Dateinamenserweiterung

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Die Dateinamenserweiterung (englisch filename extension), auch als Dateinamenerweiterung, Dateierweiterung, Dateiendung oder Dateisuffix bezeichnet, ist der letzte Teil eines Dateinamens und wird gewöhnlich mit einem Punkt abgetrennt (wobei der Punkt selbst nicht als Teil der Erweiterung angesehen wird). Die Dateiendung wird oft eingesetzt, um das Format einer Datei erkennbar zu machen, um sie so beispielsweise gleich mit einem passenden Programm öffnen zu können.

Beispiel: name.txt kennzeichnet eine einfache Textdatei.

Da Dateiendungen nicht normiert sind, kann es passieren, dass eine Dateinamenserweiterung für verschiedene Dateitypen verwendet wird.

Es ist nicht ratsam, die Dateiendung durch bloßes Umbenennen zu verändern, zum Beispiel von daten.txt in daten.zip. Der Dateiinhalt, also die eigentlichen Daten, bleiben dadurch unverändert – in diesem Beispiel einfache Textzeichen. Zum Ändern des Dateiformats müsste die Datei konvertiert werden.

Verwendung

Manche Betriebssysteme und auch einige Einzelprogramme sind nicht in der Lage, den Typ einer Datei ohne Suffix zu erkennen. Unter einigen gängigen Betriebssystemen, speziell Windows und VMS, werden Dateiendungen bestimmten Anwendungen zugeordnet (Dateizuordnungen). Aktiviert man eine Datei in einem Dateimanager, so wird diese mit dem zugeordneten Programm geöffnet.

Andere Betriebssysteme, wie Mac OS, AmigaOS oder Unix, haben zusätzliche Mechanismen zur Bestimmung des Dateiformats bzw. Verwendungszwecks einer Datei und verwenden die Dateiendung zum Teil für eine genauere Bestimmung des Formats oder andere Zwecke (zum Beispiel für die Versions- oder Plattformangabe bei Bibliotheken). Manchmal wird auch eine Kombination aus beiden Ansätzen verwendet; beispielsweise verlässt sich die grafische Linux-Oberfläche KDE zunächst auf die Dateiendung; fehlt diese jedoch oder ist sie im System unbekannt, wird anhand des Inhalts der Datei versucht, den Typ zu erkennen. Auch OS X von Apple nutzt eine Mischung aus Dateiendung und Inhalt zur Bestimmung des Dateityps.

Die eigentlich vorteilhaftere Kennzeichnung des Dateityps in separat gespeicherten Datei-Metadaten, einer Form von Out-of-band-Signalisierung, wurde beispielsweise auf Mac OS in Form eines speziellen Dateibereich, genannt Resource Fork, genutzt. Darin wurde neben dem Dateityp auch das Programm zum Öffnen gespeichert. Auch auf OS/2 von IBM und Microsoft wurde Dateityp und verknüpftes Programm in den Metadaten einer jeden Datei im Dateisystem HPFS gespeichert. Auf Microsoft-Betriebssystemen, die auf den IBM-PC-kompatiblen PCs die größte Verbreitung fanden, wurde diese Art der Kennzeichnung jedoch nicht genutzt.

Rein über die Dateiendung lässt sich nicht sicher bestimmen, ob eine Datei tatsächlich in dem angegebenen Dateiformat vorliegt. Das geht nur, wenn die Datei geöffnet und der Inhalt, beispielsweise die Informationen im Datei-Header (Magische Zahl) oder charakteristische Zeichenfolgen (Datensignatur) ausgewertet werden. Allerdings besitzt nicht jede Datei einen Header, beispielsweise haben einfache Textdateien, meist mit der Erweiterung .txt, keine besondere Kennzeichnungen, denn der Inhalt beginnt normalerweise mit dem ersten Byte. Auf einer Unix-Kommandozeile kann mittels file der Typ einer Datei derart ermittelt werden.

Besonderheiten

Auf Windows-Systemen ist voreingestellt, dass der Windows-Explorer alle dem System bekannten Dateiendungen ausblendet. Dieser Umstand wird von diversen Schadprogrammen ausgenutzt: Vor die Endung einer ausführbaren Datei wird eine harmlose Endung eingefügt. So wird z. B. aus dem trojanischen Pferd namens Bild01.exe ein Bild01.jpeg.exe. Der Benutzer sieht nur Bild01.jpeg, also eine vermeintlich harmlose Bilddatei. Ein Doppelklick startet jedoch die schädliche Software. Durch Deaktivierung des standardmäßigen Ausblendens der bekannten Endungen fällt eine solche versuchte Verschleierung auf. Das mit dem standardmäßigen Ausblenden der Dateiendungen verursachte Sicherheitsrisiko wird von Microsoft bewusst in Kauf genommen. Das Aus- bzw. Einblenden der Endungen kann auch das Verhalten von VBA-Scripts beeinträchtigen.[1]

Im WWW, wo Dateien über das Hypertext Transfer Protocol übertragen werden, ist nicht die Dateiendung, sondern der mitgesendete MIME-Typ von Belang, der aber wiederum in der Regel aus der Endung ermittelt wird. Bei eingebundenen Bildern bestimmen die meisten Browser den Typ auf Basis der Magischen Zahl.

Auf IBM-Großrechnern dient die Dateiendung (hier auch Low Level Qualifier genannt) lediglich dazu, bei der Allokation die richtigen SMS-Konstrukte zuzuordnen (Data Class, Management Class, Storage Class). Ferner speichert der ISPF-Editor seine Profile pro Dateiendung. Das Datenformat selbst ist im VTOC beziehungsweise im VSAM-Katalog oder im Tape Header gespeichert.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Pearson Software Consulting: File Extensions And Their Implications In VBA Coding. (englisch)