Das Leben der Anderen

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Film
Titel Das Leben der Anderen
Produktionsland Deutschland
Originalsprache deutsch
Erscheinungsjahre 2005
Länge 137 Minuten
Stab
Regie Florian Henckel von Donnersmarck
Drehbuch Florian Henckel von Donnersmarck
Produktion Max Wiedemann, Quirin Berg
Musik Gabriel Yared
Kamera Hagen Bogdanski
Schnitt Patricia Rommel
Besetzung

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Der deutsche Kinofilm Das Leben der Anderen ist das Langfilmdebüt des Regisseurs und Drehbuchautors Florian Henckel von Donnersmarck. Das Drama spielt in der von Stasispitzeln durchsetzten Kulturszene Ost-Berlins und erhielt beim Bayerischen Filmpreis 2005 vier Preise, die größte Anzahl, die je einem einzelnen Film verliehen wurde.

Der Film ist am 23. März 2006 in Deutschland in den Kinos angelaufen. Zeitgleich wurde das Drehbuch des Filmes vom Suhrkamp Verlag herausgegeben.

Für den Deutschen Filmpreis 2006 ist der Film in 11 Kategorien nominiert, inklusive bester Film, beste Regie, bestes Drehbuch, beste männliche Hauptrolle und beste männliche Nebenrolle. Die Filmbewertungsstelle Wiesbaden zeichnete Das Leben der Anderen mit dem Prädikat "Besonders wertvoll" aus.


Handlung

Im Ostberlin des Jahres 1984 wird der Stasi-Hauptmann Gerd Wiesler (Ulrich Mühe) damit beauftragt, den bekannten und angepassten DDR-Theaterschriftsteller Georg Dreymann (Sebastian Koch) zu bespitzeln. Er ahnt zunächst nicht, dass sich dahinter eine Intrige des Kulturministers Bruno Hempf (Thomas Thieme) verbirgt, der Dreymann mit Hilfe der Stasi beseitigen will, da er dessen Freundin Christa-Maria (Martina Gedeck) begehrt. Wieslers Vorgesetzter Oberstleutnant Grubitz versucht jedoch, ihm den Karriereschub bei erfolgreicher Observation schmackhaft zu machen und seinen ausgeprägten Spürsinn anzureizen. Wiesler - selbst alleinstehend, ohne nennenswertes Privatleben und in einer karg eingerichteten Neubauwohnung wohnend - taucht durch die Bespitzelung in eine für ihn neue Welt der Kunst, der Liebe und des offenen Geistes ein.

Unter dem Eindruck dieses Lebens der Anderen weicht Wiesler mehr und mehr von seiner Aufgabe Belastendes über Dreymann zu finden ab, um sich als "Zuhörer" die Welt der Künstler zu erhalten. Er schreibt in seinen Berichten Belangloses und selbst als Dreymann nach dem Freitod eines befreundeten Regisseurs, der in der DDR keine Anstellung mehr bekam, ein Essay über die außergewöhnlich hohe Selbstmordrate in der DDR schreibt und dieses , nachdem er es auf einer ins Land geschmuggelten Minischreibmaschine geschrieben hatte, auf konspirativem Weg dem bundesdeutschen Magazin Der Spiegel zukommen lässt, greift Wiesler nicht ein. Im Gegenteil, Wiesler schützt Dreymann indirekt, indem er versucht die Intrige weitestmöglich zu vereiteln. Als Dreymanns Freundin, die psychisch angeschlagene Schauspielerin Christa-Maria Sieland, in die Berliner Hauptzentrale der Stasi zum Verhör verschleppt wurde und dort schließlich das Versteck der Schreibmaschine verriet, eilt Wiesler zu Dreymanns Wohnung und entfernt die Schreibmaschine heimlich, um der Hausdurchsuchung zuvorzukommen. Nicht nur Dreymann ist sichtlich erstaunt, dass sein Versteck bei der Durchsuchung durch die Stasi leer vorgefunden wird. Sieland kann die Scham des Verrats nicht ertragen und begeht Selbstmord, indem sie in einen LKW läuft. Ohne dass sein Vorgesetzter es ihm direkt nachweisen kann, ist diesem nun klar, dass Wiesler Dreymann geschützt hatte und Wiesler wird innerhalb der Stasi zur Briefüberwachung (Abteilung M) degradiert.

Jahre später liest Dreymann seine Stasiakten und ist verblüfft - ob der Menge der Aufzeichungen, wie über deren Banalität. Als er am Ende der Aufzeichnungen dahingeschmierte, rote Farbe sieht - jene des roten Farbbandes der Minischreibmaschine - weißt er, dass er von einem unbekannten Spitzel beschützt wurde. Er macht diesen ausfindig (Wiesler verteilt mit einem Handwagen nun Werbeprospekte in Briefkästen), verzichtet jedoch darauf ihn direkt anzusprechen - was könnte er ihm denn sagen...? Dreymann veröffentlicht stattdessen ein Buch ("Die Sonate des guten Menschen") und widmet es Wiesler unter dessen Stasi-Deckcode-Namen - in Dankbarkeit. Wiesler sieht die Werbeankündigungen zufällig in einem Buchladen und kauft das Buch.

Drehorte

Haus 1 des Ministeriums für Staatssicherheit, heute Gedenkstätte Normannenstraße

Gedreht wurde fast ausschließlich in Berlin. Die Wohung des Schrifstellers Georg Dreymann befand sich an der Marchlewskistraße in Berlin-Friedrichshain. Weitere Szenen wurden am Frankfurter Tor und der Karl-Marx-Allee gefilmt. Wichtiger Drehort war natürlich auch das Gelände des früheren Stasi-Ministeriums an der Normannenstraße in Berlin-Lichtenberg.

Auszeichnungen

  • Bayerischer Filmpreis 2005:
    • Bester Hauptdarsteller
    • Bestes Drehbuch
    • Beste Nachwuchsregie
    • Beste Nachwuchsproduzenten

Literatur

  • Florian Henckel von Donnersmarck: Das Leben der anderen. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2006, ISBN 3-518-45786-1

Weblinks