Cluse Krings

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Cluse Krings (* 1959 in Aachen) ist ein deutscher Autor, Theatermann, Ethnologe und Journalist.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Krings studierte Ethnologie und Amerikanistik an der Freien Universität Berlin. Parallel dazu absolvierte er von 1979 bis 1981 eine Ausbildung in Darstellender Kunst bei Cornelia und Vladimir Rodczianko, Michel Richard vom Théâtre de la Gronde und Mitgliedern des Living Theater, New York.

In den Jahren 1981 und 1982 war er mit anderen für die Veranstaltungsorganisation, Öffentlichkeitsarbeit und Theaterproduktion im Kunst- und Kultur-Centrum Kreuzberg (K.u.Ku.C.K) der Berliner Hausbesetzerbewegung zuständig. Gleichzeitig war er Gründer und Regisseur des Theaterprojekts Paradis-o-Plastico in Aachen, das zusammen mit der Band Fleurs du Mal das so genannte „Assoziative Bildertheater“ entwickelte.

1984 bis 1989 arbeitete er als Regieassistent am Teatro de la Riereta in Barcelona.

Nach der Rückkehr nach Berlin im Frühjahr 1989 gründete er zusammen mit Wiglaf Droste die Höhnende Wochenschau. In diesem Rahmen erfolgten bis 1991 sechzig Aufführungen im Schauplatz-Theater, Flöz, Kino Eiszeit, Haus der jungen Talente,[1] davon 45 Premieren. Es folgte auf Einladung des Kulturministeriums eine Tournee durch die DDR. Zusammen mit den übrigen Mitgliedern des Ensembles veröffentlichte er den Textband der Höhnenden Wochenschau unter dem Titel Das kleine Gezeter gegen das große.

Daneben arbeitete er als Freier Journalist für die die tageszeitung (taz), die Berliner Stadtmagazine TIP und Zitty, Neues Deutschland, Radio Brandenburg, die Wochenzeitung Der Freitag und den SFB.[2] Anschließend Regie und Libretto zur Flamenco-Jazz-Show Orquesta BLAU, Freitags PowWow für die Wochenzeitung Freitag in der Berliner Volksbühne und 2003 Wiederaufnahme der Höhnenden Wochenschau täglich zum Fortgang des Iraq-Kriegs.

2008 veröffentlichte Cluse Krings den ersten Band einer Roman-Biographie über Abd ar-Rahman I., den ersten Emir von Córdoba, unter dem Titel Die vier Spiegel des Emirs von Córdoba.[3] Zwischen 2011 und 2013 erarbeitete er den Soundtrack für das Hörbuch Der Emir von Córdoba mit Musikern aus Berlin, Kairo und Andalusien. 2014 erschienen zeitgleich das Hörbuch und ein Album mit einer Musikauskopplung des Hörbuchs unter dem Titel New Andalusian Music mit dem Bassisten Rafael Fafi Molina, der andalusischen Liedermacherin Sensi Falán und der Stimme von Nasser Kilada.

Seit Mitte der 2010er Jahre nutzte Cluse Krings seine Erfahrungen aus mehr als 20-jähriger Forschung zum aufgeklärten Islam Andalusiens für die Arbeit mit jungen Flüchtlingen. Er hält Vorträge über den Umgang von Therapeuten und Ärzten mit Menschen aus fremden Kulturen.[4][5] Dabei vertrat er die These, dass die zunehmend ablehnende Haltung gegenüber Flüchtlingen in Teilen der Bevölkerung von Politik und Medien systematisch erzeugt wurde.[6]

Im Kontext der Corona-Pandemie veröffentlichte Krings eine Reihe von Artikeln, die die Gefährlichkeit des Corona-Virus oder die Wirksamkeit von Maßnahmen in Frage stellen. Auszug: „Seit Monaten erleben wir eine »Pandemie« von mehr als ungeklärter Gefährlichkeit. Und ein chaotisches Hin-und-her regierungsseitiger Verlautbarungen und Verordnungen. Die Mainstream-Medien überbieten sich in sklavischem Gehorsam und plappern die immer unverständlicher werdende Kakophonie der Herrschenden nach. Die neueste Wendung ist nun, all jene, die ihre wirtschaftliche Existenz, ihre physische und psychische Gesundheit durch kopflose Bestimmungen und Anweisungen gefährdet sehen und von ihrem Recht auf freie Meinungsäußerung Gebrauch machen, zu verleumden. »Divide et impera«, teile und herrsche, war bereits im alten Rom ein gängiges Unterdrückungsprinzip.[7]

In einem Interview im Rahmen der Sendereihe „Narrative“ mit dem Dokumentarfilmer Robert Cibis erläuterte Krings, wie historische Ereignisse auf Geschichts- und Erklärungsmythen reduziert werden – ganz allgemein und auch bezogen auf die Covid-19-Erkrankung[8].

2019 erschien der zweite Band der Biographie des ersten Emirs von al-Andalus unter dem Titel „Der vierte Spiegel“.[9]

Krings hält Vorträge über die Geschichte Spaniens und Andalusiens in Deutschland und Spanien.[10]

Cluse Krings lebt und arbeitet in Berlin, München und Almería.

Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mitgliedschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. HWS-Verlag GbR: Die höhnende Wochenschau. 14. Februar 2012, abgerufen am 30. Oktober 2017.
  2. Kubiss.de Kultur- und Bildungsserver für den Großraum Nürnberg (Memento vom 19. März 2012 im Internet Archive) abgerufen am 2. Mai 2014.
  3. http://www.cduniverse.com/search/xx/music/artist/Martin+Klingeberg/a/albums.htm
  4. Der Ärztliche Kreis- und Bezirksverband München: Ethnopsychologie – Psychotherapie mit Flüchtlingen. In: 6. Münchner Woche für seelische Gesundheit, 5.–20. Oktober 2017. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 13. Dezember 2017; abgerufen am 13. Dezember 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.woche-seelische-gesundheit.de
  5. Kassenärztliche Bundesvereinigung: Vielfalt in der Praxis - Migration und Gesundheit. 13. November 2017, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 30. Oktober 2017.@1@2Vorlage:Toter Link/www.kbv.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  6. NGfP-Kongress untersucht tatsächliche Fluchtursachen und klagt an. In: Schattenblick (Elektronische Zeitschrift). Abgerufen am 13. Dezember 2017.
  7. Cluse Krings: Teile und herrsche. nichtohneuns.de, 30. Mai 2020, abgerufen am 30. Mai 2020.
  8. Robert Cibis, Cluse Krings: Narrative #2. 20. Mai 2020, abgerufen am 30. Mai 2020.
  9. Belegexemplar DNB 1148318739 bei der Deutschen Nationalbibliothek.
  10. Sobre los orígenes de Andalucía Charla-coloquio. Abgerufen am 3. September 2019.
  11. Cluse Krings: DER VIERTE SPIEGEL. Abgerufen am 19. März 2018.
  12. HWS-Verlag GbR, München: Emir-von-Cordoba. Abgerufen am 30. Oktober 2017.
  13. Cluse Krings: new andalusian music. Abgerufen am 19. März 2018.