Bike and ride

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Bike-and-ride-Anlagen in China und den Niederlanden

Der Begriff Bike and ride oder kurz B+R (engl. „radeln und mitfahren“) beschreibt ein Verknüpfungsprinzip in der Verkehrsplanung. Originär wird unter diesem Begriff die Anfahrt zu einem Verknüpfungspunkt (in der Regel ein Bahnhof oder eine Haltestelle) mit dem Fahrrad verstanden.[1] Neuere Begriffsdefinitionen schließen jedoch auch weitere Verknüpfungsformen zwischen dem Fahrrad und dem ÖPNV mit ein (siehe Abschnitt „Formen“).[2]

Ziel dieses weltweit angewandten Prinzips ist im Wesentlichen die Steigerung der Attraktivität des öffentlichen Personennahverkehrsangebotes und die Erweiterung des Einzugsgebietes von Bahnhöfen und Haltestellen.

Formen

Folgende Verknüpfungsformen sind zu unterscheiden:[2]

  • Das Fahrrad dient als Zubringer zum ÖPNV (so genannter Vortransport).
  • Das Fahrrad dient als Abbringer vom ÖPNV (so genannter Nachtransport, selten auch als Ride and bike bezeichnet).
  • Das Fahrrad dient sowohl als Zu- als auch als Abbringer und wird im ÖPNV-Fahrzeug mitgeführt (so genannte Fahrradmitnahme).

Bike-and-ride-Anlagen

Folgende Grundtypen von Bike-and-ride-Anlagen werden unterschieden:[2]

  • Fahrradabstellanlagen – offene oder überdachte Fahrradständer oder Fahrradbügel
  • Fahrradgaragen – abschließbare Aufbewahrungsmöglichkeit (Einzel- oder Mehrfachsysteme)
  • Fahrradstationen – bewachte (und damit häufig kostenpflichtige) Abstellanlage mit zusätzlichen Dienstleistungen (Reparatur, Verleih, etc.)

Probleme

Ungeordnetes Abstellen von Fahrrädern am Bahnhof Göttingen

Sowohl das Abstellen der Fahrräder am Verknüpfungspunkt als auch die Fahrradmitnahme bringen verschiedene Probleme mit sich. So reichen aufgrund der hohen Nutzungszahlen an größeren Bahnhöfen und Haltestellen die vorhandenen Abstellanlagen oftmals nicht aus. Als Folge daraus werden die Fahrräder dann meist ungeordnet abgestellt. An manchen Verknüpfungspunkten können zusätzliche Abstellmöglichkeiten aufgrund von beengten Platzverhältnissen nicht oder nur mit sehr hohem (finanziellem) Aufwand (beispielsweise durch Anmietung von Privatflächen) geschaffen werden. Sind am Verknüpfungspunkt nur ungesicherte Fahrradabstellmöglichkeiten vorhanden, so kann auch Fahrraddiebstahl oder Vandalismus ein Problem darstellen.

Bei der Fahrradmitnahme ergeben sich ebenfalls verschiedene Probleme. Nicht jeder Verknüpfungspunkt ist barrierefrei ausgebaut, sodass das Ein- bzw. Aussteigen sowie das Umsteigen mit dem Fahrrad beschwerlich sein kann. Des Weiteren schließen viele Verkehrsunternehmen eine Mitnahmegarantie aus oder untersagen die Mitnahme von Fahrrädern in gewissen Sperrzeiten und/oder in gewissen Fahrzeugen sogar ganz.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Tom Reinhold: Park & Rail – Eine einzel- und gesamtwirtschaftliche Betrachtung von Schnittstellen zwischen motorisiertem Individualverkehr und Schienenpersonenfernverkehr. Berlin 1996, ISBN 3-7983-1713-5, S. 19.
  2. a b c Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen: Hinweise für den Entwurf von Verknüpfungsanlagen des öffentlichen Personennahverkehrs. FGSV Verlag, Köln 2009, S. 38 ff.

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