Diskussion:Indirekte Rede

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Letzter Kommentar: vor 3 Jahren von BurghardRichter in Abschnitt Konjunktiv I in der direkten Rede
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Älteres (2005)[Quelltext bearbeiten]

Ich habe eine Frage, auf die ich in der einschlägigen Literatur keine Auskunft gefunden habe. Bei einem Satz, der eine indirekte Rede enthält, fehlt der Punkt am Satzende. Bsp.: Die Frau sagt: "Mein Hund beißt nicht!" Ich bin jedoch der Meinung es müsste heißen: >> Die Frau sagt:" Mein Hund beißt nicht!".Um diesen Satz zu beenden und damit eine Abgrenzung zum nächsten Satz herzustellen. Wer kann mir hier eine entsprechende Stelle im Duden aufzeigen --Troll3 13:18, 18. Sep 2005 (CEST)

Du hast ein Rufzeichen am Ende, wäre kein Rufzeichen da, müsstest du einen Punkt setzen (vor dem Anführungszeichen!). Außerdem scheint im Beispiel direkte Rede auf, indirekte Rede wäre: Die Frau sagt, ihr Hund beiße nicht. Wer verwendet aber heute noch den Konjunktiv I, außer wenn man seine Zweifel zum Ausdruck bringen will? --Kotisch 13:33, 18. Sep 2005 (CEST)




Im DUDEN las ich entsprechende Artikel über die indirekte Rede und den Konjunktiv. Sie erwiesen sich nur zu einem gewissen Grad als hilfreich, denn es ist mir immer noch ein Rätsel, wie das Präteritum bzw. das Plusquamperfekt in der indirekten Rede wiedergegeben werden.

Im folgenden führe ich ein, zugegeben, etwas übertriebenes, doch andererseits ein sicherlich gutes Beispiel für die direkte Rede an, da in ihm so ziemlich alle Tempora vorkommen, die man im Deutschen antreffen kann. Ich wäre sehr dankbar, wenn sich jemand die Mühe machte, diesen Satz in die Indirekte-Rede-Form zu überführen.

Direkte Rede:

Peter sagt: „Ich wußte vorerst nicht, wie ich damit umgehen sollte, als ich feststellte, daß ich die richtigen Zahlen auf dem Lottoschein angekreuzt hatte. Mir wurde klar, daß mein Leben von nun an einen ganz anderen Lauf nehmen werde. Ich hatte schon davor oft überlegt, was ich denn täte, wenn ich im Lotto gewinnen würde. Ich dachte mir oft, wie schön es doch wäre, wenn es wirklich einmal geschähe. Und dann geschah es tatsächlich. Ich bin einfach einer dieser Glücklichen. Ich habe mir inzwischen zwar dies und jenes Ersehnte gekauft, ein bißchen in Aktien investiert, doch von dem Großteil dieses Geldes werde ich mir demnächst ein Haus kaufen – nachdem es fertiggestellt worden sein wird, was allerdings nicht mehr lange dauern dürfte. Ans Auswandern haben ich und meine Frau auch schon gedacht – zum Beispiel eigne sich Finnland, wie man sagt, ganz gut zu diesem Zweck, da es dort sehr schön sei.“

Indirekte Rede:

Peter sagt/sagte, er habe vorerst nicht gewußt, wie er damit umgehen solle, als er festgestellt habe, daß er die richtigen Zahlen auf dem Lottoschein angekreuzt habe. Ihm sei klargeworden, daß sein Leben von nun an einen ganz anderen Lauf nehmen werde. Er habe schon davor oft überlegt, was er den täte, wenn er im Lotto gewinnen würde. Er habe sich oft gedacht, wie schön es doch wäre, wenn es wirklich einmal geschähe. Und dann sei es tatsächlich geschehen. Er sei einfach einer dieser Glücklichen. Er habe sich inzwischen zwar dies und jenes gekauft, ein bißchen in Aktien investiert, doch von dem Großteil dieses Geldes werde er sich demnächst ein Haus kaufen - nachdem es fertiggestellt worden sein werde, was allerdings nicht mehr lange dauern dürfte. Ans Auswandern hätten er und seine Frau auch schon gedacht - zum Beispiel eigne sich Finnland, wie man sage, ganz gut zu diesem Zweck, da es dort sehr schön sei. --David Konietzko 02:00, 3. Dez. 2006 (CET)
Schönes ausführliches Beispiel.--Wikiraven65 (Diskussion) 00:42, 2. Jul. 2016 (CEST)Beantworten

Falsche Zeitenabfolge[Quelltext bearbeiten]

Die Beispiele im Artikel sind falsch. Die Zeitenabfolge erfordert andere Formen. Beispiel:

Er sagt, daß er kein Geld habe / er habe kein Geld.
Er sagte, daß er kein Geld hätte /er kein Geld hätte.
Er sagt, daß er gut gelaunt sei / er sei gut gelaunt.
Er sagte, daß er gut gelaunt wäre / er wäre gut gelaunt.
Sie sagt, daß sie die Sonne liebe / sie liebe die Sonne.
Sie sagte, daß sie die Sonne liebte / sie liebte die Sonne.
Sie sagt, daß sie morgens früh aufstünde.
Sie sagte, daß sie morgens früh aufstände.
Sie sagt, daß sie das Buch nicht kenne.
Sie sagte, daß sie das Buch nicht kennte.

Präsens + Konjunktiv Präsens. Präterium + Konjunktiv Präteritum.

Ich habe eine andere Worterläuterung geschrieben und im Artikel eingestellt. Stößt sie auf Zustimmung?

-- Brigitte 21:13, 4. Mär 2006 (CET)

Das Obige ist leider völlig falsch:
  1. Einen Konjunktiv Präteritum gibt es im Deutschen nicht. Vielmehr gibt es Konjunktiv I und II, wobei dieser ausdrückt , dass der Sprecher an den Inhalt, den er wiedergibt, selber nicht glaubt; benutzt er den Konjunktiv I, nimmt er eine neutrale Haltung ein, z.B.: Der Lehrer sagt (oder sagte, das macht keinen Unterschied für die folgende Konjunktivform), im Deutschen sei der Konjunktiv nicht so schwer (hier hält der Sprecher die Aussage des Lehrers für möglich), Der Lehrer sagte, der Konjunktiv im Deutschen wäre nicht so schwer (hier ist der Sprecher anders als der zitierte Lehrer der Ansicht, dass der Konjunktiv im Deutschen durchaus ziemlich schwer ist). Dieselben Regeln gelten auch für mit dass (das übrigens nicht mit ß geschrieben wird) eingeleitete Objektsätze, wobei es hier noch eine dritte Möglichkeit gibt, nämlich den Indikativ: Der Lehrer sagt, dass der Konjunktiv im Deutschen nicht so schwer ist. In diesem Fall macht sich der Sprecher die zitierte Aussage zu eigen.
  2. Die Zeitenfolge wird im Deutschen durch den Konjunktiv I und II der Vorzeitigkeit gebildet, der vom Indikativ Perfekt bzw. Indikativ Plusquamperfekt abgeleitet wird: Der Lehrer sagt (oder sagte, wieder ohne Einfluss auf die nachfolgenden Konjunktive), er habe schließlich Germanistik studiert oder bei Zweifel des Sprechers an dieser Aussage ... er hätte schließlich Germanistik studiert.
  3. Die Form aufstände gibt es im Deutschen nicht.

Schönen Sonntag noch wünscht (Unterschrift nachgetragen) --Phi 09:13, 6. Mär 2006 (CET)

Wer immer Du bist (Du hast ja nicht "unterschrieben") - nur dies zum Thema daß bzw. dass: Hast Du denn nach zehn Jahren noch immer nicht mitbekommen, daß die "neue" Rechtschreibung (es ist die von vor 1960) nur den Behörden und Schulen u. dergl. oktroyiert werden kann, jedoch sonst niemand es nötig hat, sich daran zu halten? Nimmst Du Dinge, die von oben kommen, in jedem Falle als eine Art Gesetz hin? -- Brigitte 02:55, 6. Mär 2006 (CET)

Worterläuterung im vollen Wortlaut[Quelltext bearbeiten]

Falls es jemanden interessiert (mehrere Absätze wurden sofort wieder gelöscht):

"Direkte und indirekte Rede sind zwei grammatische Stilmittel in vielen Sprachen (ein drittes Stilmittel ist die erlebte Rede). Diese Stilmittel dienen unterschiedlichen Zwecken.

Die direkte Rede gibt eine Äußerung wortgetreu wieder. Mit diesem Stilmittel wird – sowohl in Unterhaltungen als auch in der schönen Literatur - eine lebendige Wiedergabe des Gesagten erreicht. In wissenschaftlichen Veröffentlichungen, offiziellen Dokumenten und journalistischen Artikeln dient dieses Stilmittel der authentischen Wiedergabe einer sprachlichen oder schriftlichen Äußerung eines Dritten, deren Verletzung unter Umständen strafbewehrt ist (Copyright, intellektuelles Eigentum). Die direkte Rede wird in Anführungszeichen gesetzt.

Die indirekte Rede gibt eine sprachliche oder schriftliche Äußerung in berichtender Weise wieder. Die Wiedergabe der Äußerung kann ebenfalls wortgetreu sein, gibt die Äußerung jedoch überwiegend so wieder, wie sie der Zitierende in Erinnerung hat oder der Zweck seiner Darlegungen es erfordert, also beispielsweise kürzer oder in anderer Anordnung einzelner Redeteile. Die indirekte Rede wird nicht in Anführungszeichen gesetzt, und die Verben stehen im Konjunktiv (weitere eventuelle Erfordernisse siehe unten). Der Konjunktiv kann auch eine deutliche Distanzierung vom Gesagten zum Ausdruck bringen.

In der Umgangssprache wird der als unlebendig und gestelzt empfundene Konjunktiv in aller Regel vermieden. Aber auch in der gewählten Sprache (Literatur, seriöse Presse etc.) macht er zunehmend dem Indikativ Platz, insbesondere bei sehr langen Zitaten, die durch einen konsequenten Gebrauch des Konjunktivs dem Sprachgefühl widerstrebten. Notwendig erscheinende Distanzierungen werden durch Zusätze wie "laut Darstellung von", "den Angaben von . . . gemäß" etc. vorgenommen (beispielsweise: "laut Darstellung Thomas Manns ist …", nicht "sei"), und im Weiteren kann dann statt des Konjunktivs der flüssigere Indikativ benutzt.

Die Gründe dafür, daß der Konjunktiv mehr und mehr aus der Mode kommt, liegen zum einen in der seltenen Verwendung (der Konjunktiv gehört eher der gewählten Sprachebene an), zum anderen aber auch darin, daß nicht nur die Umgangssprache, sondern auch die gewählte Sprache Hürden des Konjunktivs kennt. Falsch: Durch die seltene Verwendung wird der Konjunktiv des Präsens (Gegenwartsform) und des Präteritums (Vergangenheitsform) häufig verwechselt, nicht nur bei Verben, sondern insbesondere auch bei Hilfsverben. Richtig: ist/sei (Gegenwart) und war/wäre (Vergangenheit) oder stehen/stünde (Gegenwart) und stand/stände (Vergangenheit). Manche Verben weisen gar keine oder unerwartete Konjunktive auf, haben beispielsweise im Präteritum einen vielfach unbekannten Konjunktiv gebildet (kannte/kennte), manche wiederum überhaupt keinen im Präsens (schmelzen/. . . ), jedoch im Präteritum (schmolz/schmölze).

Offensichtlich bedingt durch die einfachere Sprachform im Internet gehen online-Medien (z.B. SPIEGEL online), aber auch große Tageszeitungen (z.B. die Süddeutsche Zeitung) dazu über, manche Artikel nicht in der gewohnten Berichtsform zu schreiben, sondern im "historischen Präsens", d.h. einer Erzählform, die das Erzählte möglichst nah erscheinen lassen will und eigentlich ihren Platz in der schönen Literatur hat. Auch die indirekte Rede profitiert davon, indem der gestelzte und hürdenreiche Konjunktiv vermieden werden kann. Zusätze wie "laut Darstellung", wie bereits oben erwähnt, sorgen gegebenenfalls für die Klarstellung, daß das Wiedergegebene nicht die Meinung der Redaktion, sondern die des Zitierten ist."


BEISPIELE FÜR INDIKATIV IN INDIREKTER REDE[Quelltext bearbeiten]

Thomas Mann, Essays Literatur, Bd. 1, S. 77
"Georg Lukacs erblickt ein literarhistorisches Hauptproblem im 'Romantik'-Begriff darin, daß die historischen . . . Akzente in der Begriffsbestimmung von verschiedenen Historikern immer wieder verschieden gesetzt wurden."
SPIEGEL ONLINE - 31. Mai 2005 - SAISON DER SELBSTMÖRDER
Von Benedikt Mandl, Cambridge
. . . Den Hauptgrund für psychische Probleme sieht Mark Phippen, Direktor des UCS, im enormen Leistungsdruck, der auf den Studenten lastet. Die drei Trimester zu je acht Wochen sind vollgepackt mit Prüfungen und Abgabeterminen. Stress ist unvermeidlich, und wenn dann noch die erhofften guten Noten ausbleiben, geraten viele aus dem Gleichgewicht.
Doch auch die elitäre Zusammensetzung der Studentenschaft in Cambridge birgt Risiken: Viele von ihnen könnten nicht damit umgehen, plötzlich nicht mehr der klügste Kopf in einem Kurs, sondern nur noch Durchschnitt zu sein. Viele reagieren verunsichert und quälen sich mit Selbstzweifeln und Minderwertigkeitsgefühlen.
SPIEGEL-ONLINE Leserbriefe - "MANGELNDE BILDUNG MACHT DICK" - 11.07.2003
Manfred James Müller vom Kieler Institut für Humanernährung und Lebensmittelkunde erklärt, warum Kinder dicker werden, wenn ihre Eltern einen Hauptschulabschluss besitzen.
SPIEGEL ONLINE - 10. Februar 2006 - Das Recht zu beleidigen
Von Henryk M. Broder
Heute war die somalische Holländerin nach Berlin gekommen, um den Journalisten der Hauptstadt zu erklären, worum es ihrer Auffassung nach bei dem sogenannten Karikaturenstreit geht und was gerne übersehen wird . . . Eine Frau, eine Muslima, eine Schwarzafrikanerin sagt den Europäern, worauf es in einer Demokratie ankommt.
SPIEGEL ONLINE - 7. Februar 2006 - Iran macht Israel für dänische Cartoons verantwortlich
In Teheran haben Demonstranten . . . Ajatollah Ali Chamenei, der geistliche Führer Irans, 'rechtfertigte' die Proteste, die sich aber nach seinen Worten nicht gegen Christen richten.
SPIEGEL ONLINE - 23.8.2005 - PASTAFARIANS - Mein Gott, ein Nudelmonster!
Von Frank Patalong
Glaubenswilligen kann er inzwischen erklären, warum es sich ganz besonders lohnt, zum Pastafarian zu werden.

BEISPIELE FÜR HISTORISCHES PRÄSENS IN ZEITUNGEN[Quelltext bearbeiten]

SPIEGEL SPEZIAL 4/2003 HIRNFORSCHUNG - DIE ENTSCHLÜSSELUNG DES GEHIRNS - 01.11.2003
Die Hirnforschung schwingt sich zur Leitwissenschaft des beginnenden Jahrhunderts auf . . . Der Mensch ist ein wunderliches Tier. Er stürzt sich auf Plastiklatten verschneite Abhänge hinab, er läßt sich . . . Aber auch in den für dieses SPIEGEL-Spezial verfaßten Essays zweier britischer Forscher zeigt sich der neue Mut zur kühnen These: Simon Conway Morris entwirft hier erstmals die Vision einer einheitlichen Theorie aller Wahrnehmungen, Mark Solms wiederum wendet sich in die Vergangenheit: Er glaubt, die Erkenntnisse moderner Hirnforschung unter der Kuppel der Freudschen Ideen vereinen zu können.
SÜDDEUTSCHE ZEITUNG - Die letzte Zeugin - Marc Hujer
Nellie Connally saß als Gattin des Gouverneurs von Texas in der Limousine, in der John F. Kennedy . . . In den stillen Novembertagen holt Nellie Connally noch immer das rosa Kleid mit den clownesk großen Knöpfen von damals hervor. Sie hat es mit Plastikfolie umhüllt, als ließen sich so die Erinnerungen frisch halten . . . Vierzig Jahre danach ist sie die letzte Zeugin des Schreckens, die letzte Überlebende aus dem blauen Lincoln.
DIE ZEIT - Theo Sommer, 20.11.2003 - Die Schüsse von Dallas
Freitag, der 22. November 1963. Als es dunkelte in Deutschland . . . In den Außenbezirken säumen nicht allzu viele Neugierige den Straßenrand. Sie sind weder unfreundlich noch enthusiastisch. Je mehr sich die Kolonne der Stadtmitte nähert, desto dichter wird die Menschenmenge, um so wärmer auch der Beifall. Der Präsident winkt den Leuten fröhlich zu, Jacqueline stolz an seiner Seite. Als die Kolonne von der Main Street in die Elm Street einbiegt, wendet sich Nelly Connally nach hinten zu dem Präsidentenehepaar und sagt: „Sie können jedenfalls nicht behaupten, daß die Leute in Dallas Ihnen keinen netten Empfang bereitet haben.“
STERN ONLINE - DER JAHRHUNDERTMORD
. . . Die Schüsse von Dallas schienen diese Hoffnungen mit einem Schlag zunichte zu machen. Die Nachrichtenagentur AP leitete damals ein Porträt des ermordeten 35. Präsidenten der Vereinigten Staaten mit dem Satz ein: "Der 22. November 1963 wird als einer der schwärzesten Tage in die Geschichte der Neuzeit eingehen." Dabei hat der Tag für den Präsidenten ganz gut angefangen. Die Wolken haben sich verzogen und die Sonne scheint, als Kennedy an Bord der "Air Force One" auf dem Flughafen der texanischen Metropole Dallas landet. In einer Wagenkolonne begeben sich Kennedy und seine Begleiter in die Innenstadt. Hinten in der offenen schwarzen Lincoln-Limousine des Präsidenten sitzen Kennedy und seine Frau Jacqueline, davor Gouverneur John Connally und dessen Frau Nellie . . . Tausende Texaner säumen die Straßen und winken. Die Frau des Gouverneurs wendet sich zu Kennedy um und sagt: "Herr Präsident, Sie können nicht sagen, daß Dallas sie nicht mag." Da peitscht der erste Schuß.


-- Brigitte 01:02, 5. Mär 2006 (CET)

Das war dann wohl ein Missverständnis: In der Betreffzeile hatte ich nicht um Beispiele für die behauptete Sprachentwicklung gebeten, sondern um Belege, z.B. aus einer Grammatik, aus einem linguistischen Aufsatz, o.ä. Aus selbst zusammengesammelten Textbeispielen eine neue Grammatikregel zu konstruieren, wie das hier offensichtlich geschieht, ist - selbst wenn diese neue Regel den kurrenten Sprachgebrauch zutreffend beschreiben sollte - eigene Theoriebildung, die in der Wikipedia nicht erwünscht ist.
Ach, und selbstverständlich gibt es den Konjunktiv I von schmelzen - er lautet schmelze. Schönen Tag noch, --Phi 11:26, 5. Mär 2006 (CET)

Meine Antwort:

1. Der Jüngling sagt, er schmelze dahin. Ja, jetzt, wo Du's sagst, merke ich's auch, es gibt diesen Konjunktiv.
2. Einem "kurrenten Sprachgebrauch" zu folgen, ist keine Theorie(bildung), sondern Praxis, und zwar eine, die jeder selbst entscheiden kann.
3. Ich habe im Internet recherchiert. Thema indirekte Rede + Konjunktiv. Dabei bin ich auf folgendes gestoßen:
a. Recherchiert habe ich bei Udo Klinger, wer immer das sein mag, beim Karlsgymnasium, bei Wolfgang Reichardt und bei TeachSam (scheint mir noch am professionellsten). Ziemliches Durcheinander.
b. TeachSam spricht von Konjunktiv I im Präsens, im Futur und im Perfekt; von Konjunktiv II separat.
Wolfgang Reichardt: Konjunktiv I und II: nur je ein Vergangenheitstempus. Prät, Perf + Plusqu verloren.
c: Udo Klinger behandelt für daß-Sätze nur den Konjunktiv (Indikativ kommt nicht vor).
Wolfgang Reichardt: bei Sätzen mit "daß", "ob", Fragewort steht häufig der Indikativ, konstatiert er bloß.
Karlsgymnasium läßt bei "daß"-Sätzen Konjunktiv und Indikativ zu.
TeachSam wählt bei "daß"-Sätzen den Indikativ; für den Fall der Distanzierung Konjunktiv I oder bei Fehlen eines solchen Konjunktiv II (abgeleitet vom Präteritum).
d: Klingergymnasium zeigt, wie Konjunktiv I und II gebildet werden, abhängig vom Verbstamm im Präsens oder Präteritum. Immerhin.
e: Udo Klinger unterscheidet (nur), ob die indirekte Rede etwas wiedergibt oder sich davon distanziert. Er gibt keine Regel wieder, nur aus seinen Beispielen geht hervor, daß er für die Wiedergabe Konjunktiv I vorsieht (z.B. habe), für die Distanzierung Konjunktiv II (z.B. hätte).
TeachSam sieht nur Konjunktiv II (abgeleitet von Vergangenheitsform) als Distanzierungsform vor (außerdem als Höflichkeitsform oder Understatement) und bei der bloßen Wiedergabe als Ersatz für Konjunktiv I, wenn ein solcher fehlt.

Keine Einigkeit, der eine so, der andere anders. Deshalb bin ich dafür, den Konjunktiv – bei längeren Wiedergaben, das ist wichtig, und darauf habe ich immer wieder hingewiesen - zu meiden, wenn es geht.

Letzter (Unter-)Punkt:

f: TeachSam führt aus: Konjunktiv kein Tempus. (Wieso sagt er dann Konjunktiv I Futur, Konjunktiv I Präsens und Konjunktiv I Perfekt?). Na gut. Auf das Tempus des übergeordneten Satzes (er sagt, sagte, hat gesagt, wird sagen …) komme es nicht an, ausschlaggebend sei allein das Verhältnis des in indirekter Rede Wiedergegebenen zu dem Tempus, in dem sich sozusagen der Wiedergegebene befindet. Sagt er etwas, das von seinem Standpunkt aus in der Zukunft liegt, dann Konjunktiv I Futur, sagt er etwas, das von seinem Standpunkt aus gleichzeitig ist, dann Konjunktiv I Präsens, sagt er etwas, das von seinem Standpunkt aus in der Vergangenheit lag, dann Konjunktiv I Perfekt.

Ich hatte also unrecht, als ich dachte, die Umwandlungen in der Tabelle des Artikels wären alle falsch. Mein Gehirn hat sich offensichtlich – von mir unbemerkt – die strenge "sequence of tenses" des Englischen zunutze gemacht, um Ordnung in das Chaos zu bringen. Es ist ja einigermaßen einfach zu sagen: Vorne Präsens, hinten (indirekte Rede) Konjunktiv Präsens – vorne Präteritum, hinten Konjunktiv Präteritum. Da habe ich Pech gehabt. So einfach ist es nicht. Also auch das ist nicht einfach.

Um so mehr Grund, den Konjunktiv in längeren – noch einmal: längeren - Wiedergaben nicht zu verwenden.

Es gibt sehr viele Wörter oder Wendungen, bei denen Konjunktiv nicht angebracht ist. "Laut Darstellung von X seien die UFOs…"? Nein: "Laut Darstellung von X sind die UFOs…" (so auch bei "laut", "gemäß", "nach Ansicht von" etc.). Bei "daß"-Sätzen hat man wieder die Wahl. Fehlt ein Konjunktiv I, muß man – wenn man sich distanzieren will (was ich ja gar nicht will, um die Sache zu vereinfachen), auf Konjunktiv II zurückgreifen. Alles durcheinander.

Ich habe oben bei meinem "vollständigen Wortlaut" fett markiert, was falsch ist. Es ist weniger, als Du vorspiegelst.

Phi, wenn Dir die indirekte Rede und der dazugehörige Konjunktiv, welcher es auch sei, so am Herzen liegt, daß Du jetzt zum x-ten Mal darauf zurückgekommen bist, dann mach' Dir doch in Gottes Namen die Mühe und korrigiere anderen, die es nicht wollen, in den Artikeln hinterher. Aber bitte: Gleichbehandlung. Nicht nur, wie Du es ursprünglich gemacht hat, bei den UFO-"Proponenten" Deine Distanzierungen hinsetzen, sondern auch bei allen anderen Ausführungen, auch bei den behördlichen (also: "Die Air Force verlautbarte, daß es sich um einen Projekt Mogul-Ballon gehandelt habe" oder - da Du Dich ja mit dem Konjunktiv distanzieren willst - lieber "hätte"?).

-- Brigitte 06:20, 6. Mär 2006 (CET)

Lies dir bei Gelegenheit bitte einmal dies hier durch. --Phi 11:57, 6. Mär 2006 (CET)


Warum? Kannst Du bitte genauer sagen, worum es geht? -- Brigitte 14:30, 6. Mär 2006 (CET)

Du könntest den Link ja einfach mal anklicken. Und in der Bearbeitungsfunktion kannst du auch ohne zu klicken lesen, dass es sich um Wikipedia:Rechtschreibung handelt. --Phi 15:15, 6. Mär 2006 (CET)
Was willst Du genau? Sag das bitte präzise.-- Brigitte 21:18, 6. Mär 2006 (CET)
Du hast oben geschrieben, dass die "neue" Rechtschreibung ... nur den Behörden und Schulen u. dergl. oktroyiert werden kann, jedoch sonst niemand es nötig hat, sich daran zu halten Das ist ein Irrtum - in der Wikipedia gilt sie auch. --Phi 22:27, 6. Mär 2006 (CET)


Die mir bekannte Tatsache, daß Wikipedia sich für "neue" Rechtschreibung entschieden hat, widerspricht in keiner Weise der Richtigkeit meiner von Dir zitierten Äußerung.

Kannst Du nicht endlich einmal konkret und präzise auf den Punkt bringen, worauf Du hinauswillst?

-- Brigitte 06:37, 7. Mär 2006 (CET)

,,habe" statt ,,haben würde"[Quelltext bearbeiten]

Es besteht kein Grund, den eindeutigen und gebräuchlichen Konjunktiv I dass sie ... habe durch die schwerfällige würde-Form dass sie ... haben würde zu ersetzen. Dies habe ich geändert. --David Konietzko 01:35, 3. Dez. 2006 (CET)Beantworten

Tempus[Quelltext bearbeiten]

In all the examples, the verb "sagen" is put in the past tense ("sagte"). Could you provide some examples where "sagen" is in the present tense: "Er sagt, er kommt (komme?) bild." // In allen Beispielen ist das Verb "sagen" in der Vergangenheit ("sagte"). Koennten sie Beispiele geben, in den "sagen" im Gegenwart gegeben ist?

In welchem Tempus das Prädikat (sagt/sagte/hat gesagt/hatte gesagt/wird sagen/wird gesagt haben) in der Redeeinleitung steht, spielt keine Rolle für den Modus oder das Tempus im abhängigen Satz. Es heißt immer: "komme" oder "sei gekommen" oder "werde kommen" oder "werde gekommen sein". --Wikiraven65 (Diskussion) 00:07, 2. Jul. 2016 (CEST)Beantworten

Indikativ in indirekter Rede ?[Quelltext bearbeiten]

Kessel/Reimann, Basiswissen Deutsche Gegenwartssprache, Tübingen (Fink), 2005, ISBN 3-8252-2704-9, S. 87 sagen, dass heute der Konjunktiv nicht (mehr) zwingend ist, wenn der Charakter der indirekten Rede anderweitig deutlich wird (sic !) Die Einschränkung, dass dies nur umgangssprachlich so sei, wird nicht gemacht. Ist das korrekt ? --Hans-Jürgen Streicher 20:57, 6. Apr. 2008 (CEST)Beantworten

Siehe aktuell Indirekte Rede#Modus --Lückenloswecken! 23:20, 19. Mär. 2018 (CET)Beantworten

Glauben und denken[Quelltext bearbeiten]

Wie sieht es eigentlich mit Konjunktiv I bei "er glaubt/denkt, dass" aus? Der Konjunktiv hört sich hier ebenfalls gut an. Aber das ist ja kein Indiz, ob er auch an dieser Stelle richtig wäre. Beispiel: "Er glaubt wohl, er könne sich alles erlauben." -- Herr Fuchs auf auf in'n Bau 16:25, 7. Aug. 2008 (CEST)Beantworten

Beides ist korrekt (ohne Bedeutungsunterschied). Quelle: Duden: Richtiges und gutes Deutsch. 6. Auflage. Mannheim 2007, Stichwort "indirekte Rede".--Wikiraven65 (Diskussion) 00:53, 2. Jul. 2016 (CEST)Beantworten

Konjunktiv 2 in der indirekten Rede[Quelltext bearbeiten]

Im Artikel "Konjunktiv" wird erklärt, unter welchen Umständen in der indirekten Rede anstelle des Konjunktiv 1 der Konjunktiv 2 zuverwenden ist. Ich finde, das sollte auch hier erwähnt werden (zumal ja entsprechende Beispiele genannt, aber nicht erklärt werden).

-- 46.126.193.28 02:23, 14. Jul. 2011 (CEST)Beantworten

Das finde ich aber auch! --Φ (Diskussion) 19:13, 30. Nov. 2013 (CET)Beantworten

Unterschiede zwischen direkter und indirekter Rede[Quelltext bearbeiten]

In der Tabelle wird angegeben, dass es in direkter Rede keine Konjunktion gebe und in indirekter Rede manchmal auch nicht. Das ist kein Unterschied, das ist eine Gemeinsamkeit. --Φ (Diskussion) 19:14, 30. Nov. 2013 (CET)Beantworten

Stimmt, Φ – zumindest auf den ersten Blick. Jedoch: Zwischen Nein und Jein sehe ich sehr wohl einen Unterschied. Eine ganz kleine Korrektur zu deiner Aussage: In der Tabelle findet sich nichts von „manchmal“, jedoch findet sich ein „oder“.
Bei der Umformung eines Aussagesatzes (Hauptsatz, Verbzweitsatz) in die indirekte Rede hat der Sprecher die Möglichkeit, mit der Konjunktion (Subjunktion) „dass“ den Nebensatz der indirekten Rede einzuleiten (Verbletztsatz) oder die Aussage in einem uneingeleiteten Nebensatz wiederzugeben (Verbzweitsatz). Diese Wahlmöglichkeit mit/ohne Subjunktion fehlt aber in der direkten Rede, und zudem wird in der indirekten Rede ein Hauptsatz durch einen Nebensatz ersetzt. Darin liegt der entscheidende Unterschied. Terminologisch halte ich mich an den „Duden“ , insbesondere an den Schülderduden Grammatik (2006).
Einverstanden bin ich, dass die Tabelle mit ihren „sieben Punkten“ nicht optimal herausgekommen ist, nur schon, was die Gewichtung und Reihenfolge der 7 Punkte betrifft. So wird gesagt, dass in der indirekten Rede ein Matrixsatz erforderlich ist. Dass sich ein Hauptsatz in der direkten Rede aber zu einem (eingeleiteten oder uneingeleiteten) Nebensatz wandelt, sollte deutlicher herausgearbeitet werden.
Und noch eine persönliche Bemerkung: Ich vermute, deine heutige ersatzlose Entfernung eines Gesichtspunktes (und somit einer Tabellenzeile) ist nicht unbedingt sehr umsichtig erfolgt. Indizien dafür könnten sein, dass gleich auch noch die Passage mit der Konjunktion „dass“ entfernt wurde und dass du es unterlassen hast, den Satz über der Tabelle („in sieben Punkten“) entsprechend anzupassen. --B.A.Enz (Diskussion) 23:15, 30. Nov. 2013 (CET)Beantworten
Wenn es Jein ist, ist das kein erwähnenswerter Unterschied. Und solange kein Beleg angegeben ist, sind alle sieben oder egalwieviele Unterschiede unbelegt. Ein Schülerduden ist keine enzyklopädisch ernstzunehmenden Quelle: Wir schreiben unsere Artikel zu Gravitation und Hebelgesetz ja auch nicht auf der Grundlage eines Physikbuchs für die 9. Klassen. --Φ (Diskussion) 23:25, 30. Nov. 2013 (CET)Beantworten
Nur ein kleiner Nachtrag noch heute Abend: Bearbeitet wurde der sog. Schülerduden Grammatik (5. Aufl., Dudenverlag, 2006) von Peter Gallmann, Horst Sitta und Roman Looser. Terminologisch weicht er nicht von der ausführlicheren DUDEN-Grammatik (Duden, Bd. 4) ab. Habe die neueste Ausgabe aber im Moment nicht griffbereit. Das mit der Terminologie habe ich deshalb besonders erwähnt, da der Hauptsatz eben auch anders definiert wird, als dies im Hause Duden gehandhabt wird. --B.A.Enz (Diskussion) 23:40, 30. Nov. 2013 (CET)Beantworten

Konjunktiv I in der direkten Rede[Quelltext bearbeiten]

Guten Tag, bezüglich einer eventuellen Erweiterung dieses Artikels hätte ich einmal eine Frage: Wie wird Konjunktiv I in der direkten Rede in die indirekte Rede umgewandelt? Also zum Beispiel: Max sagt: „Er lebe hoch“. Wenn jemand dazu etwas weiß (möglichst mit Quelle), bitte hierunter schreiben, damit das dann in den Artikel eingebunden werden kann. Grüße, --Futachimaru (Diskussion) 17:34, 13. Feb. 2014 (CET)Beantworten

Es bleibt beim Konjunktiv I (was sonst?): Entweder „Max wünscht, dass er hochlebe“ oder „Max wünscht, er möge hochleben“. Quelle: Duden: Die Grammatik. 9. Auflage. Bibliographisches Institut, Mannheim 2016, Rn. 781 (online).--Wikiraven65 (Diskussion) 19:22, 22. Jul. 2017 (CEST)Beantworten
Den in direkter Rede durch den Konjunktiv I ausgedrückten Wunsch kann man in indirekter Rede auch nur durch ein Modalverb wiedergeben: „Max sagt, er möge hochleben.“ --BurghardRichter (Diskussion) 21:12, 26. Mai 2020 (CEST)Beantworten

„Matrixsatz“[Quelltext bearbeiten]

Unter Modus wird aktuell angegeben:

Dem gegenüber rechtfertigt ein einziger Matrixsatz am Anfang einer sich über mehrere (durch Punkte voneinander getrennte) Sätze erstreckenden Wiedergabe einer längeren indirekten Mitteilung wiederholten Konjunktiv.

Ja genau, das kenne ich, fiktives Beispiel:

„Der Pressesprecher antwortete, die in der Presse kursierenden Vermutungen seien Unsinn. Vielmehr [… es folgen mehrere, durch Punkte voneinander getrennte Sätze im Konjunktiv]

Der erste Satz des Beispiels, würde entsprechend der Vorderseite „Matrixsatz“ genannt – im Widerspruch zum Artikel „Matrixsatz“, dem zufolge (demzufolge?) ein Matrixsatz ein Teilsatz irgendeines Satz ist (wobei ein richtiger „Satz“ keine Punkte enthält … im Prinzip … demnach kann ein durch einen Punkt abgeschlossener Satz nicht Matrixsatz folgender Sätze sein). – Alternativ könnte der Text von Matrixsatz unzutreffend sein. --Lückenloswecken! 00:02, 20. Mär. 2018 (CET)Beantworten

Schuldigung, ich habe erst nicht gesehen, dass auch ein Diskussionseintrag zu diesem Problem existierte... Die Verwendung des Begriffes "Matrixsatz" im Abschnitt "Modus" war entweder inkorrekt oder zumindest unglücklich, ich habe die Sache in beiden Artikeln schon behoben. Die Erwähnung von "Matrix" in der Tabelle "Im Deutschen" war ja unproblematisch. --Alazon (Diskussion) 02:14, 20. Mär. 2018 (CET), leicht überarbeitet --Alazon (Diskussion) 02:20, 20. Mär. 2018 (CET)Beantworten
Habe anscheinend bei meiner ersten Verwendung von {{Widerspruch}} was falsch gemacht. @Alazon: Vielen Dank! – Ich möchte so langsam mal immer mehr gegen die Unsitte (den Normalfall) in der Wikipedia ankämpfen, „Dem Pressesprecher zufolge seien die kursierenden Vermutungen Unsinn…“ u. Ä. zu schreiben. (Wäre OK, wenn man den Bericht einer Person über die Pressekonferenz in indirekter Rede mitteilte.) --Lückenloswecken! 00:31, 29. Mär. 2018 (CEST)Beantworten