Erzbistum Riga
Erzbistum Riga | |
Basisdaten | |
---|---|
Staat | Lettland |
Diözesanbischof | Zbigņev Stankevičs |
Emeritierter Diözesanbischof | Jānis Kardinal Pujats |
Emeritierter Weihbischof | Jānis Cakuls |
Gründung | 25. Oktober 1923 |
Fläche | 23.587 km² |
Pfarreien | 74 (31.12.2011 / AP2013) |
Einwohner | 1.238.295 (31.12.2011 / AP2013) |
Katholiken | 221.800 (31.12.2011 / AP2013) |
Anteil | 17,9 % |
Diözesanpriester | 35 (31.12.2011 / AP2013) |
Ordenspriester | 11 (31.12.2011 / AP2013) |
Katholiken je Priester | 4822 |
Ständige Diakone | 1 (31.12.2011 / AP2013) |
Ordensbrüder | 12 (31.12.2011 / AP2013) |
Ordensschwestern | 63 (31.12.2011 / AP2013) |
Ritus | Römischer Ritus |
Liturgiesprache | Lettisch |
Kathedrale | St.-Jakobs-Kathedrale |
Anschrift | Maza Pils iela 2/a 1050 Riga, Latvia |
Website | http://katolis.lv/baznica-latvija/diecezes-un-draudzes/rigas-arhidieceze.html |
Suffraganbistümer | Jelgava Liepāja Rēzekne-Aglona |
Das Erzbistum Riga (latein: Archidioecesis Rigensis, lettisch Rīgas arhidiecēze) ist ein Erzbistum der Römisch-katholischen Kirche in Lettland mit Sitz in Riga.
Geschichte
Mittelalter
Albrecht von Apeldern, der 1198 als Kanonikus von Bremen zum Bischof von Livland ernannt worden war, errichtete 1201 in Riga einen festen Bischofssitz und ein Domkapitel, für das er Prämonstratenser wählte.[1] 1207 wurde das Bistum Reichslehen, und 1224 wurde der Bischof zum Reichsfürsten erhoben. 1255 wurde Riga zum Erzbistum, dem die Bistümer Dorpat, Ermland, Kulm, Kurland, Ösel-Wiek, Pomesanien und Samland als Suffraganbistümer unterstellt waren. Das Bistum Reval (heute Tallinn) war dem Erzbistum Lund unterstellt.
Das Bistum besaß ein ansehnliches geistliches Territorium, in welchem der Bischof bzw. Erzbischof zugleich Landesherr war. Ab 1330 wurde das Territorium vom Livländischen Orden erobert, das Erzbistum behielt aber seine geistliche Autonomie.
Später wurden auch das Domkapitel und der Bischofssitz dem Deutschen Orden inkorporiert.
Nach 1563 wurde das römisch-katholische Erzbistum im Verlaufe der Reformation evangelisch-lutherisch und existiert in dieser Form fort.
Das Wappen des historischen Erzbistums Riga zeigte Krummstab und Stab mit Kleekreuz besteckt, schräg gekreuzt gold in rot.
Neugründung
Am 22. September 1918 wurde ein neues römisch-katholisches Bistum Riga aus dem Erzbistum Mahiljou heraus errichtet, das 1922 zum Erzbistum erhoben wurde. Erster Bischof war der baltische Adelige Eduard Graf O’Rourke (1918–1920).
Damals wurde auch die unter der Verwaltung des damals größeren Bistums Kaunas stehende Provinz Kurland dem Bistum Riga zugeschlagen, um die kirchlichen Strukturen an die Staatsgrenzen Lettlands anzupassen.
1937 wurde im südlichen und westlichen Territorium das Bistum Liepāja gegründet, von dem 1995 das südliche Territorium zum Bistum Jelgava abgetrennt wurde. Im gleichen Jahr entstand auch das Bistum Rēzekne-Aglona durch Abtrennung des östlichen Teils des Erzbistums. Alle drei Diözesen sind Suffraganbistümer des Erzbistums Riga. Das heutige Territorium entspricht der lettischen Region Vidzeme bzw. Zentral-Livland.
Heute umfasst das Bistum eine Fläche von 23.587 km². Seit 1999 nimmt die Zahl der Katholiken zu, 2004 betrug sie etwa 200.000 Gläubige und damit ca. 15 Prozent der Bevölkerung. Entsprechend stieg die Zahl der Priester, Ordensleute und Pfarreien.
Siehe auch
Literatur
- Mario Glauert: Die Bindung des Domkapitels von Riga an die Regel des Deutschen Ordens. In: Radosław Biskup, Mario Glauert (Hg.): Die Domkapitel des Deutschen Ordens in Preußen und Livland. Aschendorff, Münster 2004, ISBN 3-402-00541-7, S. 269–316.
- H. Grote: Erzbischöfe von Riga. In: Stammtafeln. Leipzig 1877.
- Manfred Hellmann: Livland und das Reich. Das Problem ihrer gegenseitigen Beziehungen. In: Bayerische Akademie der Wissenschaften, philosophisch-historische Klasse, Sitzungsberichte. Jahrgang 1989, Heft 6.
Weblinks
- Homepage des Erzbistums Riga (lettisch)
- Eintrag zu Erzbistum Riga auf catholic-hierarchy.org
- Eintrag auf gcatholic.org (englisch)
Fußnoten
- ↑ Franz Winter: Die Prämonstratenser des 12. Jahrhunderts und ihre Bedeutung für das nordöstliche Deutschland. Berlin 1865, S. 225-227.