Deutsche Gesellschaft für Sprechwissenschaft und Sprecherziehung

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Deutsche Gesellschaft für Sprechwissenschaft und Sprecherziehung e.V.
(DGSS)
Logo
Zweck: gemeinnütziger Verein
Vorsitz: Brigitte Teuchert
(1. Vorsitzende)
Marita Pabst-Weinschenk
(2. Vorsitzende)
Gründungsdatum: 1930 als DAfSuS (umbenannt 1978 in DGSS)
Mitgliederzahl: ca. 850
Sitz: Frankfurt am Main
Website: www.dgss.de

Die Deutsche Gesellschaft für Sprechwissenschaft und Sprecherziehung e.V. (DGSS) ist ein 1930 gegründeter Wissenschafts- und Berufsverband von Sprecherziehern und Sprechwissenschaftlern in Deutschland. Es handelt sich um eine Körperschaft des privaten Rechts, die Geschäftsstelle ist in Regensburg. Sie hat das Ziel, die Lehre und Pflege der mündlichen Kommunikation zu fördern. Sie unterstützt die Verbindung von Sprechwissenschaft und sprecherzieherischer Praxis, die Aus- und Fortbildung von Sprecherziehern sowie die Entwicklung und Förderung entsprechender universitärer Studiengänge. Die DGSS entwickelt methodisch-didaktische und berufspolitische Konzepte [1].

Inhaltliche und fachliche Struktur

Die Deutsche Gesellschaft für Sprechwissenschaft und Sprecherziehung e. V. beschäftigt sich mit allen Bereichen der mündlichen Kommunikation: Grundlagen der Sprechwissenschaft, Sprech- und Stimmbildung, rhetorische Kommunikation, Sprechtherapie und Sprechkunst.

Grundlagen der Sprechwissenschaft

  • Fachgeschichte
  • Kommunikationsmodelle
  • antike Rhetorik

Sprech- und Stimmbildung

  • Phonetik
  • Atmung
  • Stimme

Rhetorische Kommunikation

  • Rederhetorik
  • Gesprächsrhetorik

Sprechtherapie

  • Stimmstörungen
  • Sprechstörungen
  • Sprachstörungen

Sprechkunst

  • interpretierendes Textsprechen
  • neue Medien

Verbandsprüfung und Abschluss

Die Prüfung in Sprechwissenschaft und Sprecherziehung vor Vertretern des Verbandes wird als Zusatzqualifikation an verschiedenen Universitäten angeboten und schließt mit dem Titel "Sprecherzieher/In DGSS" ab. Promovierte Fachvertreter/innen, die eine feste Position an einer Universität innehaben und dort über entsprechende Ressourcen verfügen, bieten Studierenden ein Veranstaltungsangebot, so dass diese den Studien- und Modulplan der DGSS erfüllen können. Entsprechende DGSS-Prüfstellen gibt es zurzeit in den folgenden Universitätsstädten: Aachen, Düsseldorf, Göttingen, Marburg, Münster und Regensburg. Sie werden geleitet von

  • Katrin von Laguna, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule (RWTH) Aachen
  • Marita Pabst-Weinschenk, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
  • Christa Heilmann in Kooperation mit Anna Jöster und Alexander Moritz von der Georg-August-Universität Göttingen
  • Kati Hannken-Illjes, Philipps-Universität Marburg
  • Ortwin Lämke, Wilhelms-Universität Münster
  • Brigitte Teuchert, Universität Regensburg

Daneben gibt es universitäre Bachelor- und Masterstudiengänge in Halle (a. d.Saale), Jena (als Ergänzungsfach), Marburg, Stuttgart, Saarbrücken und Regensburg.

Die dem Verein angeschlossene DGSS-Akademie führt sprecherzieherische und sprechwissenschaftliche Weiterbildungen und berufliche Qualifizierungen durch.

Insbesondere ist ein Anliegen der DGSS, Sprechwissenschaft und Sprecherziehung stärker in das Lehramtsstudium zu integrieren, um die intensiven stimmlichen und sprecherischen Herausforderungen, die an Lehrer gestellt werden, stärker in den Fokus zu rücken.[2]

Historie

Der Vorläufer wurde 1930 unter dem Namen Deutscher Ausschuss für Sprechkunde und Sprecherziehung (DAfSuS) u. a. von Erich Drach gegründet. Er stellte einen Zusammenschluss aller an Universitäten Sprecherziehung Lehrenden dar.

In den 60er Jahren veränderte sich der Name des Verbandes in „Deutsche Gesellschaft für Sprechkunde und Sprecherziehung“.

1978 erfolgte die neueste Umbenennung in „Deutsche Gesellschaft für Sprechwissenschaft und Sprecherziehung“.

Mitglieder der DGSS sind heute sowohl die Lehrenden an Hochschulen und Universitäten als auch insbesondere SprechwissenschaftlerInnen und SprecherzieherInnen, die in Tätigkeitsfeldern der mündlichen Kommunikation arbeiten.

Gliederung

Der Verband ist in eine Wissenschafts- und eine Berufskommission gegliedert. Er verantwortet die Ausbildung von SprecherzieherInnen mit entsprechenden Prüfungsordnungen (Wissenschaftskommission) und unterstützt die praktisch tätigen SprecherzieherInnen in all ihren Belangen (Berufskommission).

Die DGSS weist die Struktur von Landesverbänden auf und hat eine Studierendenvereinigung für StudentenInnen der Sprecherziehung und Sprechwissenschaft.

Wissenschaftskommission

Die Wissenschaftskommission kümmert sich um die wissenschaftliche Forschung, den fachlichen Diskurs und das Studium der Sprechwissenschaft und Sprecherziehung.

Die Aufgaben der Wissenschaftskommission sind: (a) Austausch von Forschungsergebnissen, Arbeit an sprechwissenschaftlichen Grundlagen und an Methoden der Sprecherziehung, (b) Verbindung zu angrenzenden Fachgebieten, (c) Rechenschaftsbericht zu jeder Mitgliederversammlung (wenigstens alle zwei Jahre), (d) Angelegenheiten von Studium und Prüfung für Sprecherzieher/Sprecherzieherinnen, (e) Vorbereitung von Veranstaltungen, (f) Wissenschaftliche Veröffentlichungen der Gesellschaft. Die Wissenschaftskommission bestellt einen Redaktionsausschuß aus drei Personen auf drei Jahre.

Sammlung von weiteren übernommenen Aufgaben - mit der Bitte um Ergänzung: / Literaturempfehlungen

Berufskommission

Die Berufskommission betreut die Zertifikate der DGSS und kümmert sich um alle Mitglieder, die nicht in der Wissenschaft tätig sind.

Die Aufgaben der Berufskommission sind: (a) Entwicklung berufspolitischer Programme und Konzepte auf Bundesebene, (b) Koordinierung der Arbeit der Landesverbände, (c) Verbesserung von PR-Konzepten, (d) Unterstützung bei der Kooperation mit anderen Berufsverbänden, (e) Mitwirkung an Prüfungsordnung und Studienrahmenplan, (f) Beratung des Vorstandes in berufspolitischen Fragen, (g) Rechenschaftsbericht zu jeder Mitgliederversammlung (wenigstens alle zwei Jahre).

Studierendenvereinigung

Aufgaben und Ziele der Studentinnen- und Studentenvereinigung: (a) Erfahrungs- und Informationsaustausch zwischen den Studentinnen und Studenten der Sprechwissenschaft/Sprecherziehung, zwischen der Studentinnen- und Studentenvereinigung und den Leiter(innen) von Prüfstellen sowie anderen Ausbildungs- und Studiengängen, zwischen der Studentinnen- und Studentenvereinigung und den übrigen Organen der DGSS, (b) Verbesserung der Studienmöglichkeiten an den einzelnen Prüfstellen.

Landesverbände

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Vgl. http://www.dgss.de/verein/vereinsprofil/
  2. Vgl. DGSS aktuell Nr. 1/2007