Diskussion:Bilwis

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Letzter Kommentar: vor 10 Jahren von MAGISTER in Abschnitt Beeldwit
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Eine Art Hexe ... (Etymologiefrage)[Quelltext bearbeiten]

Info aus der Auskunft, die ich in den nächsten Tagen hier einbauen möchte _ soll heissen Bitte den Artikel bis zum 28. 3. nicht bearbeiten. Danke! GEEZERnil nisi bene 13:01, 23. Mär. 2011 (CET)Beantworten

Bin in einem schlesischen Sagenbuch auf den Begriff Pilweise gestossen. Man findet auch bilwiht, bulwechs, pilwihten und pilweissen. Grimm schweigt zu Pilweise, ebenso die (H)Experten auf der Hexe-Disk.-Seite. Fragen: (a) Ist das ein nur regional verwendeter Begriff? (b) Kann festgenagelt werden, wovon er sich ableitet? (c) Einzelartikel oder unter Hexe? GEEZERnil nisi bene 12:51, 22. Mär. 2011 (CET)Beantworten

In einem Sagenbuch über den Geraer Raum ist von einem Bilwis die Rede. Das war meines Erinnerns nach eine mysteriöse Gestalt, die über die Felder schleicht und der man besser nicht begegnen sollte. Muss allerdigs noch mal nachschlagen. --slg 14:00, 22. Mär. 2011 (CET)Beantworten
Grimm ist doch eigentlich sogar recht geschwätzig zum Thema? --Janneman 14:07, 22. Mär. 2011 (CET)Beantworten
und unbedingt ins Frühneuhochdeutsche WB schauen, die haben derzeit mMn den state of the art. Zudem meine ich mich zu erinnern, dass Benutzer:Historiograf zwar nicht ganz zauberhaft im Umgang, aber dennoch Hexperte ist. --Aalfons 14:32, 22. Mär. 2011 (CET)Beantworten
...und es gibt die Bilwissmenschen aus Herr der Ringe. Anscheinend Halborks. --Hosse Talk 16:09, 22. Mär. 2011 (CET)Beantworten
Im Frühnhd. Wb. steht nicht allzu viel: "bilwis, bilbis, die, zu mhd. bilwiz 'Kobold' (LEXER 1, 277; KLUGE/ S., Et. Wb. 86) 'dämonisches Wesen, Kobold, Hexe'" Es folgen diverse Nachweise. Das "Kleine neuhochdt. Wb." schreibt: "pilbis, pilbeis M., F., N. Bilwis, Fabelwesen, Naturgeist, Korndämon" (letzteres hat Steffen in seinem Beitrag schon angedeutet). Im Benecke/Müller/Zarncke wird auch auf die Etymologie eingegangen, jnur um festzustellen, daß sie im dunkeln liegt: "eine art elbe, später ein böser geist, eine hexe. was die ursprüngliche form des wortes war, und wie sich aus dieser seine bedeutung herleiten läßt, muß fürs erste auf sich beruhen. es lautet auch bilwiht, bulwechs etc., nicht nur männliche, sondern auch weibliche geister dieses namens werden erwähnt. Ausführlich handelt von ihnen Jac. Grimm mythol. 441 f. vgl. Müller altd. rel. 367. Leo malb. gl. 38. Schmeller 1,151. 168. 3,498. 4,187. si wolten daʒ kein pilwiʒ si dâ schüʒʒe durh diu knie W. Wh. 324, b. von schrabaʒ pilwihten Tit. 27,299. sein part het manchen pilbis zoten Casp. heldenb. 156. b. etlich glaben daʒ kline kind zu pilweissen verwandelt sind leseb. 1009,12." Der Lexer gibt nur die schon hier genannten Bedeutungen an.
Die Deutungen sind mannigfaltig, auch, inwieweit bilewit dazu zu stellen sei. v. Griener beispielsweise teilt das Wort in bile (bili 'lieb') und wiz, also 'der zu wissen liebt' (Zts. für dt. Altertum u. dt. Lit. 22 [1897], S. 345 - 347). Literatur, die man mal durchsehen könnte, wäre u. a.: Deboy, Wilhelm: Der Bilwis. Eine volkskundliche Untersuchung über das Wesen des Bilwis aus deutschen und niederländischen Überlieferungen, Marburg 1954; Beiträge zur Namensforschung 17 (1982). --IP-Los 00:32, 23. Mär. 2011 (CET)Beantworten
Gegen die Ableitung von Bil (Mythologie) – hier fehlt noch Biel (Gottheit) – möchte ich noch einen Hinweis auf ie. *bhē- „leuchten, glänzen“ stellen, also insgesamt etwa „hellweiß“.
Kluge 24. Aufl. (2002) hat übrigens: Kobold ... offenbar urspünglich gutmütig... Ein Anschluss an [germ.] *bil (die Grundlage von Bild) und *wita (s. Witz) ist nicht ausgeschlossen – die Ausgangsbedeutung müsste dann etwa "von rechtem Sinn" gewesen sein, aber alle weiteren Vermtungen scheitern am Mangel ausreichend klarer Zeugnisse." Der dortige Verweis auf Knobloch 1989 zielt auf got. balwa-wesei Bosheit von ie. *bhel-, *bhol- „schlagen“, nun ja.
Kluge 20. A. (1967) merkt an: "Der Name diese Dämons, vor allem Korndämons tritt überhaupt in vielfältiger Variation auf, der man die für das Volk völlige Undurchsichtigkeit anmerkt; aber auch die Forschung hat seither lebhaft darum gestritten." --Aalfons 11:09, 23. Mär. 2011 (CET)Beantworten

Bin in einem schlesischen Sagenbuch auf den Begriff Pilweise gestossen. Man findet auch bilwiht, bulwechs, pilwihten und pilweissen. Grimm schweigt zu Pilweise, ebenso die (H)Experten auf der Hexe-Disk.-Seite. Fragen: (a) Ist das ein nur regional verwendeter Begriff? (b) Kann festgenagelt werden, wovon er sich ableitet? (c) Einzelartikel oder unter Hexe? GEEZERnil nisi bene 12:51, 22. Mär. 2011 (CET)Beantworten

In einem Sagenbuch über den Geraer Raum ist von einem Bilwis die Rede. Das war meines Erinnerns nach eine mysteriöse Gestalt, die über die Felder schleicht und der man besser nicht begegnen sollte. Muss allerdigs noch mal nachschlagen. --slg 14:00, 22. Mär. 2011 (CET)Beantworten
Grimm ist doch eigentlich sogar recht geschwätzig zum Thema? --Janneman 14:07, 22. Mär. 2011 (CET)Beantworten
D'OOOH! Ich hatte nur im Wörterbuch nachgeschaut... Danke! Material! GEEZERnil nisi bene 15:40, 22. Mär. 2011 (CET)Beantworten
und unbedingt ins Frühneuhochdeutsche WB schauen, die haben derzeit mMn den state of the art. Zudem meine ich mich zu erinnern, dass Benutzer:Historiograf zwar nicht ganz zauberhaft im Umgang, aber dennoch Hexperte ist. --Aalfons 14:32, 22. Mär. 2011 (CET)Beantworten
...und es gibt die Bilwissmenschen aus Herr der Ringe. Anscheinend Halborks. --Hosse Talk 16:09, 22. Mär. 2011 (CET)Beantworten
Viel hat auch Trübners Dt. WB I (1939) s. v., der Eintrag ist recht unbraun. --Aalfons 12:58, 23. Mär. 2011 (CET)Beantworten
Im Grimm findet sich (wie im WP-Artikel) noch nd. "belewitte": "bilwisz, f. lamia, hexe, mnl. belewitte, im lekenspiegel 2, 265 beelwite; der name kommt unter vielen gestalten vor pilwis, pilwiht, pilbiz u. a. m. vgl. deutsche mythol. s. 441; du wulfin, preckin, unhuld, pilbitz! fastn. sp. 255, 20; die do sagen, das sie mit der Perchten und bilbissen oder truten farn auf den Pruckelperg. fastn. sp. 1463." Der Schiller/Lübben verzeichnet das Wort nicht, ebenso das kleinere Mnd. Handwörterbuch von Lübben nicht - vielleicht lohnt mal ein Blick in das noch in Arbeit befindliche Mittelniederdeutsche Handwörterbuch?
Im Mecklenburgischen Wörterbuch, das ja einen Teil Nordostdeutschlands abdeckt, habe ich auch nichts finden können (weder die nd. noch hd. Form, auch unter Berücksichtigung verschiedener Varianten). Sollte die Form in nicht allzu verderbter Form ins Wörterbuch gelangt sein, dann scheint diese Bezeichnung zumindest in Mecklenburg weitgehend unbekannt zu sein (Stand 19./20. Jh.). Auch unter dem Stichwort "Kuurn" 'Korn' findet sich dazu nichts. Was jedoch auftaucht, ist der "Wulf" 'Wolf' (was mir vorher schon bekannt war) als Bezeichnung der letzten Garbe. Dazu heißt es weiter: "wie vom Roggenwulf spricht man vom Wulf als dämonischem Tier im wogenden Kornfeld" (Meckl. Wb., Band 7, Sp. 1553). Weitere Bezeichnungen für die letzte Garbe wären "Has'" 'Hase' und "de Oll" 'der Alte', zu letzterem heißt es: "dämonisches Wesen, vornehmlich der Erntedämon in STA[rgard] und in der Gegend von Wa [Kreis Waren], WARöb [Röbel], Ma [Kreis Malchin], MAStav [Stavenhagen]" (Bd. 5, Sp. 188). Dem Hasen wurden ebenfalls dämonische Kräfte zugeschrieben (z. B. "de dreibeinig Has'" als Hexenerscheinung) - eine Karte zu den verschiedenen Bezeichnungen findet sich im Meckl. Wb. Bd. 7, Sp. 1555 f. Wossidlo hat ein Buch über Erntebräuche geschrieben, das ich aber derzeit nicht einsehen kann, jedoch bezweifele ich, daß sich dort etwas über Bilwis findet, denn seine Forschungen und Bücher sind in das Meckl. Wb. mit eingeflossen. Über den Roggenwolf heißt es u. a. (Bd. 5, Sp. 965 f.), er sei "das dämonische Tier, das man im wogenden Korn zu sehen meint", "ihm schreibt man das Lagern des Korns zu", "Kinder werden gewarnt, ins Korn zu gehen, da sitze der Roggenwulf drin und fresse sie auf", wenn jemand bei der Getreideernte erkrankt, wird das diesem Tier zugeschrieben, "er spielt den Mähern allerlei Schabernack, indem er ihr Frühstück und Vesperbrot auffrißt", er habe "eine heulende und brüllende Stimme", und um wieder auf die Garbe zurückzukehren: "in der Annahme, daß sich der Erntedämon während des Mähens auf das Eckstück des Roggenfeldes zurückzieht, gelangt man zu der Vorstellung, daß er in der letzten Garbe eingefangen wird".
Interessant wäre also, wo die Bezeichnung "Bilwiß" (oder eben die nd. Entsprechung) in Nordostdeutschland üblich ist (oder war) und ob sie mit den hier geschilderten Vorstellungen irgendwie übereinkommt oder eine völlig andere Tradition aufweist. Ein Ansatzpunkt wäre, die neueren Wörterbücher mal durchzuschauen (Pommersches Wb., Preußisches Wb. usw.). Ich habe im älteren Preuß. Wb. von Frischbier (Bd. 2, S. 143) nämlich folgendes gefunden: "Pilwitten, plur., eine Art Zauberer. In den interpolierten Gesetzen des Hochmeisters Konrad von Jungingen von 1394 (Jacobson I, Anh. 285) heiſzt es unter No. 7: Auch wollen undt gebiethen wir, das alle Zauberer, Weydeler [Priester der heidnischen Preußen], Pilwitten, Schwarzkonstler undt wie diese Gotteslesterer mogen genandt werden, alle sollen nach ernster vermahnung etc.". Er schweigt sich aber darüber aus, ob das Wort in neuerer Zeit (d. h. im 19. Jh.) in der Gegend noch üblich war.--IP-Los 14:22, 23. Mär. 2011 (CET)Beantworten
Einschub: Ich hab hier mal einen Kenner der altpreußischen Sprache/Kultur kontaktiert, vielleicht bringt uns des bei Pilwitten weiter. VG--Magister 07:26, 24. Mär. 2011 (CET)Beantworten
Er hat hier geantwortet, ich denke, dass die Ähnlichkeit der Bezeichnungen für Fabelwesen und altpreußischem Heiler Zufall war.
Hi Kaukas, hab ma wieder ne Frage. Zitat: In den interpolierten Gesetzen des Hochmeisters Konrad von Jungingen von 1394 (Jacobson I, Anh. 285) heiſzt es unter No. 7: Auch wollen undt gebiethen wir, das alle Zauberer, Weydeler [Priester der heidnischen Preußen], Pilwitten, Schwarzkonstler undt wie diese Gotteslesterer mogen genandt werden, alle sollen nach ernster vermahnung etc.". Er schweigt sich aber darüber aus, ob das Wort in neuerer Zeit (d. h. im 19. Jh.) in der Gegend noch üblich war. Könntest Du uns sagen, was Pilwitten waren? Danköö + VG--Magister 07:20, 24. Mär. 2011 (CET)Beantworten
Moin, schön mal wieder von dir zu hören. Jungingen versucht die heidnische Priesterkaste zu verbieten. Die obersten Priester waren die Kriwen. Die meditierten meist und unterhielten die Heiligtümer. Waidalis, Waideler, Waidelott war die zweithöchste Priesterschicht: „waidas, wayde“ ist Weitblick, Zukunftsvision, Beratung, Versammlung. Sie waren auch politisch leitend tätig, weshalb sie den Ordensleuten ein Dorn im Auge waren. Teilweise hatten sie sich spezialisiert: Der Pilwitis z.B. heilte Bauch-, Magen- und Darmkrankheiten. In christlicher Zeit wurden sie alle abgewertet. Der Pilwitis wurde dann der Schmarotzer. Die Weideler gab es noch (abgeschwächt und versteckt handelnd) bis zur Flucht 1945. Kaukas 10:06, 24. Mär. 2011 (CET)Beantworten
Das von mir angesprochene Sagenbuch ist Rudolf Schramm, Die Mühle unter der Teufelskanzel, Greiz 1982, S. 6-8 und 14-15. Das meiste, was dort über den Bilwisschnitter oder Bilwis zu lesen ist, wurde ja schon genannt bzw. kommt in dem verlinkten Eintrag aus Grimms "Deutscher Mythologie" vor: Er ist "ein Schaden stiftender Felddämon, der in Menschengestalt, als Hexe oder Zauberer und mit übernatürlichen Kräften begabt, die Saatfelder durchschreitet und mit einem kleinen Sichelförmigen Messer am Fuß oder an den Hüften handbreite Gassen ins Getreide - besonders Wintergetreide - schneidet." (S. 7). Teilweise reite er auch auf einem Bock über die Felder oder brause durch sie "als verheerender Wirbelwind" oder "in Gestalt einer großen Kugel". Der so bearbeitete Acker wirft für den Bauern von Jahr zu Jahr schlechtere Erträge ab, das Erntegut eines solchen Feldes darf nicht als Saatgut oder im Haushalt verwendet werden, er tritt stets zur Blütezeit des Getreides auf, und wenn ein Bauer ihm im Feld begegnet, muss derjenige, der vom anderen zuerst gegrüßt wird, noch im selben Jahr sterben, weshalb die Begegnung sowohl für ihm wie auch den Menschen sehr gefährlich ist. Weitere Namen, die Schramm (für den Raum Ostthüringen) nennt, sind Binsenschneider/-schnitter (um Weimar, Jena, Stadtroda, Auma, Ziegenrück, Gräfenthal bis zur oberen Schwarza), Bilm-/Bilmes-/Bilmen-/Bilmsenschnitter/-schneider (um Greiz, Lobenstein, Schleiz, Altenburg, Apolda, Ilmenau), Bilwitz (in Triebes), Bilwesschnitter (in Titschendorf an der Grenze zum heutigen Bayern), ferner Bilsen-/Binsen-/Pinselschnitter, Bilsenmäher, aber auch Johannisschnitter (in Orlamünde), Durchschnittler, Bockschnitter, Bockreiter. Wissenschaftlich erklärt Schramm das Phänomen unter Berufung auf Alfred Brehm mit einem Zitat aus dessen "Tierkunde" (ich weiß nicht, ob damit Brehms Tierleben gemeint ist?) als Hasensteige. Zudem unterscheidet er den (menschenähnlichen) Bilwisschnitter vom (in Tiergestalt auftretenden) Korn- oder Roggenwolf. --slg 18:15, 23. Mär. 2011 (CET)Beantworten



Siehe auch Korngeist.--217.232.69.72 03:41, 24. Mär. 2011 (CET)Beantworten
Danke! Habe Bilwis bei Korngeist verlinkt und Korngeist kommt hier rein. Der gesamte Biswis-Text ist ab heute 3 Tage auf einer Unterbaustelle in Bearbeitung. GEEZERnil nisi bene 08:19, 24. Mär. 2011 (CET)Beantworten

J.R.R tolkien[Quelltext bearbeiten]

Der Bilwiß wird von Tolkien als orkähnliches Wesen verwendet. Ich denke es wäre angebracht, dass in den Artikel mitaufzunehmen. (nicht signierter Beitrag von 193.159.87.159 (Diskussion) 23:54, 21. Dez. 2012 (CET))Beantworten

Beeldwit[Quelltext bearbeiten]

Ich haben der Niederlandische beitrage geschrieven, aber eine personen hast meine beitrage auf die Deutsche wikipedia ausgeschaltet. Er has gesagt das Beeldwit eine schlafwandler est. Dat ist gut, es ist auch ein marchen kreatur. Siehe der Niederlandische beitrage. Welche helfen mir? --L.Houtbos (Diskussion) 19:39, 5. Aug. 2013 (CEST)Beantworten

Habe hier noch einmal explizit in der nl:wp nachgefragt. Du hast recht, ich füge es wieder ein. Thx für Deine Mühe + sorry, denn ich kannte es nur unter Schlafwandler. VG--Magister 07:15, 7. Aug. 2013 (CEST)Beantworten