Big Sur

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 24. Juni 2016 um 16:22 Uhr durch NiTenIchiRyu (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
McWay Rocks und der Strand von McWay Cove
Bixby Bridge des Highway 1
Die Pazifikküste bei Carmel, Kalifornien
Küste von Big Sur bei Dämmerung

Big Sur ist ein Küstenstreifen im US-Bundesstaat Kalifornien zwischen San Simeon im Süden und Carmel im Norden. Es umfasst etwa 100 Kilometer Küstenlinie und die dahinter steil aufragenden Berge der Santa Lucia Range. Da es sich nicht um eine offizielle Verwaltungseinheit handelt, werden die Grenzen nicht völlig einheitlich verwendet.

Übersicht

Der Name Big Sur ist zusammengesetzt aus dem englischen Wort big („groß“) und dem spanischen Wort sur („Süden“), bedeutet also „Großer Süden“ und stammt aus der Zeit, als die Region noch die spanische Kolonie Alta California war. Das Gebiet südlich der damaligen Hauptstadt Monterey wurde el país grande del sur (das große Land des Südens) genannt, verkürzt el sur grande. In spanischer Zeit und auch noch unter mexikanischer Verwaltung war das Gebiet nahezu unerschlossen, El Camino Real – die königliche Straße – verlief zwischen Monterey und San Luis Obispo abseits der Küste im Tal des Salinas River.

Die schroffe Felsküste, die hohen Berge – der Cone Peak ist mit 1571 Meter der höchste Gipfel in der Kette der Küstengebirge in ganz Kalifornien – und die geringe Siedlungsdichte vermitteln den Eindruck unberührter Natur, der Touristen anzieht und viele Prominente, insbesondere Schauspieler motivierte, sich im Gebiet niederzulassen. Der Abschnitt von Big Sur ist der klassische Teil des kalifornischen Küstenhighways No.1 mit der Bixby Bridge. Die Straße wurde während der Great Depression im Rahmen des New Deal gebaut und 1937 fertiggestellt. Sie erschloss das Gebiet erstmals. Die County-Verwaltung erließ schon in den 1960er Jahren Baunutzungsverordnungen, nach denen keine Gebäude errichtet werden dürfen, die von der Straße aus sichtbar sind. Damit wird der Eindruck der Unberührtheit gestärkt.

Neben der faszinierenden Landschaft bietet Big Sur auch eine abwechslungsreiche Fauna wie etwa die kalifornischen Seelöwen, Seeotter oder die Grauwale, die Touristen aus aller Welt anlocken. Die Berge sind überwiegend bewaldet und gehören zum Los Padres National Forest, einem Nationalforst. In ihnen liegt die Ventana Wilderness, ein Naturschutzgebiet vom Type eines Wilderness Areas, der strengsten Klasse von Schutzgebieten in den Vereinigten Staaten. Im National Forest werden seit 1997 Kalifornische Kondore ausgewildert. Die Art war in den 1980er Jahren in freier Wildbahn ausgestorben und ist Gegenstand des größten Erhaltungszucht-Programms der Vereinigten Staaten. Die kleine Population von Big Sur hat seit etwa 2006 Kontakt zu den Tieren, die im Pinnacles-Nationalpark 50 Kilometer östlich ausgewildert werden. In der Ventana Wilderness gab es auch die erste erfolgreiche Brut freilebender Kalifornischer Kondore des Programms.

Das Gebiet wurde vielfach als Drehort für Kino- und Fernsehfilme genutzt. Zu den bekanntesten gehören: „Heimweh“, der erste Lassie-Film von 1943, „…die alles begehren“ mit Elizabeth Taylor und Richard Burton und „Basic Instinct“ mit Sharon Stone.

An der Big-Sur-Küste liegt eine Kette von kalifornischen State Parks, zumeist an Buchten mit Sandstränden, wie der Julia Pfeiffer Burns State Park oder der Pfeiffer Big Sur State Park. Im Norden nahe Carmel liegt die Point Lobos State Reserve, ein schroffer Küstenabschnitt, der für seine Seeotter berühmt ist.

Seit den 1960er-Jahren befindet sich das Esalen-Institut in Big Sur. Am südlichen Ende des Big-Sur-Gebiets bei San Simeon liegt Hearst Castle, das luxuriöse und exzentrische Anwesen des Zeitungsverlegers William Randolph Hearst. Nachdem Big Sur keine offizielle Gebietsbezeichnung ist, können Bevölkerungsdaten nur vom ZIP Code Tabulation Area abgeleitet werden. Demnach lebten im Jahr 2000 nur 996 Menschen im Big-Sur-Gebiet.

Im Sommer 2008 kam es in Big Sur einem flächendeckenden Waldbrand der auch größere Waldabschnitte zerstörte. Etliche Bewohner mussten aus ihren Häusern evakuiert werden, die zum Teil niederbrannten.[1]

Bekannte Persönlichkeiten des Ortes

  • Bill Frisell residierte im April und September 2012 auf der Glen Deven Ranch in Big Sur und komponierte dort die Musik seines gleichnamigen Albums.
  • Peter Ind lebte zwischen 1963 und 1965 in Big Sur
  • Alan Jardine von „The Beach Boys“ lebt seit den 1970er-Jahren auf einer Farm in Big Sur.
  • Robinson Jeffers verfasste zahlreiche Gedichte über die Region.
  • Jack Kerouac verbrachte den Sommer 1960 in Big Sur. Daraufhin verfasste er seinen gleichnamigen Roman.
  • Henry Miller lebte von 1944 bis 1962 in Big Sur. 1957 erschien Big Sur and the Oranges of Hieronymus Bosch, ein autobiografisches Essay über seinen dortigen Aufenthalt als Aussteiger aus der Zivilisation.
  • Michael Murphy, Mitbegründer des in Big Sur angesiedelten Esalen-Institut
  • Linus Carl Pauling, Chemie- und Friedensnobelpreisträger, lebte hier auf seiner Farm und starb dort im Alter von 93 Jahren.

Filmdokumentation

  • Big Sur – Die wilde Küste Kaliforniens (Originaltitel: The Living Edens. Big Sur – California's Wild Coast). Dokumentation von Bruce Reitherman, USA 2001, 45 Minuten.

Weblinks

Commons: Big Sur – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Big Sur evakuiert in Süddeutsche vom 7. Juli 2008

Koordinaten: 36° 15′ 27,2″ N, 121° 49′ 28,7″ W