Ebrahim Yazdi

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 21. August 2016 um 23:39 Uhr durch Aka (Diskussion | Beiträge) (Tippfehler entfernt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Ebrahim Yazdi an der Sharif-Universität für Technologie, 2007

Ebrahim Yazdi (* 1931 in Qazvin, persisch ابراهیم یزدی) ist seit 1995 Generalsekretär der Iranischen Freiheitsbewegung, welche in einigen Lagern der iranischen Regierung als „illegale Partei“ angesehen wird und 2002 verboten wurde.

Yazdi studierte Pharmakologie an der Universität Teheran. Nach der Islamischen Revolution im Iran fungierte er als stellvertretender Premierminister sowie Außenminister in der Übergangsregierung von Mehdī Bāzargān bis zu dessen Rücktritt im Zuge der Geiselnahme von Teheran 1979.

Leben

Nach dem Militärputsch von 1953, in dessen Folge die Regierung von Mohammad Mossadegh abgesetzt wurde, trat Yazdi der „Nationalen Widerstandsbewegung des Iran“ bei; in dieser Untergrundorganisation war er bis 1960 aktiv. Die Bewegung wandte sich gegen den Schah Reza Pahlavi. Yazdi reiste im Jahr 1960 in die Vereinigten Staaten, um dort seine Ausbildung fortzuführen; auch dort war er weiterhin politisch gegen den Schah aktiv. Er wurde gemeinsam mit Mostafa Tschamran, Ali Schariati, und Sadegh Ghotbzadeh im Jahr 1961 Gründungsmitglied der Freiheitsbewegung.

Ebrahim Yazdi eingerahmt von Yadollah Sahabi und Mehdī Bāzargān

Auf Grund seiner Aktivitäten war es ihm nicht möglich in den Iran zurückzukehren und so verblieb er in den Vereinigten Staaten bis zur Islamischen Revolution 1979. Im Jahr 1975 wurde Yazdi von einem Iranischen Militärgericht in Abwesenheit zu einer Gefängnisstrafe von zehn Jahren verurteilt, mit der Anordnung seiner Verhaftung bei einer Rückkehr in den Iran.

Yazdi war schließlich bis zum 6. November 1979 kurzzeitig Außenminister in der Interimsregierung Bāzargāns, und somit erster Außenminister der Islamischen Republik Iran.

Im Dezember 1997 wurde Yazdi auf Grund nicht bekannter Anklagepunkte verhaftet und im Evin-Gefängnis in Teheran verwahrt. Nach seiner Freilassung wurde ihm für viele Jahre untersagt, das Land zu verlassen; zudem wurde er regelmäßig vor das Islamische Revolutionsgericht zitiert, um Fragen zu beantworten, wobei ihm die Anwältin und spätere Friedensnobelpreisträgerin Schirin Ebadi zur Seite stand.

Festnahmen 2009 und 2010

Laut der Internetseite der Iranischen Freiheitsbewegung wurde Yazdi vor dem Hintergrund der Proteste nach den iranischen Präsidentschaftswahlen am 17. Juni 2009 festgenommen, während er sich medizinischen Tests in einem Teheraner Krankenhaus unterzog.[1] Am 22. Juni wurde er wieder freigelassen, um ins Krankenhaus für ein medizinisches Verfahren zurückzukehren. Am 28. Dezember 2009 wurde Yazdi im Zuge erneuter Proteste abermals verhaftet.[2]

Yazdi wurde am 1. Oktober 2010 ein weiteres mal verhaftet, während er in Isfahan an einem „illegalen Freitagsgebet“ teilnahm.[3] Andere Teilnehmer, die ebenso festgenommen worden waren, wurden im Gegensatz zu Yazdi innerhalb weniger Tage wieder entlassen. Im Februar 2011 befand sich Yazdi immer noch im „vorläufigen Gewahrsam“.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Iran elections: mass arrests and campus raids as regime hits back The Guardian, 17. Juni 2009
  2. Iran 'at point of no return' ABC News, 29. Dezember 2009
  3. Erneut führende Oppositionelle verhaftet tagesschau.de, 2. Oktober 2010