Brühl (Freiburg im Breisgau)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 26. Juli 2016 um 16:06 Uhr durch 176.94.114.12 (Diskussion) (Der Tag ist vorbei.). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Vorlage:Infobox Stadtteile von Freiburg im Breisgau Brühl ist ein nordwestlicher Stadtteil von Freiburg im Breisgau.

Brühl besteht aus dem etwa 90 ha großen Stadtbezirk 231 Brühl-Güterbahnhof im Südosten und dem gut 1000 ha großen Stadtbezirk 232 Brühl-Industriegebiet im Westen und Norden, sowie dem Stadtbezirk Beurbarung 233. Es liegt zu großen Teilen auf ehemals Zähringer und Betzenhauser Gemarkung. Brühl entstand ab etwa dem Ende des 19. Jahrhunderts im Zuge der Industrialisierung Freiburgs. Auf der Gemarkung des Stadtteils befindet sich auch der Flugplatz Freiburg.

Nachbarstadtteile sind Hochdorf im Nordwesten, Zähringen und Herdern im Osten, der Stühlinger im Süden sowie Mooswald und Landwasser im Südwesten. Im Norden grenzt der Stadtteil außerdem an die Gemarkungen von Vörstetten im Landkreis Emmendingen und Gundelfingen im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald.

Im Bewusstsein der Bevölkerung geht die Abgrenzung des Stadtteils Brühl nicht mit den Grenzen der offiziellen Stadtteile einher. Das Industriegebiet Nord, das den Löwenanteil des Stadtteils ausmacht, wird als eigener Stadtteil betrachtet, und auch der Flugplatz, die Neue Messe oder die Neue Universität werden nicht mit dem Stadtteil assoziiert. Lange Zeit wurde der südlich angrenzende Stadtbezirk „Beurbarung“ gemeinhin dem Stadtteil Brühl zugerechnet, obwohl er zum Stadtteil Stühlinger zugeordnet wurde. Seit dem 1. Januar 2015 wird der Stadtbezirk dem Stadtteil Brühl zugeordnet.[1][2]

Räumliche Gliederung

Bezirke

Die drei Stadtbezirke, aus denen Brühl besteht, sind sehr ungleich: Der Bezirk Industriegebiet, welcher aus dem eigentlichen Industriegebiet Nord, dem Flugplatz, der Neuen Messe, der Technischen Fakultät der Universität und im Nordwesten aus Wald (Markwald und Mooswald) besteht, ist flächenmäßig um gut das Zehnfache größer als der Bezirk Güterbahnhof. Dagegen ist das Verhältnis der Wohnbevölkerung in den Bezirken Güterbahnhof und Beurbarung etwa umgekehrt zu denen des Industriegebietes.

Topographie

Die Brühler Gemarkung ist sehr flach. Die beiden einzigen Geländeerhebungen sind künstlich geschaffen. Zum einen die renaturierte Mülldeponie Wolfsbuck beim Flugplatz, die auch aus den Trümmern des Bombardements Freiburgs im Zweiten Weltkrieg besteht, zum anderen die geschlossene und mit Photovoltaikzellen bestückte Mülldeponie Eichelbuck im Norden des Mooswaldes.

Infrastruktur

Alter Zollhof

Als Industriegebiet und Messestandort wartet Brühl mit einem großzügig konzipierten Straßennetz und auch vielen Industriegleisen der Güterbahn auf. Die Straßenqualität weist jedoch ein eklatantes Nord-Süd-Gefälle auf, von eher erbärmlich im Norden bis zu hervorragend im Süden des Industriegebiets Nord. Bahnhöfe der Personenbahn befinden sich am Stadtteilrand an der Breisacher Bahn im Süden mit dem Halt Freiburg Messe/Universität und an der Rheintalbahn im Osten mit dem Halt Freiburg-Herdern. Eine Nutzung der Güterbahn für den Personenverkehr wird zwar seit Jahren diskutiert, doch scheiterte die Realisierung bislang an den gekürzten Investitionsmitteln des Landes. Die neue Straßenbahnlinie 4 der Freiburger Verkehrs AG bindet seit 11. Dezember 2015 die Messe sowie die Technische Fakultät an das Straßenbahnnetzwerk Freiburg. Das Industriegebiet Nord wird außerdem durch zahlreiche städtische und regionale Buslinien bedient. Auch der allerdings nur eingeschränkt nutzbare Flugplatz trägt zur Attraktivität des Standorts bei.

Der Gleisbestand auf dem Güterbahnhof ist in den letzten Jahrzehnten erheblich geschrumpft. Viele Gleise wurden stillgelegt und abgebaut. Er wird als Umsetzpunkt der Rollenden Landstraße genutzt. Auf dem von alter Bebauung geräumten Gebiet des Güterbahnhofes entstehen vielfältige Nutzungen, z.B. durch ein Studentenwohnheim, eine Tankstelle, Hotels, Büros und Dienstleistungsunternehmen.

Gewerbe

Zahlreiche große Unternehmen befinden sich im Industriegebiet Nord, so Pfizer (Pharmazeutika), Solvay Acetow (Zigarettenfilter) und Micronas (Microchiptechnologie), sowie das Energieversorgungsunternehmen Badenova. Mit Ikea, Möbel Braun und XXXLutz befinden sich im Westen des Gebietes am Rande des Flugplatzes große Möbelhäuser in unmittelbarer Nachbarschaft zueinander. Verarbeitendes Gewerbe und Dienstleister sind ebenso vertreten. Das Industriegebiet findet im angrenzenden Gundelfingen nordöstlich seine Fortsetzung.

Kultur

Turmcafé

Die Neue Messe ist ein wichtiger Standort des Freiburger Wirtschafts- und Kulturlebens geworden.

An der Zähringer Straße 44 steht ein einzigartiger Bau, das Turmcafé. Das Türmchen mit Tankstellenvordach entstand 1951 nach Entwürfen des Freiburger Architekten Wilhelm Schelkes, steht heute zwischen Wohnhäusern hinter einer Schallschutzwand aus Glas und gehört zu einem Restaurant. Eigentlich war es für die Generalvertretung von Autobauer Borgward geplant und ist seit 1986 Kulturdenkmal.[3]

Weblinks

Commons: Brühl – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Beschluss des Gemeinderates der Stadt Freiburg, G-14/125, Stadtteilgrenzen Stühlinger und Brühl, hier : Zuordnung des Stadtbezirks Beurbarung - interfraktioneller Antrag der CDU-Fraktion und der SPD-Fraktion vom 25. Februar 2014.
  2. Zwei Quartiere sind nun offiziell eins.Für die Menschen bildeten Brühl und Beurbarung schon seit Jahrzehnten einen Stadtteil, für die Stadtverwaltung erst jetzt. Badische Zeitung, 9. August 2014
  3. Freiburg: Im Turm ist der Wurm drin - badische-zeitung.de. Abgerufen am 3. März 2014.