaltet offene Treffen und Workshops im gesamten Bundesgebiet.[10][11][12] Mit dieser Mischung aus linker theoretischer Arbeit, antifaschistischen Aktionen und popkulturellen Anspruch richtet sich die Zeitung gezielt an Jugendliche und Schüler_innen.

Sämtliche Ausgaben und Artikel der Zeitung sind auf der Webseite frei zugänglich archiviert.[13]

Auflage und Vertrieb[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach Eigenangabe erscheint die SaZ ungefähr halbjährlich mit einer Auflage bis zu 180.000 Stück.[14] Die Ausgaben haben einen Umfang von 28 - 34 Seiten und werden im gesamten deutschsprachigen Raum verschickt und verteilt. Größere Verbreitung erfährt die Zeitung als regelmäßige Beilage der Die Tageszeitung und der Jungle World.

Kontoversen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Interviews

Für eine erste größere Debatte sorgte 2011 ein Interview der SaZ mit Robert Stadlober. Nachdem dieser sich davor positiv auf brennende Autos bezogen hatte, ergänzte er im Interview: „Naja, dass es uns so dreckig geht, liegt ja recht offensichtlich am Kapitalismus. Leider steht die Revolution aber auch nicht gerade vor der Tür.[15]

Die Band Feine Sahne Fischfilet antwortete auf die Frage in einer anderen Ausgabe, ob sie stolz auf Deutschland seien mit: "Stolz auf Deutschland? Stolz auf eine Nation? Stolz auf irgendein beschissenes Konstrukt? Wir kotzen gleich!Aussagen, die sich positiv auf eine Nation beziehen, sind immer negativ! Dieses allzu beliebte ,,Wir-Gefühl“ benötigt zugleich auch immer ein Feindbild! Nationalismus und Rassismus gehören zusammen, wie Scooter und H.P. Baxxter. Wir sind stolz auf Sachen, die wir uns selbst erkämpfen! Wir sind stolz auf unsere Freund_innen und Genoss_innen, die trotz Repression, täglich für ihre Utopien kämpfen und sich nicht unterkriegen lassen! In diesem Sinne! Deutschland? Nie wieder!" [16]

Unter anderem deswegen wurde die Band wegen ihrer „explizit anti-staatlichen Haltung“ im Verfassungsschutzbericht des Landes Mecklenburg-Vorpommern 2011 auf "knapp zwei Seiten"[17] erwähnt.


Tortenwurf auf Sahra Wagenknecht

Bundesweite Aufmerksamkeit bekam die Zeitung durch den Tortenwurf auf Sahra Wagenknecht am 28.Mai 2016 beim Parteitag der Partei Die Linke in Magdeburg.[18] In einem Bekennerschreiben der "antifaschistischen Initiative 'Torten für Menschenfeinde'" wurde Wagenknecht vorgeworfen, wie die AfD "den 'Volkszorn' in politische Forderungen zu übersetzen". Ausgangspunkt waren Äußerungen Wagenknechts zu Kapazitätsgrenzen und Grenzen der Aufnahmebereitschaft in der Bevölkerung bezogen auf die Flüchtlingspolitik. Der Tortenwerfer hatte sich über die SaZ zum Parteitag als Medienvertreter akkreditiert und Zugang erhalten.

Auch wenn die Zeitung bereits einen Tag nach dem Tortenwurf erklärte, in keiner Verbindung zum Tortenwerfer zu stehen,[19] löste der Vorfall doch eine große Debatte über das Verhältnis der SaZ zur Linkspartei und zur Rosa-Luxemburg-Stiftung (RLS) aus. In der FAZ wurde die These vertreten, dass die RLS mit ihrer Förderunge der SaZ mit verantwortlich für den Tortenwurf sei: "Die Linkenstiftung hat das in den Anschlag verwickelte Projekt mit ihrer Unterstützung in der aktuellen Form ermöglicht."[20] Weitere Medien wie Der Spiegel oder Neues Deutschland diskutierten den Vorfall noch weitere Wochen, einzelne Politiker_innen der Linkspartei forderten eine Distanzierung der RLS.[21] [22] [23] [24] [25] Ebenso wurde innerhalb der linken Szene der Tortenwurf ausgiebig diskutiert.[26] [27] [28]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Interview mit der Band Frittenbude. Abgerufen am 12. August 2016.
  2. 2009 ist das Superjubiläumsjahr Abgerufen am 12. August 2016.
  3. http://strassenauszucker.blogsport.de/english/ Abgerufen am 12. August 2016.
  4. http://strassenauszucker.blogsport.de/images/calles_de_azucar_01.pdf Abgerufen am 12. August 2016.
  5. http://strassenauszucker.blogsport.de/images/GeheimdienstGibHandy.pdf Abgerufen am 12. August 2016.
  6. http://strassenauszucker.blogsport.de/category/sweet-talking/ Abgerufen am 12. August 2016.
  7. https://www.mixcloud.com/Strassen_aus_Zucker_Podcast/?utm_source=widget&utm_medium=web&utm_campaign=base_links&utm_term=profile_link. Abgerufen am 12. August 2016.
  8. http://strassenauszucker.blogsport.de/category/spoken-candy/ Abgerufen am 12. August 2016.
  9. https://www.facebook.com/strassenauszucker/ Abgerufen am 12. August 2016.
  10. https://www.facebook.com/events/887631157952770/. Abgerufen am 12. August 2016.
  11. http://www.soziale-bildung.org/bildungsangebote/veranstaltungen-festivals/die-oase-auf-der-fusion/oase-2013/. Abgerufen am 12. August 2016.
  12. http://faul.blogsport.de/2013/03/14/vortrag-sexismus-homophobie-in-der-kapitalistische-gesellschaft/. Abgerufen am 12. August 2016.
  13. http://strassenauszucker.blogsport.de/zeitung/. Abgerufen am 12. August 2016.
  14. http://strassenauszucker.blogsport.de/ueber-uns/. Abgerufen am 12. August 2016.
  15. [1] Abgerufen am 12. August 2016.
  16. http://strassenauszucker.blogsport.de/2010/08/30/bandinterviews-zu-deutschland/
  17. http://www.spiegel.de/panorama/feine-sahne-fischfilet-im-verfassungsschutzbericht-mecklenburg-vorpommern-a-864974.html Abgerufen am 12. August 2016.
  18. http://www.zeit.de/politik/deutschland/2016-05/linken-parteitag-sahra-wagenknecht-torte-angriff Abgerufen am 12. August 2016.
  19. http://strassenauszucker.blogsport.de/2016/05/29/ad-tortenwurf-2/ Abgerufen am 12. August 2016.
  20. http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/die-linkspartei-sollte-wissen-wer-auf-sahra-wagenknecht-losgegangen-ist-14258655.html Abgerufen am 12. August 2016.
  21. http://www.spiegel.de/politik/deutschland/linke-in-magdeburg-dietmar-bartsch-attackiert-spd-und-union-a-1094715.html Abgerufen am 12. August 2016.
  22. https://www.neues-deutschland.de/artikel/1013509.wer-warf-die-torte-auf-sahra-wagenknecht.html Abgerufen am 12. August 2016.
  23. https://www.jungewelt.de/2016/06-04/015.php Abgerufen am 12. August 2016.
  24. http://www.heise.de/tp/artikel/48/48385/1.html Abgerufen am 12. August 2016.
  25. http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/linken-parteitag-wagenknecht-beklagt-mantra-der-alternativlosigkeit-14258140.htm] Abgerufen am 12. August 2016.
  26. https://www.klassegegenklasse.org/tortenwurf-gegen-wagenknecht-sowas-kommt-von-sowas/ Abgerufen am 12. August 2016.
  27. http://lowerclassmag.com/2016/05/was-ist-das-fuer-1-antifa/ Abgerufen am 12. August 2016.
  28. http://www.nachdenkseiten.de/wp-print.php?p=33587 Abgerufen am 12. August 2016.


Kategorie:Zeitung (Deutschland)