Engersgau

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Der Engersgau war eine mittelalterliche fränkische Gaugrafschaft am Mittelrhein und wurde 733 im Lorscher Codex erstmals erwähnt.[1]

Der Engersgau grenzte im Norden an die ripuarischen Landschaften Ahrgau und Auelgau an der Sieg. Vom heutigen Kasbach-Ohlenberg (südlich der Landesgrenze zwischen Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz) aus folgte die Grenze der Wasserscheide zwischen Sieg und Wied bis zur Wiedquelle, sprang zur Gelbachquelle über und folgte diesem Bach bis zur Mündung in die Lahn bei Langenau. Lahn und Rhein umschlossen den Gau nach Süden und Westen.

Die ehemalige Stadt Engers, seit 1970 Stadtteil von Neuwied, leitet ihren Namen aus dem Engersgau ab:

Der althochdeutsche Name Angar, der so viel wie „freie Ebene“ bedeutet scheint die ursprünglichste Wortform für Engers zu sein. Die Vokalalternanzen sind auf die Einwirkungen des Primärumlauts sowie auf die Folgen der Endsilbenabschwächung zurückzuführen: ahd. angar > ahd. anger > mhd. enger. Der Begriff Anger bezeichnet noch im Mittelhochdeutschen eine Dorfwiese in Gemeindebesitz und lässt auf die bäuerliche Grundlage der Ansiedlung Engers schließen.

Gaugrafen waren:

Die Gaugrafen nannten sich ab 1129 Grafen von Wied. Der Engersgau ging zum kleineren Teil in ihrer Grafschaft, zum größeren im rechtsrheinischen Besitz des Kurfürstentums Trier auf.

Siehe auch:

Einzelnachweise

  1. Minst, Karl Josef [Übers.]: Lorscher Codex (Band 5), Urkunde 3604, 24. Juni 773 – Reg. 097. In: Heidelberger historische Bestände – digital. Universitätsbibliothek Heidelberg, S. 226, abgerufen am 15. März 2016.
  2. 1034: „Nassauua“ (Nassau) „in pago Loganehe in comitatu Wiggeri et Arnoldi comitum“. 1044: „curtes Overanbergh et Liutwinesdorf sitas in pago Angeresgauwe et in comitatu Wittechindi comitis.“ Schannat, J. F. (1734) Historiæ Episcopatus Wormatiensis, Tome II, Codex Probationem (Frankfurt) („Worms Codex (1734) Tome II“), LV, p. 51.