Die Reise auf der Morgenröte

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Die Reise auf der Morgenröte bzw. Ein Schiff aus Narnia[1][2] (engl. Originaltitel The Voyage of the Dawn Treader) ist ein Roman des britischen Schriftstellers C. S. Lewis und erschien 1952 als Teil der Reihe Die Chroniken von Narnia.

Obwohl als drittes Buch geschrieben, ist „Die Reise auf der Morgenröte“ nach C. S. Lewis' Lesart der fünfte Roman der Reihe.

Der englische Begriff „Dawn Treader“ bedeutet wörtlich „Morgenrotläufer“, hier: „Morgenrotfahrer“, im Französischen „passeur d'aurore“ bzw. im Spanischen „viajero del alba“ und im Portugiesischen „peregrino da alvorada“ findet er sich wieder als „Reisender der Morgenröte“.

Inhalt

„Die Reise auf der Morgenröte“ ist Edmunds und Lucys erstes Abenteuer in Narnia ohne ihre beiden älteren Geschwister Peter und Susan. Die beiden landen zusammen mit ihrem verwöhnten Cousin Eustachius Knilch (oder Eustace Scrubb) in Narnia auf König Kaspians (ehemals Prinz Kaspian) Flaggschiff, der „Morgenröte“. Dieser ist auf der Suche nach sieben auf See verschollenen Getreuen seines Vaters. Kaspians Onkel Miraz hatte diese sieben Lords auf große Fahrt ausgesandt, um sie loszuwerden. Da die drei Kinder keinen Weg nach Hause kennen, begleiten sie Kaspian auf seiner Suche. Zuerst bereisen sie die Einsamen Inseln. Dort treffen sie den ersten der Lords, Lord Bern, der dort geheiratet und sich niedergelassen hat.

Nach der Abreise von den Inseln geraten sie in einen Sturm, der ihr Schiff stark beschädigt. Auf der Dracheninsel wollen sie die Schäden reparieren. Als Eustachius einen Drachenschatz entdeckt und darauf einschläft, voller "drachenartiger" Gedanken nach Reichtum und Rache, erwacht er und ist selbst in einen Drachen verwandelt. Es wird ihm dann bewusst, wie negativ er sich gegenüber den Anderen verhalten hat. Er kehrt zu ihnen zurück und wird von ihnen nach anfänglichem Erschrecken als Eustachius in Drachengestalt erkannt. Sein Verhalten ändert sich, er nimmt die Bedürfnisse der Anderen wahr und verhält sich hilfsbereit. Als er versucht, seine Drachenhaut abzustreifen, scheitert er und ist verzweifelt, immer zum Drachendasein verdammt zu sein. Schließlich begegnet ihm Aslan, der ihn durch einen tiefen und schmerzhaften Schnitt erlöst und in einen Jungen verwandelt.

Auf der Dracheninsel entdecken sie ein Armband des Lord Octesian und schließen daraus, dass dieser hier verstorben ist.

Nach kurzem Aufenthalt auf der Todeswasserinsel (Tod Lords Restimar) legen sie am Strand der Insel der Stimmen an, und durch Lucy werden die dort lebenden Tölpelbeiner von ihrer Unsichtbarkeit befreit.

Auf der Dunklen Insel (ein Ort der Dunkelheit und immer wiederkehrender, real erlebter Albträume) retten sie den völlig verschreckten Lord Rhoop aus dem Wasser und entkommen der Dunkelheit mit Hilfe eines weißen Albatrosses als Wegweiser zurück ins Licht, der dann – für alle unbemerkt – verschwindet. Auch die Dunkle Insel verschwindet.

Auf der nächsten Insel, der Insel des Sterns, entdecken sie drei von ihren Haaren umwucherte Männer: Lord Revilian, Lord Argoz und Lord Mavramorn, am Ende einer langen, täglich mit den köstlichsten Speisen gedeckten Steintafel in einen tiefen Zauberschlaf gefallen. Dort erscheint ihnen die Tochter Ramandus, des Sterns, aus einer verborgenen Tür, später auch Ramandu selbst. Die Tochter erklärt ihnen die Zusammenhänge des Zauberschlafes und der Steintafel.

Danach verlässt die „Morgenröte“ die Insel nach Süden bis ins Silberne Meer. Wegen des zu flachen Wassers muss das Schiff umkehren. Riepischiep, der große Mäuserich, macht sich nun im Beiboot mit den drei Kindern weiter ans östliche Ende der Welt auf. Von dort will er in Aslans Land gelangen. Denn nur dadurch, dass einer der Mannschaft ans östliche Ende der Welt segelt, kann der Zauberbann, der die drei Lords in einen ewigen Schlaf sandte, gebrochen werden. Als das Beiboot so weit nach Osten gelangt, dass es den Meeresgrund berührt, verabschiedet sich Riepischiep von den drei Kindern, wirft sein Schwert ins Silberne Meer, in dessen Grund es stecken bleibt, und rudert in seinem kleinen Weidenboot nach Osten weiter, wo er – um es mit biblischen Worten auszudrücken – in Aslans Land entrückt wird. Die Kinder Edmund, Lucy und Eustachius kehren mit Aslans Hilfe in ihre eigene Welt zurück. König Kaspian kehrt nach Narnia zurück und heiratet die Tochter Ramandus.

Christliche Deutung

Die Rückverwandlung von Eustachius durch Aslan kann mit der christlichen Bekehrung verglichen werden. Zuerst nimmt Aslan die Drachenhülle und danach die Hülle ab, die Eustachius zu einem ungemütlichen und unzufriedenen Menschen gemacht hat. Er ist von dieser Stelle an ein veränderter Mensch geworden, ohne eigenes Zutun. Gemäß dem christlichen Glauben nimmt Gott bei der Bekehrung gleichzeitig die Last der Urschuld ab (Drachenhülle) und macht den Bußfertigen zu einem neuen gläubigen Christenmenschen. Das Bad, in das Aslan Eustachius zum Abschluss seiner „Reinigung“ von der Drachenhaut schickt, kann als Bild für die Taufe gedeutet werden.

Auch die Tatsache, dass Aslan am Ende in seinem eigenen Land Lucy, Edmund und Eustachius zuerst als Lamm erscheint, deutet auf den christlichen Glauben hin. Der Schiffsname „Morgenröte“ deutet auf den Psalm 139,9 hin, indem es heißt: „Nähme ich Flügel der Morgenröte und bliebe am äußersten Meer, so würde auch dort deine Hand mich führen und deine Rechte mich halten“.

Verfilmung

Nach den beiden Kinofilmen Der König von Narnia und Prinz Kaspian von Narnia wurde eine Verfilmung von Die Reise auf der Morgenröte erstmals nicht von Andrew Adamson übernommen, statt seiner führte Michael Apted Regie. Der Film kam am 10. Dezember 2010 in den USA ins Kino.[3].

Bereits 1989 entstand mit „Die Chroniken von Narnia: Prinz Kaspian & Die Reise auf der Morgenröte“ eine Fernsehverfilmung.

Einzelnachweise

  1. Stadtbibliothek Karlsruhe
  2. Narnia Translations in German
  3. Wikiaseite, narnia.wikia.com

Weblinks

Quellen/Literatur