Carlo Sacconi

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Carlo Sacconi, zeitgenössisches Foto

Carlo Sacconi (* 9. Mai 1808 in Montalto delle Marche, Provinz Ascoli Piceno, Italien; † 25. Februar 1889 in Rom) war ein italienischer Diplomat und Kurienkardinal der Römisch-Katholischen Kirche.

Leben

An der Universität von Rom promovierte er zum Doktor der Rechtswissenschaft für Kanonisches Recht und Zivilrecht. Er arbeitete zunächst in der Diözese Montalto und leitete als Professor das Priesterseminar. 1829 wurde er Domherr in der Kathedrale von Montalto und arbeitete gleichzeitig in der damaligen Kongregation zur Vollstreckung und Auslegung der Beschlüsse der Tridentiner Kirchenversammlung wie auch zur Erkennung über Dekrete der Provinzsynoden (Congregatio cardinalium Concilii Tridentini interpretum; heute: Kongregation für den Klerus), seine weitere Tätigkeiten waren Büroleiter in verschiedenen Einrichtungen, darunter auch als Finanzprüfer in der Nuntiatur von Piedmont.

Nuntius in Bayern

Am 13. November 1847 übernahm er die Funktion eines Internuntius in Bayern, um dann mit der Weihe zum Titularbischof von Nicaea am 27. Mai 1851 bis 1853 die Apostolische Nuntiatur in München zu leiten. In diese Amtszeit fiel auch die „Erste gemeinsame Versammlung der deutschen Bischöfe in Würzburg“, beim bayerischen Episkopat stieß diese Konferenz jedoch auf Widerstand, der Münchener Erzbischof Karl August Graf von Reisach (1846-55) lehnte die beabsichtigte Konferenz ab und hatte im Internuntius Carlo Sacconi einen wichtigen Verbündeten. Dessen ungeachtet fand die Versammlung statt, aus der später die „Deutsche Bischofskonferenz“ entstehen sollte. Anlässlich dieser Konferenz warnte Nuntius Sacconi in einem Bericht an die Kurie vor Ignaz von Döllinger, der – so Sacconi – im „Geiste der Neuerungen, der Demokratie und der allgemeinen Revolutionen und Reformen“ in der Theologie und in der Kirche wirke.[1]

Nuntius in Frankreich

Carlo Sacconi wechselte nun nach Frankreich um die dortige Nuntiatur bis 1861 zu leiten. Im gleichen Jahr wurde er zum Kardinalpriester zu Santa Maria del Popolo berufen und wurde schließlich am 27. September 1861 durch Papst Pius IX. in den Kardinalstand erhoben, somit wurde er Kurienkardinal. In den Jahren 1870 bis 1884 übernahm er auch die Funktion als Titularbischof und Kardinalbischof von Palestrina, Porto de Santa Rufina sowie Ostia-Velletri.

Kardinaldekan

1884 wurde Sacconi zum Kardinaldekan erkoren, was er bis zu seinem Tod blieb. Bis zu seinem Tod am 25. Februar 1889 war er Präfekt der ehemaligen Kongregation für Zeremonien.

Fußnoten

  1. Franz Xaver Bischof: Theologie und Geschichte – Ignaz von Döllinger (1799–1890) in der zweiten Hälfte seines Lebens. Ein Beitrag zu seiner Biographie. Kohlhammer, Stuttgart 1997. ISBN 3-17-014845-1. S. 40.

Weblinks