Fennpfuhlpark

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Der Fennpfuhlpark ist ein Naherholungsgebiet im Ortsteil Fennpfuhl des Berliner Bezirks Lichtenberg.

Park am Fennpfuhl

Größe und Lage

Der 14 Hektar große Park liegt zwischen Weißenseer Weg, Paul-Junius-Straße, der Verlängerung der Karl-Lade-Straße, Anton-Saefkow-Platz und Landsberger Allee. Die Grenzen des Parks sind nicht scharf markiert, sondern werden durch Gebäude an den genannten Straßenzügen flankiert: An der Paul-Junius-Straße stehen das Gemeindezentrum Am Fennpfuhl sowie zwei Schulgebäude, eines davon, heute Sitz der Volkshochschule und der Musikschule Lichtenberg, wurde im Jahr 1912 fertiggestellt. In der Verlängerung der Karl-Lade-Straße stehen am Rand des Parks eine Kindereinrichtung und eine historische Villa, am Anton-Saefkow-Platz das inzwischen nicht mehr als Kaufhaus betriebene Gebäude mit einem daneben liegenden Lebensmittel-Markt, Wohnhäuser sowie eine Schwimmhalle und eine multifunktionale Sporthalle. An der Landsberger Allee im Norden begrenzen ebenfalls eine Reihe von Wohnhochhäusern den Park. Den Mittelpunkt der Parkanlage bildet der Fennpfuhl, der durch Zusammenführung aus dem früheren Fennpfuhl und dem Langpfuhl zwischen den Jahren 1978 und 1981 entstand (auch als „neue Seenlandschaft“ bezeichnet)[1] und über welche eine kleine Fußgängerbrücke gebaut wurde.

Entstehung und Besonderheiten des Parks und damit zusammenhängende Bauten

Der Park und seine Nutzung

Als die gesamte Gegend des Dorfes Lichtenberg im 18. Jahrhundert noch „jwd“ (janz weit draußen, wie die Berliner sagen) war, gab es auf einem Teil der Fläche (Roederstraße 14-17) eine durch den Handelsgärtnereibesitzer Gustav Adolph Schultz angelegte Ziergärtnerei mit Gewächshäusern. Auf dem Nachbargrundstück produzierte Louis Dittmar aus der winterlichen Eisfläche des Fennpfuhls Natureisblöcke, die an Brauereien ausgeliefert wurden. Seine Firma wurde Eiswerke Lichtenberg genannt.[2] Bis ins frühe 20. Jahrhundert wurde auch der nördlich gelegene Langpfuhl als Eiswerk zur Natureisgewinnung benutzt.[3] Die Gärtnerei ging nach 1905 in den Besitz der Holzhandlung Gebrüder Köpp über. Die Flächen dienten nun zur Lagerung und Verarbeitung von Holz. Die Eisfabriken verloren mit der Verbreitung der elektrischen Kühlschränke ihre Bedeutung und wurden aufgelöst.

Erste Gastwirtschaften entstehen um den Pfuhl

Zwischen 1891 und etwa 1905 ließen sich an den Pfühlen gleich drei Gastwirte nieder, so wird 1891 von einem Wirtshaus zum hungrigen Wolf, das später Fürst Wolfgang genannt wurde, berichtet. Für die Ausflugsgäste wurden Ruderbootfahrten angeboten, auch ein Turnplatz war vorhanden. 1901 entstand das Ausflugslokal Weltetablissement Lichtenberger Seeterrasse (Ansicht siehe Weblink), das Platz für etwa 25.000 Besucher bot. Eine Tribüne, die bis an den See hinunter führte und aus Holz gebaute Plattformen für den Auftritt von Orchestern sowie ein hölzerner Aussichtsturm luden die Arbeiterfamilien an den freien Tagen zum Volksvergnügen. Und schließlich zeigen alte Ansichtskarten die Existenz von Mentes Volksgarten, der 1901 an der Roederstraße 28-29 eröffnet wurde und mit dem Slogan „Berlins größter und schönster Naturgarten“ um Besucher warb.[4][5]

Nutzung des Pfuhls

Auf dem zugefrorenen Teich gab es zwischen 1925 und 1952 eine offizielle Eislaufbahn, 1951 fanden sogar die Berliner Meisterschaften auf dem Fennpfuhl statt.

Ab den späten 1980er Jahren wurde am Ufer des Fennpfuhls ein Bootsverleih eingerichtet, der auch noch einige Jahre nach der Wende fortbestand. Im Jahr 2010 fand sich ein neuer privater Betreiber, der in der warmen Jahreszeit wieder Ruderboote ausleiht.

Frühere Fabrikantenvilla am Rande des Fennpfuhlparks

Weitere Bebauung am und im Park

Die 1905/1906 von dem Gärtnereibesitzer Schultz zu Wohnzwecken gebaute Villa diente bei der Anlage des Neubauviertels zwischen 1972 und 1984 als Sitz der Bauleitung, die nebenstehend noch einige flache Baracken errichten ließ. Ab 1986 (bis April 2007) wurde die Villa als Standesamt des Rathauses Lichtenberg genutzt. Das denkmalgeschützte Gebäude[6] wurde im Herbst 2007 von einem Catering-Unternehmen erworben, das die Villa nach Rekonstruktion und einigen räumlichen Veränderungen zu einem Treffpunkt für die Anwohner und einem Ort für stilvolle Familienfeiern ausgestaltet hat. In Absprache mit der Bezirks-Verwaltung können seit Februar 2008 auch wieder Hochzeiten hier stattfinden.[7]

Die Baubaracken aus den 1970er Jahren waren lange Jahre Hauptsitz der Verwaltung der früheren Arbeiterwohnungsbaugenossenschaft (AWG) Elektrokohle, jetzt WGLi. Nachdem diese Genossenschaft einen Neubau beziehen konnte, trug man die Baracken ab und sieben Azubis des Bezirkes richteten an dieser Stelle im Rahmen des Projektes Stadtumbau Ost einen kleinen Freizeitplatz her, der im November 2007 durch den Baustadtrat mit folgenden Worten (Auszug) freigegeben wurde: „Die neue Grünfläche bietet von Süden her einen herrlichen Zugang zum Fennpfuhl. Besonders freut mich, dass durch den Einsatz der Gärtner in Ausbildung Kosten von 290.000 Euro gespart werden konnten …“[8] Als die Gasthäuser und Fabriken nach dem Ersten Weltkrieg an Bedeutung verloren, wurde das Gelände parzelliert und an Kleingärtner vergeben. Lediglich die Seeterrasse blieb bis 1938 erhalten, hatte dabei wechselnde Besitzer.[9]

Zwangsarbeiterlager in den 1940er Jahren

Standorte von Zwangsarbeiter-Baracken in Lichtenberg mit einer Erklärungstafel

Zwischen 1943 und 1945 standen um den halben Fennpfuhl herum elf Baracken für Zwangsarbeiter, die aufgrund eines Gesetzes des Reichsarbeitsministeriums gebaut wurden. Die hier untergebrachten Ukrainer und Russen mussten unter anderem für die kriegswichtige Produktion in den Betrieben Luftfahrt-Apparatebau und Knorr-Bremse schuften. In den zahlreichen Betrieben entlang der Herzbergstraße trugen die Zwangsarbeiter zur Aufrechterhaltung der Produktion bei.[10] Im Jahr 2005 ließ das Bezirksamt Gedenktafeln anbringen, die an die Zeit der Zwangsarbeiter erinnern.

Parkentwicklung nach 1945

Nach 1945 blieben die Kleingärten erhalten, die Besitzer bauten auch kleine Wohnhäuser in ihnen. Zwischen 1972 und 1975, als durch Beschluss der DDR-Regierung das Neubauviertel Lichtenberg (Nord), wie es zuerst hieß, schrittweise errichtet wurde, erhielten die Besitzer oder Pächter kleine Abfindungen und die Gärten wurden beseitigt. Die Fläche um die beiden alten Gewässer aus der Eiszeit blieb von der Bebauung frei, weil der Untergrund nicht ausreichend tragfähig war, damit konnten auch die bereits gewachsenen Bäume stehen bleiben.

Teil des Parks mit Sportplatz, Brücke, Fennpfuhl mit Fontäne und Ruderbooten im Jahre 1989

Bemerkenswert war der Gaststättenkomplex am Fennpfuhl, der in mehreckiger Form und als zweietagiges Haus 1985 nach Plänen des Architekten Wolf-Rüdiger Eisentraut gebaut wurde[11] und wahrscheinlich nach dem früheren Ausflugslokal an dieser Stelle auch Seeterrassen hieß. Das Gebäude stand auf einem terrassenförmig angelegten Gelände an der Nordseite des Fennpfuhls. Nach 1990, mit Abschaffung der HO, die der Träger der Seeterrassen war, gab es einige neue Nutzungsversuche (italienische Gaststätte unten, indisches Restaurant oben anstelle der früheren Tanzbar, Zille-Bierstube an der Nordseite). Die Gasthausbetreiber ließen in dem Pfuhl jährlich eine große Fontäne sprudeln und betrieben auch einen Ruderbootverleih. Um 1998 wurde die Bewirtschaftung aufgegeben, weil die Besitzverhältnisse nicht geklärt werden konnten. Das Gebäude verfiel und wurde bis Oktober 2008 abgerissen.[12] Die Fontäne war weiterhin vorhanden, wurde jedoch nicht mehr regelmäßig betrieben. Das Areal des Gasthauses wurde eingeebnet und bei der Neugestaltung der Wege nun in die offizielle Parkfläche integriert, die sich dadurch um rund 2 ha im Juni 2010 auf 14 ha vergrößerte.[13] Zwischen 2010 und 2014 erfolgte eine Sanierung und ein Umbau der Fontäne, finanziert von der Firma Ströer mit rund 60.000 Euro. Seit dem Jahr 2014 sprudelt sie wieder, die Betriebskosten trägt das Bezirksamt.[14]

Gewässersanierung

Das große Gewässer wurde zwischen 2000 und 2001 umfassend saniert, wozu das Wasser vollständig abgepumpt wurde. Es zeigte sich, dass in den vorangegangenen Jahren etliche Haushaltgroßgeräte hier heimlich entsorgt worden waren. Nach der Gewässerreinigung und -sanierung folgte eine Erneuerung der kleinen Parkwege, die zuvor mit rotem lehmigen Sand ausgestreut waren und Regenwasser nicht ablaufen ließen. Nun gibt es kleinteiliges Pflaster, Kies und Gehwegplatten. Einige Bäume direkt an den Ufern mussten wegen Krankheit beseitigt werden, Neupflanzungen kamen an ihre Stelle. Im Herbst 2009 ließ das Bezirksamt den Uferweg westlich des Pfuhls und Wege auf der Fläche des abgerissenen Restaurants neu anlegen und befestigen.

Bepflanzung des Parks

Einen wichtigen Beitrag zur sauberen Luft im Wohngebiet Fennpfuhl leisten die alten und neu gepflanzten Bäume im landschaftsorientierten Freizeitpark: rotlaubige Ahorne, Kastanien, Pappeln, Weiden, Platanen, Eichen, Prunus, Linden und einige Nadelbäume. Dazu kommen Kletterpflanzen, Büsche und kleine Blumenbeete, von denen eins mit dem mittels Blumen gestalteten Lichtenberger Wappen besonders auffiel. Dieses Wappen-Beet gibt es jedoch seit einigen Jahren nicht mehr. Im Jahr 2007 musste eine alte Pappel, die direkt am Ufer des Pfuhls stand, wegen Krankheit und Umfallgefahr gefällt werden. Die rund um den Park angesiedelten Apotheken haben im Jahr 2010 gemeinsam einen Bildkalender aufgelegt, mit dessen Verkauf die Pflanzung eines Ersatzbaumes finanziert werden konnte. Das Grünflächenamt pflanzte im Frühjahr 2010 eine Sumpf-Eiche dafür.[15] Der Park beherbergt auch eine Zitterpappel, die der Senat als Naturdenkmal geschützt hat.

Feuerwerk beim Drushba-Fest 1988 im Fennpfuhlpark, am rechten Bildrand das eh. Warenhaus konsument

Feste im Park

Im Mai 1988 gab es ein Drushba-Fest rund um den Park, zu dem das Bezirksamt und eine große Berliner Tageszeitung aufgerufen hatten. In den Parkanlagen fanden die zahlreichen Besucher ein wenig Volkskunst (u. a. Schnitzarbeiten aus dem Erzgebirge), Imbissstände und unter dem Motto „Sport und Musik“ abwechslungsreiche Angebote zum Mitmachen: auf dem Fennpfuhl konnte unter Anleitung von Vereinstrainern Kanu gefahren werden, auf dem Sportplatz waren Fässer zu rollen oder Mannschaftsskirennen zu absolvieren. Abends erfreute ein Großfeuerwerk die Besucher und Anwohner.

Im darauffolgenden Jahr wurde dieses Fest im Rahmen des Pfingsttreffens der FDJ und wegen der guten Besucherresonanz als Sport, Spiel, Spaß erfolgreich wiederholt.

Seit dem Beginn des 21. Jahrhunderts findet jährlich ein Fennpfuhlfest statt, das von den Wohnungsunternehmen und Gewerbetreibenden rund um den Anton-Saefkow-Platz finanziert und durchgeführt wird.[16]

Große Liegende im Jahr 2007

Kunst im Park

Bei einem Spaziergang durch die weitläufige Grünanlage sind immer wieder Plastiken zu sehen, deren Herstellung und Anordnung im Park auf eine unter Verantwortung des Bildhauers Karl-Heinz Schamal 1978 erarbeitete Kunstkonzeption zurückgehen.[17] Der Verband Bildender Künstler hatte zum Sommer 1987 zum 2. Internationalen Berliner Bildhauersymposiums unter dem Motto „Poesie der Großstadt“ eingeladen. Die meisten dabei entstandenen Skulpturen wurden aus dem bereitgestellten Reinhardtsdorfer Sandstein gefertigt und dem Park zur Verfügung gestellt. Auch der steinerne offene Rosenpavillon wurde damals geplant, später gebaut und bepflanzt.

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Kunstwerke, die Künstler und die ungefähren Standorte, die allerdings nicht mehr dem ersten Stand entsprechen.[18] Inzwischen umgesetzt wurden der Löwe (2009), das Tanzende Paar und die Zwiesprache (Ende 2010) im Zusammenhang mit dem Abriss der Seeterrassen.

Bezeichnung Künstler Abmessungen und Beschreibung Standort, Bemerkungen Bildvorschau
Große Liegende Siegfried Krepp 130 × 240 × 80 cm; kam aus der 1975 im Treptower Park durchgeführten Ausstellung Plastik und Blumen als Beitrag hierher. Auf einem Sockel lagert eine mit einem engen Kleid umhüllte üppige Frauenfigur Wiese zwischen den Hochhäusern an der Ecke Weißenseer Weg/ Landsberger Allee nahe dem eh. Langpfuhl: 52° 31' 52,75 sec N / 13° 28' 31,17 sec siehe oben
Tanzendes Paar Jürgen Raue 175 × 160 × 125 cm auf einem flachen Ziegelsteinsockel; 1978 Bronzeguss durch Firma Borchardt in Berlin-Köpenick. Ein nacktes Paar hält sich an den Händen und dreht sich beschwingt auf der Fläche der früheren Seeterrassen
Poetische Stimmung Anton Ratin (Rumänien) 270 × 165 × 225 cm aus Sandstein; aus zwei Blöcken zusammengefügt, dargestellt wird ein unbekleideter Mann, der an eine Christusfigur erinnert und an eine Mauer lehnend aus einem gotischen Fenster schaut zwischen der jüngsten 2007 angelegten Grünanlage (früherer WGLi-Sitz) und dem Gottfried-Herder-Gymnasium
Sägebock nicht bekannt etwa 100 × 100 × 80 cm; Bronzeabguss eines Sägebocks mit Baumstamm, gern genutzter Bestandteil der Hochzeitszeremonie direkt vor der Villa
Felicitas Janos Seregi (Ungarn) 150 × 85 × 110 cm, Sandstein, eine kompakte überlebensgroße weibliche Aktfigur auf einer Wiese direkt vor der Villa
Paar
(auch Zwei)
Mohamed Ali (Syrien) 180 × 55 × 45 cm, Sandstein; ein lebensgroßes junges Paar, nur mit einem dünnen Tuch umhüllt, hält sich eng umschlungen am Parkweg zwischen Villa und dem eh. Gasthaus
Dem Leben gewidmet – Die Vögel von Tschernobyl Yuliy Synkevich (Ukraine)[19] 125 × 310 × 105 cm, Sandstein; unter dem Eindruck der Explosion des Atommeilers in Tschernobyl wurde diese Skulptur mit verschiedenen Ansichtsseiten 1987 geschaffen: vorn eine altarähnliche Reliefdarstellung mit einem symbolhaften Christus, auf der Rückseite eine Mutter mit Kleinkind kniend; stilisierte Vögel umgeben die symbolhaltigen Bildnisse zwischen Karl-Lade-Straße und eh. Kaufhaus hinter Büschen
Poesie der Großstadt Anu Matilainen (Finnland) Linien, Zeichnungen und Schraffuren bestimmen die Flächen; die Skulptur besteht aus zwei einzeln aufgestellten Sandsteinblöcken auf der von der Karl-Lade-Straße ansteigenden Wiese vor dem eh. Kaufhaus
Zwiesprache
(auchZwiegespräch)
Jürgen Pansow 180 × 80 × 75 cm, Sandstein; zwei Büsten, ein Mann, die Hand vor dem Mund haltend, und eine roboterähnliche Gestalt stehen diagonal versetzt auf erhöhten Sockeln auf der Fläche der früheren Seeterrassen
Begegnung Jo Doese mit Beton, Klinkern und Granitsteinen wurde mittels zweier auseinander gerückter Halbkugeln eine großflächige Landschaftsplastik geschaffen; an den Bruchstellen sollen bis zu 40 verschiedene Reliefmotive dargestellt sein am Parkweg zwischen Villa und dem Aufgang zum Anton-Saefkow-Platz; durch totale Graffiti-Übermalungen keine Reliefs erkennbar
David und Goliath Rolf Biebl,
Clemens Gröszer
210 × 77 × 67 (Figur) / 107 × 165 × 105 cm (Kopf); David als Roboter, der Kopf von Goliath bereits abgeschlagen in geringer Entfernung zwischen Fennpfuhl und Karl-Lade-Straße
Impressionen Klaus-Lutz Gaedicke 175 × 133 × 43 cm, Sandstein; ein Reliefquader auf schmalem Sockel mit angedeuteten Rohren und Leitungen, versinnbildlicht das technoide Labyrinth einer Großstadt zwischen Fennpfuhl und Karl-Lade-Straße
Stelen als Wind- und Lichtspiel (1) Horst Baudisch, Dieter Rühle 135 × 70 × 45 cm / 170 × 45 × 45 cm, Terrakotta; ursprünglich waren es 4 gleichgestaltete Stelen; drei sind nicht mehr vorhanden,
aufgestellt 1989
Straßenbahnhaltestelle Anton-Saefkow-Platz
Sitzmauer unbekannt um 2004 wurde aus gelben Klinkern eine etwa 20 m lange geschwungene niedrige Mauer gestaltet, die das Baumaterial des eh. Lederkontors gestaltend aufnimmt zwischen Haltestelle und Franz-Jacob-Straße
Wasserwand Jürgen Karnopp 260 × 2000 cm, Keramikformsteine und Klinker; drei Wasserbecken, höhenversetzt, wurden von an der Wand heraussprudelndem Wasser gespeist direkt neben der Treppe von der Haltestelle zum Anton-Saefkow-Platz
Bei den Umbauten in den Jahren 2010/2011 mit einem vorgesetzten Rankgitter und Grünpflanzen verdeckt; das Wasser ist dauerhaft abgedreht.
Löwe Georgi Filin (Bulgarien) 102 × 285 × 110 cm; aus rotem Sandstein und vier Einzelteilen 1987 geschaffen ursprünglich Karl-Lade-Straße, seit etwa 2010 auf der Wiese direkt auf dem Anton-Saefkow-Platz
Windspiel (2) unbekannt zwei baugleiche Anlagen, ca. 5 m hoch auf einem Hochbeet zwischen eh. Kaufhaus und einem Lebensmittelmarkt
War nicht funktionsfähig und wurde mit der Zuschüttung der unterirdischen Kaufhauszufahrt im Jahr 2010 beseitigt.
Deutscher Widerstand gegen den Faschismus[20]
(Der Entfesselte)
Siegfried Krepp 335 × 120 × 120 cm, Sandstein; nackte männliche Körper wurden plastisch aus dem Steinblock herausgearbeitet, sie stellen Gewalt und Auflehnung dar und ehren die Widerstandsgruppe Anton Saefkow 1986 angefertigt und 1989 direkt auf dem Anton-Saefkow-Platz frei aufgestellt
Kugelbrunnen bzw. Kleiner Brunnen Jürgen Karnopp ein quadratisches Becken 360 × 360 cm, 50 cm hoch mit rundgeformten Klinkerelementen; bereits 1984 geschaffen und aufgestellt im Fußgängerbereich auf dem Anton-Saefkow-Platz zwischen zwei Hochhäusern; beim Umbau im Herbst 2007 zeitweilig entfernt, 2008 neu aufgestellt
Findlingsbrunnen Lothar Scholz ein 26 t schwerer Granitfindling mit rund 2 m Durchmesser befindet sich auf einem künstlichen Betonhügel; der Stein wurde im Fennpfuhl bei den Bauarbeiten gefunden. Ursprünglich sollten in Spalten und zwischen auf dem Findling aufgesetzten kleineren Steinen Blumen wachsen; aus dem Stein quoll sommers Wasser im Fußgängerbereich auf dem Anton-Saefkow-Platz zwischen zwei Hochhäusern; seit der Umgestaltung des Boulevards nur noch der Findling, Wasseranschluss und Betonsockel sind nicht mehr vorhanden.
Refrain Juraj Gravula (Tschechoslowakei) 85 × 100 × 100 cm / 100 × 87 × 80 cm / 115 × 80 × 75 cm – drei Kuben aus Sandstein mit einfachen geometrischen Formen verziert, liegen an einer Wegkreuzung im Park nahe der Sporthalle
Holztiere vermutlich Günter Schumann übergroße derbe Holzspielgeräte zeigen einen Hasen, eine Schildkröte, ein Nilpferd
Nilpferd und Schildkröte standen zuerst im Stadtpark Lichtenberg
nördlicher Rand des Parks, nahe Landsberger Allee als Kinderspielplatz ·
Windspiel (3)
mobiles Lichtobjekt
Horst Baudisch[17] ca. 3 m hoch, mehrteilig und aus Edelstahl
1989 stark beschädigt, von der Fa. Goetz Dorl (Metallgestaltung aus Berlin-Weißensee) rekonstruiert und 1994 neu aufgestellt[21]
am östlichen Parkzugang, nahe dem Sportplatz auf einem Hügel

Außer den oben gelisteten Kunstobjekten muss noch der Monumentalbrunnen genannt werden, der nach Entwürfen des Architekten Peter Schubring[17] aus Beton gefertigt wurde und seit 1985 direkt auf dem Anton-Saefkow-Platz stand. Wegen Baufälligkeit sprudelte er ab etwa 1990 nicht mehr. Das Lichtenberger Bezirksamt veranstaltete 2007 einen Wettbewerb zum Umbau, den die Künstlerin Susanne Bayer[22] mit einem Moosbrunnen gewonnen hatte.[23] Wegen zu hoher Kosten kam der Entwurf jedoch nicht zum Tragen und die Betonreste wurden im November 2008 abgetragen. Im Jahr 2009 erfolgte die Einebnung des früheren Wasserbeckens. Mehr nach Osten hin wurde im Herbst Jahr 2010 ein kleines Wasserspiel aus mehreren Fontänen neu in Betrieb genommen, die computergesteuert werden können.

Der Giebel der im Parkbereich gelegenen Sporthalle wurde im Jahr 1984 auf der Grundlage der Kunstkonzeption mit dem Motiv Schönheit der Bewegung von dem Kunstmaler Edmund Bechtle verziert.[17]

Zu den realisierten künstlerischen Objekten des Fennpfuhlparks sind schließlich noch die an verschiedenen Wegbereichen und als Brückenbrüstung eingesetzten Kunstschmiedearbeiten mit Blumen- und Vogelmotiven zu zählen. Sie wurden 1982 nach Entwürfen des Künstlers Adam Kurtz in der Kunstschmiede Weißensee angefertigt und 1986 aufgestellt.[17][24]

Nicht realisiert wurden gemäß einer Planung des Jahres 1970: ein plastisches Objekt als künstlerischer Akzent des Zuganges zu dem neuen Wohngebiet von der Möllendorffstraße aus (etwa dort, wo heute das City Point Center steht), das die Historie von Lichtenberg zum Inhalt haben sollte sowie ein weiteres bis zu 10 m hohes Objekt aus architektonischen und bildnerischen Elementen, das als Freiraumkomponente zum Thema Der Siegeszug des roten Sterns geplant war.

Einzelnachweise

  1. Freiflächen am Anton-Saefkow-Platz in Berlin. In: Architektur, Heft 10, 1990
  2. Roederstraße. In: Adreßbuch für Berlin und seine Vororte, 1900, Teil 5, Lichtenberg.
  3. Kartenausschnitt Berlin. ganz rechte Seite: die beiden Pfühle und das Eiswerk im Bereich Wilhelmsberg
  4. Peter Franke: Als Lichtenberg ein aufstrebendes Dorf war … In: Lichtenberg-Hohenschönhausener, 12A/2001
  5. Ansichtskarte H. Mentes Volksgarten Lichtenberg in der Roederstraße, 1902
  6. Baudenkmal Villa Karl-Lade-Straße
  7. Bald wieder Hochzeiten. In: Berliner Zeitung, 19. November 2007
  8. Neu im Fennpfuhlpark. In: Lichtenberger Rathausnachrichten, 3. November 2007.
  9. Historische Ansicht der Seeterrasse.
  10. Standorte von Zwangsarbeiterlagern im Bezirk Lichtenberg (PDF; 45 kB)
  11. Architekt Eisentraut Künstlerdatenbank
  12. Abriss der „Seeterrassen“ am Fennpfuhl. In: Berliner Morgenpost online.
  13. Fennpfuhlpark hat sich vergrößert. Das Seeterrassen-Areal gehört jetzt dazu. In: Berliner Woche, 9. Juni 2010, Lokalausgabe Lichtenberg, S. 8
  14. Neue Fontäne für den Fennpfuhl. In: Berliner Woche, 26. Mai 2010, Lokalausgabe Lichtenberg, Titelseite
  15. Apotheken spenden für Naturdenkmal, Kurzinfo in der Berliner Woche, Ausgabe für Lichtenberg, vom 25. November 2009, S. 2
  16. Fennpfuhlfest HoWoGe, abgerufen am 6. August 2011.
  17. a b c d e Rund um den Fennpfuhl – Museum im Freien. Reihe Fußwanderungen durch Berlin, Tour 28. Luisenstädtischer Bildungsverein, ca. 1996
  18. Sylvia Brösicke-Istok, Gabriela Ivan, Romy Köcher, Hans Schlegel: Plastiken, Denkmäler und Brunnen im Bezirk Lichtenberg. Luisenstädtischer Bildungsverein, September 1993, ISBN 3-89542-012-3
  19. Homepage Ukrainian Sculptors mit kurzen biografischen Angaben zu Yuliy Synkevich, u.a. Birds of Tchernobyl; abgerufen am 21. September 2015.
  20. Name nach dem an der Figurengruppe befestigten amtlichen Schild; Stand vom August 2011
  21. Infotäfelchen am Windspiel
  22. Vita von Susanne Bayer. abgerufen am 5. Oktober 2009
  23. Entwurf Moosbrunnen. abgerufen am 5. Oktober 2009
  24. Jahr 1986 laut einem am Geländer angebrachten Metallschildchen

Literatur

  • Kunstkonzeption 1970, Kopie im Archiv des Heimatmuseums Lichtenberg
  • Drucksachen der BVV Lichtenberg, 1986, unveröffentlicht

Koordinaten: 52° 31′ 42,2″ N, 13° 28′ 28,9″ O

Weblinks

Commons: Fennpfuhlpark – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien