Ascoli Piceno

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Ascoli Piceno
Ascoli Piceno (Italien)
Ascoli Piceno (Italien)
Staat Italien
Region Marken
Provinz Ascoli Piceno (AP)
Koordinaten 42° 51′ N, 13° 35′ OKoordinaten: 42° 51′ 0″ N, 13° 35′ 0″ O
Höhe 154 m s.l.m.
Fläche 160 km²
Einwohner 46.085 (31. Dez. 2022)[1]
Postleitzahl 63100
Vorwahl 0736
ISTAT-Nummer 044007
Bezeichnung der Bewohner Ascolani
Schutzpatron Sant’Emidio (Emygdius von Ascoli[2])
Website Ascoli Piceno

Der Dom von Ascoli Piceno vor dem Monte Ascensione

Ascoli Piceno ist eine italienische Stadt mit 46.085 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022) in der Region Marken. In der Antike trug sie den Namen Asculum. Der heutige Name wird auf den eisenzeitlichen Volksstamm der Picener, deren Hauptstadt es gewesen sein soll, oder auf ein geheimnisvolles Spechtritual (italienisch picchio: Specht) der Sabiner zurückgeführt, so von Strabo und Plinius dem Jüngeren.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ascoli Piceno, Hauptstadt der gleichnamigen Provinz Ascoli Piceno, liegt im Süden der italienischen Region Marken. Der Ort wird von drei mächtigen Bergstöcken umgeben und liegt 30 km landeinwärts von der adriatischen Küste auf einer Höhe von 154 m s.l.m.

Zu den Ortsteilen gehören Bivio Giustimana, Campolungo, Caprignano, Carpineto, Casa circondariale, Casalena, Casamurana, Case di Cioccio, Casette, Castel di Lama stazione, Castel Trosino, Cervara, Colle, Colle San Marco, Colloto, Colonna, Colonnata, Faiano, Funti, Giustimana, Il Palazzo, Lago, Lisciano, Lisciano di Colloto, Montadamo, Morignano, Mozzano, Oleificio Panichi, Palombare, Pedana, Piagge, Pianaccerro, Poggio di Bretta, Polesio, Ponte Pedana, Porchiano, Rosara, San Pietro, Santa Maria a Corte, Talvacchia, Taverna di mezzo, Trivigliano-Villa Pagani, Tronzano, Valle Fiorana, Valle Senzana, Valli, Vena piccola, Venagrande und Villa Sant’Antonio.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Dom Sant’Emidio auf der Piazza Arringo (auch bekannt als Piazza dell'Arengo), die Kathedrale des Bistums Ascoli Piceno, war ursprünglich ein romanisches Bauwerk, das mehrfach umgebaut wurde. Gleich neben dem Dom ist das frühromanische Baptisterium, ein achteckiger Bau. An der Piazza befindet sich auch das Rathaus, der Palazzo Comunale (1683–1745), in dem sich das städtische Kunstmuseum Pinacoteca civica befindet, unter anderem mit Werken von Cola dell’Amatrice, Crivelli und Tizian. Unweit davon befindet sich die romanische Kirche San Gregorio Magno, in der man noch die Überreste eines römischen Tempels erkennen kann (1. Jh. v. Chr.).

In der Nähe befindet sich der Mittelpunkt der Stadt, die Piazza del Popolo (der Platz des Volkes), was er für die Ascolaner in der Tat auch ist. Hier stehen der Palazzo dei Capitani del Popolo aus dem 13. Jahrhundert und die gotische Hallenkirche San Francesco (1258–1371). An der rechten Seite von „San Francesco“ angebaut die Loggia dei Mercanti, die Markthalle (1513), links der Renaissance-Kreuzgang, in dem vormittags der Markt stattfindet.

In den Toiletten des Jugendstilkaffeehauses „Caffè Meletti“ finden sich unter den (durchsichtigen) Waschtischen Überreste von Mauern aus römischer Zeit. Das Caffè war auch Drehort der Filme Gefährliche Nächte, Alfredo, Alfredo und Der Große Blek.

Weitere Sehenswürdigkeiten sind die Römerbrücken Ponte di Cecco und Ponte Romano di Solestà, letztere mit Blick über Altstadt und Fluss; die romanische Kirche Santi Vincenzo ed Anastasio (11. Jahrhundert) mit 64 quadratischen Feldern an der Fassade, die Kirche San Pietro Martire und das 1840–1846 erbaute Theater Teatro Ventidio Basso.

An und auf der Piazza Santa Maria Inter Vineas, benannt nach der Chiesa Santa Maria Inter Vineas an seiner Nordseite, spielt der Roman L’amore negato („Die verleugnete Liebe“; in der Übersetzung von Maja Pflug erschienen unter dem Titel Jede Einsamkeit ist anders) von Maria Messina.

Nähere Umgebung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zwei Kilometer südlich der Stadt steht eine kleine Römerbrücke über den Gran Caso.

Die Quintana[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auftaktfeier der Quintana vor dem Dom

Das Reitturnier von Ascoli, die „Giostra della Quintana“, geht auf das Mittelalter zurück (zuerst erwähnt in den Stadtstatuten von 1377). Sie findet jährlich am ersten Sonntag im August statt.

Ähnlich der Landshuter Hochzeit folgt es einem festen Ritual, bei der große Teile der Einwohner sich in historisch getreuen mittelalterlichen Gewändern präsentieren, etwa 1500 nehmen allein an den Paraden am Vormittag teil. Der eigentliche Wettstreit zu Pferd, die Quintana, ist dabei ein Stechen mit der Lanze. Die Vertreter der sechs Stadtteile galoppieren entlang eines Kurses in der Form einer Acht, in deren Mitte sich die übergroße Figur eines Sarazenen befindet. Wer am schnellsten reitet und den Sarazzen am besten trifft, der gewinnt. Dieses Ritual erinnert an die Sarazenen, die im Mittelalter mehrfach erfolglos versuchten, Italien zu erobern. Am Abend finden in allen Stadtteilen vielfältige Feste statt.

Kulinarische Spezialitäten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Olive ascolane

Die Oliva Tenera Ascolana ist für ihre Größe und ihren Geschmack berühmt und schon bei den Römern geschätzt. Die „Olive all’ascolana“ (Oliven nach Ascolaner Art) sind mit Kalb- und Schweinefleisch gefüllte, panierte und frittierte Oliven der Art „Ascolana Tenera“.

Partnerstädte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit Massy in Frankreich besteht seit 1997 eine Städtepartnerschaft, die vom Bürgermeister Roberto Allevi für Ascoli Piceno und vom Bürgermeister Vincent Delahaye für Massy unterzeichnet wurde. Ebenso besteht mit Trier in Deutschland seit 31. August 1958 eine Städtepartnerschaft.

Söhne und Töchter der Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Ascoli Piceno – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Ascoli Piceno – Reiseführer

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2022. ISTAT. (Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2022).
  2. Emygdius bzw. Emidius auf heiligenlexikon.de