Cornelis Bicker

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Cornelis Bicker, gemalt im Jahre 1654 durch Govert Flinck
Cornelis Bicker, gemalt im Jahre 1618 durch Cornelis van der Voort

Cornelis Bicker van Swieten (* 25. Oktober 1592 in Amsterdam; † 15. September 1654 ebenda), Heer van Swieten, war ein Politiker Hollands und Amsterdams.

Cornelis Bicker war gemeinsam mit seinem Bruder Andries Bicker und Cornelis de Graeff einer der Hauptinitiatoren für einen Frieden mit Spanien im Achtzigjährigen Krieg sowie für die Beteiligung der niederländischen Provinzen beim Frieden von Münster gewesen.

Leben und Wirken

Siehe auch: Regent von Amsterdam

Cornelis Eltern waren Gerrit Bicker und Aleyd Andriesdr Boelens Loen, ein Abkömmling der Boelens Loen. Die Familie Bicker gehörte im Goldenen Zeitalter zu den staatstragenden Patrizierfamilien Hollands. Im Jahre 1617 verheiratete er sich mit Aertge Witsen (1599–1652), Tochter des Gerrit Jacobsz Witsen. Das Ehepaar hatte fünf gemeinsame Kinder welche sich mit der republikanischen Regentenlite Amsterdams verbanden; Margaretha (∞ mit Gerard van Hellemond und hernach mit Cornelis Geelvinck), Alida (∞ mit Lambert Reynst), Elisabeth (∞ mit Andries de Graeff), Maria (∞ mit Gerbrand Ornia) und Gerard Bicker (I) van Swieten (∞ mit Catharina van Sypesteyn).

Cornelis Bicker erfüllte diverse Ämter, so wurde er im Jahre 1622 einer der Direktoren der Niederländischen Westindien-Kompanie (WIC). Seinen Platz in der Regierung Amsterdams hatte Bicker schon im Jahre 1620 eingenommen. Im Jahre 1628 wurde er Schepen. 1632 kaufte Bicker die Grundherrschaft Swieten und das Schloss Swieten, in der Nähe von Leiden gelegen, er nannte sich fortan Bicker van Swieten. Neben seinen Tätigkeiten als Schatzmeister Amsterdams und als holländischer Gesandter in Ost-Friesland (1634) saß er in den Jahren von 1651 bis 1653 im Staatsrat der Republik der Vereinigten Niederlande.

Cornelis Bicker wurde dreimal zum regierenden Bürgermeister Amsterdams gewählt, wovon seine erste Ernennung in das Jahr 1646 fiel. Seine zweite Ernennung zu Diesem war im Jahr 1650. Nach der niederländischen Beteiligung am Frieden von Münster – für welchen Cornelis, sein älterer Bruder Andries Bicker und deren Cousin Cornelis de Graeff die Hauptinitiatoren waren[1] – verlangten die Mitglieder der Familie Bicker, auch die Bickerse ligue genannt, die Reduzierung des Heeres, dies brachte das Fass zum überlaufen. Statthalter Wilhelm II. von Oranien wollte sich mittels eines Staatsstreiches die holländischen Stadtregenten gefügig machen. Die Gebrüder Bicker in Zusammenarbeit mit Bürgermeister Johan Huydecoper van Maarsseveen ließen die Deiche des Amstellandes fluten und die Stadttore von Amsterdam schließen. Der Angriff auf das Zentrum Hollands misslang, da die Armee des Statthalters bei stürmischen und regnerischem Wetter in die Sümpfe gelockt wurde. Der pragmatisch gesinnte, auf einen Ausgleich zwischen den beiden Machtblöcken bedachte Cornelis de Graeff veranlasste, dass die Brüder Cornelis, Andries und Johan Bicker ihres Amtes enthoben wurden, um so die noch junge Republik zu sichern. Als Wilhelm II. von Oranien kurze Zeit später an den Pocken verstarb, wurde kein neuer Statthalter mehr benannt.

Seine letzte Ernennung zum Stadtoberhaupt erfolgte im Jahre 1654, in welchem Cornelis Bicker verstarb. Er wurde in der Amsterdamer Oude Kerk bestattet.

Literatur

  • Jonathan I. Israel: The dutch Republic - It’s Rise, Greatness, and Fall - 1477-1806. Clarendon Press, Oxford 1995, ISBN 978-0-19-820734-4
  • P. Burke: Venetië en Amsterdam. Een onderzoek naar de elites in de zentiende eeuw. 1974
  • Kernkamp, G.W. (1977) Prins Willem II 1626-1650
  • Zandvliet, Kees De 250 rijksten van de Gouden Eeuw - Kapitaal, macht, familie en levensstijl (2006 Amsterdam; Nieuw Amsterdam Uitgevers)
  • J.E. Elias, De Vroedschap van Amsterdam 1578-1795, Teil 1 (Haarlem 1903) S. 175

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Amsterdam: a brief life of the city. Van Geert Mak, Harvill Press (1999), p 123