Festung Kufstein

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Festung Kufstein
Festung Kufstein, im Hintergrund der Pendling

Festung Kufstein, im Hintergrund der Pendling

Staat Österreich
Ort Kufstein
Entstehungszeit Erste urkundliche Erwähnung 1205
Erhaltungszustand Erhalten
Geographische Lage 47° 35′ N, 12° 10′ OKoordinaten: 47° 35′ 0″ N, 12° 10′ 0″ O
Festung Kufstein (Tirol)
Festung Kufstein (Tirol)

Die Festung Kufstein ist das Wahrzeichen der Stadt Kufstein und zählt zu den imposantesten mittelalterlichen Bauwerken Tirols. Oft wird die Festungsanlage fälschlicherweise auch Festung Geroldseck genannt.

Sie liegt auf dem Festungsberg oberhalb der Stadt Kufstein auf einem 90 m hohen Felsen direkt am Inn und ist per Schrägaufzug erreichbar.

Geschichte

Historische Darstellung der Belagerung der Stadt und Festung Kufstein durch Maximilian I. (1504)

1205 wurde die Festung das erste Mal urkundlich als „Castrum Caofstein“ erwähnt. Sie war damals im Besitz der Bischöfe von Regensburg.

Ab 1415 verstärkte Herzog Ludwig der Gebartete die Befestigungen.

Im Jahr 1504 belagerte der spätere Kaiser Maximilian I. die Stadt und Festung Kufstein und eroberte diese auch. Er ließ die Anlage neu errichten und zur Festung ausbauen.

1703 fielen die Bayern in Tirol ein und eroberten dabei auch die Festung Kufstein, mussten diese allerdings bereits im darauffolgenden Jahr wieder räumen, nachdem sich die Tiroler Bauern gegen die bayerische Besatzung erhoben hatten. Infolge des Pressburger Friedens gelangte die Festung dann 1805 zusammen mit ganz Tirol erneut unter bayerische Herrschaft, ehe sie schließlich ab 1814 endgültig österreichisch wurde.

Im Kaisertum Österreich und in der österreichisch-ungarischen Doppelmonarchie diente die Festung als Gefängnis für zahlreiche ungarische Dissidenten, darunter Ferenc Kazinczy (1799–1800), Gregor Czuczor (1850–1851) und Sándor Rózsa (1859–1865).

Im Besitz der Stadt ist die Festung seit 1924, seit 1996 wird sie der Top City Kufstein GmbH verpachtet.

Heutige Nutzung

Festung Kufstein, vom Inn aus gesehen
Die überdachte Josefsburg

Die Festung Kufstein ist ein beliebtes touristisches Ziel im Tiroler Unterland. Im 20. Jahrhundert wurde der Festungslift und die Panoramabahn errichtet, seit 2005 existiert eine mobile Überdachung für die Josefsburg, damit man dieses Areal für Konzerte und Veranstaltungen nutzen kann.

Der frühere Kasernenbau der Burg beherbergt das Kufsteiner Heimatmuseum, in welchem unter anderem Funde aus der Bronzezeit und steinzeitliche Funde aus der Tischofer Höhle ausgestellt sind. Im Kaiserturm werden regelmäßig Kunstwerke ausgestellt.

Die Orgelpfeifen der größten Freiluftorgel der Welt, der Heldenorgel, befinden sich im Bürgerturm, während der Spieltisch am Fuße der Festung untergebracht ist. Das etwa zehnminütige Orgelspiel findet täglich um 12 Uhr (in den Monaten Juli und August auch um 18 Uhr) zum Gedenken an die Gefallenen beider Weltkriege statt und ist in der ganzen Stadt zu hören.

Es gibt einen langen Felsengang (öffentlich zugängliche Kasematte) und den „Tiefen Brunnen“, ein ca. 60 m tiefer Burgbrunnen.

Die Josefsburg wird immer wieder für Konzerte und Veranstaltungen genutzt, es existiert eine Festungsgastronomie mit speziellem Ritteressen. Zu Pfingsten findet jährlich ein großes Ritter-Fest statt mit Konzerten, Ritterkämpfen und der Nachstellung der letzten Schlacht des Hans von Pienzenau.

Sonstiges

Am 3. Oktober 1980 brachte die Österreichische Post zu diesem Motiv eine Dauermarke der Briefmarkenserie Landschaften aus Österreich zu 12,00 Schilling heraus.

Bilder

Weblinks

Commons: Festung Kufstein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien